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Kita Eingewöhnung länger als nötig

Thema: Kita Eingewöhnung länger als nötig

Hallo, mein Sohn ist 15 Monate alt und geht seit 3 Wochen in die Kita. Auf die Eingewöhnung hat er besser als ich dachte reagiert: er weint kaum, wenn wir uns verabschieden (kurzes Quengeln oder Tränen, aber wird sofort duch eine der Erzieherinnen abgelenkt), weint nicht, wenn ich ihn abhole, hat direkt Vertauen an den Erzieherinnen aufgebaut (lässt sich von denen auf den Arm nehmen, trösten, füttern etc.). Die erste Woche der Eingewöhnung war ich mit dabei (1,5 h täglich), in der zweiten haben wir uns "Tschüs" gesagt und jetzt läuft schon die dritte Woche, aber die Zeit, die er in der Kita verbringt wird nicht verlängert: zwischen 40 und 60 min täglich. Das einzige Problem ist, dass mein Sohn nicht an der Lautstärke gewohnt ist und weint oder auf den Arm will, wenn ein Kind weint, fröhlich schreit oder ihm zu nahe kommt. Auch wenn mein Sohn dann weint, lässt er sich auch sehr schnell wieder beruhigen- weint nie länger als 2-3 min. Das sehen sie Erzieherinnen aber als Grund, ihn nach max. 60 min nach Hause zu schicken. Sie sind sonst sehr lieb und machen ihre Arbeit super. Übertreibe ich da, wenn ich denke, dass 60 min täglich jetzt schon die zweite Woche wohl zu kurz sind (besonders wenn er sich an die Lautstärke gewöhnen muss)? Ich möchte ihn nicht traumatisieren und würde er weinen, wenn wir uns verabschieden, oder darunter total leiden, würde ich den Erziehrinnen Recht geben, dass er noch nicht so weit ist. Aber das ist nicht der Fall. Im Gegensatz, er ist total froh jeden Morgen, wenn wir in die Kita gehen und oft "beschwert" er sich, wenn wir wieder gehen. Ihm scheint es da gut zu gehen. Ich werde das auch ansprechen, aber wollte vorher unabhängige Meinungen hören (hab ein bisschen Angst, dass sie sich wenn ich es anspreche eine negative Meinung über mich bilden können, die sie dann auf mein Kind übertragen). Viel mehr Zeit zu unnötiger Ausdehnung der Eingewöhnung habe ich leider nicht, muss arbeiten und bin über jede freie Stude glücklich.

von Alkoria am 08.09.2015, 13:19


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Ich finde nicht, dass die Eingewöhnung unnötig lange ist. Vielleicht solltet ihr weniger auf die Zeit, als auf den generellen Rhytmus achten. Also dass du ihn die ersten Male nach dem zweiten Frühstück abholst, dann vielleicht nach dem Turnen o.ä. Und gerade montags würde ich ihn dort nicht das erste Mal Mittag essen lassen, schlafen lassen, oder überhaupt etwas Neues angehen. Bei vielen Kindern die schon als eingewöhnt gelten, kommt es nämlich nochmal zu einem Einbruch. Vielleicht kannst du den Erzieherinnen entgegenkommen, indem du während der ersten Verlängerungen direkt in der Nähe bist?

von Johanna3 am 08.09.2015, 19:01


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Er frühstück schon mit allen und normalerweise hole ich ihn dann ab. Am Montag machen wir ja nichts Neues, die erste Verabschiedung war am Dienstag. Aber wie schon gesagt, es läuft alles prima (ohne großes Weinen, mit viel Vertrauen an den Erzieherinnen etc) und trotzdem sooo lange schon und sooo kurz täglich...Bis jetzt habe ich das Kitagebäude auch nie verlassen, sitze im Flur, wo mich die Kinder nicht sehen können.

von Alkoria am 09.09.2015, 09:01


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Meine Tochter (16Monate) war nach drei Wochen schon 4,5h da. Die Erzieherinnen hätten sie auch noch länger bleiben lassen, aber ich finde, das reicht momentan. 60min nach drei Wochen finde ich argkurz. Würde schauen, dass auf 1,5 h und wenn das gut klappt auf 2h etc verlängert wird. Schrittweise aber kontinuierlich. Du wirst ihn ja sicherlich auh in der Kita angemeldet haben mit der Absicht, dass er mal nen halben oder ganzen Tag dort bleibt. Das muss er ja dann auch lernen. Meine Meinung.

von 85kathali am 08.09.2015, 22:16


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Danke für die Antwort. Ja, er soll irgendwann 6 Stunden da bleiben. Ich finde die eine Stunde, die er jetzt da verbringt auch super kurz, vor allem weil alles super läuft. Die Erzieherinnen meinen, er hat schon viel Vertrauen, lässt sich schnell beruhigen, weint kaum, das Einzige ist, dass er die Lautstärke und die größeren Kinder beängstigend findet und in der Nähe der Erzieherinnen bleibt. Aber ist ist mehr als normal, oder? Und kein Grund, alles in die Länge zu ziehen. Werde ab heute versuchen, die Periode mitjeweils 15 min täglich zu verlängern, mal schauen, was sie dazu sagen,

von Alkoria am 09.09.2015, 09:06


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Haben die Erzieher zur Zeit noch anderen Kinder in der Eingewöhnung? Ich möchte ihnen nix unterstellen, aber bei Freunden war es so, dass ihnen das Kind wohl einfach bissel zu anstrengend war. Wenn ihm die Lautstärke immer mal wieder zu schaffen macht und er getröstet werden muss, ist er halt "anstrengender" als wenn er alleine vor sich hin spielen würde. Ich würde das schon mal ansprechen. Denn es bringt ja auch nix, wenn ihr euch irgendwann verbiegen müsst, um das irgendwie mit eurer Arbeit zu managen. Möglicherweise ist es zu späterer Zeit ja auch leiser (kann mir schon vorstellen, dass es beim Frühstück besonders laut ist). Man muss ja bei einer Eingewöhnung auch nicht morgens anfangen und immer nur Zeit hintenan hängen, sondern kann irgendwann auch die Endzeit gleichlassen und dafür eher starten. Viel Erfolg noch!

von enanita am 09.09.2015, 21:34


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Ja, das ist wahrscheinlich der Grund. Da sind noch 2 Kinder, die in der Eingewöhnung sind (die anderen Eingewöhnungskinder sind groß und waren nach 1 Woche schon eingewöhnt). Ich verstehe es ja, dass es anstrengender ist, wenn man das Kind gefühlt ständig auf dem Arm hat und es da auch andere Kinder gibt, aber mit einer Stunde pro Tag wirds wohl nicht besser. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es bei Kindern ist, die ständig weinen oder sich nicht trösten lassen. Ich habe es angesprochen, da meinten sie, dass er immer in der Nähe der Erzieherinnen sein möchte, sonst läuft es super. Das Blöde ist, wir warten seit Mai auf den Platz, also habe ich das Gefühl, dass es ewig dauert. Wenn so eine Eingewöhnung sooo lange dauern kann, dann sollte es nicht nur am Anfang des Kitajahres stattfinden, sondern ganzjährig und dann nur ein Kind und nicht mehrere gleichzeitig. Danke für die Rückmeldung!

von Alkoria am 10.09.2015, 09:23


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Tja, leider wirkt sich der Rhythmus des Schuljahres schon bis zu den ganz Kleinen durch. Bei uns ist auch grad große Eingewöhnungsphase. Den Erziehern wäre eine größere Verteilung übers Jahr sicherlich auch lieber, aber dann würden Plätze ja monatelang unbesetzt bleiben und dafür gibts dann wieder kein Geld usw.

von enanita am 11.09.2015, 23:03


Antwort auf Beitrag von Alkoria

Wenn Du selbst den Druck hast, bald oder möglichst sofort wieder arbeiten zu gehen, dann würde ich versuchen die Zeit in der Kita etwas zügiger auszudehnen. Wenn Du allerdings Deinem Kind Zeit lassen kannst, bis es sich behutsam an den Geräuschpegel und die anderen Kinder gewöhnt hat, ist das sicher sinnvoller.

von Halluzinelle von Tichy am 10.09.2015, 11:34


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Unsere Erzieherinnen handhaben das bei jedem Kind anders. Manche brauchen länger andere sind nach spätestens 3 Wochen eingewöhnt. Ich vertraue da ihrer Erfahrung, weil ich in den letzten Jahren gesehen habe, das sie mit Ihrer Einschätzung richtig lagen. Ich finde 2 Wochen noch nicht lang. Du solltest die Erzieherinnen tatsächlich ansprechen. "Gute" Erzieherinnen erklären das auch. Unsere Erzieherinnen sehen nämlich ein konkretes Nachfragen eher als Interesse am eigenen Kind und überhaupt nicht negativ. Nachfragen wird bei uns sehr positiv aufgenommen. (Leider gibt es sehr viele Eltern, zumindestens bei uns, die nicht nachfragen. Das bedauern meine Erzieherinnen) Kinder haben eine ganz andere Wahrnehmung und unsere Erzieherin hat es mir so erklärt, das einige Kinder erst mal das Ritual (selbe Zeit - selbe Dauer) brauchen, bevor sie begreifen, das sie tatsächlich nicht für kurze Zeit dort sind, sondern bis sie zur Schule gehen. Es gab Kinder, die nach Wochen tatsächlich plötzlich Ablösungsschwierikeiten hatten.

von kügelchen12 am 11.09.2015, 07:13


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Vielen Dank an allen für die Rückmeldungen. Ich habe die Erzieherinnen vorsichtig angesprochen, wie der Plan aussieht, damit ich meine Arbeit organisieren kann, aber sie hatten keine Ahnung, als ob sie sich keine Gedanken gemacht haben. Es läuft weiter so, eine Stunde pro Tag und ich bin weiter im Dunklen, wie lange noch. Wie schafft ihr das, dabei noch zu arbeiten? Welcher Chef würde akzeptieren, dass man nichmal sagen kann, wann man arbeiten gehen kann? Naja, ich muss mich wohl abfinden und versuchen, die 2 freien Stunden abends für die dringendste Arbeit auszunutzen und sonst alles weiter zu verschieben.

von Alkoria am 14.09.2015, 09:18


Antwort auf Beitrag von Alkoria

Ich versuche mal alle Beiträge von dir zusammen zu fassen: - 3 Wochen Eingewöhnung sind um, ihr seit jetzt in Woche 4 - in der 1.Woche warst du dabei, ab Woche 2 Trennung und das von Anfang an mit 40-60 Minuten. -Seit vermutlich dann Mitte 2.Woche täglich 60 Minuten Trennung - ihr kommt morgens, du verabschiedest dich und sitzt im Nebenraum und dein Sohn ist in der Gruppe, frühstückt dort und dann holst du ihn schon wieder ab Meine Frage wäre nun (bin selbst Erzieherin in der Krippe)? - warum musst du die ganze Zeit noch in der Krippe im Nebenraum sitzen bleiben und darfst nicht nach Hause gehen? . warum wird die Zeit nicht verlängert? - ab wann musst du zwingend wieder arbeiten gehen (bsp. 1.10.)? Ich habe dieses Jahr mehrere Kinder eingewöhnt, u.a. auch welche im Alter deines Sohnes und muss sagen, ich habe bei keinem mehr als zwei Wochen gebraucht um 4-6 Stunden (oder auch mal 9 Stunden) hinzubekommen. Ein Elternteil war anfangs mit dabei, ab Tag 3 wurde getrennt, anfangs für 30 Minuten, dann täglich gesteigert, insofern das Kind gut mitgemacht hat. Sonst blieb es erstmal bei 30 Minuten. Da sein Kind beim Verabschieden weint ist eine normale Reaktion. Das es zwischendrin mal weint oder nach Mama und Papa fragt ist auch völlig normal. Insofern es sich beruhigen lässt ist alles ok. Da die Erzieherin in deinem Falle auf deine Nachfrage hin noch nicht mal wusste wir die kommenden Tage geplant sind, finde ich merkwürdig. Ich finde, sie muss wissen was sie geplant hat und das auch mit dir absprechen. Du musst arbeiten und ich kann gut nachvollziehen, dass dieses so nicht geht. Ich würde das ansprechen und auch dein Datum setzen, ab wann du wieder arbeiten musst und deutlich machen, dass bis dahin die Eingewöhnung zum Großteil abgeschlossen sein soll. Das bedeutet für mich, wenn es bsp. der 1,10. ist, dass dein Sohn mind. bis 12 Uhr da bleiben kann. Tendenziell sollten bis dahin sogar die kompletten 6 Stunden möglich sein. Die Erzieher haben Recht, er muss sich an die Lautstärke gewöhnen, es ist eine Umstellung für ihn, aber deshalb die Trennungszeiten nicht auszuweiten ist mir unerklärlich. Das andere Kinder zeitgleich mit eingewöhnt werden ist für mich kein Grund, da ich u.a. in diesem Jahr drei Kinder zeitgleich eingewöhnt habe. Spreche mit der Bezugserzieherin und besprecht gemeinsam, wie es weiter gehen soll. Äußere deine Wünsche und sie soll die ihren Plan für die kommenden Tage mitteilen bzw. sich bitte zum Folgetag einen machen, wie es weiter gehen soll. Denn so wie es derzeit läuft sind ja nicht alle damit zufrieden.

von Ani123 am 14.09.2015, 17:25


Antwort auf Beitrag von Ani123

Sehr gut zusammengefasst :) Seit letzter Woche darf ich das Gebäude verlassen, bin aber in 5 Minuten wieder zurück, wenn sie mich anrufen sollten. Nach Hause fahren lohnt sich für 1 bis 1h30 nicht wegen Fahrzeiten (müsste gleich wieder zurückfahren). Dringend im Büro muss ich sozusagen nicht. Das wissen die Betreuerinnen, vielleicht denken sie deshalb, dass sie sich viel Zeit nehmen können. Ich habe aber deutlich gesagt, dass ich viel Arbeit habe, das wissen sie auch. Bin momentan Studentin und schließe meine Masterarbeit ab. Aber das Projekt habe ich im Mai abgeschlossen, jetzt muss ich zusammenschreiben, dafür brauche ich einige Stunden am Stück, eine Stunde hier oder da hilft nicht viel. Mein Professor wartet auf die Ergebnisse, eine Publikation muss raus, deshalb kann ich wirklich nicht viel lange warten. Warum die Zeit in der Kita nicht verlängert wird, weiß ich nicht. Ich kriege nur zu hören, er wäre nicht so weit. Das sehe ich z.T., er hat noch Angst vor den anderen Kindern und vor lauten Geräuschen, weint dann und will auf den Arm, dann beruhigt er sich. Nach Mama oder Papa ruft er nicht, soweit ich weiß. Wie gesagt, es gibt keinen Plan, oder mir wird er nicht gesagt. Wir gucken täglich, d.h. ich frage jeden Tag, wann ich heute zurück sein soll. Die Erziehreinnen meinen, die Zeit dort ist deshalb so kurz, damit er nicht überfordert wird und nicht beschließt, dass die Kita blöd ist und dass er nicht hin will. Und sagen mir, ich muss noch weitere Zeit einplannen. Wie viel aber sagen sie nicht....Die längste Eingewöhnung in der Kita, von der ich weiß, sind 6 Wochen. Aber da war das Kind sehr Mama-gebunden und konnte sich nicht trennen, hatte z.T. Wutanfälle. Naja, ich weiß nämlich nicht, ob so eine Eingewöhnung normal ist, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man so eine Arbeitsstelle haben kann (habe dann Glück, dass ich momentan sozusagen keine habe).

von Alkoria am 15.09.2015, 08:58