Geschrieben von antonia am 26.07.2006, 12:17 Uhr |
kann man absagen interpretieren?
hallo,
ich weiß,dass da hauptsächlich standardtexte verwendet werden. trotzdem habe ich mal eine frage dazu. wenn eine firma in die absage schreibt: die qualität der bewerbungen hat den auswahlprozess nicht leicht gemacht. so sehen wir uns zu unserem großen bedauern gezwungen, auch interessenten mit wirklich guten persönlichen und fachlichen voraussetzungen eine absage zu erteilen.
kann ich das für mich positiv verbuchen? (wenn mann einer absage überhaupt etwas positives abgewinnen kann )
ich habe nämlich schon neutralere absagen gelesen und finde eine absage in der o.g. form immer etwas netter.
meinen die das dann auch so oder ist das nur schnickschnack?
viele grüße
antonia
Ehrliche Antwort
Antwort von tinai am 26.07.2006, 12:37 Uhr
Hi,
es gehört leider dazu, dass man bei Bewerbungen Absagen schreiben muss. Wenn sie so nett formuliert ist, wie bei Dir, würde ich es tatsächlich positiv werten. Allerdings bemühe ich mich auch immer um eine "ermutigende" Absage (bei 50 Bewerbungen auf eine Stelle, gehören dazu einfach 49 Absagen, die nicht alle individuell formuliert werden).
Wir haben shcon gebeten, Unterlagen vorübergehend behalten zu dürfen, wenn die Entscheidung sehr schwer ist.
Bei schlechten Bewerbungen von Azubis (Form, Inhalt des Anschreibens), haben wir auch schon einmal dazu geschrieben, sie mögen im eigenen Interesse ihre Unterlagen noch einmal gründlich überarbeiten.
Gruß Tina
Re: Ehrliche Antwort
Antwort von antonia am 26.07.2006, 12:42 Uhr
hallo,
danke für deine antwort.
ich find's halt nur so schade, es passte jetzt schon einige male alles und dann bekomme ich die stelle trotzdem nicht.
und obwohl ich auch im gespräch immer betone, dass meine kinder auch im kranheitsfall betreut werden, ich also auch dann arbeiten kann, drängt sich mir so langsam der gedanke auf, dass man mit 2 kindern schneller durch's raster fällt. ich abin aber natürlich auch nicht spontan flexibel einsetzbar, da ich vorab immer die betreuung organisieren muss.
viele grüße
antonia
Re: kann man absagen interpretieren?
Antwort von syko am 26.07.2006, 13:40 Uhr
Ich hab mal in der Personalabteilung einer Bank hospitiert (hab damals noch studiert), die hatten drei Kategorien von Absagen, die ungefähr durch die Blume sagen sollten:
1. Entscheidung für jemand anderen, aber versuchen Sie es gerne wieder
2. Entscheidung für jemand Geeigneteren.
3. Bewerben Sie sich bloß nie wieder!
Deine würde m.E. die erste Variante sein.
Manchmal haben Leute angerufen und gefragt, warum sie abgelehnt wurden. Das wurde ihnen dann auch gesagt. Finde ich eigentlich ok - frag doch einfach mal nach, woran es gelegen hat! Daraus kann man doch nur lernen.
Viele Grüße
Susanne
Re: kann man absagen interpretieren?
Antwort von Leena am 26.07.2006, 13:49 Uhr
Ich habe auch eine Zeitlang beruflich als Gleichstellungsbeauftrage mit Bewerbungen zu tun gehabt - allerdings denke ich, man kann da nichts verallgemeinern, und manchmal sind die Leute, die die Absagen schreiben, auch einfach ein bisschen "menschenfreundlich"...
Die Aussage "die Qualität der Bewerbungen hat den Auswahlprozess nicht leicht gemacht" würde ich als ganz normalen Standard verbuchen, das habe ich auch schon gelesen, wenn die jeweilige Bewerbung wirklich absolut unter aller Kanone war... (unhöflich gesagt).
Die Aussage "so sehen wir uns zu unserem großen Bedauern gezwungen, auch Interessenten mit wirklich guten persönlichen und fachlichen Voraussetzungen eine Absage zu erteilen" klingt dagegen schon nett, und ich persönlich hätte so wohl nur verwendet, wenn a) der Bewerbung gut war, aus irgendwelchen Gründen jemand anders aber besser, oder wenn b) der Bewerber fachlich eine Katastrophe war, er mir menschlich aber leid tat und ich mir nicht vorstellen konnte, dass er irgendwo auch nur eine freundliche Absage bekommen würde...
So gesehen würde ich, wenn es denn wirklich eine individuelle Absage-Formulierung war und die anderen 49 Absagen nicht genauso formuliert waren, grundsätzlich schon Syko anschließen...
Re: kann man absagen interpretieren?
Antwort von harmony_ am 26.07.2006, 18:49 Uhr
In der Personalabteilung, in der ich jobbe, unterscheiden sich die Absagen nur nach dem Grund der Absage (Stelle entfaellt - fuer jemand anderen entschieden - bei Initiativbewerbung: Stelle gibt´s nicht), nicht aber nach der Qualitaet des Bewerbers. Waere bei vielen Bewerbungen auch viel zu aufwendig. Manchmal schreiben wir, dass wir die Unterlagen gerne behalten moechten, das bedeutet dann aber nur, dass wir glauben, dass in absehbarer Zeit mal wieder was Aehnliches frei sein koennte. Wenn nichts Aehnliches absehbar ist, behalten wir auch bei guten Bewerbern die Mappe nicht.
Das wird wohl einfach unterschiedlich gehandhabt, insofern kann man die Briefe nicht interpretieren. Hoechstens, wenn man noch mal anruft und fragt, woran es gelegen hat. Am Telefon bin ich auch offener, weil es nicht gleich so "dokumentarischen" Charakter hat, was ich da sage.
Gruss,
harmony
und was
Antwort von katze32 am 27.07.2006, 11:44 Uhr
heißt wenn in der absage drinsteht:
überqualifiziert?
ich krieg nämlich 90% zurück wo als ablehnungsgrund drinsteht: sie sind überqualifiziert blablasülz
ich kanns bald nicht mehr hören
in meinem job krieg ich nix und bewerb mich irgendwie auf alles (auch für 400 euro joghurtstapeln im supermarkt - hauptsache job) und krieg immer wieder "überqualifiziert" an den kopf geknallt.
*seufz*
katze
@katze32
Antwort von Kami am 27.07.2006, 12:48 Uhr
Hallo,
also bei mir war es so, daß man mir ein höheres Gehalt hätte zahlen müssen.
Ich wollte nach meinem Bio-Studium als Tierpflegerin im Zoo jobben, um mein 2. Studium zu finanzieren. Die Direktion sagte mir auf Nachfrage, daß ich als Diplom-Biologin auf ein höheres Gehalt klagen könne auch im Nachhinein noch.
Das wollten sie sich verständlicherweise nicht antun.
Liebe Grüße
Kami
es gibt leider auch viel zu viel betriebe...
Antwort von phifeha am 27.07.2006, 18:17 Uhr
die weder zu noch absagen und das finde ich total mies....
kann man nicht wenigstens in einem satz schreiben, das man keinen braucht oder so?
da macht man sich ne menge arbeit damit und bekommt KEIN feedback *grummel*
lg phi
@phifeha
Antwort von antonia am 28.07.2006, 13:12 Uhr
hallo,
da hast du recht, sind immer welche dabei, die sich gar nicht melden. wobei sie dazu auch nicht verpflichtet sind wenn man sich aus eigeninitiative bewirbt. ich habe aber neulich eine mappe zurückbekommen die sah nimmer schön aus - und da hatte ich mich auf eine anzeige hin beworben.
andersherum war ich nach einer initiativbewerbung zu einem vorstellungsgespräch eingeladen. insgesamt alles sehr unterschiedlich.
viele grüße
antonia
Re: und was
Antwort von harmony_ am 28.07.2006, 19:47 Uhr
Das heisst tatsaechlich, dass du zu viel kannst. Dann geht man davon aus, dass dich die Arbeit bald unterfordern = langweilen wird, und dann wird man sie entweder nicht besonders engagiert machen oder schnell weg sein, wenn man ein interessanteres Angebot hat.
Gruss, harmony