Ab wann beginnt die Loslösung?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Ab wann beginnt die Loslösung?

Sehr geehrter Dr. Posth, eine Frage zu unserer Tochter (13Mon) und der Loslösung. Ab wann beginnt die LL ungefähr und ist sie immer vom Kind ausgehend oder sollte man als Eltern beginnen etwas an der Routine zu ändern z.b. den Vater mehr in Pflege mit einzubeziehen? Wir wohnen in einem Haus mit den Großeltern und der Uroma. Die Oma hat von Anfang an auf unsere Tochter aufgepasst, wenn ich z.b. einkaufen oder abends mal(auch pflegerische Sachen wie Wickeln Füttern oder ins Bett bringen sind mgl. Der Vater ist berufstätig und in der Woche erst Abends da. Wenn er zu Hause ist, hat er sich meist um unsere ältere Tochter gekümmert. Zur Zeit ist unsere Tochter ganz vernarrt in die Uroma, will immer zu ihr und bei ihr spielen, weint, wenn es nicht geht. Kann das schon ein Zeichen von LL sein. Mein Mann hat jetzt einen Monat Elternzeit, was kann er tun um die Loslösung positiv zu beeinflussen? Oder ist es nicht schlimm, wenn Uroma Vorbild für LL ist?

von didi29 am 07.03.2011, 08:54

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Antwort auf: Ab wann beginnt die Loslösung?

Hallo, die Loslösung beginnt automatisch durch die Reifungsschritte des Kindes. Dabei zählt die emotionale Reife ebenso wie die geistige und motorische. Der Vater bietet sich normalerweise immer an, da er ja von Anfang an mit in der Mutter-Kind-Beziehung drin steckt. Das spüren die Kinder ganz genau. Als besonders wichtig hat sich in Studien erwiesen, dass der Vater im ersten Lebensjahr auch nachts für sein Kind gesorgt hat. Das hören die Väter leider immer noch ungern. Wenn das Kind aber merkt, da ist einen andere Person, die beständig und zuverlässig da ist und gleichzeitig auch sehr sympathisch, dann wird diese Person schnell zu einem Loslösungskonkurrenten. Das kann gut und gerne auch die Urgroßmutter sein. Der Vater sollte aber unter Beachtung dessen sich selbst dann so in die Beziehung einbringen, dass er schließlich das Hauptloslösungsvorbild wird, denn er wird sein Kind ja dann lebenslang begleiten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.03.2011

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