Frage: 2,5 Jähriger bockt und stottert extrem

Sehr geehrter Herr Dr. Posth Mein Sohn (geboren Juni 2010)hat seit ca. 2 Monate immer wieder so „Trotzanfälle“. Die manchmal richtig heftig ausarten, indem er versucht einen zu schlagen, anschreit, oder sich auf den Boden wirft. Wir versuchen ruhig zu bleiben und ihn sich „ausbocken“ zu lassen. Ist diese Entwicklung normal. Ich habe Angst wenn wir da nicht gegenhalten, dass er uns später auf der „Nase“ herumtanzt. Selbst ruhiges Zureden bringt dann erstmal gar nichts, im Gegenteil. Nun haben wir auch noch das Problem, dass er nach seiner letzten Trotzphase, begleitet von einem schweren Magen Darm Infekt, ca. vor 1 Woche anfing zu stottern. Manchmal bekommt er kaum ein Wort heraus, besonders wenn er aufgeregt ist. Ist das ein ernsteres Problem? Vielen Dank für Ihre Hilfe

von angel218 am 18.03.2013, 09:08



Antwort auf: 2,5 Jähriger bockt und stottert extrem

Hallo, die Trotzanfälle sind zunchst einmal altersgerecht und für die Entwicklung Ihres Sohnes sogar wichtig (s. "Trotz" im gezielten Suchlauf und Teil 3, "emotionales Bewusstsein"). Wenn er dabei schreit und sich auf den Boden wirft, zähle ich das noch zu der üblichen Ausprägung der Anfälle. Dinge wegschleudern oder schon mal zuhauen sind schon impulsiv gesteigerte Formen. Wenn sie aber sporadisch auftreten und schnell abklingen, muss man das dem Temperament des Kindes zurechnen. Im Trotzanfall ist das Kind so erregt, dass ihm ruhiges Zureden nichts hilft. Es muss sich erst wieder einigermaßen beruhigt haben, bevor sie sich mit ihm versöhnen können. Wenn man aber, wie ich es beschreibe, mit dem kindlichen Trotz umgeht, dann tanzt das Kind später alles andere als den Eltern auf der Nase herum. Das aufgeregte Stottern wird vermutlich "Poltern" sein, das eine ganz andere Ursache hat. Auch dazu gibt es ein Stichwort mit vielen Erklärungen. Wichtig wäre allerdings zu wissen, ob echtes Stottern in der Familie schon einmal vorgekommen ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.03.2013