Frage: 2 Fragen

Lieber Dr. Posth, heute geht es mir einerseits um Leonies (36 Mon.)Sauberkeitserziehung. Sie geht für das grosse Geschäft auf Toilette, macht auch Pipi, wenn ich sie auf die Toilette setze (nie von alleine)und wirkt dabei recht optmistisch. Bloss will sie die Windel nicht hergeben, weil sie "Mamas kleines Baby" sein möchte. Sie geht seit 2 Monaten zu einer Tagesmutter, wo auch Babys sind. Wie soll ich mich verhalten? Ihr die Windel noch lassen? Meine andere Frage betr. auch die Tagesmutter. Dort werden Kinder, die sich nicht an Regeln halten, laut gemassregelt oder in letzter Konsequenz vor die Tür geschickt. Ich versuche, das zu Hause möglichst nicht zu machen und hoffe (!), dass sich vieles durch Einsicht erledigt. Kann Leonie durch diese zwei versch.Erziehungsansichten verunsichert werden? Natürlich müssen bei uns auch Regeln eingehalten werden! Die Tamu meinte, bei 12-15 Kindern könne sie sich nicht anders durchsetzen. Ergibt sich dadurch ein Nachteil für Leonie? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 22.10.2007, 15:29



Antwort auf: 2 Fragen

Hallo, wenn Ihre Tochter im Moment noch die Windel bevorzugt, sollten Sie diese ihr auch lassen. Sie äußert ja ganz klar, worauf es ihr ankommt, und das sicher etwas mit den Beobachtungen bei der Tagesmutter zu tun. Es ist aber schwer zu unterscheiden, ob Ihre Tochter das sagt, weil sie auch noch gerne die Erfahrung Mutters Baby sein zu dürfen auskosten möchte oder ob sie damit signalisieren möchte, dass sie sich in der Gruppe als schon größeres Kind etwas überfordert fühlt. Dazu kommt die strenge hatlung der Tamu, die ihre eigene Überforderung durch Reglementierung der Kinder auszugleichen sucht. Ich halte das fü kein gutes Vorgehen. Der Persopnalschlüssel von 1 Tamu für 12-15 Kinder ist miserabel. Das kann nicht gut gehen und die Leidtragenden werden die Kinder sein. Wer überwacht denn das Ganze? Handelt es sich etwa um ein völlig privates Angebot? Hier ist äußerste Skepsis geboten! Immer häufiger versuchen selbsternannte und vollkommen unausgebildete Kräfte mit möglichst vielen Kindern in der eigenen Wohnung ohne ausreichendes pädagogisches Angebot ein gutes Geschäft zu machen. Ich kann nur alle Eltern warnen vor einem solchen Wildwuchs und sie bitten, das zu beherzigen, was über all dem als Motte zu stehen hat. Nur das Beste ist für unsere Kinder gut genug! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.10.2007