Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Suse3577 am 07.05.2009, 15:10 Uhr

Immer noch an der Geburt zu knabbern?

Hallo,

bin nicht sicher, ob jemand meine Gedanken nachvollziehen kann.
Vor knapp 9 Monaten ist unser Sohn geboren. Vorneweg: unser absoluter Sonnenschein, für den sich alle Qualen gelohnt haben und für den ich das Gleiche ohne Frage auch wieder durchmachen würde.

Trotzdem habe ich nloch immer häufig ganz schlechte Gedanken an die Geburt, bei der leider rein gar nichts so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte. Fruchblase ist um 22.00h sonntags vorzeitig geplatzt, jedoch haben keine Wehen eingesetzt. Also am nächsten Morgen Tabletten zur Einleitung. 3 Versuche per Tablette und später Wehentropf. Dazu alle paar Stunden Antibiotikainfusionen wegen der geplatzten Fruchtblase. Dauernd Ärzte und Hebammen an mir dran. Dazu ständig CTG, musste fast die ganze Zeit nur liegen, nur 2x für ne Stunde durfte ich aufstehen und laufen. Bis abend um 17.30h hat sih nix getan, nur so Vorwehen, nix richtiges. Dann plötzlich innerhalb von Minuten heftigste (!) Wehen alle 2 Minuten, meist gleich mit zwei Wehenhöhepunkten. Viel zu plötzlich und zu stark für Mutter und Kind- also abwechselnd immer Wehenhemmer und Wehentropf. Und die ganze Zeit der Muttermund poppenfest und nur 1,5 cm geöffnet (wie schon eine Woche zuvor). Für alle war ich nur "die Patientin mit dem Blasensprung", bei der ggf. in der Nacht noch ein KS gemacht werden sollte.
Dazu eine total bescheuerte Hebamme mit Sprüchen wie "Wenn sie in 10 Minuten keine Wehen haben, hänge ich sie an den Wehentropf" oder während eine heftigen Wehe "Könnten sie sich jetzt endlich mal hinlegen? Ist schließlich kein Spaß hier"- wie soll man sich da entspannen? Da war nichts mit Hilfe beim Veratmen der Wehen oder so! Und alleine war ich dazu offentsichtlich nicht in der Lage, weil eben so völlig überrannt. Meinen Mann hat sie auch ganz schön angeblafft, der arme Kerl stand danach völlig hilflos daneben und wusste überhaupt nicht mehr, was er tun sollte.

Erst nach Schichtwechsel gings dann besser, habe PDA bekommen und dann endlich entspannen können. Baby ist dann nach ein paar Stunden dienstags um 5.40h nach 31 std. krankenhaus doch noch normal geboren und letztlich alles gut verlaufen. Hat wirklich so gut wie keinerlei Probleme hinterher und war sehr schnell wieder richtig fit.

Hinterher hat meine Mutter mal gesagt, sie verstünde gar nicht, wer mir solche Angst gemacht hätte und warum ich so arg verkrampft gewesen sei (hat sie sicherlich nicht böse gemeint)

Noch heute frage ich mich ganz oft, warum ich solche Schwierigkeiten hatte und es meinem Kind so schwer machen musste. Und ob es nicht vielleicht ganz anders hätte laufen können, wenn man mich das hätte tun lassen, wonach ich das Befürnis hatte (z.b. Bewegung, laufen, Badewanne, aufrecht sitzen etc- jedenfalls nicht stundenlanges (!) Liegen!) und wenn man mir geholfen hätte, mit den Wehen zurecht zu kommen. Dabei hatte ich eigentlich gar nicht solche Angst vor der Geburt. Manchmal denke ich, ich bin ein richtiges Weichei...

Bis vor 2 Monaten hätte ich ein weiteres Kind ausgeschlossen. Mittlerweile kommt der Wunsch nach einem zwieten Baby schon auf (allerdings noch nicht jetzt!). Absolute Voraussetzung wäre allerdings eine Beleghebamme, die ich schon vorher kennenlernen kann. Anders würde ich mich wohl nicht drauf einlassen.

Mit meinem Mann kann ich zwar drüber reden, aber er versteht mich nicht ganz. Er meint immer nur, ich solle doch froh sein, dass letztlich alles gut gegangen ist. Klar, er hat schin recht- aber trotzdem hängt mir immer dieser Tag nach....

Geht es anderen auch so? Wenn ja, was habt Ihr dagegen gemacht? Oder ist das normal?? oder bin ich tatsächlich so bescheuert...???

viele grüße
suse3577

 
6 Antworten:

Re: Immer noch an der Geburt zu knabbern?

Antwort von BenMama1979 am 07.05.2009, 20:02 Uhr

Hallo!

Deine Geburt klingt fast genauso wie meine, nur dass mein Kleiner letztlich mit ner Saugglocke geholt worden ist.
Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass meine Hebammen super waren, mir jegliche Angst genommen und mich überhaupt nicht unter Druck gesetzt haben. Du solltest beim nächsten Mal einfach ein anderes KH wählen... die Hebammen dort waren ja der reinste Horror!!!

Viel Spaß mit dem Krümel! BenMama

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Re: Immer noch an der Geburt zu knabbern?

Antwort von Nicole-Mami am 08.05.2009, 1:17 Uhr

Hallo,

ich kann Dich gut verstehen!!!

Zunächst einmal: Du bist ganz sicher kein Weichei!!!

Es scheint wirklich üblich zu sein, "blöde Erstgebärende" auf dem Rücken eher unwirsch zu schwierigen Geburten zu zwingen.

Als mein 1. Kind auf die Welt kam, hatte ich die Schreckschraube der Station als Hebamme im KH. Augenrollend (wieder so eine hysterische Erstgebährende) wurde ich im Liegen ans CTG geschlossen - obwohl ich MEHRFACH betonte, dass Liegen mir gar nicht gut tut:

Stellen Sie sich nicht so an, anders können wir das CTG nicht schreiben (Lüge!).
Wir machen nur 10 Minuten (nach 45 Minuten, Erbrechen und heftigsten Wehen war ich völlig aus dem Rhythmus!).
Wir versuchen das jetzt erstmal (nachdem ich anmerkte, dass ich "heute" wegen des großen Kindes eigentlich zum Kopf- und Becken ausmessen kommen sollte).
Wie lange soll denn das noch dauern (war 9 Tage über ET - als ob ich darauf Einfluß gehabt hätte...).
Atmen Sie in den Bauch, Sie machen das völlig falsch, waren Sie nicht bei einem Geburtsvorbereitungskurs (doch, aber offensichtlich half mir das gerade nicht viel...).
Da hat sich ja gar nichts getan, Sie können nochmal nach Hause gehen (ganz sicher nicht, nach 5 Stunden heftiger Wehen mit Abstand unter 2 Minuten fahre ich nicht wieder nach Hause, wann soll ich denn wiederkommen - wenn das Kind auf der Welt ist?!?!? Na gut, dann gehen Sie eben spazieren).
Jaja, ich sehe schon, die Wehen sind heftig, aber sie bewirken überhaupt nichts (sehr motivierend).

Solange diese Hebamme Schicht hatte, tat sich gar nichts (außer einem zunehmenden Erschöpfungszustand wegen der heftigen, aber wirkungslosen Wehen). Erst beim Schichtwechsel bekam ich eine ganz andere Hebamme, die sehr ruhig und liebevoll mit mir sprach, mir die Hände auf den Bauch legte und mir so half, auch in den Bauch zu atmen und die mir ansah wie erschöpft ich nach all den Stunden schon war. Da die Wehen plötzlich weniger wurden, schlug sie den Wehentropf vor und stimmte erleichtert einer PDA zu, weil sie dann den Wehentropf gleich voll aufdrehen konnte und die Geburt dann nicht mehr so lange dauern würde.

Was mir daran so gar nicht gefiel, war, dass ich nur noch in einer Stellung liegen konnte, weil sonst sofort die Herztöne schlechter wurden und ich das Kind auf dem Rücken herauspressen mußte. Eine ungünstigere Geburtsposition kann ich mir einfach nicht vorstellen (außer Kopfstand vielleicht).

Beim zweiten Kind habe ich mir dann eine Beleghebamme gesucht und ihr die Todesstrafe angedroht, sollte sie mich dazu zwingen, das Kind auf dem Rücken zu bekommen. Was soll ich Dir sagen: Es war eine traumhafte Geburt. Wir kannten uns vorher und sie verstand ihr Handwerk sehr gut. Es war nicht alles perfekt, einiges mochte ich unter der Geburt gar nicht, aber sie hat dafür gesorgt, dass sich das Kind gut durch den Geburtskanal geschlängelt hat (kam mir vor wie in der Turnstunde), der Damm ist heil geblieben und die ganze Geburt dauerte nur 3,5h - statt wie beim 1. Kind 15h.

Was ich damit sagen will: Such Dir für Deine 2. Geburt eine Beleghebamme und habe keine Angst davor, dass es noch einmal so ablaufen wird wie beim 1. Kind. So springt man nur mit Erstgebärenden um, bei allen weiteren Geburten wissen die Frauen, worauf sie sich einlassen und lassen sich nicht mehr so leicht herumkommandieren.

Alles Gute!!!

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Wie bitte???

Antwort von huehnchen69 am 08.05.2009, 13:55 Uhr

...du fragst dich, warum du es deinem Kind so schwer machen musstest???

Vielleicht weil das stuemperhafte Geburtshilfepersonal dieses wunderbare Ereignis zu einem Hoellentrip gemacht hat?!?! Reicht das als Begruendung? Was du beschreibst ist zwar nicht so sehr ungewoehnlich, aber mir klappt trotzdem immer wieder die Kinnlade runter, wenn ich lese, was manche Aerzte/Hebammen sich rausnehmen.

*Ich* haette mich bei so einem Umfeld mit Sicherheit nicht hinreichend entspannen koennen, um es noch auf normalem Wege zu gebaeren, da waere nur Rausschnippeln geblieben. Zeitdruck, Beleidigungen, erzwungene Haltung - das kann nur schiefgehen.

Beleghebamme ist eine sehr gute Idee. Vielleicht magst du ja auch mit Geburtshaus oder Hausgeburt liebaeugeln - bei letzterem bist du definitiv die Herrin im Haus, da schickt dich keiner zum Dauer-CTG auf irgendeine Pritsche (und das geht, bei normaler SchwSch, nicht auf Kosten der Sicherheit).
Und wenn du dir ein bisschen den Ruecken staerken lassen magst bei Frauen, von denen viele eine aehnlich katastrophale erste Geburt hatten, und sich dann gesagt haben: Das geht auch anders! - dann melde dich doch bei "selbstbewusst-schwanger" an (Yahoo-Group), da musst du dir die unnuetzen "sei doch froh"-Sprueche nicht anhoeren.

Viele liebe gruesse, und alles Gute fuer Nr. 2, wenn ihr es denn angeht,
Sabine

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Re: Immer noch an der Geburt zu knabbern?

Antwort von momworking am 09.05.2009, 21:36 Uhr

Hallo,
ich kenne das Gefühl.
Nach nunmehr drei Entbindungen (von denen zwei entsetzliche Katastrophen waren) bin ich für mich (!!!) zu dem Schluss gekommen, dass ich sicherlich eine ziemlich gute Mama und Frau bin, aber dass das Entbinden nunmal nicht meine "Königsdisziplin" ist.
Es hat aber auch 10 Jahre gedauert, bis ich das so relativ entspannt sagen kann.
Sicherlich KANN eine weitere Entbindung super laufen! Natürlich KANN eine Beleghebamme eine Hilfe sein.
Aber eine Garantie dafür gibt es nicht. Leider.
Auch eine noch so gute Vorbereitung ist leider keine Garantie auf eine "gute" Entbindung, wenngleich einem das viel glauben machen wollen, es hat bei mir nicht gestimmt.

Und es nützt nichts dich immer wieder mit Fragen zu zermartern, was bei dir bloß so anders ist, als bei anderen Frauen, warum du dich so schwer tust und andere so einfach natürlich entbinden.
Du wirst auf diese Fragen keine Antwort bekommen, weil jeder Mensch anders ist und sooooooooooooo viele Faktoren bei einer Geburt zusammen kommen, dass es unmöglich ist zu sagen, DARAN hat es jetzt gelegen.

Ich drück dich mal virtuell und möchte dir noch sagen, dass es mir sehr geholfen hat, mich intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Sehr geholfen haben mir die Bücher von G. Kemmler und das Frauengesundheitszentrum in Frankfurt/Main (die haben auch eine online-Präsenz).

Und schau mal: Obwohl das Entbinden nicht meine Disziplin ist, darf ich (mit ärztlicher Hilfe) mein viertes Kind bekommen. Ich denke dann immer, dass mich in 10 Jahren kein Mensch mehr fragt, ob ich es schwer oder leicht hatte mit der Entbindung, sondern jeder nur das "Ergebnis" nämlich mein tolles Kind sieht.

Ich wünsche dir alles Gute!
Annette

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Re: Immer noch an der Geburt zu knabbern?

Antwort von Johnnymami am 10.05.2009, 9:12 Uhr

wehentropf darf man EIGENTLICH erst anhängen, wenn der Mumu ganz geöffnet ist und DANN keine Wehen in Sicht sind

Die Praxis ist leider eine andere. Es wird viiieeeel zu voreilig mit dem Wehentropf gearbeitet und DADURCH kommen die Probleme. Nicht DU hast es deinem Kind schwer gemacht, sondern EUCH wurde es schwergemacht, weil "schnell, schnell, schnell" leider alles ist, was eine Geburtsklinik möchte (Zeit ist Geld und der Personalmangel tut sein übriges).

Bei mir war es beim ersten kind ähnlich wie bei dir. Mein Kind hatte dann auch echte Probleme hinsichtlich Schädelassymetrie, Muskeltonus- und Koordinationsstörung - er ist halt ständig mit dem Schädel, der noch gar nicht in der richtigen Position war, gegen den unvollständig geöffneten Mumu geknallt angesichts des Wehentropfes! Klar, dass das nicht ohne ist. Im grunde genommen ist es Körperverletzung, wenn man den Wehentropf anhängt bei nicht vollständig geöffnetem Mumu.
Aber auch ich weiß diese Dinge erst hinterher :o(
Sonst hätte ich es ja nicht zugelassen.

Vielleicht findest du Trost darin, dass du ganz sicher nicht die einzige bist, mit der in Geburtskliniken so umgesprungen wird.
Mein mann war übrigens auch völlig hilflos, denn er war der einzige anwesende als es mir am schlechtesten ging unter der geburt (mumu noch nicht ganz auf und presswehen und die aussage der hebamme, ich dürfe noch nicht pressen. und schwupp, weg war sie!)

Mein 2. Kind habe ich in einer selbstbestimmten geburt in einer hebammenpraxis mit der hebamme meines vertrauens zur Welt gebracht.
Würde ich mit jedem weiteren Kind wieder so machen!

liebe Grüße
Nadja

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DANKE an Euch alle!

Antwort von Suse3577 am 11.05.2009, 15:17 Uhr

Hallo,

an Euch alle ein ganz herzliches Dankeschön!!
Dass nicht jede Geburt super laufen kann, war mir ja klar, aber ich hatte wirklich schon gedacht, ich wäre irgendwie zu empfindlich oder zu wehleidig oder würde mich einfach nur anstellen. Es beruhigt mich doch ungemein, dass andere Frauen nach solch wenig schönen Erlebnissen mit den gleichen Gedanken zu kämpfen haben. Allerdings haben mir Eure Antworten auch gezeigt, dass es ganz schön heftig ist, wie scheinbar in vielen Kliniken mit den Frauen und wohl vor allem den Erstgebärenden umgegangen wird! Macht mich schon ganz schön wütend, weil man ja gerade bei der ersten Geburt in der Situation gar nicht in der Lage ist, sich gegen Zeitdruck, blöde Bemerkungen oder "Zwangslagen" etc. zu wehren. Eigentlich geht man ja davon aus, dass Hebammen und Ärzte einem bei der Geburt wirklich helfen und es einem möglichst "angenehm" machen wollen - und nicht für sich selber schnell und einfach!!

Ihr habt mich jedenfalls bestärkt, einen zweiten Zwerg tatsächlich irgendwann "in Angriff zu nehmen".... und einfach mal davon auszugehen, dass es mit dem entsprechenden Selbstbewusstein und (ganz wichtig!) einer Beleghebamme ja eigentlich wirklich nur besser werden kann (wovon ich auch ganz fest überzeugt bin).

Nochmal ein ganz dickes Danke an alle!

Liebe Grüße
Susanne

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