Frage: 2 3/4 Jahre alte Tochter und große Probleme

Hallo! Unsere Tochter + wir haben große Probleme zur Zeit. Vor 3 Wochen ein neues Geschwisterchen, sie geht tagsüber jetzt aufs WC + hatte 1 Woche KIGA-Schnuppern. Sie hört jedoch tagsüber bei einfachen Sachen (Räum bitte Deine Schuhe auf) manchmal nicht + heult dann 30 Min.ohne der Aufforderung zu folgen. Wir beziehen sie viel ein aber wir sind an unseren Grenzen. Wenn ich nachts stillen gehe in Wohnzimmer und sie wacht (Elternbett) auf, heult sie und lässt sich von meinem Mann kaum beruhigen. Ich war 2 Wochen im KH, seitdem hat sie wohl auch Verlustängste. Mein Mann kümmert sich jetzt im Urlaub schon viel um sie, hat aber halt auch aufgrund des Schlafmangels keinen Nerv mehr. Wie können wir diese für uns alle schwierige Zeit besser überstehen? Kann man sie bei der Oma übernachten lassen zwecks Loslösung? Konkrete Probleme: Heulen bei Kritik (aufräumen oder Schimpfe, sie leidet wirklich, weniger Trotz), Loslassen der Mutter fürs z.B. Stillen ist schwer; Danke für Ihre Hilfe Marion

Mitglied inaktiv - 07.08.2006, 13:41



Antwort auf: 2 3/4 Jahre alte Tochter und große Probleme

Liebe Marion, Sie müssen bedenken, daß Ihre Tochter mindestens drei größere Belastungen gleichzeitig erleben und aushalten mußte. Und jede einzelne davon ist schon ein schwieriger Schritt im Leben des Kindes. Geburt eines Geschwisters, Sauberwerden und Kindergarten. Und dann war da noch Ihr Krankenhausaufenthalt. Wenn Sie ihre Tochter jetzt auch noch weggeben, selbst wenn es die Großmutter ist, dann können Sie sich als verständisvolle Mutter sicher ausmalen, was Ihre Tochter empfinden wird. Sie müssen eigentlich genau das Gegenteil tun, d.h. Ihre Tochter an sich ziehen und überall einbinden. Ihre Tochter sollte auch momentan von Erwartungen wie Sauberwerden befreit sein. Wenn sie es trotzdem wird, ist es natürlich gut. Die Ki-ga-aufnahme sollte ein bißchen warten, bis sich alles wieder beruhigt hat. Für die Loslösung ist in solchen Zeiten eigentlich hauptsächlich der Vater zuständig. Daß man selber stark belastet ist, ist klar, aber wer kann eine solche Belastung besser ertragen, als der gesunde Erwachsene? Denken Sie daran, es ist nur eine Phase. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.08.2006