Frage: 2-jährige

guten tag, erst einmal zur erklärung: ich bin alleinerziehende mutter einer jetzt 26 monate alten tochter. ich wage zu behaupten daß das kind in seiner entwicklung ganz normal ist, wenn nicht sogar altergenossen etwas voraus. das aber nur am rande. meine frage bezieht sich nicht auf ihre entwicklung im allgemeinen sondern auf die beziehung zum vater, bzw. wie sich das kleine köpfchen mit verschiedenen verhaltensweisen auseinandersetzt. ich habe bis jetzt immer den kontakt der beiden gefördert und auch vom vater einen geordneten umgang gefordert! ich rede in ihrer gegenwart niemals schlecht von ihm und unterbinde auch gespräche mit anderen, wenn sie anwesend ist die sich negativ in bezug auf ihren vater anhören. sie hat ja nunmal nur den einen;-)und sie versteht schon verdammt viel. leider ist er in bezug auf "erziehungsfragen" oder auch auf seine verhaltensweisen nicht bereit meine ansichten zu akzeptieren oder auch nur ein vernünftiges gespräch mit mir zu führen. er leidet regelrecht unter verfolgungswahn und wertet jede anmerkung meinerseits als persönlichen angriff. über kleinigkeiten die sie sich bei ihm abschaut kann ich ja noch hinwegsehen. aber verschiedene dinge will und kann ich nicht akzeptieren. z. bsp. setzt er das kind emotional ganz gewaltig unter druck. er fühlt sich sogar von der kleinen maus persönlich verletzt wenn sie ihm mal keinen kuß geben will und drangsaliert sie dann solange mit: PAPA IST JETZT ABER TRAURIG o.ä bis sie nachgibt. ich finde das schrecklich!!!! oder sehe ich das zu eng? leider ist es so, daß er sofort verbal ausrastet wenn ich ihn auf so etwas aufmerksam mache. es ist jetzt schon öfter vorgekommen daß sie nachts sehr schlecht schlief, wenn sie einige zeit mit ihrem vater zusammen war. sie ist zwar immer ganz begeistert wenn er kommt, will aber nicht mit ihm alleine fortgehen. wenn sie dann doch mal zum spielplatz gehen o.ä sind sie ganz schnell wieder da, weil sie es scheinbar mit ihm nicht aushält. ich weiß auch warum: KOMM ZU MIR; GIB MIR DIE HAND; NEIN DAS IST ZU GEFÄHRLICH; PASS AUF; TU DIR NICHT WEH, HÖR ENDLICH MAL AUF DEINEN PAPA; SEI MAL LIEB ZU;.......... das ist das einzige was sie zu hören bekommt. dann beschwert er sich bei mir daß ich das kind gegen ihn aufbringen würde.....und und und natürlich bekommt die kleine das dann mit und ist dann wieder ganz aufgewühlt. scheinbar gibt sie sich dann die schuld an dem "tobsuchtsanfall" ihres vaters. oh weh, das wird leider ein halber roman;-) nach den besuchen bin ich immer nur damit beschäftigt auf sie "einzureden" NEIN DEIN PAPA IST NICHT BÖSE MIT DIR" „NEIN DEIN PAPA MUSS NICHT WEINEN WEIL DU IHM KEINEN KUSS GEGEBEN HAST“ usw. usw. nun denn, es ist so, dass es zu einem regelrechten spiesrutenlauf für mich wird, wenn er seinen „vaterpflichten“ nachkommt. Lässt er sich mal einige zeit nicht blicken habe ich ein tolles, ausgeglichenes und ganz normales 2-jähriges kind. Kaum war er da ist sie tagelang „neben der spur“. wie kann ich einer 2-jährigen „begreiflich“ machen, dass ihr vater nun mal so ist und sie sich nicht ihr kleines köpfchen zermartern soll? Wie soll sie denn verstehen dass sie keine schuld an dem verhalten ihres vaters hat? Wie soll sie bei diesem vater nur lernen NEIN zu sagen? Und sich nicht aus schlechtem gewissen zu dingen zwingen zu lassen, die sie nicht will? Entschuldigung, dass ich mich hier bei ihnen ausgeheult habe;-), aber vielleicht haben sie einen rat für mich, wie ich mich ihr und ihm ggü am besten verhalten kann. Lg katja

Mitglied inaktiv - 16.02.2004, 19:40



Antwort auf: 2-jährige

Liebe Katja, ja, das ist schon sehr schwer für mich, von hier aus etwas dazu zusagen. Ihr Mann würde vermutlich die Dinge ganz anders darstellen, so daß ich mit jeder Aussage automatisch parteiisch bin. Vielleicht fragen Sie Ihre Tochter, was an den Treffen mit Papa gut ist und was ihr nicht gefällt. diese Aussagen können sie Ihrem Mann mitteilen und mit ihm besprechen. Dann liegt die Wertung zunächst einmal beim Kind und das muß er akzeptieren. Gemeinsam können Sie dann Wege suchen, wie er besser vorgehen kann. Möglicherweise hat er ja ganz persönliche Gründe für sein übervorsichtiges Verhalten und findet keine Gesprächspartner, mit denen er seine Ängste besprechen könnte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.02.2004