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Gedankenkarussel

Thema: Gedankenkarussel

Hallo ihr Lieben. Ihr seid mein perfekter Ansprechpartner. Also.. Ich wollte immer schon eine große Familie. Und das möglichst früh. Mein erstes Kind bekam ich mit 22. 2. Kind mit 24. 3. Kind 26. Also so im Schnitt alle mit 2 Jahren Abstand. Mein Baby ist jetzt fast 5 Monate alt. Alle Kinder bekam ich im Studium, nächstes Jahr werde ich dann hoffentlich meinen Master haben. Mein Mann arbeitet Vollzeit. Nach der Geburt der kleinen bin ich fast verrückt geworden vor Sehnsucht nach einem weiteren baby. Das meine ich echt so: während ich ein baby im Arm hielt, konnte ich über nichts anderes nachdenken als über ein 4. Kind. Daran sieht man wie stark die Hormone einen im Griff haben können. Nun, nach und nach hatte ich mich dann irgendwann im griff. Ich hab zwar immer noch den Wunsch, aber ich bin nicht mehr ganz so besessen. Für meinen Mann war das Kinderthema eigentlich abgeschlossen, aber heute meinte er, dass er es offen lässt, worüber ich natürlich sehr glücklich bin. Denn, wenn wir uns dafür entscheiden sollten, dann würde ich gern schon bald, also innerhalb der nächsten 2 Jahre, weil ich irgendwie denke, dass Nachzügler quasi Einzelkinder inmitten von Geschwistern sind. Naja soweit so gut. Am liebsten hätte ich ehrlich gesagt, kein Kinderwunsch mehr. Weil ich echt kein bock mehr auf Schwangerschaft und Geburt habe. Aber es lässt mich einfach nicht los. Außerdem überlege ich natürlich auch, wie das finanziell wird. Während des Studiums habe ich immer BAföG bekommen, das war ok. Aber ab nächstes Jahr bin ich ja dann fertig und wer weiß, wie lange es dauert, bis ich einen Job habe. Wann soll ich dann schwanger werden etc. Versteht ihr meine wirren Gedanken? Ach ich weiß auch nicht. Ich denke einfach die ganze Zeit, wenn ich jetzt den Wunsch unterdrücke, werde ich es später sehr bedauern. Und jedesmal wenn ich von großen Familien lese oder höre oder sehe, ich bin maßlos begeistert, wie eine irre. Vielleicht sind es doch immer noch die Hormone, hm? Bitte sagt mir, dass ich nicht verrückt bin. Und meine Freundinnen, Kommilitonen etc., sind noch nicht mal beim Thema Kind nr. 1, geschweige denn nr. 4. Wenn ich ihnen davon erzähle, sehen die mich an, als wäre ich geradewegs vom Mars gelandet.

von Mamizi am 29.11.2019, 22:06



Antwort auf Beitrag von Mamizi

Huhu Setzt sich doch nicht so unter Druck,unsere dritte kam tatsächlich erst mit 12 Jahren Abstand (zwar ungewollt,wir haben tatsächlich die ganze Zeit versucht),aber es war halt so,sie ist kein unglückliches Einzelkind sondern ein glückliches kleines Mädchen.mit zwei Bonusmamas,die Großen lieben sie abgöttisch,und für sie sind die Großen einfach die Besten,Kontakte mit anderen kleinen Kindern hat sie halt in der Spielgruppe und jetzt in der Kita . Ich hätte auch immer gern mehr Kinder gehabt,aber es sollte nicht sein. Ich würde es eher auf mich zukommen lassen, vielleicht erstmal versuchen Job Fuß zu fassen ,und dann eben nichts tun um eine weitere Schwangerschaft zu verhindern?

Mitglied inaktiv - 30.11.2019, 00:55



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Respekt - mit drei Kindern ein Studium beenden, das ist ordentlich. Allerdings wird es mit dem Jobeinstieg eher schwieriger - zumindest wenn Du jetzt noch nachlegst. Auch so wird es - je nach dem, was genau Du arbeitest - nicht einfach. Als Neuling im Job ist man erstmal gefordert sich zu "bewähren" - meiner Erfahrung nach. Es ist tatsächlich nicht nur eine Fühlfrage, sondern auch eine finanzielle - Kleinkinder kann man mit wenig Geld glücklich aufwachsen lassen, ab Einschulung wird es schwieriger: da gibt es Klassenfahrten, evtl. Hobbies, die man den Kindern ungern verweigert, da Freunde das ja auch haben. Evtl. kommen noch kosten wie Brille, Zahnspange, Nachhilfe und dergleichen dazu, das weiss man ja nie... Verdient Dein Mann genug, um das allein mit seinem Gehalt zu stemmen? Denn mit drei Kindern wirst Du es schwer haben, voll zu arbeiten, wenn Dein Mann auch voll arbeitet. Bei uns geht es nur, weil der Grosse in der Schule bislang keinerlei Probleme hat, ich muss also nur kurz die Hausaufgaben durchsehen, unterschreiben, fertig - und die sind in 15 min. erledigt, ich muss ihn also deswegen nicht eher abholen, um mit ihm zu üben.... Ausserdem noch ein Denkanstoss: Du kannst in Deinem Alter getrost auch in fünf Jahren noch mal loslegen und noch zwei Kinder bekommen - dann sind es trotzdem keine "Einzelkinder". Aber was den immer neuen Kinderwunsch angeht, kann ich zugegeben nicht mitreden - für mich war nach dem zweiten Schluss - aus vielen Gründen, nicht nur vernunfttechnisch. Von daher hast Du in meinen Augen schon eine Grossfamilie. Ich finde nur, du versteifst Dich vielleicht ein bisschen zu sehr auf den Altersabstand der Kinder. Meine Kinder sind z. B. dreieinhalb Jahre auseinander und das ist auch toll, die spielen trotzdem zusammen. Das hängt immer auch vom Typ ab und wie sie sich vom Temperament und den Interessen her verstehen. Und bei diesem Abstand kann man zwischendurch prima auch ein, zwei Jahre arbeiten, wenn man Kita und Unterstützung aus der Familie oder vom Mann hat. So verliert man nicht komplett den Anschluss und kann finanziell mehr abfedern, wenn es nötig ist. Damit bin ich wieder neugierige Mitleserin in diesem Forum, wo ich ja eigentlich nix zu suchen habe :-)

von Kacenka am 30.11.2019, 05:55



Antwort auf Beitrag von Mamizi

Du hast das doch selbst ganz gut erkannt. Deine Hormone haben Dich komplett im Griff und das schon im fünften bzw sechsten Jahr. Schwanger, Stillen, Schwanger Stillen (nehm ich jetzt mal an, aber auch ohne Stillen bist Du so viel am Kuscheln, dass genug Oxytocin ausgeschüttet wird, um Dich an der Stelle von der rationalen Vernunft etwas abrücken zu lassen) Nach meinem dritten Kind war ich auch komplett durch den Wind, dachte vier oder fünf, kein Problem bzw hab sehr stark unter der Steri gelitten. Jeden Bekannten mit Kindern hab ich quasi aufgefordert nochmal nachzulegen. Kinder sind doch sooo toll! Du hast nicht geschrieben, was Du studierst und was Dein Berufsziel ist. So an sich lassen sich Kinder mit einem Hochschulstudium aber besser vereinen als mit dem Beruf. Als Berufsanfänger gleich nur in Teilzeit einzusteigen... mh, klingt schwierig, kommt eben darauf an, was es ist. Dann wie jemand schon schrieb, Kinder werden teurer, je älter sie werden, das musst Du bzw das müsst ihr schon bedenken. Ihr seid alt genug im hier nicht völlig verantwortungslos ein Kind nach dem anderen in die Welt zu setzen nur damit ihr jeweils zwei Jahre was zum Kuscheln habt. Und es wird auch immer schwieriger jedem Einzelnen gerecht zu werden. Ist schon bei drei eine Herausforderung. Bei mir hat es ca. 2 Jahre gedauert, bis ich sicher war, kein weiteres Kind mehr zu "brauchen". Und ich war in den Folgejahren oft so froh, dass nicht noch ein viertes gekommen ist, denn das wäre vom Aufwand her wirklich nicht gegangen bei uns . Außer man steckt jobtechnisch als Frau komplett zurück - zumindest für viele Jahre. Was aber in der heutigen Zeit auch kindisch naiv ist, denn man kann sich als Frau nie sicher sein, dass man mit dem Vater/Versorger die nächsten 20 Jahre zusammen ist - und solange dauert es, bis die Kinder soweit "durch" sind. Alleinerziehend mit drei Kindern ohne richtigen Job... das ist doch Mist und sicher nicht das, was Du Dir erträumt hast. Wenn Du in drei, vier Jahren einen Beruf gefunden hast, bei dem es kein Problem ist auch nochmal zu pausieren, alle Kinder soweit gut klarkommen, keine chronischen Krankheiten entwickeln, die Schule gut anläuft usw und Du dann noch das Gefühl hast, da fehlt noch jemand, bist Du immernoch erst 30/32 und kannst ja nochmal nachlegen (und bist dann endlich mit Gleichaltrigen im Rückbildungskurs ;-)

Mitglied inaktiv - 30.11.2019, 06:51



Antwort auf Beitrag von Mamizi

Hey, Ich möchte dir kurz von uns berichten. Ich habe nach meinem Bachelor ganz normal Vollzeit gearbeitet, ca 2 Jahre lang. Im Anschluss kam die "Kinder- und Studienzeit". Wir haben inzwischen 3 Kinder im Alter von 2 bis 5, meinen Master habe ich dieses Jahr neben meinem Teilzeitjob (60%, Projektleitung im Anlagenbau) erfolgreich beendet. Es war unfassbar anstrengend, oft habe ich nachmittags vom Spielplatz aus telefoniert oder Mails geschrieben, abends bis um 12 meine Masterarbeit geschrieben. Mit unfassbar anstrengend meine ich, dass wir auch als Paar in der Phase keine einfache Zeit hatten. Gefühlt habe ich nie richtig mitgekriegt, was die Kinder gerade beschäftigt. Aber: es war machbar. Sicherlich auch, weil die Kinder noch klein sind und die Termine nachmittags erst langsam anfangen. Aktuell ist Nr 4 unterwegs und nach der Elternzeit möchte ich gerne aufstocken (und mein Mann entsprechend reduzieren). So der Plan. Mal sehen, ob es was wird. Die Frage bei allem ist doch: was willst du? Was wollt ihr als Familie? Es gibt heute für alle Lebensentwürfe Lösungen. Babysitter, Ganztages-Kitas, Au-Pairs...oder eben die Möglichkeit auch trotz Studium zuhause mit den Kindern zu bleiben.

von Trampiong am 05.12.2019, 13:10