Frage: 1. Wille - Unzufriedenheit

Lieber Dr. Posth, vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit. Unsere Tochter (15 Mo, forumsgerecht erzogen, Familienbett) hat einen guten Willen. Wir haben viel in Ihrem Buch gelesen u. sehen dies daher positiv. Sie lässt sich gut ablenken, wenn sie mal wo wirklich nicht ran darf, u. ist ein fröhliches Kind. Jetzt steht sie kurz vor d. Laufen u. möchte oft an einer Hand gehen u. ein Ziehtier hinter her ziehen. Das klappt nicht immer, dann weint sie, ist verärgert u. neulich ließ sie sich dann 1xnicht ablenken. Sie weinte verärgert, schmieß auch Spielzeug weg, hörte kurz auf aber fing sich nicht richtig (15 min). Ich blieb geduldig dabei. Haben Sie noch einen Tipp, wie man am besten auffangen kann? Beste Grüße Ankup

von Ankup am 07.01.2013, 07:48



Antwort auf: 1. Wille - Unzufriedenheit

Hallo, der Wille eines Menschen trägt ihn durchs Leben. Er vermittelt Selbstbewusstsein und Druchsetzungskraft. Es kommt darauf an, den Willen flexibel zu gestalten und vom Selbst beherrschbar. Das bedeutet zugleich, dass der Wille auch aus Gewissens- und Vernunftgründen im späteren Leben zurückgenommen werden kann oder auf die Bedürfnisse des anderen Menschen abgestimmt. Aber ganz am Anfang steht der Drang des Säuglingen und jungen Kleinkindes dasjenige im Willen durchzusetzen, was gerade in den Kopf kommt und einem Bedürfnis entspricht. Gelingt das dann nicht, gerät das Kind in Wut und wird je nach veranlagtem Temperament richtig zornig. Die Natur selbst setzt immer die ersten Grenzen und zeigt dem Kind seine noch bestehende Unfähigkeit auf. Eigentlich muss man sein Kind deswegen bedauern und trösten. Wenn man jetzt hingeht und seinerseits verärgert auf das Kind reagiert, bestraft man es doppelt. Sie haben also mit Ihrer Geduld schon ganz richtig reagiert. Wie gesagt, trösten und beschwichtigen ist auch ganz wichtig und ein bisschen helfen macht ebenfalls Sinn. Das Kind ist programmiert auf gemeinsames Handeln. Dadurch erhöht sich das, was wissenschaftlich sher kompliziert als Selbstwirksamkeit ausgedrückt wird. Später hilft dafür das Kind auch dem anderen, insbsondere seine Eltern! Es zahlt sich also sogar aus. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.01.2013



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