Frage: Abneigung gegenüber Vater

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn (19 Monate) verhält sich seit ca. 1 Woche gegenüber meinem Mann sehr abweisend. Er lässt sich nur von mir wickeln, anziehen und ins Bett bringen. Wenn wir uns gemeinsam mit ihm beschäftigen, möchte er oft nur mit mir spielen. Mein Mann hat sich seit seiner Geburt mit um ihn gekümmert, ist Abends nach dem Büro für unseren Sohn da und er versucht sich so oft wie es geht mit ihm zu beschäftigen. Er war auch nicht längere Zeit weg oder so. Mein Mann wickelt ihn und würde auch nachts aufstehen wenn unser Sohn weint. Aber unser Sohn schreit dann, drückt sich von ihm weg und ruft pausenlos "Mama". Was kann mein Mann tun, damit das Verhältnis besser wird?? Er leidet sehr unter der Ablehnung. Für ein paar Tipps wären wir Ihnen sehr sehr dankbar!! vielen Dank und Grüße Susan

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 13:54



Antwort auf: Abneigung gegenüber Vater

Stichwort: Selbstentdeckung Liebe Susan, das Alter Ihres Sohnes spricht für das Phänomen der Wiederannäherungskrise. Als Wiederannährungskrise bezeichnen die Tiefenpsychologen jenen Moment im Leben des Kindes, in dem ihm bewusst wird, dass es eine endgültige Trennung von der Mutter geben muss, um das eigene Selbst zu erfahren. Forschung und Erfahrung spricht dafür, dass dieser Entwicklungsschritt mit etwa 1 1/2 jahren stattfindet. In dieser Phase ist das Kind wieder sehr ängstlich und noch einmal ganz stark mutteranhänglich wie zu Beginn der Loslösung. Aber das geht relativ schnell vorüber und dann ist wieder ganz viel Papa gefragt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.03.2009