Sehr verehrter Herr Dr. Posth
Gerne würde ich ein paar Fragen stellen:
Süsse Tochter, 6,5 Wochen alt:
- Ab wann sehen Sie es als erlaubt, einmal ein paar Stunden wegzubleiben? (So ca. 4 Stunden, Kind ist dann bei Papa.)
- Und wie häufig? (Bsp. einmal pro Woche?)
- Meine Kleine hat sehr starkes Temperament (= wie Mama) und wird oft sehr wütend, wenn ihr was nicht passt. Wie kann ich das „ein wenig zähmen“? (Natürlich in ihrem Sinn!)
- Ausserdem braucht die Kleine dauern Beschäftigung: 15 Minuten und dann wird alles immer wieder langweilig, sodass Mama dauern „Programm“ machen muss. Wie kann ich ihre Selbstwirksamkeit verbessern? (Sie meckert zuerst und beginnt dann zu schreien.)
Mit sehr liebem Dank Mamana
von
mamana
am 07.01.2013, 08:54
Antwort auf:
Ab wann alleine lassen / Beschäftigung
Hallo, mit 6 Wochen fängt der Säugling erst an, seine Umgebung genauer wahrzunehmen und zu registrieren, wer anwesend ist wer nicht. Wenn der Vater da ist und sein Kind zuverlässig versorgt, kann die Mutter natürlich anderen Dingen nachgehen und auch, falls sie nicht stillen muss, außer Haus gehen. Theoretisch kann sie das jeden Tag machen, sie sollte nur erreichbar bleiben und die Stillzeiten einhalten.
Wickeln, Herumtragen, Beschäftigen und Schmusen kann ein Vater auch. Nur ist beschäftigen mit einem kleinen Säugling mehr Betreuung und Halten von Kontakt. Der Säugling ist auf Gemeinsamkeit von Natur programmiert, und wenn er nicht gerade tief schläft, dann sucht er sofort die Nähe zu seinen Bezugspersonen. Das wird in der nächsten Zeit sogar noch intensiver! Verweigern die Eltern den Kontakt, fängt der Säugling an zu schreien, sprich er verlangt den Kontakt lautstark. Aber das ist richtig und normal und betrifft zunächst einmal mehr oder weniger alle Temperamente. Das Temperament ist der beständigste Teil der menschlichen Persönlichkeit, das heißt es ist kaum zu verändern oder nur zu Lasten der seelischen Gesundheit. Viele Grüße
PS: in meinen Langtexten zum emotionalen Bewusstsein hier auf der Seite können Sie viel mehr dazu lesen.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.01.2013