Hallo!
Unser Sohn wird in 4 Wochen 3 Jahre alt.Meine Schwiegereltern wohnen ca.300 km weit weg und möchten ihn gerne anfang Juli für eine Woche mit zu ihnen in Ferien nehmen.Bisher war er noch nie von mir getrennt,außer mal eine Nacht bei meinen Eltern,die um die Ecke wohnen.Ich muss sagen,ich habe richtige Probleme damit und mir kommen bei diesem Gedanken jetzt schon die Tränen.Ich kann es ihnen ja auch nicht verbieten,auch nicht,weil ich dann wieder anfange zu arbeiten und wir die Zeit bis zum Kindergartenanfang überbrücken müssen.Sein Opa ist schon Rentner und er ist sowieso nur auf ihn fixiert.Wenn wir zusammen dort sind,bin auch ich abgeschrieben.Er sagt auch oft"zu Opa" oder "ich will bei Opa bleiben...".Halten Sie es also für unbedenklich,ihn eine Woche dort zu lassen?Ich weiss, ich habe wahrscheinlich mehr daran zu knacken wie er!Wenn Opa ihn abholt,weiß ich schon,dass ich sicher weinen muss,sollte ich das lieber vor ihm verbergen?
Vielen Dank fürs zuhören
STEFFI
Mitglied inaktiv - 06.06.2006, 16:09
Antwort auf:
3 jährigen sohn für eine Woche abgeben??
Liebe Steffi, so ab drei Jahren und wenn ein guter Kontakt zu den Großeltern besteht, d.h. das Kind seine Großletern als Ersatzbezugspersonen akzeptiert, sind solche Besuche durchaus möglich. Es wäre natürlich immer gut, einen solchen Besuch abzubrechen, wenn "alle Stricke reißen".
Ihr persönliches Problem mit der Trennung von Ihrem Sohn dreht die natürlichen Verhältnisse ein wenig um. Zwar gibt es ein sehr starkes Band der Liebe von Eltern zu ihren Kindern, und das ist sehr wichtig, damit man alle Klippen in der Entwicklung der Kinder gut meistern kann, aber diese Liebe darf nicht erdrückend und für sich selbst beanspruchend sein. Ein Kind hat einen Anspruch auf seine freie, unbelastete Entwicklung. Dies seinem Kind zu ermöglichen sollte Eltern mit genau so viel Stolz auf sich selbst erfüllen, wie ihr Gefühl von niemals nachlassender Liebe. Da Sie ohnehin vor haben, wieder in den Arbeitsprozeß zurückzukehren, sollten Sie über diese, für Sie vielleicht neuen Aspekte im Verhältnis zu Ihrem Sohn nachdenken.
Aber seien Sie gewiß, bei allen gut gemeinten Ratschlägen kann ich Ihre Gefühle genau verstehen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.06.2006