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Kleinkind sehr anhänglich / Eingewöhnung Fremdbetreuung

Thema: Kleinkind sehr anhänglich / Eingewöhnung Fremdbetreuung

Mein Sohn ist jetzt 16 Monate, er kam leider 10 Wochen zu früh und wäre korrigiert jetzt 14 Monate. Er war 2 Monate im Krankenhaus und hatte dadurch leider einen schweren Start. Körperlich geht es ihm Gottseidank gut. Er ist aber extrem anhänglich, musste auch immer ins Tragetuch, weil er sonst nur geweint hat. Er schreit auch los, sobald Mama den Raum verlässt und will immer in meiner Nähe sein. Wir haben vor kurzem mit der Krippe begonnen, dort auch im Vorgespräch die ganze Situation geschildert. Erst erklärte man dort, dass sei alles kein Problem, Eingewöhnung wird solange gemacht, wie er braucht. Die Realität sah leider komplett anders aus. Unsympathischer und autoritärer Erzieher (Kind, dass weinend auf dem Boden saß, bezeichnete er als zu verwöhnt und faul; wollte nicht reinigen, als sich dieses Kind übergeben hat - das sei wortwörtlich ekelig - musste die Kollegin ran; hat selbst beim Frühstück reingehauen, den Kleinen aber nicht geholfen). Wir waren gerade mal die ersten 2 Tage für 30 Minuten da, am 3. Tag die erste Trennung für 10 Minuten, der Kleine schrie wie am Spieß. Dennoch wurden die 10 Minuten durchgezogen. Ich musste ihn dann auch sofort abgeben, der Erzieher riss ihn mir förmlich aus dem Arm und dann sollte er 20 Minuten alleine bleiben. Da wurde dann noch behauptet, er hätte sich zwischendurch beruhigen lassen, was definitiv nicht stimmte, weil ich von draußen gehört habe, wie er permanent schrie. Naja, das ging alles überhaupt nicht mit dem Erzieher und nach einem Gespräch mit Leitung und Träger sind wir zum Glück direkt aus dem Vertrag rausgekommen. Ich habe dann gelesen, dass Kinder, die lange brauchen um Vertrauen aufzubauen, evtl. bei einer Tagesmutter besser aufgehoben sind. Wir waren jetzt auch bei einer Tagesmutter im Gespräch und könnten dort auch einen Platz ab nächsten Monat bekommen. Ich muss nicht zwingend direkt arbeiten, so dass ich ihn jetzt dringend in Fremdbetreuung geben müsste. Er ist wirklich sehr anhänglich und es kommt mir auch so vor, als hätte er Angst alleine mit anderen. Er tut mir dann extrem leid und ich will ihn beschützen. Auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass es gut für ihn wäre, dort mit ein paar anderen Kindern in Kontakt zu sein und dass es sich dadurch vielleicht auch etwas bessern kann und er vielleicht nicht mehr so anhänglich ist und lernt, dass man auch anderen Menschen trauen kann. Ich denke, er ist leider durch die Krankenhauszeit etwas traumatisiert. Was meint ihr? Würdet ihr lieber noch mit ihm bis zum 3. Lebensjahr zu Hause bleiben oder denkt ihr, die Fremdbetreuung würde ihm schon gut tun? Ich will auf keinen Fall, dass ihm etwas schadet oder er irgendwann nur aufgrund von Resignation aufhört zu schreiben. Aber irgendwie will ich dem Ganzen auch eine Chance geben. Oh man, ich bin so hin- und hergerissen. Ich will einfach nur das Beste für ihn und weiß nicht, wie ich es richtig mache. Achso, wir haben leider auch keine Familie in der Nähe und daher war er immer mit Mama und Papa zusammen. Wir unternehmen aber viel mit ihm (Spielplatz, Zoo, Schwimmbad, Veranstaltungen...). Also wir gehen mit ihm natürlich unter Leute und andere Kinder und waren auch in Babytreffs, aber er braucht immer die Sicherheit seiner Eltern. Vielen Dank schon mal. LG, Queeny

von Queeny am 03.09.2017, 17:53


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Hallo Queeny, ich rate dir auf Krippe und Tagesmutter zu verzichten. Kleinkinder sind wesentlich mehr auf die beständige Nähe einer vertrauten Person angewiesen als auf den Umgang mit anderen Kleinkindern. Sie spielen im Wesentlichen nebeneinander aber nicht wirklich miteinander. In kaum einer Einrichtung herrscht ein Personalschlüssel, welcher für das Kind optimal wäre. Teilweise aus Finanzgründen, teilweise aus Personalmangel. Dass ein Kleinkind die Sicherheit seiner Eltern benötigt ist nichts Verwerfliches.

von Johanna3 am 03.09.2017, 18:30


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Hallo. Ich an deiner Stelle würde auf jeden Fall noch länger daheim bleiben und meinem Kind die Sicherheit geben,die es offensichtlich brsucht. Wenn man finanziell nicht unbedingt auf das Geld angewiesen ist,würde ich ein Kind in dem Alter sowieso nicht in eine Kits geben. Warum auch. Sie können das noch gar nicht verstehen. Dein Sohn scheint,ähnlich wie meine Tochter sehr sensibel zu sein. Gib ihm die Zeit,die er braucht . Ich sehe es ähnlich wie meine Vorrednerin. Kinder in dem Alter spielen nebeneinander und nicht miteinander. Kontakt zu Gleichaltrigen ist sicherlich nicht schlecht, aber auch ,wie du gesagt hast durch PEKIP / Schwimmbad/Spielplatzbesuche und Krabbelgruppen zu leisten. Sie werden soooo schnell groß und flügge und ich finde es mega wichtig sie so zu unterstützen wie due es brauchen. Das Urvertrauen immer wieder bestärken. Je mehr Sicherheit man seinem Kind gibt (wenn es so anhänglich ist wie deins u meins) umso mehr Vertrauen werden sie bekommen,unbekannte Situationen zu meistern. Er findet es einfach momentan noch am sichersten,wenn ihr als Eltern bei ihm seid. Irgendwann wird sich das legen. Aber jetzt ist er noch nicht bereit dazu. Ich würde ihn nie u nimmer jetzt abgeben. Du sprichst davon dass es ihm gut tun kann; aber ist das wirklich so? LG und alles Gute

von Kleiser am 03.09.2017, 20:49


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Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort. Wie alt ist denn deine Tochter jetzt? Habt ihr es auch mal mit der Krippe versucht oder habt ihr das lieber direkt gelassen? Ist es bei euch auch so, dass ihr keine Großeltern/Familie in der Nähe habt? Ich denke, ihr habt schon beide recht. Die Fremdbetreuung kann nie das gewährleisten, was man als Elternteil alles leisten kann und will. Es kann auch niemand dein Kind so lieben, wie du selbst. Es wäre für uns schon finanziell besser, wenn ich jetzt wieder arbeiten würde, aber ich will das halt nicht über das Wohl meines Kindes stellen und dann verzichten mein Mann und ich jetzt lieber auf Dinge, als dass der Kleine irgendwann noch total durcheinander ist. Irgendwie kriegt man das schon hin und irgendwann ist er auch bereit dazu. LG

von Queeny am 03.09.2017, 22:31


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Ja, da habt ihr wahrscheinlich recht. Man muss doch nach seinem Gefühl und dem Bedürfnis des Kindes gehen. Wahrscheinlich wird uns von unserer derzeitigen Gesellschaft auch immer zu viel Druck gemacht - immer geht es darum, auch ja wieder schnell arbeiten zu gehen und dann wird erklärt, der Kontakt zu anderen Kindern ist wichtig, etc. Aber wenn man es natürlich auf dem Spielplatz etc. beobachtet, spielen sie tatsächlich noch nicht zusammen. Mein Kleiner beobachtet eher immer alles. Irgendwie kommt es mir sogar so vor, als ob er mit älteren Kindern besser klar kommt, als mit denen in seinem Alter. Bei der Tagesmutter war an dem Nachmittag ein Junge, der war schon 4 oder 5 und mit dem kam er ganz gut klar. Bei den Kleinen, die oft mal ins Gesicht fassen oder evtl. mal den Schnuller klauen, weint er eigentlich immer. Er mag nicht auf diese Art angefasst werden. Er hat zu mir zwar gerne dKörperkontakt und kuschelt sich immer wieder an mich, aber wenn es ums Windeln wechseln geht, dann hasst er das wirklich und versucht sich zu wehren. Ich möchte mir gar nicht den Aufstand vorstellen, wenn ihm eine andere Person die Windel wechseln müsste... Und ich muss immer neben ihn bleiben, bis er eingeschlafen ist. Ich habe irgendwie das Gefühl, als ob er denkt, dass ich nicht wiederkomme (ich hoffe, ihm fehlt durch die Krankenhauszeit nicht das Urvertrauen... habe gelesen, dass könnte auch sein...) Es ist bestimmt besser, wenn ich noch etwas mit ihm zu Hause bleibe. Er braucht das einfach und ja, das ist auch nicht verwerflich bei einem Kleinkind - vor allem noch, wenn es so einen schweren Start hatte. Danke für eure Meinungen. Einen schönen Abend an Euch und LG.

von Queeny am 03.09.2017, 22:24


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Meine Tochter ist vor Kurzem 1 Jahr alt geworden. Nein,Krippe haben wir nicht versucht. Mein Mann hat zwei Monate EZ und dann gehts ab zu den Omas,die sie beide kennt. Sie ist Fremden gegenüber sehr skeptisch. Geburtstage,wo viele Leute sind gehen gar nicht. Da brüllt sie ununterbrochen und klammert sich an mich. Auch wenn ich aus Räumen rausgehe wird gebrüllt (das war noch NIE anders ). Zu den Omas geht sie... guckt aber auch da ständig wo ich bin... nähert sich der Tag gegen Abend, geht bei ihr nur noch Mama. Ist dann meine Schwiegermutter zu Besuch,brüllt sie schon wenn sie nur angefasst wird. Achja... sie geht zu NIEMANDEM auf den Arm außer meinem Mann/mein Bruder mein Papa und zu den Omas. Anfassen bedeutet für sie Panik ohne Ende... ich bin gespannt wie das mal werden soll. Such sie hat Kontakt zu Kids,funktioniert auch. Aber es ist halt ein lustiges Nebeneinander. Eventuell wollen wir sie mit 2 Jahren eingewöhnen. . Sollte es aber im Herbst 2018 mit Baby Nr2 klappen,bleibt sie noch länger daheim

von Kleiser am 04.09.2017, 14:18


Antwort auf Beitrag von Queeny

Kennt dein Sohn die potentielle Tagesmutter denn schon? Und falls ja, wie hat er reagiert? Ich würde an deiner Stelle die Tagesmutter mal fragen, ob ihr ein paar mal zum "schnuppern" kommen könnt. Dann siehst du ja, wie er auf die Situation reagiert. Mein Großer hat sich bei unserer Tagesmutter schon beim ersten Besuch sehr wohl gefühlt und war sichtlich begeistert von den anderen Kindern....

von Bubenmama1417 am 03.09.2017, 22:35


Antwort auf Beitrag von Bubenmama1417

 Ja, offenbar gab es bereits ein Kennenlernen. Von sichtlicher Begeisterung war wohl nicht die Rede. Die TE schrieb hierzu Folgendes: "Tagesmutter war an dem Nachmittag ein Junge, der war schon 4 oder 5 und mit dem kam er ganz gut klar. Bei den Kleinen, die oft mal ins Gesicht fassen oder evtl. mal den Schnuller klauen, weint er eigentlich immer. Er mag nicht auf diese Art angefasst werden. "

von Johanna3 am 04.09.2017, 06:13


Antwort auf Beitrag von Queeny

Meine beiden hatten auch schweren Start, waren auf Intensiv, haben sich auch schwer trennen lassen. die beide waren früher als mit einem Jahr in Fremdbetreuung, die große sehr behutsam eingewöhnt (6 Wochen und der erste Trennungstermin nach 3 Wochen), der kleiner leider hatte nur 3 Wochen Zeit dafür. Irgendwie bin ich der Meinung, dass es ihnen gut getan hat, so früh n die Krippe zu gehen. Aber Sie hatten nur sehr gute, liebe, einfühleame Erziehrinnen, tolle Praktikanten, richtig viel erlebt und ich hatte gutes Gefühl. Wobei gerade bei dem kleinen es sehr schwer ging und er hat ununterbrochen geweint..... die erste Woche. Gefremdelt, dass man das Kind nicht mal anschauen konnte, geschweige denn anfassen, haben die sehr früh und ausdauernd (2 Wochen Start bei der Große, 4 Jahre hat es aufgehört, der kleine ließ an sich leute heran bis zu seinem 4. Lebensmonat, dann fremdeln, jetzt mit 5,5 ist es langsam bei rausschleichen... aber noch nicht durch). Ja, die sind später sicherer. Aber die Trennung ist genauso schwer für sie. in der Kita meines kleinen Sohnes (Vorschule) sind mehrere Kinder die vorher nie fremdbetreut waren. Die heulen Rotz und Wasser, auch jetzt nach 1 Monat Kindergarten. Die Erzieherin und Erzieher sind toll.... aber es sind keine Babya mehr, die kann mann nicht tragen und somit nicht durch die Position und Körperwärme beruhigen. Ich fand es mit meinem beiden in der Krippe einfacher. Und wenn ihr eine gute Tagesmutter hat, würde ich ihn hin bringen. Es braucht einen Dorf, um Kinder großzuziehen. Mit 2 hatten meine erste feste Feundschaften. .... in der Krippe. Und haben nur tolle Erinnerungen an die Krippenzeit.

von lubasha am 25.09.2017, 06:08