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silopo - mit etwas Wehmut

Thema: silopo - mit etwas Wehmut

Hallo ihr Lieben, was mich zur Zeit beschäftigt und auch traurig und wehmütig macht ... Ich finde, dass unglaublich viel an wertvollem Kulturgut verloren geht. Zu meiner Kindheit und Jugend kam eigentlich niemand an Astrid Lindgren vorbei.*klingt steinalt, gell?* Wir haben auch sehr viele Bücher von ihr, auch die nicht so bekannten Werke. Ich habe Michel aus Lönneberga geliebt - tue ich immer noch. Damit kann ich meine Kinder aber nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken.:-( Naja, wir haben trotzdem einiges von ihr gelesen als beide Kinder kleiner waren. Oder auch die Augsburger Puppenkiste. Die Stücke beruhen ja auch oft auf Büchern bekannter Autoren. Warum wird das nicht mehr gesendet? Wenn ich nicht einige DVDs hätte, wüßten meine Kinder gar nicht, was das ist.*traurig* Mir fallen so viele bekannte Namen ein: Ottfried Preußler, meine Kinder kennen ihn, weil wir Bücher von ihm haben ... die Freundin meiner Großen guckte nur verständnislos, hat sie noch nie gehört. Genauso gehts mit vielen anderen ... Gsd lesen meine Kinder gerne und viel. Andere Bücher, vielleicht gibt´s in ihrer Generation mal eine neue Lindgren, wer weiß? Aber wenigstens lesen sie. Empfindet ihr das genauso? Mußte ich gerade mal aufschreiben, weil es mir verstärkt in der letzten Zeit auffällt. ... oder ich werde alt. LG Streuselchen

von Streuselchen am 27.01.2020, 21:58



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Ich kenne Lindgren und Co. natürlich auch, meine Kinder auch. Ich muss aber zugeben, dass ich diese Klassiker irgendwie für mich nie besonders gut fand, Ich war eher Fan von Russischen Sagen und Märchen. Es werden aber neue Klassiker folgen. Kerstin Boie könnte z.B. eine Nachfolgerin sein, David Walhiams etc. Nicht jetzt sofort, aber irgendwann in der Zukunft . LG

von Maxikid am 28.01.2020, 07:04



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Hej! ichglaube, das geht jedem so, der älter wird -- unsere Lehrer fanden es schrecklich, was wir nicht mehr lernen sollten7durften ,wei landeres dran kam, heute kennen meine Kinder eben vieles vondem nicht mehr, was bei uns gerade "dran" war - das gilt nicht nur für Lindgren und Co, das gilt für Filöme, Maler etc. Zu Lindgren habe ich auchen gespaltenes Verhältnis, als ich ihre Bücher kennenlernte, war ichwohl zu alt dafür - udn das ist lange her, aber auch damals sprachen die meisten damals bereits erschienenen eben mehr die ganz Kleinen an. Zudem glaube ich eigentilch, daß sie heute eine Kinderbuchautorin neben anderen wäre und längst nicht so herausragen,d wie zu ihren Lebzeiten und etwas danach. Denn heute gibt es viele, die es ihr sprachlich und thematisch gleichtun. NUR: Lindgrens Verdienst war m.E., daß sie mit beidem sehr modern und ihrer Zeit voraus war, denn die Kinderbücher bis dahin glichen mehr einem Struwwelpeter oder man nutzte Max und Moritz als Drohung für ungezogene kinder. Sie vermochte es als (eine der) erste(n), den Zeigefinger mal raus aus der Kindeliteratur zu nehmen und aus dem kindlichen Alltag zu erzählen, mit all dem, was gefühlsmäßig und Erlebnissen eben Kleinigkeiten dazugehört. So gesehen kann man Lindgren also weiterhin als Kinderklassiker betrachten - nur mit ganz anderem Aspekt --- und literaturwissenschaftlich ananylsieren Kinder eben ihre Literatur nicht; die wollen (zu Recht) unterhalten werden --- und das vermögen andere gute Autoren heute auf moderne, ansprechendere Art. Und so relativiert sich eben so manches, wenn genügend gute Nachfolger kmmen und ein Thema modern und zeitgemäß ansprechen oder eben neue akltuelle Themen auftun. Das kann man bedauern, ist aber zu keiner Zeit anders geworden -es gibt Dinge wie auch Persönlichkeiten,die ihren Bekanntheitsgrad und Einfluß verlieren, weil anderes dazukommt, das für die Gegenwart relevat(er) ist und/oder weil ssie eben generel lnicht mehr in die neue Zeit passen. Schau auf die Klassiker der Erwachsenen: viele, die unsere Eltern wie selbstverständlich und gern gelesen haben, bekommen wir heute nicht mal mehr auf der Schulbank vermittelt, und gelesen werden sie in der Schule eben mehr literaturwissenschaftlich als wegen ihres Unterhaltungswerts. So nehmen sich also Kinder- und Erwachsenenliteratur rein gar nichts! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 28.01.2020, 14:01



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Ich bin auch ein Fan von Klassiker in der Kinderliteratur. Allerdings musste ich feststellen, daß manch Klassiker soweit weg von der Lebenswirklichkeit der heutigen Kinder ist, dass er nur schwer verständlich bzw. wirklich langweilig ist. Z.B. Emil und die Detektive - habe ich unserem Sohn in der Grundschule vorgelesen. Er hat viele Worte nicht verstanden, weil heute nicht mehr gebräuchtlich. Dazu kam, das der Umgang zwischen Erwachsenen/Eltern/Verwandten und Kindern so anders beschrieben ist als das heute gelebt wird. Das konnte mein Sohn oft nicht nachvollziehen. Ich hatte auch schon ähnliche Erlebnisse mit Filmklassikern. Schau dir heute mal Immenhof-Reihe oder die Vorstadtkrokodile (original aus den 70iger) an. Was für uns nostaligisch und eine schöne Kindheitserinnerung ist, sehen die Kinder "von heute" eher satirisch. Nach dem wird die Vorstadt Krokodile (alte Version) gesehen hatte sagte mein Sohn mitleidig "Mama, hattest du eine schreckliche Kindheit". Recht hat er aus seiner Sicht - in dem Filml wurde überall geraucht, die Kinder wurden geschlagen und zu jeder Gelegenheit wurde öffentlich Alkohol getrunken. Ich glaube wir müssen akzeptieren, daß unsere Kinder andere Klassiker haben werden als wir. In meiner Generation war Nesthäkchen auch schon altmodisch. Warscheinlich gibt es wirklich nur ganz wenige Kinderbücher, die es schaffen auch noch nach 50 Jahren aktuell zu sein. Ich glaube je phantastischer ein Stoff des eher die Chance - z.B. die unendliche Geschichte, Räuber Hotzenplotz etc. Ich bin schon gespannt mit welchen "Klassikern" die Generation unserer Kinder auswählt - vielleicht die Känguru Chroniken

von zschnecke am 28.01.2020, 15:46



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Hallo, Erich Kästner ist auch so jemand, der zu Unrecht in Vergessenheit gerät. Kennen viele der Jüngeren auch nciht mehr. Ich war mit meinen Kindern in Pünktchen und Anton (Theater). Die beiden haben doll gestaunt über die Zustände in der damaligen Zeit. Ich musste viel erklären und trotzdem haben die beiden glaube ich nicht alles geglaubt.*lach* Aber von sich werden die beiden diese Bücher nicht in die Hand nehmen.*seufz* Beide stehen eher auf das, was im Moment in den Buchläden "in" ist. Sie lesen ja, das ist mir wichtig. LG Streuselchen

von Streuselchen am 29.01.2020, 14:14



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Meine Kinder haben früher die Klassiker vorgelesen bekommen, nun sind sie größer und lesen lieber andere Bücher ( oder Kind 2 gar nicht). Mein Jüngster und ich haben seit dem Sommer die Klassiker von Erich Kästner enteckt, und die lese ich ihm mit seinen 11 Jahren abends vor. Da haben wir so viel Spaß! ( Hatten es mit Rico , Oskar... probiert, aber da macht mir das Vorlesen keinen Spaß. Jetzt fehlt noch das fliegende Klassenzimmer, dann sind wir durch..... Sonst liest er lieber Harry Potter oder Bitte nicht öffnen, oder so Sachen. Ich finde die Klassiker echt auch wichtig und schade, dass so was in der Schule nie gelesen wird! LG Muts

von Muts am 28.01.2020, 16:44



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Die Puppenkiste gibt es auf DVDs...

von Muts am 28.01.2020, 16:45



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Beim Original der Vorstadtkrokodile ist meine Tochter nach 3 Minuten rausgegangen. Sie meinte nur, was soll das und hat gar nicht verstanden warum mein Mann und ich köstlich amüsiert haben. LG

von Maxikid am 28.01.2020, 18:51



Antwort auf Beitrag von Maxikid

DAS kenne ich. Nie fühlt man sich älter als in solchen Momenten. LG Streuselchen

von Streuselchen am 29.01.2020, 14:07



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Ehrlich, manche Sachen finde selbst ich antiquiert (und vom Alter her könnte ich Oma sein). "Madita" und "Lotta"habe ich erst als Erwachsene (vor-) gelesen. Michel und Bullerbü kannte ich aus dem Fernsehen, alles fand ich toll. Die Bücher waren nur sehr spärlich vorhanden, da anarchistisch und nicht linientreu. Pippi Langstrumpf hatten wir aber sogar. "Karlsson" fand ich schon als Kind langweilig. Ich mag auch Kästner (z. T. geerbt von meiner Mutter- auch nicht en vogue in der DDR), aber manche Sachen sind so weit weg von der heutigen Wirklichkeit und Sprache, das ist für die Kinder wirklich schwierig. "Emil" geht noch, aber "Pünktchen und Anton"? Das ist schon zum Vorlesen langatmig. Auch ganz schön zeigefingerich... "Das kleine Gespenst" hat auch eine ziemlich altertümliche Sprache, hat den Kindern aber besser gefallen. Jetzt kriegen sie "die kleine Hexe". "Hotzenplotz" und den "Wassermann" lieben sie. Für "Krabat" warten wir noch ein paar Jahre. Den "Wunschpunsch" kann meine Große (7) abends nicht lesen, weil er zu spannend zum Einschlafen ist, sagt sie. Sie liest aber auch Die Schule der magischen Tiere, Nur mal kurz das Mammut wecken etc. pp. Auch von den "Dinosauriern" war nicht jedes einzelne Buch toll und ein paar werden sich schon halten. Unsere Kinder werden sie ihren vorlesen (oder wir den Enkeln, wenn unsere Kinder nicht einsehen wollen, was wirklich gut ist ;). Harry Potter zum Beispiel... Grüße, Jomol

von Jomol am 04.02.2020, 14:33