Entwicklung im 1. Lebensjahr

Entwicklung im 1. Lebensjahr

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von nichof am 25.11.2004, 15:47 Uhr

etwas zum Nachdenken die normale Geburt ist in Gefahraus Newsletter Liga-Kind.de

5) Die Normale Geburt ist in Gefahr
Diesen Monat hat der Bund Deutscher Hebammen während der Delegiertentagung eine Resolution zum Schutz der Normalen Geburt verabschiedet. In dieser Resolution machen die Vertreterinnen der 15.000 Hebammen darauf aufmerksam, dass nur noch eine verschwindend kleine Minderheit von knapp 7% aller Frauen ihre Kinder ohne medizinische Eingriffe bzw. Interventionen zur Welt bringen darf. Die Gründe für diese Technisierung sind vielfältig; Mitverursacher sind jedoch die Rationalisierungsmaßnahmen im Personalbereich, die zu überlastetem Personal und längerfristig zu sinkenden Standards führen. Selbst wenn keine Komplikationen zu erwarten sind, so die Delegierten, und die Geburt normal verläuft, sind heutige Geburten routinemäßig mit viel Einsatz von Technik und Medikamenten verbunden. Das zeigt sich vor allem darin, dass immer seltener der spontane Wehenbeginn abgewartet wird. Mehr als 40% aller Frauen, die keinen geplanten Kaiserschnitt haben, bekommen einen „Wehentropf" zur Einleitu!
ng oder zur Forcierung der Geburt. Des Weiteren kritisieren die Hebammen, dass in deutschen Krankenhäusern ca. 20% aller Frauen unter „Rückenmarksnarkose" (Periduralanästhesie) gebären und nahezu jede vierte Frau einen Kaiserschnitt bekommt – oftmals ohne stichhaltige medizinische Begründung. Derzeit gibt es keine gesicherten Studien, die diesen vorschnellen Einsatz von Medikamenten und Maschinen rechtfertigen. Belegt ist allerdings, dass eine achtsame Begleitung und Hilfestellung durch Hebammen die Geburtsdauer verkürzt und die Gebärenden sehr viel weniger Schmerzmittel brauchen. Belegt ist auch, dass eine normale Geburt das Selbstvertrauen der Frauen stärkt und die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind fördert. Dadurch wird die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes in der Familie in positiver Weise beeinflusst. Gesellschaftliche Gewaltprävention, so die Hebammen, beginnt deshalb bereits im Kreißsaal, indem den Frauen und ihren Familien die Möglichkeit des ung!
estörten Gebärens gegeben wird.
Quelle: Pressemitteilung des Bundes Deutscher Hebammen vom 22.11.2004

 
13 Antworten:

Re: etwas zum Nachdenken

Antwort von Schwoba-Papa am 25.11.2004, 16:37 Uhr

Solange die Mutter bzw. die Entbindende noch selbst entscheiden kann, mach ich mir da wenig Sorgen. Ich möchte diese Entscheidung niemanden abnehmen und wer meint "Hilfsmittel" in Anspruch nehmen zu müssen, bitte. Geburten sollten doch nicht zu Mutproben mutieren. Ich finde es etwas dreist von den Hebammen da Kritik zu üben, da können sie doch gleich im Kreissaal zur Entbindenen sagen : "Nun stellen sie sich nicht so an, das haben schon Millionen vor ihnen geschafft." Und wenn Frau Feldbusch, Schiffer und Klum meinen sie müssten Kaisern, sollen sie doch und wenn dann welche meinen sie müssten es ihnen gleichtun, sollen sie doch auch. Villeicht fehlt ihnen dann mal was an Erfahrung, vielleicht auch nicht, wer weiß das schon ?

Grüßle

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Schwoba

Antwort von Michi mit Luise am 25.11.2004, 18:31 Uhr

Aber genau das ist es doch, viele Frauen sind nicht mehr in der Lage, sich selbst genau das zu sagen!
Ängste, die ihnen aufgedrämgt werden etc.
Ich habe bewußt auf Schmerzmittel verzichtet und wußte, daß es verdammt wehtun wird. Und daß es Milliarden(!) Frauen vor mir auch geschafft haben.
Aber beruhigend trotzdem, daß es diese Möglichkeiten gibt.
Sind halt doch viele zu verweichlicht... ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: etwas zum Nachdenken

Antwort von Lucky_Mouse am 25.11.2004, 18:50 Uhr

Naja, ist wohl auch von Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden. Ich habe 2 mal spontan entbunden und zwar völlig ohne irgendwelche Schmerzmittel. Mir wollte da auch niemand irgendwas andrehen oder so. Wenn ich ehrlich bin, stärk es schon ein wenig das Selbstvertrauen, es so geschafft zu haben, obwohl ich sonst auch recht schmerzempfindlich bin.
Wenn sich manche Damen eben für Wehen und damit verbundenen Schmerzen zu fein sind und lieber eine nicht zu unterschätzende Bauch-OP wollen, bitteschön. Selbst Schuld wenn man sich um so ein wunderbares Erlebnis bringt. (Damit sind jetzt aber nicht diejenigen gemeint, bei denen ein KS wirklich notwendig ist)

LG Lucky_Mouse

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: etwas zum Nachdenken (vorsicht lang)

Antwort von AnnaM am 25.11.2004, 19:58 Uhr

So ganz unbegründet finde ich diese Resolution nicht. Ich habe 2 Kinder im Abstand von 4 Jahren in der gleichen Klinik entbunden und konnt dank Chefarztwechsel dazwischen einen mächtigen Unterschied merken.

Bei der Großen wurde vieles einfach verabreicht. Klar konnte man protestieren, aber dazu gehörte in der Situation schon sehr viel Selbstbewußtsein, gepaart mit entsprechend Ahnung zum Argumentieren. Sehr schnell wurde man dann doch überredet, am besten während einer schönen kräftigen Wehe. So manches davon diente "nur" der Beschleunigung und wäre für uns beide nicht notwendig gewesen. Kommt eben die Plazenta eher, kann der Kreißsaal eher gewischt werden, da kann man schon mal was durch den Tropf jagen und dann kräftig daran ziehen. Mein Mann hat mir hinterher so einiges erzählt, was ich selbst gar nicht mitbekommen habe. Und genau deshalb halte ich die Resolution für wichtig. Ganz wichtig ist auch eine gute Information und Aufklärung vor der Geburt. Und wenn die Mütter schon mit aller Technik entbunden haben, was werden sie wohl an ihre Töchter weitergeben, wenn diese schwanger sind...

Beim Lütten war es dann ganz anders. Ich war zwar auch anders vorbereitet, gut informiert und etwas "kampfeslustiger". Außerdem wird es wohl meine letzte Entbindung sein und die wollte ich bewußter erleben. Dank Chefarztwechsel konnte ich das auch ohne Kämpfe, alles, was nicht medizinisch dringend notwendig war, wurde mir vorher erklärt. Und dann wurde ich so gefragt, daß ich wirklich die Wahl hatte. Die zweite Entbindung war deutlich heftiger und schmerzvoller, aber ich möchte keine Minute davon missen. Und hinterher ging es mir deutlich besser als beim ersten Mal.

Ich will damit nicht gegen die Technik im Kreißsaal protestieren, aber ich glaube schon, daß sie in vielen Kliniken zu oft genutzt wird und es gerade unsichere Frauen den "Technikern" sehr leicht machen und sich so um eine wichtige Erfahrung bringen, teilweise ohne es überhaupt zu wissen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

macht mich doch etwas stutzig

Antwort von Schwoba-Papa am 25.11.2004, 21:19 Uhr

aber bis heute dachte ich (und so hab ich es auch erlebt) im Kreissaal ist die Hebamme der Chef im Ring :-)))
Und niemand erhält gegen seinen Willen irgendetwas. Und, sorry, meine Frau z.B. die die Hosen gestrichen voll hatte, die wollte nichts, bekam nichts und in der Übergangsphase bat sie um ihren Tod :-))))) und die Hebi grinste. Zum Schluß ging ihr jedoch die Puste aus und die letzte halbe Stunde hing sie am Tropf. Es war eine natürliche Geburt.
So nun sehen wir die Sache nüchtern : Die Krankenhäuser stehen doch in Konkurenz zueinander. Wir waren 10 Wochen vor ET in 3 verschiedenen. Da wird mit Wassergeburt und allem möglichen Schnickschnack geworben und bei einer Klinik (die Größte) da referierte der Chefarzt eine halbe Stunde über PDA. Ja ist das denn Standard, dachten wir und Pustekuchen die beiden anderen erwähnten es nicht einmal. Die Klinik mit PDA hat natürlich bei vielen einen guten Eindruck hinterlassen : Toll, da entbinde ich schmerzfrei. Da geh ich hin, denn wer will denn leiden ?
Wchtig ist tatsächlich viel Info vorab, eine anständige Geburtsvorbereitung und eine Hebi die taugt (aber woher weiß man das). Der Rest liegt in anderen Händen und wichtig ist das alles klappt und nicht wer besonders tapfer war.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: etwas zum Nachdenken

Antwort von aextertal am 25.11.2004, 21:40 Uhr

In meiner Entbindungsklinik hatte man wohl schon zu viel über das Thema der natürlichen Entbindung nachgedacht.

Als ich nach 30 Stunden Wehen dann doch um einen Kaiserschnitt bat, entgegenete man mir mit einem gedrückten, aber seeligen Lächeln: Man wolle mir doch die Chance einer natürlichen Geburt nicht nehmen. (Ich wollte diese Chance nicht mehr und ich glaube, man hätte mir dafür auch keinen Orden überreicht)

Nun gut, diese Einstellung hätte mir und meinem Sohn beinahe das Leben gekostet. Nach 34 Stunden wurde dann ein Notkaiserschnitt durchgeführt. Es war in der letzten Sekunde.

Deshalb finde ich diesen Trend gefährlich!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

...ihr wollt doch alle....

Antwort von meesi25 am 25.11.2004, 22:14 Uhr

...die Meinungsfreiheit - warum also nicht auch für das "Thema" Entbindung? Jedem das, was er gerne möchte. Der eine ohne jeglichen Einsatz von Hilfsmitteln in einer Spontangeburt, der andere einen Wunschkaiserschnitt - usw. Ich finde, dass sollte man tolerieren, schließlich weiß die betreffende Person doch am besten, was gut für sie ist. Und im Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei den werdenen Müttern doch fast ausschließlich (..;-)...) um erwachsene Frauen handelt, gehe ich davon aus, dass sie sich genügend Gedanken um ihre Entbindung gemacht haben werden. Ich finde eine Diskussion um dieses Thema echt müßig und anstrengend, alle paar Wochen kommt dieses Thema wieder auf den Tisch - und alle reden sich die Köpfe heiß. Also: "jedem das Seine" und zurück zu anderen Themen...

Liebe Grüße aus Hamburg,
Gabi mit Janne (*29.7.04)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Solange der medizinisch nicht notwendige KS selbst bezahlt wird - bitteschön. oT

Antwort von MaryPoppins am 25.11.2004, 22:29 Uhr

oT

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es ist ein Irrglaube zu meine, daß eine Geburt unter PDA...

Antwort von Pyra am 26.11.2004, 8:39 Uhr

...schmerzfrei ist. Ich habe meine PDA nach 14 Stunden bekommen, und auch nur so schwach dosiert, daß sie bereits nach einer guten Std. aufgehört hat zu wirken, als die Preßwehen einsetzten. Ich finde es echt hammerhart zu sagen, ich wäre zu verweichlicht für eine Geburt ohne Technik! Vielen Dank! Ich hatte solche Schmerzen wie in meinem Leben noch nie, und die PDA hat sie wenigestens für eine Stunde etwas gelindert.
Und darum war meine Geburt jetzt leich? Mitnichten.
Und zum Thema Hebammen. Viele sind gut, einige sind schlecht.
Ich kenne einen Fall, da hat die Hebi auf eine natürlich Geburt bestanden, im Gegensatz zum Arzt. Als es partout nicht mehr ging, wurde die Frau in den OP geschoben, nur ein paar Minuten später, und das Kind wäre tot gewesen. Na vielen Dank! Hauptsache Spontangeburt...
Wenn ich ein zweites bekomme, dann werde ich, soweit möglich, auch spontan entbinden. Es sit schon ein unglaublich einmaliges Erlebnis, aber warum darf ich mir nicht im Bereich des möglichen dabei helfen lassen?
LG,
Pyra

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Solange der medizinisch nicht notwendige KS selbst bezahlt wird - bitteschön. oT

Antwort von Schwoba-Papa am 26.11.2004, 8:56 Uhr

sorry Mary, aber da kommen Probleme auf uns zu. Da wird entweder jeder Gynäkologe die med. Notwendigkeit bestätigen oder auf Druck der Krankenkasse und ihrem Sparzwang versuchen den KS zu verhindern. TOLL !

Weiterhin gibt es dann auch bei der Entbindung 2 Klassen, die Privatversicherte schmerzfreie Geburt und die schmerzvolle Kassengeburt. Führen wir doch die Geburtszusatzversicherung ein mit voller
Schmerzprävention. Oder eine Gebührenrückerstattung bei natürlicher Geburt. Doch so zynisch ?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Solange der medizinisch nicht notwendige KS selbst bezahlt wird - bitteschön. oT

Antwort von Lucky_Mouse am 26.11.2004, 9:40 Uhr

Naja, aber warum soll eine völlig unnötige OP (das ist nunmal ein WKS) vom der Allgemeinheit bezahlt werden, während andere z.T. lebensnotwendige Medikamente oder Behandlungen aus der eigenen Tassche bezahlen müssen? Sorry, aber ne 2 Klassengesellschaft gibt es doch schön längst.

LG Lucky_Mouse

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die Schwangere sollte informiert werden und selbst die entscheidung treffen dürfen!

Antwort von bienchen_mai am 26.11.2004, 19:00 Uhr

Bei meiner Geburt wurde einfach nach Schema F verfahren:

Blasensprung, ich glaub 24 h waren, wenn das Baby noch nicht da ist - Wehentropf.

Und der Geburtsablauf... da hat mich keiner gefragt Wo Wie ich will. Nee. Alles wurde diktiert und ich war zu schwach zum Protestieren. Und ich hatte sogar einen "Geburtsplan" geschieben und in den Mutterpass gelegt!!!

Das einzig gute: Schmerzmittel wurden mir nicht angedreht. Ganz im Gegenteil, ich hab danach verlangt und sie wurden mir verweigert mit dem Argument, lohnt sich nicht mehr

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Solange der medizinisch nicht notwendige KS selbst bezahlt wird - bitteschön. oT

Antwort von huehnchen69 am 29.11.2004, 6:45 Uhr

Also, ich stimme denen von Euch, die meinten, jede wie sie will, voll zu. Allerdings ist fuer mich dabei Bedingung, dass Frauen auch wirklich Informationen darueber bekommen sollten, welche Entbindungsformen alle moeglich sind. Von PDA und WKS hat jede schon mal gehoert, von Freundinnen oder aus der "Bunten", zur Not eben beim Infoabend im KH. Ich denke, eine gescheite, informierte Entscheidung kann eine Schwangere aber nur dann faellen, wenn sie wenigstens mal von ausserklinischen Geburten gehoert hat, und dass sie eben nicht "ach so gefaehrlich" sind.
Denn ausserhalb des KH ist es fast jeder gesunden Schwangeren auch ohne Indianer-Allueren moeglich, ein Kind ohne laestige Eingriffe etc. zu bekommen. Wenn man dann einiges ueber spontan/ausserklinisch, spontan/KH, spontan/KH mit PDA und KS gehoert hat, dann kann man von mir aus waehlen was man will (kann man natuerlich auch so, aber dann finde ich es halt nicht gut).
Was mich aber absolut auf die Palme bringt, ist, dass jeder KS von der Krankenkasse bezahlt wird, man aber fuer eine Geburtshausgeburt die Betriebskosten und fuer eine Hausgeburt die Rufbereitschaft der Hebamme selbst bezahlen muss - egal, ob privat oder kassenversichert. Das ist in meinen Augen echt die Hoehe.

Na, ich denke, in diesem Forum sind meine Worte (falls jemand bis hierher durchgehalten hat) eh verschwendet, denn wen man sich in einem Internetforum zum Thema Schwangerschaft/Geburt umtut, informiert man sich ja bereits und hat dann alles schon mal gehoert und kann sich ein Bild machen.

Beste Gruesse,
Sabine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.