Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Suna am 28.11.2004, 15:52 Uhr

@Steffi 1972

Holla, du hast dich ja ganz schön ins Zeug gelegt. So eine lange Antwort habe ich ja noch nie bekommen.

Ich wollte hier niemandem ein schlechtes Gewissen machen – sondern nur meine Meinung sagen und es ist halt meine Meinung, dass dein Baby noch seeeehr klein ist. Zu klein um von seinen Eltern getrennt zu sein. Dein Baby ordnet gerade seine Welt. Es sucht Geborgenheit und Vertrautheit. Wie willst du denn jetzt schon Auffälligkeiten feststellen können? In dem Alter? Sie ist gerade dabei zu begreifen wer ihr seid. Bedenke, dass erst wenn Babies anfangen zu fremdeln (ab 4Monate) sie überhaupt begreifen können, dass du und sie nicht ein zusammengehöriges Wesen seid.

Über das Abgeben wird sich meines Erachtens viel zu wenig Gedanken gemacht und dem Säugling all das einfach zugemutet. Protestieren die Kleinen dann durch Schreien, dann wird das salopp abgetan mit Sprüchen: "da muß er sich dran gewöhnen" oder "das hat noch niemandem geschadet", usw.
Grundsätzlich kann man immer dann Fremdbetreuung in Anspruch nehmen, wenn zwei Dinge beachtet werden: Erstens muß die fremdbetreuende Person, egal ob Oma oder Babysitterin immer einige Tage vorher in Anwesenheit der Mutter dem Kind bekannt gemacht worden sein. Dabei erkennt man auch, ob eine spontane Sympathie vorhanden ist oder nicht (Symphatie drückt meine Tochter jetzt erst aus und sie ist 6 Monate alt). Wie oft das geschehen muß, hängt von den Charaktereigenschaften des Kindes ab und von dem "Überspringen des Funkens" Sympathie. Selten, wenn überhaupt, gelingt das auf Anhieb.
Zweitens sollte das häusliche Umfeld nach Möglichkeit nicht gleichzeitig gewechselt werden und auch nicht der Tagesrhythmus. Das ginge erst, wenn die Ersatzbindung auch funktioniert. UND das geht erst, wenn ein Baby überhaupt so alt ist, um Bindungen einzugehen. Dein Baby ist gerade am Anfang es versteht noch nichts es nur seine Empfindungen.

Ich lasse meine Tochter auch ab und zu von der Oma betreuen, wenn ich dabei bin. Die Oma wohnt übrigends im Haus und sieht die Kleine jeden Tag. Ich gebe sie ihr seit 2 Wochen auch ab und zu mal für eine Stunde alleine (bin dann aber greifbar im meiner Wohnung). Ich denke auch, dass in einem halben Jahr oder so es sehr gut möglich sein wird auch mal abends auszugehen – aber ein Wochenende?!?! Mit 6 Monaten ist sie nun auch in einem Alter in dem sie sehr wohl registriert, wer sich gerade um sie kümmert. Obwohl sie die Oma jeden tag sieht und sie wirklich mag, schreit sie, wenn sie einen Kummer hat doch immer solange bis ich oder ihr Papa sich um sie kümmert.

Ich höre immer wieder, dass man sich doch verwirklichen muss usw. Im Moment habe ich trotz meiner Tochter noch mehr Zeit für mich als in der Zeit, als ich für meine Examen büffelte (da bin ich zeitweise gar nicht raus gekommen) Ach habe ich zeitweise in meinebn Beruf sehr viel Zeit reingesteckt. Seltsamerweise arbeiten manche um mich herum wie die Ackergäule und haben keine Zeit. Wenn es aber darum geht mal für so ein kleines Wesen mal eine kurze Zeit zurückzustecken tun alle immer so, als gehe dann ihre Ehe und ihr geamtes soziales Umfeld dadurch kaputt. Oft sind aber auch die Ehemänner seeehr ungeduldig.

Du schreibst: Was ich mich halt imer frage ist, wieso wurde es früher anders gemacht und wir sind trotzdem alle wohlbehütet aufgewachsen und relativ gut gelungen *grins*
Wenn ich mich so umsehe, ist unsere Generation schon ein wenig beziehungsgestört, oder etwa nicht? Viele, die nur Spass, Konsum usw. im Kopf haben und ständig wechselnde Beziehungen...Eine Familie haben die wenigsten, eine intakte schon gar nicht. Ich denke schon, dass die Erziehung unserer Eltern eher subtile Formen angenommen hat es sind eher so Dinge wie Unsicherheiten, fehlendes Selbstbewusstsein, fehlende Entscheidungsfähigkeit, ruhelose Suche nach Bestätigung kein Ruhen in sich selbst, (in materiellen Dingen?), Autoritätsabhängigkeit oder übertriebene Rebellion usw.

Ich betone aber jetzt nochmal. Das ist meine Meinung, die ich mir jetzt erst gebildet habe/immer noch bilde, seid meine Tochter auf der Welt ist. Ich bin kein Hausmütterchen oder habe vor mein Baby wie eine Klette an mich zu kleben aber sie ist gerade aus dem Bauch rausgeschlüpft und ich werde ihr die Zeit geben sich in Ruhe von mir zu entfernen. Die ersten Versuche macht sie schon, sie robbt schon langesam von mir weg. Bald wird sie laufen und immer größere Kreise um mich ziehen und sich dadurch immer weiter entfernen. Dieser Prozess ist natürlich und darin werde ich sie unterstützen.

So, nochmal ist meine Meinung und mein Senf. Jeder muss mit sich seiner Familie und seinem Baby den eignen Weg finden.

Schönes Wochenende
Suna und Fiona 13.05.04

 
6 Antworten:

Bin zwar nicht STeffi...

Antwort von Conny1976 am 28.11.2004, 16:37 Uhr

.... aber das hast Du sehr gut geschrieben finde ich :-) Regt doch nochmal zum nachdenken an...

LG Conny

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@Suna

Antwort von steffi1972 am 28.11.2004, 17:36 Uhr

hi !

Gebe das Kompliment gern zurück, danke für die lange Antwort *g*

Dein Text ist super und deine Meinung finde ich auch klasse, könnte von mir sein, gerade was die Zeit angeht.

Das einzige wo ich halt nur nicht ganz zustimme ( aber das ist halt auch meine Meinung ) ist das mit der unbedingten Nähe jederzeit.

Mein Kind schläft seit der 5 Lebenswoche durch ( natürlich wird es nachts wach, das tun alle Kinder, aber sie schreit nicht sondern schläft wieder ein ) und in meinen Augen ist das egal wo sie schläft hauptsache es ist ihr vertraut.

Ich bin nicht dabei wenn meine Schwiegermutter aufpasst oder meine Mutter, da würde ich mir persönlich wie ein Wachhund vorkommen.

Meine Mama hat mich und zwei weitere Kinder super großgezogen, also sie geniesst mein volles Vertrauen, da muss ich nicht daneben hocken.

Alle Kinder sind Bindungsfähig ( seit Jahren verheiratet ) und kinderreich...

Genauso sieht es in der Familie meines Mannes aus...

Du hast aber recht das sich unsere Welt verändert hat.

Aber woher will man beweisen das Kinder es im Alter von 1-4 Monaten stört woanders zu schlafen ?

Man sagt es ist nicht gut, aber beweisen kann man es nicht.

Ich kann doch nur beruteilen was mir selbst wiederfahren ist...also nur aus Erfahrung urteilen und meine Erfahrung war halt so, daß auch ich schon sehr früh von der Oma betreut wurde und meine Mutter sehr früh arbeiten musste.... und ich bin in einem tollen Elternhaus groß geworden und habe sehr viel Liebe bekommen und habe auch eine tolle Erziehung genossen.

Ich finde einfach das alles zu sehr aufgebauscht wird.

Mir fehlt halt immer noch genau die Erklärung was mein Kind für einen Schaden davonträgt wenn es mal bei Oma und Opa übernachtet..egal wie alt das Kind ist.

Ich höre immer nur das ist nicht gut...

Wenn ich dann frage was daran nicht gut ist, kriege ich imemr nur zur Antwort, dass macht man halt nicht.

Wie du ja auch geschrieben hast, man kann es jetzt noch nicht erkennen... muss man denn was erkennen später und vor allem was?

Ich gebe mein Kind in vertraute Hände. Hände die Menschen gehören die dieses kleine Wesen abgöttisch lieben... wieso soll man das nicht machen ?

Nun ja, ich denke da kommt man eh nicht auf einen Nenner.

Ich werde meine kommenden Weihnachtsfeiern ordentlich feiern und einfach hoffen, daß meine Maus nicht irgendwann mal Auffälligkeiten zeigt *gg* ( war jetzt ein Witz, bitte nicht so ernst nehmen )

Schönen ersten Advent noch..

Gruß steffi

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Ihr habt doch beide recht!

Antwort von Michi mit Luise am 28.11.2004, 21:24 Uhr

Die eine, wenn sie ihr kind nicht in fremde Hände gibt. Die andere, wenn sie ihr Kind in (eben nicht) "fremde" Hände gibt.
Würde das Kind weinen, sich wehren und deutlich machen (auch die ganz kleinen können das, ich habs bei meiner erlebt, da war sie 3Wochen)daß es nicht will, würde Steffi es nicht abgeben (unterstelle ich jetzt mal).

Meine Tochter sieht ihre Oma (meine Ma) ziemlich selten, so daß man nicht von DER Bindung ausgehen kann. Aber wenn die Oma da ist, ist Luise nicht mehr von ihr wegzukriegen, ich und der Papa sind abgemeldet! Und dann spricht doch nichts dagegen!
(Ich laß die beiden trotzdem nicht lange allein, warum, habe ich unten geschrieben)

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Re: @Suna

Antwort von Suna am 28.11.2004, 21:45 Uhr

Huhu,

wir habe ja das Wichtigste gemeinsam. Wir lieben beide unsere Babies und das ist wirklich die Hauptsache.

Auf deine Frage was so schädlich am frühen Fremdbetreuen ist, habe ich dir in meiner 1. Antwort schon den Artikel: "Erlebniswelt eines Säuglings" von Rüdiger Posth (hat hier ein Forum) nahegelegt. Ist zwar nicht leicht zu lesen, aber sehr aufschlussreich. Ich entdecke da im täglichen Umgang mit meiner Tochter viel wieder.

Ich wünsche dir eine wunderschöne Zeit weiterhin mit deiner kleinen Maus.

Liebe Grüße Suna

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Re: Bin zwar nicht STeffi...

Antwort von Suna am 28.11.2004, 21:47 Uhr

Danke :-)

Suna

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@Suna und Michi...

Antwort von steffi1972 am 29.11.2004, 9:52 Uhr

moin !

Ihr unterstellt mir richtig, wenn meine Tochter nicht durchschlafen würde, ein Schreikind wäre, nicht richtig essen würde, dann würde ich meine Tochter nie über Nacht weggeben...

Da wir aber bisher *auf Holz klopf* super Glück mit ihr haben, muss sie ein Wochenende im Monat auf Mami und Papi verzichten...so lang wie nicht krank ist oder eine von den o.g. Auffälligkeiten zeigt.

Es gibt da keine einhellige Meinung, Hauptsache ost doch unseren Zwergen geht es gut, oder ?

LG und einen schönen Wochenstart...

Steffi :o)

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