Frage: 2 1/4 Jahre

Guten Tag Herr Dr. Posth Unsere Tochter Mila ist nun 2 1/4, geht seit sie 20 Monate alt war in eine städtische Kita; Kein Weinen lassen bei der Eingewöhnung; Eingewöhnung 3 Wochen; Ich war dann 1/2 Jahr oft bis zu 3/4 Stunde noch dabei. mag 2 der 3 Erzieherinnen sehr gerne. Die 3. Ist etwas strenger... Wenn ich sie abhole spielt sie meist sehr schön und schickt mich eher aus dem Raum raus und kommt dann von alleine in die Aula angelaufen; will also nicht raus geholt werden. (hat extreme Selbständigkeitsentwicklung gerade - alleine anziehen, alleine Treppe rauf-schon länger, alleine alleine alleine...-) Allerdings braucht sie dann seeeehr lange um sich mit mir auf den Weg nach draußen zu machen 20-30 Min; sie probiert die Schuhe der anderen Kinder, zeigt mir alles mögliche... Und ich darf sie natürlich nicht anziehen. Ich verhandle sehr viel mit ihr, was sprachlich sehr gut geht und versuche sie auch mit schaukeln usw nach draußen zu locken, klappt aber nur bedingt. Den Erzieherinnen gefällt das natürlich nicht. Was hat das zu bedeuten? Wie damit umgehen? Generell möchte sie auch gerne Anweisungen geben, was Papa oder Mama tun sollen und wie wir es tun sollen. Halten wir es nicht ein, kann sie schon mal kurz loszetern. Ich versuche allerdings die meisten kleinen Dinge auch so um zu setzen wie sie es möchte, da ich kein Geschrei möchte. Ist das richtig? Außerdem hat sie oft Angst vor Männern mit Bart. Ist aber nie was vorgefallen; Und ist oft erst mal sehr ängstlich und anhänglich bei fremden Menschen. Löst sich dann meist nach einiger Zeit. Normal? Vielen Dank für Ihr Super-Forum Ela

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 00:04



Antwort auf: 2 1/4 Jahre

Liebe Ela, offensichtlich hat sich die von Ihnen durchgezogene sanfte Ablösung sehr bewährt. Denn Ihre Tochter fühlt sich jetzt in der Ki-ta sicher und wohl. Also demonstriert sie dort Ihre Selbstständigkeit und erwirbt sich auf diese Weise die von ihr benötigten positiven Wertungen (Attribute). Das gilt wie Sie feststellen auch für den Moment des Abholens, den Ihre Tochter dann auch höchst selbstständig festlegen möchte. Das wird mal gehen und mal auch nicht, und dann ist es kein Fehler, sich auch selbst durchzusetzen und zu bestimmen, was passieren muss. So wichtig es ist, dass ein Kleinkind erfährt, Einfluss auf die Dinge zu haben, sie mit ihm geschehen, so wichtig ist es auch für das Kind zu erfahren, dass in entsprechenden Situationen auch einmal die Eltern klar bestimmen, was geschieht Das tut dem Selbstvertrauen des Kindes keinen Abbruch, selbst wenn es protestiert. Wenn es sich beruhigt hat erklärt man ihm in einfachen Worten, warum man so gehandelt hat. So sieht das Kind, dass man es respektiert. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.03.2010