Frage: 7 Jahre

SgDrPosth, heute schreibe ich erneut wegen meiner Zwillingsmädchen.Sie sind heute 7, fit, gehen gern in die Schule, haben viele Freundinnen. Zwiemlich sorglos. Die Eine hatte als Baby eine eher unsichere Bindung, weshalb ich mehrfach schrieb. Sie ist auch heute noch anhänglich, sehr sensibel, kann Alles aber gut verbalisieren und kanalisieren. Gehe ich abends weg so mag sie es aber nach wie vor nicht sehr gern. Es geht, aber sie hat auch schon einmal einen Zettel an mich geschrieben:“Mama ich will jetzt zu Dir“. Übernachtung bei Freundinnen macht sie gern (wegen all den aufregenden Dingen die dann stattfinden), aber sie sagt selber sie habe dann ein wenig Heimweh. Bei der Oma (ca 150km weg) fährt sie auch gern, aber höchstens 3 Tage, dann reicht es ihr (viell. auch etwas langweilig dann).Können wir noch irgendetwas tun, damit sich das legt oder sie darüber hinwegkommt? Besten Dank Ihre W.

von Bregenz am 10.06.2013, 07:54



Antwort auf: 7 Jahre

Hallo, das Heinweh gehört zu den typischen Folgen früher Trennungsängste. Das Kind braucht zu seinem Wohlbefinden in der fremden Umgebung praktisch immer noch den "sicheren Hafen" in Reichweite. Was gut hilft, sind z.B. Erinnerungsstücke an zu Hause, kleine Geschenke der Bindungsperson für die Tage der Trennung, Talisman-ähnliche Mitnahmen, die so ein bisschen die Funktion des früheren Übergangsobjektes darstellen, aber auch Handy, mit denen man schnell eben zu Hause anrufen kann. Aber die Tatsache, dass Ihre Tochter überhaupt in diesem Alter schon bei anderen Kindern übernachtet, zeigt, dass doch ein großer Impuls nach Aufbruch und Entdeckung bei ihr besteht und das Trennungsangstproblem wenigtens z.T im Griff ist. Also ich sehe da ganz gute Aussichten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.06.2013