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Ich will drittes Kind, mein Mann eher nicht

Thema: Ich will drittes Kind, mein Mann eher nicht

Ich wollte mal fragen wer diese Situation kennt. Ich habe vor 9 Wochen unsere zweite Tochter entbunden. Fakt ist das ich merke wir sind nicht komplett. Mein Mann steht dem skeptisch gegenüber. Ist es vielleicht noch viel zu früh darüber zu reden bzw zu entscheiden? Wer kennt es und wie ist es bei euch gelaufen?

von Nubira_1984 am 14.08.2019, 12:34



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

9 Wochen ist noch sehr früh an ein weiteres Kind zu denken. Lass erstmal etwas Alltag einkehren und das Baby größer werden. Mein Mann wollte immer 2 Kinder, ich mind. 3 Kinder, habe ihn mit dem folgenden Argumenten "überzeugt" ... - Wir, sowohl mein Mann als auch ich, haben auch 2 Geschwister. In unserer Nachbarschaft gibt es viele Familien mit 3 oder 4 Kindern, die es (augenscheinlich) gut hin bekommen. - Ich fühlte mich noch nicht komplett und hatte eine große Sehnsucht. - Kind 1 und vor allem Kind 2 waren sehr pflegeleichte Babies. - Finanziell und sonst auch hat es gepasst; meinen Mann kann man mit der Lösung praktischer Probleme gut abholen; also nicht die Frage "Ob überhaupt" sondern "Wie kriegen wir es hin" - Biologische Uhr (bin dieses Jahr 40 geworden), daher für mich keine Option noch ein paar Jahre zu warten bzw. mich auf später vertrösten zu lassen - richtiger Zeitpunkt (kurz nach Silvester bei uns, als mein Mann noch Urlaub hatte), ohne Kinder Die Kehrseite war dann, dass mein Mann, als dann Kind 3 unterwegs bzw. da war und es stressige Situationen mit den Kindern gab, häufig meinte, das er die Entscheidung für ein drittes Kind bereut. Aber das war nur die erste Zeit so, mittlerweile hat es sich gut eingespielt und mein Mann liebt alle seine Kinder und bereut nichts. Zwischen Kind 2 und 3 sind übrigens 19 Monate Altersunterschied. Wir hatten angefangen Kind 3 zu planen als Kind 2 etwa 8/9 Monate alt war. ALLERDINGS ein 4. Kind ist definitiv nicht mehr drin.

von die_ente_macht_nagnag am 14.08.2019, 13:24



Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Ich danke dir für deine Antwort. Natürlich weiß ich, dass es noch recht früh ist ;-) er meinte schon einmal, wenn dann mit größerem Abstand (jetziger Abstand 17 Monate). Wir haben auch zwei pflegeleichte Babys und mehrere Familien mit 3 Kinder in der Umgebung. Ich behalte deine Ansätze mal im Hinterkopf. Wir haben nur 2 effektive Kinderzimmer. Das dritte Zimmer wäre das Gästezimmer mit Möglichkeit den Dachboden auszubauen. Denke auch ihm geht es um praktische Argumente wie das mit dem Zimmer oder zb neues Auto...

von Nubira_1984 am 14.08.2019, 13:38



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Hallo Nubira, es kommt wohl häufiger vor, dass sie Frau ein weiteres Kind wünscht, der Mann jedoch nicht. Ich finde das ist echt manchmal total schwierig zu lösen, da es keinen Kompromiss gibt. Wahrscheinlich müssten beide Partner ganz ehrlich reflektierten, wer am Ende unglücklicher wäre. Die Frau mit unerfüllten Kinderwunsch, oder der Mann überfordert mit zu vielen Kindern?! Und dann könnte man entscheiden... Bei uns war es auch so, dass ich mir ein weiteres Kind- das 4.- wünschte. Sehnlichst. Ich versuchte schon während der Schwangerschaft mit dem 3. Kind, mit diesem Wusch abzuschließen und diese wohl letzte Schwangerschaft zu genießen. Als das dritte Kind dann 1 Jahr alt wurde, war der Wunsch aber riesig. Mein Mann aber strickt und endgültig dagegen. In meiner Not schrieb ich ihm einen Brief. Ein ganz lieber, dankbarer Brief, aber auch mit der dringlichen Bitte, dass er ein 4. Kind in Erwägung ziehen möchte. Das tat er dann tatsächlich. Also konkret darüber nachzudenken (zuvor hatte er nur schnell abgewunken). Ich ließ ihm Zeit und drängte ihn nicht. Sagte kein Wort mehr zu diesem Thema. Einige Wochen lang (war schon ne Herausforderung). Dann sprachen wir nochmal darüber. Was sind seine Befürchtungen? Ich tat sie nicht ab, sondern nahm sie ernst. Dann guckten wir, ob es Lösungen dafür gibt. Was wäre etwas, woran er sich bei einem 4. Kind erfreuen könnte? Am Ende war er tatsächlich einverstanden! Ich wurde dann auch promt wieder schwanger und hatte direkt ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Irgendwie hatte ich es ihm ja doch aufgedrängt. Aber er hat sich mega gefreut! Jetzt ist unsere jüngste 1,5 Jahre alt und er ist sehr stolz auf seine 4 Kinder. Ein weiteres kommt allerdings nicht mehr in Frage. Und das ist nun auch in Ordnung so für mich. Ich wünsche euch auch sehr, dass ihr euch so einigen könnt, dass es für euch beide am Ende gut ist.

von Zava-Mamy am 14.08.2019, 23:29



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Hallo, bei uns war es umgekehrt - mein Mann wollte ein 3. Kind, als ich noch gar nicht darüber nachgedacht habe. Er sagt nämlich noch im Kreissaal, als mein Neugeborenes noch nackig auf mir lag, das machen wir nochmal. Ich glaub du kannst dir vorstellen, das ich ihn da beinahe gefressen hätte. Aber dann war der Gedanke irgendwie im Raum.... Und 3 Jahre später kam dann unser Jüngster. Sprich lass deinem Mann doch erst mal die Chance sich jetzt in Ruhe an die neue Sitation zu gewöhnen - den Gedanken hast du ja mal gepflanzt. Gewöhnt euch an die Situation zu viert, schaut wie der Alltag läuft, schaut wie es finanziell läuft, die Wohnsituation.... und dann kann man irgendwann den Gedanken, den man gepflanzt hat wieder aufnehmen. Aus Erfahrung - Männer machen sich gerade um das finanzielle und das drumherum sehr viel Gedanken, gerade wenn sie alleine für das vorantwortlich sind. Sie denken da weit weit vorraus, was ist wenn alle Kinder mal studieren wollen? Wer finanziert das? Brauchen alle ein eigenes Zimmer? Sprich lass ihm einfach etwas Zeit. Und schaut dann gemeinsam was geht und was vielleicht auch nicht geht. Gruß Dhana

von dhana am 15.08.2019, 10:54



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Wir haben auch den umgekehrten Fall gehabt. Mein Partner wollte ein viertes Kind bereits als Nr. 3 erst 4 Monate alt war. Da war bei mir noch ein "definitiv nie wieder schwanger, das war das letzte"... Ein halbes Jahr später sagte ich naja vielleicht wäre noch ein viertes doch ganz schön, aber erst mit 3 Jahren Abstand ca. Wir haben also abgewartet und jetzt ist Nr. 3 2,4 Jahre alt und wir im 2. ÜZ für Nr. 4. Nr. 1 und 2 sind bei uns auch nur 13 Monate auseinander. Das war allerdings von Anfang an so geplant. Für eine endgültige Entscheidung ist es nie zu spät. Warte ruhig erstmal ab, wie es läuft und vielleicht sagt dein Mann irgendwann auch, dass er noch ein drittes Kind möchte.

Mitglied inaktiv - 20.08.2019, 09:40



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Bei uns bin ich diejenige, die sich ein 3. Kind vorstellen kann, mein Mann aber definitiv nicht. Wir haben mehrfach darüber gesprochen, er kann sich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Er achtet auch sehr auf die Verhütung, ich nehme keine Pille. In manchen Situationen hadere ich damit, vor allem weil jetzt einige Freundinnen das 3. Kind bekommen haben. Ich kann seine "Argumente" verstehen: Wir haben kein 3. Kinderzimmer bzw. müssten etwas umbauen; Auto wäre zu klein, wieder weniger Zeit zu zweit und für eigene Hobbies. Ich muss dazu sagen, dass ich bei beiden Kindern arbeiten war und mein Mann jeweils 2 Jahre Elternzeit hatte und nun halbtags arbeitet. Er müsste aus finanziellen Gründen auch beim 3. Kind zu Hause bleiben. Ich habe darüber nachgedacht, warum ich gerne ein 3. Kind hätte und ich denke es ist bei mir der Wunsch nach einer Tochter nach 2 Söhnen. Wüsste ich, dass wir noch einen Jungen bekommen, wäre der Wunsch gar nicht so groß. Mittlerweile sind meine Jungs 6 und 3 und ich merke, dass es so für mich durchaus OK ist. Vielleicht auch ein Selbstschutz, weil mein Mann nicht von seiner Meinung abrückt? Er würde sich gerne sterilisieren lassen, bisher hat er es noch nicht machen lassen, weil ich es nicht wollte. Was ich sagen will: je mehr Zeit vergeht, desto besser kann ich mir mein Leben mit meinen zwei tollen Jungs und meinem Mann vorstellen (ohne 3. Kind) Ich hatte immer höchstens vier Jahre Abstand "geplant", die sind nun fast um und irgendwie wird man ja auch nicht jünger (36) Ich würde jetzt an deiner Stelle einfach mal noch etwas abwarten. Dein Jüngstes ist ja noch sehr klein. Alles Liebe für dich.

von LilliB am 21.08.2019, 14:51



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Hallo Bei uns war die Situation auch so. Ich wollte immer 3-4 Kinder, mein Mann nur 2 Ich habe sehr viel geredet, geweint und getrauert um ein Kind, dass ja zu mir eigentlich gehörte Mein Mann hat sich nicht überzeugen lassen Wir haben 2 Kinder Jetzt ist es gut wie es ist, aber ich habe dieses Kind, das nicht kommen durfte, tatsächlich betrauert. Aber so ist es jetzt gut, mittlerweile möchte ich auch nicht mehr, bin aber auch schon 37 und der jüngste 7.

von monstermaja am 21.08.2019, 19:52



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Ich danke euch so für eure Geschichten. Es sind viele hilfreiche Ansätze dabei und ich kann eine Trauer um das nicht vorhandene Kind verstehen. Ich weiß auch das ich mit 3 Kindern komplett wäre. Super komisch alles. Ich war einzelkind und die Vorstellung das meine Kinder so zusammen groß werden könnten ist einfach so toll. Ich habe schon die kleinsten Größen aussortiert und gefragt, ob ich sie verkaufen soll. Da kam dann warte mal noch... Ich lasse das Thema jetzt erstmal ruhen und schaue wie es läuft. Finanziell wäre halt der geringe Abstand wieder super. Naja die Verhütung ist auf seiner Seite, weil ich ja noch ein Kind will

von Nubira_1984 am 21.08.2019, 20:37



Antwort auf Beitrag von Nubira_1984

Hallo, ich habe zwei Kinder (13 und 17) und wollte, als meine Tochter etwa zwei war, sehr gerne noch ein drittes Kind. Mein Mann wollte das nicht. Er hat gesagt: "Es passt doch jetzt alles, so wie es ist. Wir haben zwei gesunde Kinder und von den Umständen (Wohnung, Geld) passt es doch auch gerade gut. Warum das Schicksal noch mal auf die Probe stellen?" Ich habe mit notgedrungen damit arrangiert - und bereue es bis heute nicht. Denn ich habe nach einer Weile gemerkt, dass mein dritter Kinderwunsch nur der Wunsch danach war, noch weiter so intensiv gebraucht zu werden. Es war also die Angst, meinen Job als Mutter zu verlieren und irgendwann wieder auf mich zurückgeworfen zu werden und mir zu überlegen, was ich eigentlich noch mit meinem Leben anfangen will. Außerdem glaube ich, dass ich eine gute Mutter für zwei Kinder war und bin - und dass mich ein drittes vielleicht etwas überfordert hätte. Dennoch habe ich gemerkt, wie viel Spaß es mir mit meinen Kindern gemacht hat und macht, weshalb ich vor zwei Jahren ein nebenberufliches Studium zur Waldorf-Klassenlehrerin begonnen habe. Nun habe ich bald ganz viele Kinder Klar sind es nicht meine eigenen, aber ich bin einfach sehr gerne mit Kindern zusammen und es macht mir eine große Freude, sie auf dem Weg in ihr Leben zu begleiten. Natürlich kann das bei Dir ganz anders sein. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir zu viert nicht komplett sind. Natürlich überlege ich manchmal, wie es wäre, wenn wir zu fünft am Tisch säßen. Aber da ist kein Schmerz dabei. Ist eher ein Gedankenspiel. Aber wenn Du das Gefühl hast, Ihr seid nicht komplett, dann würde ich noch mal mit meinem Mann reden. Aber lass ihm doch ein bisschen Zeit. Ihr habt gerade erst ein Kind bekommen. Man muss das doch nicht übers Knie brechen. Alles Gute und liebe Grüße!

von Beppeline am 22.08.2019, 15:25



Antwort auf Beitrag von Beppeline

Ach ja, was ich noch vergessen habe: Es ist doch auch schön, wenn man irgendwann mal wieder Zeit mit und für seinen Partner hat.

von Beppeline am 23.08.2019, 13:21