Entwicklung im 1. Lebensjahr

Entwicklung im 1. Lebensjahr

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von mameloca am 01.05.2009, 23:22 Uhr

Immer wieder traurig

Hallo,

ich habe vor 20 Tagen mein drittes Kind zur Welt gebracht. Die Schwangerschaft verlief absolut problemlos und eigentlich sollte die Geburt zu Hause stattfinden.
Wegen Geburtsstillstand mussten wir leider die Hausgeburt abbrechen und die Geburt fand im Krankenhaus mit Oxi-Tropf etc. statt Das war schonmal etwas, wovor ich mich gefürchtet hatte und eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hätte.

Wir wollten dann schnellstmöglich nach Hause um den beiden älteren Kindern das Baby zu zeigen und als Familie möglichst rasch zusammenfinden. Allerdings musste das Baby in die Kinderklinik verlegt werden. Nach einem kurzen "Abstecher" nach Hause ging es auch gleich dorthin.

Und anstatt die erste Nacht daheim mit dem "neuen" Baby im Ehebett zwischen mir und meinem Mann zu verbringen, musste mein Baby allein auf der Intensivstation liegen und ich im Elternzimmer mit drei fremden Babys
Auch die nächsten Tage verliefen alles andere als erhofft. Mein Baby hing an Schläuchen und Kabeln und lag im Wärmebett anstatt dass es bei mir im Bett lag und ich mit ihm ständig kuscheln konnte.

Seitdem bin ich ständig am heulen. Ich fühle mich so betrogen: Betrogen um das von mir erhoffte Geburtserlebnis in den eigenen vier Wänden, betrogen um das ruhige und kuschlige Kennenlernen des Babys, die ersten Momente der drei Kinder zusammen, das entspannte und glückliche Wochenbett.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen machen müssen? Ist das irgendwann vorbei oder sollte ich professionelle Hilfe suchen?
Scheisse, kaum denke ich an das alles muss ich wieder heulen...

LG

 
14 Antworten:

Ach Mensch...

Antwort von huehnchen69 am 01.05.2009, 23:53 Uhr

...du Arme! Wenn ich das lese, könnt' ich fast mitweinen. Ich kann dir das soooo gut nachfühlen! Ich habe beide Kinder zu Hause geboren, und mein größter Horror war, für irgendeinen Schwachsinn im KH gebären zu müssen. Beispielsweise kam mein Großer an ET+14, nachdem ich an ET+13 einen Rizinuscocktail getrunken habe. Nach ET+14 hätte ich nämlich nicht mehr mit meiner Hebamme zu Hause gebären können. Und das wäre für mich ein wirklich schwer zu verkraftender Grund gewesen. Hat zum Glück noch so geklappt.
Ich *hoffe*, dass ich andere Gründe, besonders solche, die im Geburtsverlauf auftauchen, so wie bei dir, besser hätte akzeptieren können.
Dass ich es dann akzeptiert hätte, dass das ja auch eines der Dinge ist, die die ausserklinischen Geburten bei uns in Deutschland so angenehm machen: Dass man mal eben ins KH kann, wenn es denn nötig ist.
Ich habe mal einen Fernsehbericht gesehen, wo eine Frau in Thailand (?) irgendwo im Dschungel der Geburt mit dem örtlichen Geburtshelfer entgegensah. Es ging letztendlich alles gut, aber da dachte ich mir auch: Mensch, so schön ich interventionsfreie Geburten schätze - wenn das nächste KH eine Tagesreise entfernt ist, ist das irgendwie nur halb so entspannt.
Ich weiß nicht, ob dir das irgendwie weiterhilft, denn Gefühle kann man ja nicht rational "wegdiskutieren". Wenn DU dich um DEINE Geburt und die kuscheligen ersten Tage betrogen fühlst, dann ist das nunmal so. Da hilft kein "stell' dich nicht so an, Hauptsache Mutter und Kind sind gesund", kein "nun sei doch nicht so undankbar, das hätte auch ganz anders ausgehen können", sondern die Gefühle sind da, und wollen beachtet werden.
Darum hoffe ich sehr, dass du einen Weg findest, um die in deiner Weise zu bearbeiten. Vielleicht hilft es dir, dich mit Frauen auszutauschen, denen es ähnlich ging? Versuchst du ja hier schon. Im Forum von "Stillen und Tragen" gibt es eine Unterrubrik "traumatische Geburten" - vielleicht findest du da Frauen zum Reden? Oder in der Yahoo-Group "selbstbewusst-schwanger"? Da gibt es auch ein paar Frauen, bei denen die ausserklinische Geburt nicht so lief wie erhofft. Aber da gibt es auch einige frisch-Schwangere etc. - vielleicht magst du das Drumherum dann nicht so gerne lesen.
Und wenn der Druck zu groß werden sollte: Deine Hebamme kann dir bestimmt auch weiterhelfen. Entweder persönlich durch das Reden über die Geburt, oder indem sie dich an jemand anders verweist.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute, dass du den Rest des Wochenbettes noch genießen kannst, dass dein kleiner Schatz inzwischen gesund bei euch ist, und ihr viel, viel Kuschelzeit nachholen könnt.

Liebe Grüße,
Sabine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von SilkeJulia am 02.05.2009, 0:26 Uhr

Hallo,

ich kann das sehr gut nachempfinden. Es ging mir nach Jonas Geburt ähnlich, wenn auch nicht so drastisch.
Erhofft hatte ich mir eine problemlose Geburtshausgeburt - geworden ist es eine sehr langwierige Krankenhausgeburt mit PDA und Wehentropf.
Ich fühlte mich nach der Geburt betrogen ums Geburtserlebnis und unfähig, ein Kind normal zu gebären.
Lange lange habe ich daran zu knabbern gehabt und das hat auch maßgeblich zu meiner Wochenbettdepression beigetragen.
Hast du mit deiner Hebamme darüber ausführlich gesprochen? Ruf sie doch nochmal an und sage ihr, wie schlecht es dir geht.
Sie kann am besten einschätzen, ob du professionelle Hilfe brauchst oder nicht.

Ich wünsche dir alles Gute!

Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von bubumama am 02.05.2009, 9:40 Uhr

Hallo,

ich kann Dir da nachfühlen. Mir ging es ähnlich, nur nicht so dramatisch wie bei Euch.
Ich wollte schon in der Klinik entbinden, das klappte auch alles super und ganz schnell. Die ersten 3 Tage konnte ich auch kuscheln mit meinem Sohn und ihn kennenlernen.

Dienstag abend ist er geboren, Freitag wollte ich heim. Leider war der Bilirubinwert zu hoch, sodass er in die Kinderklinik musste, ins Wärmebett unter die Phototherapie.
Ich war zwar in seinem Zimmer, aber durfte ihn nur zum Stillen rausnehmen und sollte ihn gleich wieder reinlegen, dass er weiter "bestrahlt" wurde.

War sehr schlimm für mich, ich wollte ihn doch auch so gern im Arm halten, kuscheln, ihm die Wärme geben, die Babys doch so sehr brauchen. Nun hat ihm das Bettchen die Wärme gegeben....

Es war eine elend lange Zeit, "nur" 4 Tage, aber es kam mir sooo endlos lange vor. Zuhause habe ich dann viel nachgeholt, viel gekuschelt, bei ihm geschlafen bzw. er bei mir. Ich habe ihn viel getragen. Man merkte richtig, wie er das brauchte und immer noch braucht.

Vielleicht hilft Euch das auch weiter, viel kuscheln, tragen und schmusen.
Mir hat das viel geholfen. Es ist übrigens mein zweites Kind :-)
Es geht vorbei nach einiger Zeit, aber wie gesagt, da mein Erlebnis nicht so schlimm war, weiß ich nicht, inwieweit Du gestärkt bist, aus dem Tief allein rauszukommen.

Genieße jede Minute mit Deinem Baby :-)

melli

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke!

Antwort von mameloca am 02.05.2009, 22:48 Uhr

Danke für Eure Antworten. Es tut schon gut zu hören, dass man mit seinen Empfindungen nicht allein ist.

Aber genau so, wie Sabine schrieb, geht es zur Zeit. Von allen möglichen Leuten, mit denen ich darüber rede muss ich mir Sachen anhören wie "sei froh, dass alles gut gelaufen ist und ihr jetzt alle gesund zu Hause seid" oder "das ist Vergangenheit, ändern kannst du daran nichts mehr!" Wenn es doch nur so einfach wäre...

GLG
mameloca

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke!

Antwort von Nicole-Mami am 03.05.2009, 0:23 Uhr

Ich glaube, dass Problem liegt darin, dass Du so genaue Vorstellungen davon hattest wie alles ablaufen sollte - da kann man nur enttäuscht werden, weil das Leben einfach oftmals ganz anders spielt.

Ich kann auch die Frauen nicht wirklich verstehen, die zur Geburtsplanung (ausser bei KS) ins Krankenhaus gehen und im Detail bekannt geben wie sie zu gebären gedenken - das läuft sowieso ganz anders und kann nur in einer großen Enttäuschung enden.

Schlimm ist es, dass Deine ersten beiden Geburten wohl einigermaßen "nach Wunsch" verlaufen sind und Du entsprechende Erwartungen an Deine dritte Geburt hattest, die nun komplett enttäuscht wurden.

Wir bekommen auch das 3. Kind und ich hatte ebenfalls ganz konkrete Vorstellungen von der Geburt - irgendwie hatten sich die Bilder schon verfestigt wie es dieses Mal "zu sein hat". Mein Mann hat dann alles umgeschmissen: Keine Geburt im Geburtshaus, keine Hausgeburt, ab ins Krankenhaus. Wichtig ist nur das Baby, "Geburtserlebnis" ist zweitrangig.

Der Vorteil bei mir ist nun, dass ich schon Wochen vor der Geburt Zeit hatte, mich damit abzufinden, dass es nicht so sein wird wie ich es mir vorgestellt habe, daher wird meine Enttäuschung dann hoffentlich nicht (mehr) so groß sein.

Du fühlst Dich um etwas betrogen, was Dir sehr wichtig war und ist und leider nicht mehr zu ändern ist. Vielleicht kannst Du durch besonders intensive Kuschelstunden, Babymassagen oder sonstwas in der Richtung "Intensivbeschäftigung mit dem Baby" dieses Verlustgefühl auffangen.

Ansonsten kann ich Dir nur sagen: Es wird besser. Ich konnte mein 2. Kind nur 6 Wochen stillen, weil diese Blödmänner im KH mir keine Salbe für die entzündeten Brustwarzen geben wollten... Das Ende vom Lied war ein Säugling, der die unter Schmerzen gegebene blutige Milch nur noch auskotzte und dann schlußendlich doch bei der Flasche landete. Ich habe monatelang darum getrauert, um dieses innige Gefühl betrogen worden zu sein, mein Baby selbst ernähren zu können. Ich dachte, ich komme nie darüber hinweg - aber es wird besser. Es braucht einfach nur Zeit.

Alles Gute!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Nicole-Mami

Antwort von huehnchen69 am 03.05.2009, 1:40 Uhr

Uff,
ich bin froh, dass du mit dem Weg, den du eingeschlagen hast, offenbar zufrieden bist.
Für mich selbst muss ich allerdings sagen: Vorher zu resignieren finde ich noch viel trauriger, als später enttäuscht zu werden.
Das wäre für mich so ähnlich, als würde ich sagen: "Nein, lieben will ich nicht, das geht ja auf die eine oder andere Art sowieso letztendlich schief".
Da stelle ich mich doch lieber auf eine wundervolle, perfekte Hausgeburt ein, und wenn ich Pech habe, wird es eben nicht so toll - ist mir immer noch lieber, als von vornherein ins KH zu gehen.
Und von meinem Partner den Geburtsort diktieren lassen? Das würde mir ja im TRAUM nicht einfallen. Da gäbe es für mich nur ein Szenario, welches denkbar wäre, nämlich wenn mein Partner generell ein besseres Bauchgefühl hätte als ich, und er sagen würde: "HG generell gerne, aber in DIESEM Fall nicht, ich fühl' mich so komisch dabei". Das ist aber bei uns nicht der Fall. Ansonsten weiss ich einfach, dass HG allgemein sicherer ist als KH-Geburt, und in meinem Fall nochmal extremer. Bei Indikationen, die gegen HG sprächen, bräuchte er mich nicht zu überreden, ins KH zu gehen, das wäre dann auch meine eigene Entscheidung.
Aber ich denke mal, wir haben vielleicht einfach unterschiedliche Bedürfnisse. Während ich sehr großen Wert darauf lege, dass Entscheidungen, die ich wohldurchdacht habe, respektiert werden, ist es dir vielleicht angenehm, die Verantwortung für eine unkonventionelle Entscheidung nicht übernehmen zu müssen.

Ich wünsche dir, dass du eine wundervolle Geburt haben wirst, und die netteste und kompetenteste Hebamme der Station erwischst. Oder gibt es Beleghebammen, und du kennst deine Geburtsbegleiterin schon?

Viele liebe Grüße,
Sabine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Nicole-Mami

Antwort von mameloca am 03.05.2009, 9:57 Uhr

Hallo!

Du irrst Dich. Ich hatte eigentlich KEINE genauen Vorstellungen davon, wie die Geburt laufen sollte. Einzig "Hausgeburt" war das, was wir "geplant" hatten. In welchem Raum, ob in der Wanne oder auf dem Trockenen, welche Position etc. war etwas, wo ich immer gesagt habe: werde ich sehen, wenn es soweit ist!

Sogar dass die Geburt im Krankenhaus enden könnte war für mich keine absolut utopische Option, durch meine Vorgeschichte und einer klaren Ansage meiner Hebamme.

Es ist schon so, dass ich der entgangenen Hausgeburt sehr nachtrauer, viel schlimmer ist allerdings die erste Zeit, die mit dem Baby auf der Intensivstation stattfand - und DAS ist ein Ende einer Geburt / Beginn eines Wochenbettes, womit (glaub ich zumindest) keine normale Frau rechnet, die eine problemlose Schwangerschaft hatte.

Das Verlustgefühl betrifft nicht nur mich, sondern ich habe auch das Gefühl, dass die ganzen Familie um unendlich wichtige Momente und Stunden betrogen wurde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von Susi0103 am 03.05.2009, 10:06 Uhr

Ich habe etwas ähnliches erlebt, das ist mittlerweile 2,5 Jahre her und auch ich knabbere da noch dran.

Nach einer absolut problemlosen SS und 7 Tage über ET fingen ENDLICH Wehen an, ab ins KH, ab in den Kreisssaal... es dauerte... und ich war so blö, mir eine PDA legen zu lassen, nun ja, es folgte: Der Geburtstillstand.

Wehentropf brachte nichts, CTG wurde immer schlechter (und kein Mensch kam mal rein um zu gucken, ich hätt am Liebsten um mich geschlagen, de Herztöne gingen unter Wehen auf unter 50 Schläge/Min).

Also KS, meine Tochter wurde sofort weggebracht, nicht mal kurz wurde sie uns gezeigt (war aber wohl besser so...).
Drei Std. später erfuhren wir, dass sie auf der Intensiven liegt, intubiert und mit einem 24-Std.-EEG am Kopf, Magensonde und Zugang in der kleinen Hand.

Mein Mann durfte zu ihr, ich musste ja noch liegen und durfte das erste Mal zu ihr, als ich aufstehen durfte (nach 14 Std.)
Und glaub mir, wenn ne blöde Schwester kommt und zu Dir sagt, wenn Du aufstehen kannst, darfst Du Dein Kind sehen, dann springst Du notfalls mit noch offenem Bauch aus dem Bett!

Zum Glück hat sie das alles ohne (bisher zu erkennende) Schäden überstanden.

Ich hab auch immer drüber nachgedacht, ob mir professionelle Hilfe helfen würde, hab mich aber nie dazu durchringen können...
Zu empfehlen ist es aber sicherlich!

Lg und alles Gute, ich hoffe, Dein Kind ist ebenfalls gesund.

Lg, Susy

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von Köhlerliesl am 03.05.2009, 20:12 Uhr

Hallo,
also ich hatte mir meine erste Geburt auch anders vorgestellt. Wurde dann wegen Gestose eingeleitet, auf meinen Wunsch (nach zwei Tagen Einleiterei) bekam ich eine PDA (war einfach nur noch müde und fertig und daher sehr, sehr froh über die PDA), meinem Sohn ging es dann schlecht (Anpassungstörungen), statt gleich Kind auf den Bauch zu bekommen kam erstmal ein Kinderarzt und die nächsten Tagen hab ich mein Kind auch auf Kinderstation besucht, statt schön mit ihm zu kuscheln. Damals ging es mir ähnlich, ich war sehr traurig.
Jetzt denke ich anders: Gut, daß die Gestose rechtzeitig erkannt wurde und ich keine weiteren Komplikationen hatte, ich hatte eine schmerzfreie und recht schöne Geburt (wenn auch passiver als geplant), mein Kind wurde optimal versorgt und ich bin froh, in einem Krankenhaus mit Kinderstation entbunden zu haben. Die Schwangerschaft war auch problemlos, mit den Anpassungsstörungen hätte in der 38. SSW auch niemand mehr gerechnet...
Tja, es kommt halt immer anders als gedacht, aber am Ende zählt doch das Ergebnis: gute medizinische Versorgung und ein gesundes Kind!
Ich wünsch dir jetzt noch eine schöne Kennenlern- und Kuschelzeit, wenn auch etwas später als geplant!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von jan08 am 03.05.2009, 21:30 Uhr

auch ich habe schlimmes erlebt. es war ein KS (wg BEL) geplant, die kleine wollte früher kommen. mit Krankenwagen in die klinik, da war der MM schon fast vollständig offen. keine zeit für PDA -> also vollnarkose! sie kam morgens um neun auf die welt. ich war den tag über noch sehr schwach und habe sie zur nacht ins schwesternzimmer gegeben. so gegen neun oder zehn tippe ich mal. und gegen 2 uhr morgens kam ne schwestern und ne ärztin und sagen mir, das die kleine auf die ITS verlegt wurde(infektion). durfte zwar schon gegen 11 zu ihr. aber ich hatte mir die ersten stunden und tage (sie war 5 tage auf der ITS) echt anders vorgestellt. zu allem übel hatte sich bei mir in der ersten "gemeinsamen" nacht die narbe entzündet und musste wieder aufgemacht werden. aus den "geplanten" 4-5 tagen KH wurden dann 11 tage. habe nach einem jahr immer mehr abstand gewonnen. nur denke ich mit angst an eine erneute schwangerschaft. und eigentlich WILL ich soooo gerne bald wieder schwager werden. liege inzwischen wieder nachts oft wach und habe angst!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von bluemchen05 am 04.05.2009, 11:22 Uhr

hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen.
mein 1.sohn war frühchen in der 35.ssw mit 4 wochen kinderklinik wegen gelbsucht und ausgeprägter trinkschwäche. ich hab irgendwann den krankenhauskoller gekriegt und war nur noch froh, als wir endlich daheim waren. diese zeit ist mir lange in den knochen gesteckt, auch wenn man nicht mehr drüber redet.
irgendwann war das dann auch vergessen (dachte ich!) und der kleine ist heute 3,5 jahre alt.

meine tochter kam vor 5 wochen in der 37+1 ssw zur welt. diesmal im "normalen" krankenhaus, aber mit saugglocke etc. also auch keine "traumgeburt", wie man sich das vorstellt. ich hab meine tochter auch erst über 1 std. nach der geburt gesehen, da sie 2x nabelschnur um den hals hatte und durch den streß bei der geburt erstmal in den inkubator mußte, bis sie sich wieder erholt hatte.
danach währte die ruhe auch nur 2 tage, dann hat meine tochter wieder gelbsucht bekommen und lag 2,5 tage unter der lampe im inkubator. da lief wieder wie ein film bei mir ab, der mich an die kinderklinik damals erinnert hat. das baby hat durch die gelbsucht nicht mehr genug getrunken, es lag wie gesagt im inkubator und ich war schließlich die einzige mama, die ihr baby nicht bei sich haben konnte.....
irgendwann konnte ich nur noch heulen, weil dieser ganze kinderklinik-alptraum bei mir wieder hochkam.
schon einige wochen vor der geburt habe ich gespürt, wie die angst und die ganzen erinnerungen wieder in mir hochgekommen sind. aber ich wußte nicht, mit wem ich drüber sprechen sollte. mein mann meinte, diesmal geht alles gut und ich solle mir keine sorgen machen.
meine mama hätte ich damit nur beunruhigt, was ich natürlich auch nicht wollte und auch sonst hatte ich niemanden, der das verstehen konnte.

meine tochter und ich sind schließlich 1 woche nach der geburt nach hause gegangen (auch auf anraten meiner hebi, die meine depression gespürt hat). anfangs war es auch wieder eine schwere zeit für mich, zumal auch das stillen wieder nicht richtig geklappt hat und mein sohn sehr anstrengend war. zum glück ist meine hebi sehr einfühlsam und hat mir auch homöopath. globuli gegeben, die mich etwas aufbauen sollten.
natürlich war auch diese geburt und der anschl. kh-aufenthalt wieder nicht so, wie man sich das vorstellt und wünscht. irgendwie scheint bei uns in dieser hinsicht nie was glatt zu laufen.
bei meinem sohn hatte ich eine ganze weile dran zu knabbern, daß unsere "anfangsphase" nicht so verlaufen ist, wie man sich das wünscht.
vertrau dich deiner hebamme an, wenn du vertrauen zu ihr hast. sie kann dir vielleicht etwas unterstützung geben. das hat mir über die ersten wochen sehr geholfen.
mittlerweile verblaßt das ganze wieder etwas bei mir und ich kann mich über mein baby freuen und auch den alltag genießen. aber ich hatte öfter tage, an denen ich nur hätte heulen können.

alles gute!
Ela

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Immer wieder traurig

Antwort von Bubbles am 04.05.2009, 12:18 Uhr

Ich habe mein zweites Kind zwar gewollt im KH entbunden, musste es dann aber nach einem Tag für 4 weitere Tage in die Kinderklinik ziehen lassen, und ich konnte nachts nicht einmal dabeibleiben. Der Schock hat lange sehr tief gesessen, und kommt auch immer noch mal wieder, dabei ist das ganze jetzt schon bald 8 Monate her. Anfangs habe ich viel geweint deswegen, und meine Kleine war auch die ersten drei Wochen 24h nicht von meinem Körper wegzubekommen. Sie ist immer noch sehr anhänglich und braucht mich besonders nachts viel. Sie schläft nie ohne stillen ein (nur im Kinderwagen) und wacht tagsüber auch sofort auf, wenn ihr die Brust aus dem Mund rutscht.
Ich habe eine echte Aversion gegen unsere Kinderklinik entwickelt, weil ich die quasi dafür verantwortlich mache, dass ich nicht bei meinem Kind bleiben konnte. Was ich daraus gelernt habe: Zum Notdienst nehme ich immer eine Isomatte mit und werde bei Einweisung meines Kindes zur Not auf dem Fußboden schlafen. Trennen lasse ich mich nie wieder gegen meinen Willen.

Ich finde jedenfalls, Deine Gefühle sind ganz normal und werden noch eine ganze Weile andauern. Es wird aber irgendwann besser. Ich hatte hier auch mal gefragt, ob ich wohl professionelle Hilfe benötigen würde, aber ich denke, das wird sich geben. Wenn Dein Kind älter wird und sich toll entwickelt und Du merkst, was für eine tolle Beziehung ihr aufgebaut habt - trotz aller Widrigkeiten - wirst Du Dir und allen anderen Beteiligten dieses Erlebnis sicher verzeihen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @huehnchen69

Antwort von Nicole-Mami am 04.05.2009, 12:35 Uhr

Ja, ich bin zufrieden mit dem Weg, natürlich hat das auch noch andere Gründe.

Bislang habe ich sehr große und schwere Kinder zur Welt gebracht, beim ersten Kind (Geburt im KH ohne Beleghebamme) hatte ich die einzige Schreckschraube der Station, PDA, Wehentropf, Dammschnitt Sohnemann steckte fest, Nabelschnur um den Hals, Panik und Hektik etc.

Beim zweiten Kind hatte ich eine Beleghebamme im KH und die Geburt war - trotz genauso großem Kind, aber dafür "ohne alles" - einfach traumhaft.

Diese Schrecksekunden beim 1. Kind hat mein Mann bis heute nicht verwunden und daher will er sich sofortiger Hilfe sicher sein. Für ihn - und auch für mich - zählt in erster Linie das Baby, alles andere kommt danach. Ich finde, auch das muss man akzeptieren. Es ist genauso sein Kind und wenn er Angst hat, es könnte etwas passieren, dann muss man dem Rechnung tragen.

Dazu kommt, dass ich auch dieses Mal wieder meine Beleghebamme vom 2. Kind haben werde. Mit zunehmender Größe des Kindes war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das "Risiko" eingehen will, bei einer anderen Hebamme wieder einen Dammschnitt zu riskieren, wenn ich bei "meiner" Hebamme weiss, dass sie es schon einmal ohne geschafft hat.

Wir haben uns jetzt auf eine ambulante Geburt geeinigt, so hat mein Mann das KH für sein Gefühl, ich habe meine Beleghebamme für meine "Dammschnitt-Angst" und die ganze Familie hat hinterher hoffentlich eine schöne Kennenlern-Zeit, weil wir anschließend wieder nach Hause fahren.

Sooo schlimm finde ich den Kompromiss ehrlich gesagt nicht, schlimmer hätte ich es gefunden, wenn ich mir eine wunderschöne Hausgeburt ausgemalt und die dann mit Feuerwehr im KH geendet hätte.

Danke für Deine Wünsche, lange wird es ja nicht mehr dauern

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @mameloca

Antwort von Nicole-Mami am 04.05.2009, 12:42 Uhr

Hallo,

da habe ich mich tatsächlich geirrt. Ich hatte schon die vollkommen fixe Vorstellung im Kopf mit meinem Mann auf dem Gebärhocker in inniger Umarmung - wie auch immer ich darauf gekommen bin - und dachte, bei Dir wäre es genauso gewesen...

Natürlich kann ich mir gut vorstellen, dass es Dir um die Zeit danach geht. Bei Frühchen oder Risikoschwangerschaften rechnet man ja mit solchen Möglichkeiten, aber bei "normalen" Geburten hat man sein Baby in der Regel sofort bei sich.

Diese Zeit kannst Du leider nicht ungeschehen machen und dass Du darüber traurig bist ist absolut nachvollziehbar, aber vielleicht gelingt es Dir, diese Erinnerung durch besonders viel Kuscheln (auch mit der ganzen Familie) nachträglich zu "überschreiben". Ansonsten kannst Du nur die Zeit für Dich arbeiten lassen. Es werden irgendwann Dinge kommen, die wichtiger sind und diese Erinnerung an die Anfangszeit verblassen lassen. Aber das wird mit Sicherheit noch eine ganze Weile dauern.

Halte durch und alles Gute!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Entwicklung im 1. Lebensjahr
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.