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Alltag mit Nesthäkchen - Anfangszeit?

Thema: Alltag mit Nesthäkchen - Anfangszeit?

Hallo zusammen! Ich gehöre (leider!!!) zu den vielen Zweifach-Mamas, die sich einfach nicht klar werden können, ob noch ein drittes Kind kommen sollte oder nicht... Deshalb lese ich hier auch ständig mit, obwohl ich ja eigentlich gar nicht hier her gehöre. Da ich diese Ungewissheit nun schon seit ungefähr vier Jahren habe, sind unsere Kinder inzwischen 8 (Tochter) und 6 (Sohn) Jahre alt. Der "Kleine" kommt dieses Jahr in die Schule. Jetzt ist der Gedanken gerade mal wieder so akut, dass ich hier mal ein paar andere Fragen stellen möchte, als die, die ich selber schon gefühlte hundert mal gelesen habe und dann natürlich auch die Antworten dazu... Ach so, noch gleich zur Klarstellung: Die berühmten "Rahmenbedingen" passen, Finanzen, Platz, stabile Beziehung, alles im grünen Bereich. Mein Mann ist mir bei dieser Frage allerdings keine große Hilfe, da er genauso unsicher ist wie ich. Ich hatte zwei Traumschwangerschaften ohne jegliche Komplikationen. Ich war aber total unerfahren was Babys angeht (weit und breit hatte niemand vorher ein Baby bekommen) und konnte somit meine Tochter nicht so richtig "genießen". Irgendwie wusste ich einfach nicht, wie das alles funktionieren sollte und hab mir da auch echt Stress gemacht. Dann haben meine beiden einen Abstand von 21 Monaten und ich konnte auch meinen Sohn nicht wirklich genießen. Ich war rückblickend eine zeitlang wohl auch einfach überfordert. Ich denke, sie waren vergleichsweise auch nicht diese "Anfängerbabys", die total zufrieden unterm Spielbogen liegen, nachts 6 Stunden am Stück durchschlafen und ihren Brei lieben... Heute sehe ich lauter tiefenentspannte Babys, bei denen ich mich wundere, wie ruhig und anspruchslos die Würmchen sein können! Inzwischen ist bei uns natürlich auch alles viel entspannter. Ich habe zwei immer noch sehr aktive Kinder, aber wir kommen super durch den Tag. So, jetzt zu meinen Fragen: Bei denen, die einen großen Abstand haben, konntet ihr euer Baby anders genießen? Alle Sachen, die mich bei meinen beiden verzweifeln ließen, wie Dauerstillen, schlechte Schläfer, forderndes Baby, Breichen füttern klappt nicht wie es soll... Jetzt denke ich, das muss man doch auch anders hinkriegen!? Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine... Natürlich hätte ich jetzt die Erfahrung von meinen beiden und habe inzwischen auch in der Familie und im Freundeskreis überall kleine Kinder rumspringen, bei denen man viel mitbekommen hat. Aber irgendwie bleibt die Sorge, dass ja nach so langer Zeit wieder irgendwie alles neu wäre und dann wäre ich eine überforderte Babymama mit zwei großen Kindern dazu?? In meiner Vorstellung bin ich total entspannt, weiß wie alles läuft und habe natürlich ein Traumbaby, das mich den ganzen Tag anlächelt. Wenn ich dann aber an unsere Babyzeit zurückdenke und mich erinnere, wie es wirklich war, frage ich mich, wie ich das mit zwei Schulkindern dann alles hinkriegen würde... Jetzt hab ich so viel geschrieben und habe das Gefühl, dass ich trotzdem nicht auf den Punkt komme... Vielleicht möchtet ihr mir ja einfach mal erzählen, wie eure Anfangszeit mit einem Nesthäkchen gelaufen ist!? Ich würde mich sehr freuen!

von Kaktus1986 am 16.04.2018, 11:13



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huhu ich glaube man lernt von Kind zu Kind es lockerer zu seinem. Meine Kinder mochten keine Beikost, beim ersten dachte ich noch HILFE beim zweiten naja, die anderen haben dann von der Brust gleich vom Tisch gegessen. Bei der letzten hatte ich ein Familienbett und dadurch ruhigere Nächte etc Jedes Kind ist anders, wie es wird weiss man nie vorher die erste war unsere Anstrengendste die zweite lief nebenher das Nesthäkchen kam mir nach einem dritten und Extremfrühchen auch total einfach vor. Bei Ihr war so vieles wie ein Wunder was man früher als selbstverständlich ansah - ein Kind die Welt wieder mit anderen Augen zu sehen. Kinder trinken, schlafen, robben, laufen reden, alles normal aber wenn man eines hat das das niemals kann und können wird lernst Du zu sehen wie wunderbar doch alles ist wenn es einfach so kommt... dagmar

von Ellert am 16.04.2018, 11:17



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Also mein 3. Ist.nicht viel einfacher gewesen, lag so zwischen kind 1 und 2. Abstand zu den großen ist 5 und 7 jahre. Man selbst wird relaxter. Mein kleiner hat auch alle 1,5 stunden gestillt, war aber auch schnelltrinker, hat genauso wie der 2. Erst mit ca. 10 Monaten gegessen, hat nicht durchgeschlafen als baby, hasste kiwa. Ich hab das halt so angenommen. Konnte ihn auf jeden fall mehr genießen als den 2. Weil dieser viel geweint hat und der große ja auch erst 2 war. Ich fand und finde den abstand zu den großen schön. Rückblickend würde ich keine kinder mehr mit nur altersabstand von 2 jahren bekommen. Das war eine stressige zeit. Also trau dich ruhig. Die großen werden bald selbständig, können mit helfen und ganz wichtig: stehen in.keiner Konkurrenz mehr zum baby. Mugi

von Mugi0303 am 16.04.2018, 11:39



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Unbedingt voll dafür! :-) Traut Euch! Ich kann es voll empfehlen. Als unser Nachzügler kam, waren die beiden großen 6 und fast 9. Ich war beim dritten so viel entspannter (und bin es noch) als bei den beiden Großen, in allem, was die Babyphase "schrecklich" machen kann. Läuft's nicht so, läuft's halt anders, so what?! ;-) Ja, es gab eine Phase, da hatte ich ein paar stressige Stunden pro Tag, nämlich als das Baby genau zur Mittagsessens-Kochenszeit und zu den Hausaufgaben (und der jüngere von den Großen gerade in die Erste Klasse gekommen war) eine Wachphase hatte. Aber das wurde im Großen und Ganzen aufgewogen durch die Anwesenheit der beiden Großen, die auch (als Beispiel!) mal 10 Minuten in der Früh auf das Baby schauen konnten, damit ich noch schnell unter die Dusche konnte. Und nicht, wie beim ersten Kind, gefühlt bis Mittag im Schlafanzug unterwegs war, weil ich mitunter völlig überfordert war mit der Still-"Routine". :-)) Von mir kann ich sagen, es lief und läuft wirklich total super. Bei uns kommt deswegen auch in ein paar Wochen unser viertes Baby. Der Abstand kanpp unter zwei Jahren wird sicher eine Herausforderungen an manchen Stellen, aber dessen war ich mir bewusst. Eifersucht gab es bei den Großen ja überhaupt nicht mehr! Ich hoffe, dass es für mich ein bisschen einfacher dadurch wird, dass der Kleine in die Krippe geht und ich so ein paar Stunden mit dem Baby alleine habe und z.B. nicht zwangsläufig mit Baby und einem 2-jährigen in den Supermarkt muss! Horrorvorstellung... ;-)) Alles Gute!

von MagicMandala am 16.04.2018, 13:26



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Meine Großen waren bei Geburt von Nr. 3 zehn und sieben Jahre alt. Die Säuglingszeit fand ich total unkompliziert. Ab Kleinkindalter wurde es mit Urlaub, Freizeit, Interessen bisweilen kompliziert. Ich finde der große Unterschied ist, dass man ab drei Kindern wirklich fast nie mehr ganz allein ist bzw. mit dem Partner allein. Es gab eine Zeit, da haben wir uns als Familie zwischen den verschiedenen Interessen total aufgerieben. Wenn Kind 1+2 mal mit Oma weg waren, hat man sich intensiv um 3 gekümmert und andersrum. Wenn man selbst mit Kind 1+2 mal Eislaufen/Schwimmen/Shoppen war, kam man völlig fertig nach Hause und da hat dann Kind 3 ganz viel Redebedürfnis. Anstrengend manchmal. Man muss sich als Eltern viel aufteilen und getrennt mit den Kids was machen, weil es einfach nicht zusammen passt. Aber es sind nur ein paar Jahre. Spätestens mit 14 gehen sie in der Regel eigene Wege in der Freizeit und man muss "nur" noch als Rückhalt/Kummerkasten etc. herhalten. Der große Vorteil großer Geschwister ist, dass sie auch mal ein paar Minuten aufpassen können. Meine Großen mussten nie viel babysitten, aber sie haben gern mal nach der Kleinen geschaut, wenn ich Wäsche aufhängen oder kurz was einkaufen gegangen bin. Ein extremer Vorteil, wenn man nicht überall hin das Kleinkind mitschleppen muss. Es hat immer super geklappt und alle drei haben ein tolles Verhältnis zueinander. Eine Grundsatzentscheidung muss man nach dem Nesthäkchen treffen: Soll es Nummer 4 geben oder bleibt es beim Spielen ein "Einzelkind". So toll und harmonisch die Beziehung der Großen zum Nesthäkchen sein kann, echte Spielgefährten sind es nicht. Jetzt ist meine Jüngste 6 und ich muss, anders als bei den Großen früher, deutlich mehr selbst mitspielen oder gleichaltrige Freunde einladen. Das ist gefühlt wirklich ein großer Unterschied. Meine Großen sind jetzt 16 und 13 und zeigen natürlich wenig Geduld beim Feiern vom hundertsten Kuscheltiergeburtstag ;-) Da wünschte ich mir manchmal Nummer vier, aber wir haben uns dagegen entschieden und nun ist es auch zu spät dafür. Stillen, Beikost, Schlafen fand ich bei Nummer 3 deutlich entspannter. Man weiß dann schon, dass das alles nur eine Phase ist, die man nach wenigen Monaten bereits vergessen hat. Man kann auch ungebetenen Ratschlägen leichter kontern mit: Hat bei den Großen auch geklappt. Und man erspart sich Dinge, die man bei den anderen noch unbedingt umsetzen wollte. So habe ich Nummer 3 gute sieben Monate voll gestillt und danach hat sie vom Tisch probiert und wurde weiter gestillt. Das war so entspannt. Das ganze Brei-Gematsche haben wir uns gespart. Das Gleiche bei den Windeln. Sie hat so lange welche getragen, wie sie sie gebraucht hat. Kein Töpfchen, keine nassen Hosen. Als sie so weit war ist sie immerhalb von ein paar Tagen komplett von alleine auf die Toilette gegangen. Das war "erst" mit 3 1/2, aber was soll's. Inzwischen ist das längst vergessen. Da war ich beim dritten deutlich selbstbewusster und habe mein Ding durchgezogen.

von Murmeltiermama am 16.04.2018, 15:46



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Ob man die Babyzeit genießt ist ja auch Kopfsache. Man kann es halt akzeptieren, dass das Kind dauergetragen werden will und dass es halt erst später Beikost essen will oder halt keinen Brei sondern direkt Spaghetti Bolognese (war bei meinem Kind 3 so). Wenn man auf seinen Bauch hört und nicht so sehr auf das was andere sagen und machen, kann man viel entspannter sein. Ich kenne einige, die zwei oder 3 Kinder eng beieinander bekommen haben und dann einen Nachzügler. Und dann noch ein weiteres Kind dicht am Nachzügler dran, weil sie es so empfunden haben, dass der Nachzügler so alleine war.

von HSVMarie am 16.04.2018, 16:57



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Ich wollte nur 2 Kinder und nicht mehr, als mich mein Mann aus Spaß fragte ob ich schwanger bin (Bäuchlein) hat er mich auf den Geschmack gebracht und ich wollte ein Baby. Meine Tochter 14, mein Sohn 11 und meine kleine ist 3. Niemand kann dir sagen wie ruhig dein Baby sein wird ob überhaupt aber du kannst dass was du bei den anderen Kindern verpasst hast genießen. Ich konnte obwohl ich wollte meine grossen nur 2 Monate stillen und meine kleine 2.5 Jahre. Natürlich gibt es auch stressige Zeiten aber manchmal denk ich mir sie soll so klein bleiben wie sie ist. Mein Sohn spielt öfters mit ihr so habe ich auch mal ruhe. Wenn du schon die Gedanken hast ob du nochmal schwanger werden willst entscheide dich später wirst du es vielleicht bereuen wieso du kein drittes auf die Welt gebracht hast. Die Zeit vergeht so schnell meine ist im Kindergarten. Liebe Grüße

von Nevin0821 am 16.04.2018, 21:56



Antwort auf Beitrag von Kaktus1986

Wir sind Anfang 40 und Mitte 30 und wollten immer 2 Kinder, nacheinander. 2010 bekam ich dann Zwillinge und ich hatte in der ersten Zeit immer das Gefühl überfordert zu sein, keinem Kind gerecht werden zu können, eins schrie immer.... Ich fühlte mich total betrogen um dieses "ich kümmere mich um mein Baby und kuschle mit ihm bis zur Vergasung"-Gefühl. Wie gechillt waren Einlingsmütter- ich war froh, um jeden Monat, den ich abhaken konnte... Als sie 4 Jahre alt waren wurde es deutlich besser und in mir kam der Wunsch nach EINEM Baby, welches tatsächlich auch bald "im Anmarsch" war. Leider starb unser Sohn kurz nach der Geburt, seine Lunge war nicht korrekt entwickelt, die Beatmung scheiterte. Das ist natürlich ein Schock. Und der saß tief. Ich war mit dem Kinderthema fertig bis in alle Ewigkeit (dachte ich). Dann lieber zu viert bleiben. Ich redete mir das schön - kein Umbau im Haus, Urlaube sind zu viert viel preiswerter, das Auto kann bleiben, wenn man Magen-Darm im Haus hat, brechen nur 2 Kinder und nicht 3 .... Zum ersten Todestag des Kleinen war ich "plötzlich" schwanger- ein Geschenk des Himmels. Die kleine Prinzessin kam nach einer schrecklichen Schwangerschaft 10 einhalb Wochen zu früh nach Blasensprung zur Welt und ist nun 13 Monate alt. Sie hat die Sonne wieder scheinen lassen in unserer Familie und ich bin täglich dankbar, dass sie gesund ist, vollkommen zeitgerecht entwickelt ist und dass wir sie haben dürfen. Es treibt mir immer wieder Freudentränen in die Augen, wenn ich einfach nur zusehen kann, wie herzig die Großen mit ihr umgehen und sie umsorgen.

von BB0208 am 17.04.2018, 10:01



Antwort auf Beitrag von Kaktus1986

Vielen Dank schon mal für eure netten Antworten, die machen echt Mut zum probieren Also ein viertes Kind kann ich mir momentan gar nicht vorstellen. Klar, würde ich Zwillinge bekommen, wären es dann letztendlich auch vier und es wäre wahrscheinlich nix mit Babyzeit genießen, aber dann sollte es halt so sein. Allerdings ist das auch wiederum eine Sorge von mir, dass man nach dem dritten Kind immer noch diese Gedanken hat, naja, eins würde noch gehen Eine Frage hätte ich dann doch noch an euch: Meine zwei sind mit drei Jahren in den Kindergarten gegangen und dann bin ich wieder arbeiten gegangen. Inzwischen könnte ich mir vorstellen, ein Kind auch schon mit zwei Jahren in den Kindergarten gehen zu lassen, allerdings stelle ich mir das Arbeiten gehen mit dann drei Kindern natürlich auch stressiger vor. Wie war denn dann bei euch der erneute Umstieg vom zuhause sein aufs wieder arbeiten gehen? Ist es euch schwer gefallen oder seid ihr dann auch gerne wieder arbeiten gegangen? Nach meinen beiden ist mir echt die Decke zuhause auf den Kopf gefallen und (was ich nie gedacht hätte), ich wollte unbedingt wieder arbeiten gehen. Einfach auch um mir zu beweisen, dass ich auch noch was anderes kann, außer zuhause die Kinder zu versorgen... Dann werde ich auf jeden Fall nochmal ein langes Gespräch mit meinem Mann führen Ich habe gesagt, wir machen uns jetzt mal beide nochmal ernsthafte Gedanken über das Thema, damit wir endlich zu einer Entscheidung kommen. Ich hoffe, er macht das auch und kommt nicht wieder mit Antworten wie "keine Ahnung", "ja, eigentlich..." usw.

von Kaktus1986 am 18.04.2018, 14:43



Antwort auf Beitrag von Kaktus1986

Hallo, also ich glaub man genießt jedes weitere Kind und wird auch im Umgang immer lockerer. Bei mir hat sich noch ein dritten eingeschlichen als meine Tochter 6 war und mein Sohn 11. Mit dem dritten sah man alles viel lockerer. Es musste einfach immer mit wohin, egal ob es zum reiten mit der mittelsten ging oder zum Fußball mit dem großen. Beim ersten hat man noch aufgepasst abends pünktlich zu hause zu sein und das Kind ordentlich in seinem Bett schlafen zu lassen, wenn möglich noch um die gleiche Uhrzeit. Das dritte schläft im Familienbett, wurde gestillt wenn es wollte und schlief viel besser als die anderen 2. Arbeiten war ich bei allen drei nach einem Jahr und keinem meiner Kinder hat die Kinderkrippe und der Kiga bisher geschadet. Also wenn der Wunsch besteht nach einen 3. dann macht es. Denkt allerdings auch dran, dass es dann vorbei ist, mit dem mal entspannt ein Buch lesen, weil die 2 anderen sich ja schon alleine beschäftigen und auch das finanzielle ist nicht so einfach, weder mit 2 noch mit 3 Kindern. Und der Wunsch nach einem 4. war nach meinem 3. spurlos verschwunden :-)

von weigel am 23.04.2018, 11:08