Entwicklung im 1. Lebensjahr

Entwicklung im 1. Lebensjahr

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von VerenaB. am 15.05.2002, 11:56 Uhr

Artikel aus dem Spiegel: Designer-Food fürs Krippenkind...

Dachte das könnte Euch interessieren:....



Designer-Food fürs Krippenkind

Wegen sinkenden Absatzes setzen die Hersteller von Säuglingsmilch zunehmend auf teure Spezialprodukte. Deren Nutzen allerdings ist fraglich.

Manche Paare solle ja vor der Geburt ihres ersten Kindes noch denken, die Ernährung eines Säuglings sei etwas ganz Einfaches: Wenn das Kleine nicht gestillt wird, bekomme es eben die Flasche. Spätestens der Anblick des Supermarktregals belehrt diese Optimisten eines Besseren. Dort empfängt die jungen Eltern ein beeindruckendes Angebot von unterschiedlichem Muttermilchersatz: Unter mehr als 40 verschiedenen Sorten können sie wählen. Grosse Anbeiter wie Nestlé-Tochter Alete ("Alles gute für Ihr Kind"), Milupa ("Für Mutter und Kind") oder die Humana Milchunion ("Aus Liebe zum Kind") haben jeweils bis zu sechs verschiedene Produkte im Sortiment.

Premilch (direkt nach der Geburt) und Folgemilch (nach dem Abstillen), Pulver zu Zwiemilchernährung (das Fläschchen nach dem Stillen) und eine ganze Reihe teurer Spezialprodukte, gleichsam Designer-food füs Krippenalter: hypoallergene Milch (Ha-Milch"), Kosten pro Monat etwas 55 Euro, bei der die Milcheiweiße zerkleinert sind und die deshalb vor Allergien schützen soll; Milch, der Omega-3-Fettsäuren zur besseren Gehirnentwicklung oder Bifidus-Bakterien zur besseren Verdauung geigesetzt werden; und seit neuestem auch eine spezielle Anti-Bläh-Milch, die den Eltern ruhige Nächte verheißt.

Sinkende Geburtenraten und der Trend zum Stillen zwangen die Hersteller zum Erfindungsreichtum. "Im stagnierenden Markt der Babynahrung", erklärt Hans-Jürgen Klett, Vorsitzender der Geschäftsführung der Nestlé Alete GmbH München, "geben wir mit innovativen Produkten mit Zusatznutzen die Möglichkeit zu neuer Wertschöpfung."

Offenbar geht die Rechnung auf: Trotz fallenden Absatzes konnte der Umsatz für Säuglingsmilchnahrung vergangenes Jahr sogar noch gesteigert werden. Denn natürlich wollen die besorgten Eltern immer nur das Beste für ihr Kind und sind dafür bereit, wenn nötig tief in die Tasche zu greifen.

Ob die teuren Spezialnahrungen allerdings tatsächlich immer das Beste sind, ist mehr als fraglich."Von all diesen Produkten", sagt Mathilde Kerstings vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund, "bräuchte man allenfalls einen Bruchteil."

Besonderst beliebt sind HA-Produkte, die von besorgten Eltern oft auch dann verfüttert werden, wenn gar kein Allergierisiko erkennbar ist. Dass die bei der Eiweißzerkleinerung frei werdenen Aminosäuren aus dem Fläschchen einen Geruch verströmen, der an eine Mischung aus faulen Eiern und Sperma erinnert - was bei gesunden Erwachsenen unweigerlich einen Würgereiz aufkommen lässt-, kann sie offenbar nicht abschrecken.

Die bislang größte Studie zu HA-Milch, die mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums an mehreren deutschen Kinderkliniken mit insgesamt 2252 Kindern durchgeführt wurde, ergab, dass hypoallergene Milch allenfalls solchen Babys nutzt, deren Eltern an Allergien in Form von Heuschnupfen oder Asthma leiden; und auch hier helfen nur wenige der angebotenen Produkte. Bei Kindern, deren Eltern an Neurodermitits erkrankt sind, zeigte sich dagegen keinerlei Effekt.

Selbst wo ein Nutzen messbar ist, gilt dies bislang nur für das erste Lebensjahr. Wie es danach weitergeht, liegt noch weitgehend im Dunkeln. Viele Ärzte befürchten, dass sich der Ausbruch von Allergien durch die teuere HA-Milch bestenfalls ein wenig hinauszögern lässt.

Richtig empörend kann sich Berthold Koletzko, Oberarzt am Haunerschen Kinderspital der Münchner Uniklinik und Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jundmedizin, über Anti-Bläh-Milch. "Für die Eltern klint das praktisch", sagt er, "die denken: "Mit dieser Milch schlafen die Kinder wenigstens während der Fußballweltmeisterschaft durch." Aber eigentlich dürften diese Produkte gar nicht bei den anderen Pulvern in den normalen Regalen stehen."

Koletzkos Kritik: Die Anti-Bläh-Pulver ("Baby Sensitive" von Nestlé, "Comfortmil" von Milupa und Enfamil comfort" von Mead Johnson) seien mutwillig anders zusammengesetzt als Muttermilch; Enfamil beispielsweise sei zu besseren Verdaulichkeit der Milchzucker - sonst wesentlicher Bestandteil jeder Säuglingsmilch- entzogen.

"Bisher ist noch nie getestet worden, was solche Veränderungen auf die Kinder für Auswirkungen haben", sagt Koletzko. Trotzdem werde leichtfertig die Anwendung "von der ersten Flasche an" empfohlen. Außerdem können unbegründete Versprechen die Mütter dazu verleiten, schon bei leichten Befindlichkeitsstörungen ihres Kindes abzustillen. "Auf keinen Fall", sagt er, "darf der Verbraucher durch eine Vermarktung dieser Produkte als normale Babynahrunge den Eindruck gewinnen, dass sie den üblichen Sicherheitsstandarts entsprechen."

Seit zwei Jahren kämpft Koletztko beim Verbraucherministerium dafür, die Anti-Bläh-Milchpulver für den Berbraucher von den gängigen unterscheidbar zumachen. "Eitgentlich", so meint er, "drüften die nur in Apotheken verkauft werden."

Veronika Hackenbroch

 
6 Antworten:

Ich sags ja immer wieder: Wir Rabenmütter! (Die nicht stillen)! o.T.

Antwort von Heike&Jarno am 15.05.2002, 14:30 Uhr

LG Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

OH man...!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Antwort von VerenaB. am 15.05.2002, 19:34 Uhr

ich hoffe das war ironisch gemeint...ansonsten kann ich nur sagen, selbst schuld, da gibt man jemanden informatives material und der zerreisst es gleich in der luft*grrrr*

dachte es interessiert jemanden was wissenschaftler über so manche nahrung herausgefunden haben...

mensch...

das hat doch nigs mit rabenmütter zu tun...müsst ihr immer wieder damit anfangen????

doof

lg

verena

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OH man...!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Antwort von Danny mit Max am 15.05.2002, 21:54 Uhr

Da ich aufgrund einer Brust-OP nicht stillen konnte (die Milchkanäle sind durchtrennt, aber ich hab es trotz Abraten der Ärzte und Hebammen versucht), bin ich froh, dass es die Fertignahrung gibt, denn mein Max wäre sonst wohl verhungert ;-)
Es ist schon richtig, dass es viel zu viele Produkte auf dem Markt gibt, und dass viel Schmuh getrieben wird - leider auch mit der Gesundheit unserer Kinder, aber ich bitte Euch bei all den Diskussionen zu bedenken, dass nicht alle Mütter, die nicht stillen konnten, auch nicht stillen wollten.
Es gibt viele Gründe und ich für meinen Teil, die so gerne gestillt hätte, bin auch traurig und auch manchmal zornig über Aussagen wie: "Ich will nicht stillen" (kam von meiner Freundin vor kurzem, die Ende Juni ihr Baby bekommt).

Aber es muss jede Frau für sich entscheiden und man kann niemanden zu etwas zwingen. Auch solche wirklich gut gemeinten Beiträge verfehlen da das Ziel.

Nix für ungut und
LG an alle stillenden und nicht-stillenden Mamis
Danny.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Versteh ich nicht....

Antwort von Kathie mit leon & Lillian am 15.05.2002, 23:01 Uhr

Wo geht es denn in diesem Bericht darüber, dass es schlecht ist nicht zu stillen???
Es wird doch nur kritisiert, dass es zu viel und zu schlecht geordnete Milchnahrungen gibt, und dass bestimmte Milchnahrungen nicht in den Alltagsgebrauch gehören.
Also wer in diesem Bericht einen Angriff sieht, der hat echt einen Komplex (was ja nichts Schlimmes ist, kann ja passieren, wenn man gerne stillen würde aber es nunmal aus welchem Grund auch immer nicht (mehr) klappt.)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OH man...!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Antwort von emma&sylvia am 15.05.2002, 23:46 Uhr

Hallo Dany,das Du nicht stillen kannst tut mir wirklich leid(weil Du es auch wolltest),aber dewegen kann man doch nicht sagen ich will nichts dazu wissen,oder?Die Industrie stellt halt Ihre Produke da,als währen alles ok was sie machen und in einigen Jahre heißt es vielleicht ist sogar besser als Mutermilch.Ich stille und wenn es nicht geklappt hätte,würde ich bestimmt das teuerste nehmen,der Berich zeigt doch ganz klar,dass es nicht auch das Beste sein muß,er ist doch auch hilfreich für Flaschenmamis,nicht immer alles so negativ sehen ;-) LG Sylvia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Artikel aus dem Spiegel: Designer-Food fürs Krippenkind...

Antwort von diana 70 am 16.05.2002, 22:38 Uhr

Also, ich persönlich finde diesen Artikel ziemlich daneben.
Dass die Hersteller von Babynahrund natürlich auch ihren Umsatz im Kopf haben, ist ja wohl klar. Deswegen aber so ziemlich alle Produkte in Frage zu stellen, geht doch zu weit. Die Glaubwürdigkeit dieses Artikels habe ich spätestens in Frage gestellt, als HA-Nahrung mit „...einen Geruch verströmen, der an eine Mischung aus faulen Eiern und Sperma erinnert...“ beschrieben wurde. Ein weiterer Tiefschlag ist die Behauptung, Eltern seien nur daran interessiert, während der Fußball-WM ihre Ruhe zu haben. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, eine Anti-Bläh-Milch sei zum besseren Durchschlafen, dabei habe ich meiner Kleinen auch schon Sab-Simplex-Tropfen gegen Bauchschmerzen gegeben. Bin ich jetzt auch eine Rabenmutter?
Außerdem suche ich noch verzweifelt das Pulver zur Zwiemilchernährung, ich gebe noch HA, was allerdings ziemlich normal riecht...
Mein Fazit: Dieser Artikel ist sehr einseitig und der Stil der Journalistin unter aller Kanone!
Ich kann gar nicht glauben, dass das im Spiegel steht...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Entwicklung im 1. Lebensjahr
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.