zurück| Geschrieben von Tai am 04.06.2017, 22:22 Uhr |
Russische Literatur oder auch andere Tipps? Wer kennt sich aus?
Meine 19-jährige Tochter liest gerne und viel. Neben leichter Lektüre mag sie auch viele englische Klassiker, Camus, und hat auch schon Flaubert und Zola gelesen.
Nun möchte ich ihr einen richtig schönen dicken Schmöker schenken.
Ich liebäugle schon lange mit einem russischen Roman, bin aber total unschlüssig, was passen würde. Dostojewski erscheint mir mit den vielen Figuren zu kompliziert, aber Tolstois "Anna Karenina" hatte ich in der Buchhandlung schon mehrfach in der Hand.
Was meint ihr? Oder habt ihr eine andere Idee?
Danke!
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Re: Russische Literatur oder auch andere Tipps? Wer kennt sich aus?
Antwort von DK-Ursel am 04.06.2017, 22:52 Uhr
Hej!
So richtig als dicken Schmöker würde ich Anna karenina noch nicht bezeichnen, aber als Einstieg in russische Literatur, die wegen der Namen oft verwirrend ist, sicher gut geeignet.
Als dicke Schwarte geht bei mir Boris Pasternak - "Doktor Schiwago" durch 
, das ich vom Film doch um einiges unterscheidet.
Oder,w en nwir bei Tolstoi bleiben wollen, dann lieber "Krieg und Frieden".
Ich habe übrigens in der Oberstufe damals auch viel russ. Literatur gelesen, allerdings erinnere mich mich meist an Alexander, Solschenizyn, der auch ins einen Roman die Gulags als Hauptthema hatte - selbst der Roman Krebsstation ist davon nicht unberührt.#
Letztendlich sind das aber weniger Liebesgeschichten, wie man sich vorstellen kann.
ich denke, mit Anna Karenina als Einstieg bist Du gut bedient, dann kann sich Deine Tochter selbst die Schwierigkeiten steigern, die es da noch gibt .
Gruß Ursel, DK
Re: Russische Literatur oder auch andere Tipps? Wer kennt sich aus?
Antwort von tonib am 06.06.2017, 10:22 Uhr
Toll, dass Deine Tochter so schöne Bücher liest, ich hoffe, meine machen das später auch!
Ich habe sehr viel russische Literatur gelesen, jahrelang, und bin auch zu den berühmtesten Orten gepilgert....Geht es Dir um das Russische oder um die Zeit (Zarenzeit/Vorrevolution) und die Klassiker?
Mit dickem Schmöker, romantischer Liebe, Adelsskandalen, Sucht und Krankheit und etwas Gesellschaftskritik bist Du natürlich bei Tolstoi oder Dostojewski immer richtig, und tolle Bücher sind es auch. Mir sind die eher dunklen Dostojewskiwerke lieber als die Adelsdramen, aber das ist natürlich Geschmackssache. Zum Einstieg ist übrigens auch Doktor Schiwago nicht schlecht.
Mein russischer Lieblingsautor ist Bulgakov, "Meister und Margarita" oder "Hundeherz". Außerdem mag ich Scholochows "Stiller Don", aber die sind natürlich neuer, eigentlich sowjetisch.
Thomas Mann würde ich außerdem als anderen Tipp empfehlen, mit Buddenbrooks als Einstieg, falls sie das nicht ohnehin schon kennt.
Re: Russische Literatur oder auch andere Tipps? Wer kennt sich aus?
Antwort von lubasha am 07.06.2017, 7:00 Uhr
Noch eine Stimme für Bulgakov. Dostojewski ist nicht jedermann Sache, Krieg und Frieden ist eher langatmig als spannend.
Danke euch
Antwort von Tai am 09.06.2017, 19:49 Uhr
Vielen Dank für eure Ratschläge!
"Anna Karenina" lag nun als Willkommensgeschenk bereit, ich werde sehen, ob es meiner Tochter gefällt.
"Doktor Schiwago" habe ich nur dumpf als Filmklassiker in Erinnerung, aber ich werde es mir als weiteren Lesestoff merken.
"Meister und Margarita" erscheint mir für meine Tochter vielleicht momentan zu komplex und schwarzhumorig (wenn die Inhaltsangaben stimmten) aber ich habe nun eine neue Lektüre.
@Ursel:
EIn Buch mit fast 1000 Seiten ist für dich noch kein dicker Schmöker? Erstaunlich. Dann gibt es aber nicht so viele auf der Welt. Für mich fängt das so bei 500 oder 600 Seiten an. Und bei dir?
@tonib:
Ja, ich freue mich auch, dass meine Große so schöne Bücher liest. Allerdings ist es auch nur bei einem Kind gelungen, die Liebe zur Literatur zu wecken.
Es ist großartig, ihr Bücher zu empfehlen, die man selbst liebt.
Doch das klappt auch nicht immer. "Die Buddenbrooks" habe ich meiner Tochter immer mal wieder ans Herz gelegt, und ich glaube, sie hat sie bis heute nicht gelesen (mein Mann hat schon als Schüler alles von Thomas Mann gelesen...).
Auf russsische Literatur kam ich vor allem, weil meine Tochter mal wieder etwas länger in einem Buch versinken wollte und die russischen Romane oft lang sind. Außerdem hat sie schon einiges aus dem 19. Jahrhundert gelesen, da ist die russische Gesellschaft eine weitere interessante Geschichte.
Und ein ganz kleines bisschen spielt auch eine Rolle, dass meine Tochter gerade so mit ihrem russischen Namen hadert, den sie aber ganz allein des Wohlklangs wegen bekommen hat, und oft für eine Russin gehalten wird. Vielleicht stimmt sie ein schöner russischer Roman milder....
Re: Danke euch
Antwort von DK-Ursel am 10.06.2017, 15:35 Uhr
Hej tai!
ich könnte jetzt kontern, daß für jemand, der Don Quichotte und "Vom Winde verweht" uvm. vorgelesen hat, auch 100 Seiten als pillepalle betrachtet 
, aber ich gestehe mal lieber ehrlich, daß ich nicht in Erinnerung hatte, daß Anna Karenina sooo dick ist.
Vielleicht,. weil ich irgendwie in Erinnerung habe, daß es russische "Leicht-lese-Lektüre" ist, gemessen eben an dem, was ich damals sonst so verschlungen habe (z.B. Archipel Gulag, Krebsstation etc. - zwar dünner, aber keine leichte Kost).
Jedenfalls liegst Du mit A.K. sicher nicht falsch.
Gru ßUrsel, DK
Re: @Ursel
Antwort von DK-Ursel am 11.06.2017, 21:59 Uhr
Danke, Tai, und schwups, schon der nächste Fehler - eine Null unterschlagen... ich hatte Anna Karenina durchaus auf 100 Seiten (und etwas mehr) geschätzt, aber eben nicht mehr auf 1000...
Gruß Ursel, DK
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