Unser Sohn fragt sehr häufig nach dem Tod. Anlass ist, dass eine Nachbarskatze überfahren wurde und dass wir neben einem Friedhof wohnen.
Wir haben ihm bisher immer nur gesagt, dass man sich nicht mehr bewegen kann, wenn man tot ist und in eine Kiste gelegt wird und eingebuddelt wird, und dass der Körper kaputt ist, wenn er sehr alt ist und deshalb nicht mehr leben kann.
Irgendwie finden wir das sehr nüchtern, aber andererseits haben wir selbst keinen Glauben und wollen ihm nicht etwas erzählen, das wir selber nicht glauben. Aber das, was wir ihm erzählen, ist auch nicht befriedigend für uns und für ihn. Vor einer Weile hat er uns immer gebeten, ein totes Tier zu sehen. Ausser kleinen Fliegen, hat er noch keins gesehen und jetzt, wo er sehr mit dem Thema beschäftigt ist, habe ich es nun vermieden, ihm eins zu zeigen, obwohl ich Gelegenheiten hatte.
Was würden Sie einem Kind erzählen?
Mitglied inaktiv - 13.10.2008, 03:42
Antwort auf:
3-Jähriger Thema: Tod
Hallo, Sie haben recht, wenn sie sagen, dass Sie Ihrem Kind nichts über den Tod erzählen wollen, dass Sie nicht selbst glauben. Die Kinder spüren sehr schnell, ob man es mit seinen Antworten ernst meint oder ihnen etwas vorflunkert. Aber man sollte bei seiner Wortwahl sehr darauf achten, dass man nicht allzu banale Erklärungen bringt ("man kann sich nicht mehr bewegen", "kommt in die Kiste" und "wird verbuddelt", "der Körper ist kaputt"). Es sollte dem Kind schon klar werden, dass das Sterben und der Tod, ganz ähnlich wie die Geburt eine hohe Bedeutung im menschlichen Leben hat. Das Tier steht in diesem Zusammenhang nur als Beispiel für den Menschen. Auch sein Tod sollte in allem Ernst und mit der gebührenden Begleitung angenommen werden, sicher nicht bei jeder Fliege, aber auf jeden Fall bei jedem Tier, zu dem das Kind eine Beziehung aufgebaut hat. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.10.2008