Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von NussNou am 04.02.2017, 10:08 Uhr

Warum eigentlich na und?

Also sorry für das formal-stilistische Gedöns, aber ich möchte mal wissen, ob das nur mich stört: Warum heißt das Forum "Alleinerziehend-na und?" Warum nicht einfach nur schön neutral "Alleinerziehend"? Für mich hat das sowas reflexartig Zubeißendes, als wolle man sich schon vor der (welcher auch immer) Attacke verteidigen. Nach dem Motto lieber aggressiv-offensiv als defensiv.
Oder kann man das auch anders interpretieren?
Dankbar für Anregungen (dann stört es mich vielleicht auch nicht mehr)!

 
24 Antworten:

Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von sterntaler82 am 04.02.2017, 10:40 Uhr

Ich war lange Alleinerziehende und lebe in einer Kleinstadt hier wird man als Alleinerziehende immer noch doof angekuckt. Ich habe früher oft gedacht alleinerziehend- na und?
Ich bin auch jetzt verheiratet-na und?!
Deswegen bin ich weder eine bessere noch eine schlechtere Mutter egal ob mit Mann oder als Single.
Mich stört das na und nicht genauso wenig wie ich es wirklich brauche es sind die anderen die das brauchen, vielleicht

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von Johanna2 am 04.02.2017, 12:14 Uhr

Mich stört es auch - schon immer seit ich das lese.

Ich finde alleinerziehend sein nämlich nicht "na und"... sondern ziemlich anstrengend. Es ist schon etwas anderes, wenn man sich die finanzielle Verantwortung, die Verantwortung für die Kinder, die Arbeit im Haushalt und drum herum etc. ... zu zweit teilt oder ob man das alles allein machen muss. (Hier ist mit der Partnerschaft auch die Elternschaft geendet, obwohl der Erzeuger meiner Kinder sich als toller Papa fühlt - nur sind sie so gut wie nie bei ihm - über Nacht bzw. mehrere Tage schon gar nicht.).

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von kravallie am 04.02.2017, 12:18 Uhr

ich empfinde es eher als ausdruck dessen, das es völlig egal ist, welchen status man im leben mit kindern hat.

ich war vor 22 jahren schon während der schwangerschaft unbemannt, da war ich tatsächlich ein exot und habe mich z.t. schon diskriminiert und auch traurig gefühlt.
heute bin ich es wieder und es ist schon fast exotisch wenn es ursprungsfamilien noch gibt....

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von Jeckyll am 04.02.2017, 15:57 Uhr

Ich finde dieses "Na, und?" auch befremdlich im Titel. Schon immer.

Es sagt aus dass alleinerziehend ein Manko ist, aber die alleinerziehenden darüber stehen. Denke ich. Vielleicht ist auch falsch interpretiert.

Man könnte auch das Forum für Fläschchen "Milchpulverbabys, Na und?" nennen. Sagt doch das gleiche aus.

Und ich persönlich bin lieber alleinerziehend als in einer Partnerschaft erziehend.

Jeckyll

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Re: Diese Diskussion...

Antwort von spiky73 am 04.02.2017, 17:03 Uhr

...ist in etwa so alt wie dieses Forum. Und ich bin seit 1999 bei RUB (damals im "Schwanger, wer noch?" und "Rund ums Baby", seit Anfang 2001 dann hier).

Ich erinnere mich daran, daß das Thema mindestens einmal aufgekommen ist, als ich noch nicht so lange dabei war. Und es wundert mich ehrlich gesagt etwas, daß diese Frage nicht periodisch gestellt wird...

Mir war das eigentlich immer Jacke wie Hose. Ich fand mich als AE jetzt nie besonders bedauernswert. Obwohl ich anfangs schon Probleme damit hatte, daß jemand so nettes wie ich (und dann mit diesem absolut niedlichen Kind) sitzen gelassen wird. Den Trumpf der "armen, bedauernswerten Alleinerziehenden" habe ich jedoch wenn es gerade gut passte, durchaus in bestimmten Situationen gnadenlos ausgespielt (zB beim Amt...).

Allerdings ist dann im Laufe der Jahre um mich rum so ziemlich jede Ehe gescheitert, es sei denn, es waren "Spätberufene", bei denen sich abschließend noch nichts sagen lässt.

Ein paar Dinge sind mir allerdings schon aufgefallen:

- Ich hatte und habe meine Situation nie groß hinterfragt, da ich es schon sehr bequem fand, mich alleine zu kümmern ohne mich mit jemand anders auseinander setzen zu müssen. Aber ich hatte und habe auch nicht das Gefühl, daß ich das besonders gut auf die Reihe bekomme. Die Mütter um mich rum bekommen alles besser auf die Reihe. Den Haushalt, das Finanzielle, die Erziehung irgendwie auch (sind doch alle Kinder problemlos und erfolgreich am Gymnasium), dazu sieht das alles so mühelos aus und die Frauen grundsätzlich wie aus dem Ei gepellt.
Meine Eltern haben seit 2009 meine Kinder betreut, wenn ich auf der Arbeit war / bin, inzwischen nur noch die Kleine, und der Anteil wird immer geringer. Jedoch bekomme ich von ihrer Seite grundsätzlich keine Anerkennung.
Immer wieder halten mir jedoch nette Zeitgenossen (meine Brüder, Freundin, unser Familienhelfer) vor Augen, daß ich Vollzeit im Schichtdienst arbeite, 45km pendele, damit eine Familie ernähre, inzwischen ein Haus habe und mich noch so gut es geht um meine beiden Mäuse kümmere. Für mich ist das einfach Alltag, kenne ich es ja gar nicht anders. Ich sehe, daß ich mich zwar in allem bemühe, aber überall scheitere. Vor allem an den eigenen Ansprüchen. Es klappt alles immer nur irgendwie. Und du kannst sicher sein, wenn irgendwo ein Termin mit den Kindern ansteht und ich mit dem Kind überhaupt hin kann (weil dienstfrei), dann sind wir grundsätzlich diejenigen, die fünf Minuten zu spät und völlig abgekämpft aufschlagen. Und bei meiner Großen mit ihren Problemen damals hatte ich genau so wenig Zeit, mich mit freiem Kopf um ihre Nöte zu kümmern wie heute bei der Kleinen und ihren Schulschwierigkeiten.
Daß es gar nicht anders gehen kann, das kann ich für mich nicht annehmen.

- Dafür habe ich seit damals, als meine Freundin von ihrem Mann verlassen wurde, ganz deutlich das Gefühl, meine Mutter hat für ihre Situation viel mehr Sympathie und Empathie. Schließlich hatte meine Freundin einen ehrgeizigen Mann aus gutem Hause geehelicht, mit ihm zwei eheliche Kinder bekommen, jahrelang Bilderbuch-Rama gelebt und war dann diejenige, die abserviert wurde. Da schwang bei meiner Mutter immer so ein: "Im Gegensatz zu dir hat SIE alles richtig gemacht, und das Sitzenlassen war keine gerechte Strafe" mit, sondern es half vielmehr, dem Mann die Schuld für das mutwillige Zerstören der Ehe zu geben. Das stimmt zwar nur bedingt (meine Freundin tat und tut mir allerdings leid, weil ich ihr eine dauerhafte, zufriedene Ehe gegönnt hätte), wenn man tiefer buddelt ist natürlich alles immer wesentlich komplexer. Trotzdem habe ich das Gefühl, daß die Generation unserer Eltern doch noch ganz genau unterscheidet zwischen ae und unverheiratet und ae und geschieden. Die immer zahlreicher werdenden ae Väter haben eh einen Heiligenschein. Und Mütter, die ihre Kinder beim Vater lassen sind des Teufels. Das hat mir eine Bekannte erzählt, die sich vor anderthalb Jahren nach langem ringen um die Ehe trennte und den halbwüchsigen Sohn (damals 14 oder 15) auch auf seinen Willen hin beim Vater ließ. Sie hat jetzt in ihrem Umfeld wohl die Axxx-Karte.
Wie gesagt, da ist vor allem unsere Elterngeneration mit offenen oder latent-subtilen Vorwürfen schnell dabei, grad so, als habe es die 68er nie gegeben - und als seien die 68er nicht ihre Generation.

- Mit meiner Mutter kann ich auch grundsätzlich nicht über meine Sehnsüchte und Wünsche reden. Ich habe zwar nach wie vor den Wunsch nach einer funktionierenden Beziehung, aber je älter ich werde, um so mehr schotte ich mich auch ab. Und um so wählerischer werde ich irgendwie auch. Obwohl ich schon lange nicht mehr sicher bin, ob die Vorstellung von romantischer Liebe nicht ein Konstrukt ist, das auf Dauer nicht funktionieren kann. Und ob eine große Portion Vernunft bei der Partnerwahl langfristig nicht mehr Erfolg bringt. Trotzdem gab es schon lange keinen Mann mehr, mit dem ich mich auseinander setzen wollte (zumal ich denke, daß ich von vornherein so viel Müll mit mir herum schleppe, daß ich das keinem zumuten will, und daß es auch niemanden gibt, der sich damit auseinander setzen mag. Letzten Endes würde es von einem Partner von Anfang an aktive Unterstützung bedeuten...). Meine Mutter versteht mich da keineswegs. Einerseits hatte sie vor einigen Jahren mal die leise Hoffnung geäußert, daß ich irgendwann doch noch mein Deckelchen finde. Andererseits kann sie meine Maßstäbe bei der Partnerwahl gar nicht nachvollziehen...

Jedenfalls: Ich bin nicht mehr bei meiner Mutter angenabelt. Der Eindruck kann aber ganz sicher entstehen, weil ich sie mehrfach genannt habe. Teil meines Problems ist halt, daß ich oft tagelang keinen Austausch mit anderen Erwachsenen habe als mit meiner Mutter, von einem "Guten Tag!" auf der Straße mal abgesehen. Und da färbt entweder die Sicht des anderen ab - oder man (ver)zweifelt daran...

Und last but not least... Bei so einem Püree an Problemen und Problemchen nimmt man ein "na und?" in einem Forumnamen gar nicht mehr wahr...

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es ist eben exotisch

Antwort von Milia80 am 04.02.2017, 21:14 Uhr

zumindest hier.
Im Freundeskreis des Kindes sind alle noch verheiratet.
In der Kitagruppe waren ~3! getrennt von vielleicht 20 Kindern.
Der Rest lebt mit beiden Elternteilen gut situiert im Eigentumshaus.

Da wundere ich mich immer wenn von so vielen getrennten berichtet wird.

Ich empfinde es auch so, man ist irgendwie außen vor.
Wie so in etwa...wenn 4 Kinder gleichermaßen befreundet sind werden gemeinsame Aktivitäten nur unter Paaren geplant obwohl man sich so mit den Müttern recht gut versteht.
Also entweder bekommt man was mit davon und fragt ob man "mit darf" oder Kind hört Montags was seine Freunde gemeinsam unternommen haben.

Ich finde den Betreff auch blöd.

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von schubuduu am 04.02.2017, 22:03 Uhr

Genau so empfinde ich das auch!

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von mf4 am 04.02.2017, 23:38 Uhr

Mir ist das Knödel, wie das Forum heißt. Ich wurde nie komisch angesehen, weil ich AE bin, Vielleicht wurde nur hinter meinem Rücken gesprochen.
Ich war mit meinen beiden großen Kindern länger zeit AE und nun mit den beiden Kurzen seit 10 Jahren. Ich kenne es kaum anders und finde mein Leben als Single und AE ziemlich gut.

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von Limayaya am 05.02.2017, 8:13 Uhr

Ja, ich verstehe genau was du meinst.....

Mir passiert es ab und zu in anderer Weise:
Ich -AE seit mittlerweile 6 Jahren-, Zwei Mädchen, 6- und 9. Klasse Gym....Durchschnitt bei beiden so knapp besser als 2.....
Ein Mädchen Klassensprecher, das andere engagiert sich in der Schülerzeitung und der AG "Schule ohne Rassismus"...dieses Mädchen ist auch in der Kirchengemeinde ehrenamtlich unterwegs, betreut in ihrer Freizeit Flüchtlingskinder....
Beide Mädchen hübsch, meiner Meinung nach "gut erzogen", höflich, großer stabiler Freundeskreis...
Ja, ich bin mächtig stolz auf die Beiden!!!!!! Echter Mutterstolz!!!!

Und dann passiert es ab und an: man unterhält sich mit Menchen, die man neu kennen lernt oder mit denen man bisher noch nicht so Kontakt hatte. Diese Menschen erfahren in diesem Gespräch, dass man AE....kurzes Stutzen, ggf. bewundernter Gesichtsausdruck und dann kommt er: der Satz der Sätze: "Alleinerziehend? WOW, das merkt man deinen Mädels gar nicht an!"
??????? Manchmal, wenn ich auf agressiv-diskutieren aus bin, frag ich nach, woran man denn sowas merken könnte....dann kommt meistens nur Gestammel zurück in Richtung "naja...du weißt schon....sie wirken so normal"

Das ist ähnlich, wie damals, als ich den jungen Mann in der Eisdiele kennen lernte: wir flirteten ein bisserl, man kam ins Gespräch....irgendwann erzählte ich ihm, dass ich bereits zwei Mädchen im -damals- Alter von 9 und 12 Jahren hatte....er sah mich bewundernd an und meinte "So große Mädchen schon? Dafür siehst du aber noch echt gut aus!" (Wohlgemerkt.....20 min vorher hatten wir über unser Alter gesprochen....also nicht so, dass er gedacht hatte, ich wäre erst 25 oder so.....)

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von Sabri am 05.02.2017, 11:23 Uhr

Hallo,
nach meiner Erfahrung werden Alleinerziehende bedauert, bewundert, ausgegrenzt und benachteiligt gleichzeitig.
Das Steuerrecht und das Unterhaltsrecht benachteiligt sie besonders. Durch die steuerliche Benachteiligung, das ungerechte Unterhaltsrecht, fehlende oder qualitativ unzureichende Betreuungsmöglichkeiten und die Nichtvereinbarkeit von Vollzeitbeschäftigung mit ( vor allem kleinen oder vielen) Kindern sind sehr viel mehr Kinder von Alleinerziehenden als von Paarfamilien von Armut betroffen und auf Transferleistungen angewiesen.
Die Folgen von Armut sind weitreichend: ungünstige Wohnsituationen, gesundheitliche Beeinträchtigungen, geringere Bildungschancen....
Kinder von Alleinerziehenden sind weniger in Vereinen aktiv, fahren seltener in den Urlaub, sind häufiger von Mobbing betroffen....
Alleinerziehende Elternteile bewerten ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden negativer, fühlen sich häufiger gestresst und überfordert und können Krisensituationen schlechter bewältigen. Sie sind häufiger auf erzieherische Hilfen angewiesen und werden häufiger ernsthaft krank.
Kinder von Alleinerziehenden sind häufiger krank, fehlen häufiger in der Schule, kommen häufiger unentschuldigt der Schulpflicht nicht nach, wechseln seltener aus Gymnasium, dafür häufiger auf Förderschulen, haben etwa doppelt so häufig wie Kinder aus Paarfamilien psychische Probleme, sind etwa doppelt so häufig von Unfällen, Suiziden, Depressionen, Suchtproblemen betroffen und werden etwa doppelt so häufig Opfer von Gewalttaten.
Dabei sind Jungen und Kinder aus von Armut bedrohten Familien (und dies trifft Alleinerziehende häufiger) besonders benachteiligt.
Alleinerziehende gibt es in sehr unterschiedlichen Lebensformen, Alleinerziehende sind keine homogene Gruppe. Es kann sein, dass hier einige schreiben, dass bei ihnen alles cremig ist, im Durchschnitt ist es das aber ganz und gar nicht.
Nach meiner Einschätzung muss der erste Schritt sein, das krass ungerechte Steuerrecht zu ändern. Auch im Unterhaltsrecht sind dringend Änderungen nötig (etwa die Hälfte aller Kinder mit alleinerziehendem Elternteil bekommt keinen Kindesunterhalt). Des weiteren müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit im Kindergarten und in der Schule auf diese Benachteiligung reagiert werden kann.
Gruß, Sabri

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Warum eigentlich so viele Klischees bedienen, Sabri?

Antwort von Marianna81 am 05.02.2017, 14:48 Uhr

...

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Klischees...

Antwort von Leena am 05.02.2017, 16:29 Uhr

...und Vorurteilen begegnet man doch so oder so immer, oder?

Wenn man nicht alleinerziehend ist, dann hat man entweder mehr als die statistischen 1,4 Kinder, ist zu jung / zu alt für den Durchschnitt, zu alternativ, zu spießig, zu CDU, zu Grün, was auch immer.

Mein persönliches Highlight war ja mal ein Elterngespräch mit der Mathelehrerin meines 2. Kindes, die ihn fröhlich lobt, was für eine Stütze des Unterrichts etc.pp., im Laufe des Gesprächs kamen wir auf die Geschwister zu sprechen (ein Geschwister war schon in der Schule, das kleinste hatte ich mit...), und dann war die Lehrerin ganz fassungslos - sie hätte ja noch nie erlebt, dass ein Kind mit 3 Geschwistern gut in Mathe wäre!

Äh, ja...

(Wenn ich dann noch erwähne, dass meine vier Kinder nicht alle denselben Vater haben, habe ich auch schon ähnliche Reaktionen erlebt. Jau...)

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Re: Warum eigentlich so viele Klischees bedienen, Sabri?

Antwort von Sabri am 05.02.2017, 16:41 Uhr

Hallo,
es gibt tatsächlich deutliche Unterschiede zwischen Kinder und Jugendlichen aus Paarbeziehungen und von alleinerziehenden Elternteilen. Das mag auf dein(e) Kind(er) nicht zutreffen, im Durchschnitt aber schon. Diese Unterschiede sind im Wesentlichen eine Folge der unterschiedlichen Einkommen dieser Familien. Dieses zu leugnen oder als Klischee abzutun ist fatal und wenig hilfreich.
Gruß, Sabir

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von Pamo am 05.02.2017, 17:45 Uhr

Das "na und" finde ich auch dämlich-defensiv!

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von NussNou am 05.02.2017, 19:25 Uhr

Ich finde es echt interessant wie unterschiedlich dieser "Status" gelebt und bewertet wird. Mich selber stört die AE-Situation an sich gar nicht, aber ein paar Reaktionen "von außen" haben mich auch schon genervt. 1. Die Aussage "Bewundernswert!" mit einem Blick, der ganz klar sagt "Bedauernswert." 2. Gute Tipps, ohne für die Umsetzung dieser Hilfe anzubieten (z.B. "Du musst aber auch echt regelmäßig was für dich machen, sonst schaffst du das nicht. 1-2 Mal die Woche joggen gehen wenigstens." Und wer betreut mein Kind? Niemand, na danke.) 3. Mütter mit Partner haben scheinbar wenig Interesse daran, den Kontakt mit mir zu halten/pflegen (damit niemand auf falsche Gedanken kommt: Männer sind mir gerade piepseschnurz, vor allem aber Männer in Beziehungen!)
Am liebsten wäre mir einfach keine Wertung oder Schlussfolgerung von anderen Leuten aufgrund des AE-Status, aber das bleibt wohl Wunschdenken.

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Ich fand und finde den Zusatz pfiffig...

Antwort von Ralph am 05.02.2017, 22:40 Uhr

Hallo,

ich wurde 1998 alleinerziehend. Irgendwann im Verlauf anno domini 2000 hielt ein neues Medium namens Internet bei uns Einzug, verschnarcht, teuer (wenn man nicht wie ein Schießhund aufpaßte, denn es wurde minuten- oder sekundengenau abgerechnet) und Google war damals in erster Linie eine saugeile Suchmaschine und nichts weiter.

Irgendwann Ende 2000/Anfang 2001 gab ich den Suchbegriff "alleinerziehend" ein, und gleich der erste Hit stand unter dem Motto "Alleinerziehend - na und?". Fand ich klasse, denn ich verstand das als Aufmunterung, sollen andere denken was sie wollen, und Probleme kann man lösen. Das war für mich die Message dieses Slogans, und gerade für Neulinge in dieser Situation finde ich das sehr passend.

Ich kann zwar die Assoziationen einiger hier nachvollziehen, halte sie aber für etwas überzogen, weil dadurch m.E. die eigentliche doch positive Ansprache verschleiert wird und damit verlorengeht - was ich persönlich sehr schade finde.

Was ich allerdings beobachte, ist die Tatsache, daß Alleinerziehende im Laufe der Jahre ihre Standpunkte verschieben, allein schon weil sich die Probleme ja auch ändern, andere entfallen, neue dazukommen, neue Strukturen geschaffen werden müssen, eine völlig normale Entwicklung. Und man wird in vielen Dingen wählerischer. Die meisten Alleinerziehenden entwickeln im Laufe der Zeit ein ziemlich sicheres Gefühl für das, was sie wollen, und noch mehr für das, was sie keinesfalls (mehr) wollen.
Spiky hat das ja auch so ähnlich beschrieben (Spiky, Du alte Socke, wir sollten dringend mal wieder telefonieren!!! Ich hab seit unserem letzten Telefonat inzwischen ein Tastentelefon... *hust* ).

LG
Ralph

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@ Ralph

Antwort von spiky73 am 06.02.2017, 1:19 Uhr

Er ist es!! Er lebt!!!

Ja, telefonieren sollten wir auf alle Fälle! :-)

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Bekanntschaften....

Antwort von Mone76 am 06.02.2017, 7:56 Uhr

Hallo,
ich muss da nun auch mal meinen Senf dazu geben.
Finde das Thema sehr interessant. Der Titel des Forums stört mich ehrlich gesagt nicht, aber das Ansehen von Alleinerziehenden schon. Finde es auch interessant wie das so gesehen wird. Gott sei Dank nicht mehr so spiessig wie vor 20Jahren, aber trotzdem speziell.
Von mir angewendet haben sich auch ein paar Mütter, die noch in (unglücklichen) Ehen sind. Weiss manchmal nicht ob es vllt sogar Neid ist. Dass ich mich den Absprung getraut habe. Bei manchen hab ich aber auch dass Gefühl, dass man trotz dass man finanziell auf eigenen Beinen steht als "assi" bezeichnet wird.

In der Schule wissen beide Klassenlehrer nicht dass ich seit 2 Jahren AE bin. Und das soll auch so bleiben. Halte es für völlig unwichtig für die Schule, ob man AE ist oder nicht. Ändert doch nix. Würde das nur öffentlich machen wenn Kind irgendwelche Auffälligkeiten entwickeln würde. Ist aber bei meinen Kindern zum Glück nie der Fall gewesen.

LG Mone

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von aus 4 mach 3 am 06.02.2017, 11:16 Uhr

witzig! Das stach mir letzte Woche auch ins Auge....hatte das nicht mehr im Blick. Und als ich dann so darüber nachdachte kam ich zu folgendem Ergebnis:

Als ich anfing hier zu schreiben und zu lesen, da war es wirklich so, dass AE noch irgendwie "diesen Beigeschmack" hatte und da war dieses "na und" auch wirklich sehr treffend.
Hier in der Kleinstadt ist das auch noch so, nur etwas unterschwellig nicht mehr so direkt.

Doch im allgemeinen geht man heute etwas offenener damit um.
Wie sagte kürzlich eine Bekannte zu mir: "Naja, dass ist ja kein Makel mehr, es gibt ja genügend von Euch ob Männlein oder Weiblein!"
Man kann sich über diesen Spruch aufregen kann es aber auch lassen, doch ich finde er trifft es ziemlich direkt.

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von shinead am 06.02.2017, 13:01 Uhr

Als ich 2007 hier her kam fand ich das "na und?" ganz passend. Es hatte was von meiner damaligen Trotzhaltung und erinnert mich immer wieder daran.

Ich finde es ok.

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gibt es da eine Statistik

Antwort von Milia80 am 06.02.2017, 20:04 Uhr

Offiziell?

Mich interessiert durchaus was daran so schlimm ist wenn die Kinder weniger Urlaube machen?
Haben vielleicht die Paar Kinder mehr Urlaub weil beide Eltern mehr arbeiten aber dafür während der Woche weniger Zeit haben.

Woher stammt das mit den Depressionen? Schadet es weniger wenn ein Kind über Jahre die schlechte Stimmung mit bekommt?

Ich war nie ein großer Urlauber und frage mich gerade ob es meinem Kind schadet wenn es nur paar Tage im Jahr oder alle 2 auf einem Bauernhof in der Nähe verbringt mit viel Familienzeit statt 2 Wochen AI irgendwo wo es im Kidsclub verbringt...

Wobei ich schon die deutliche Mehrbelastung sehe, allein dass man finanziell auf sich gestellt ist und eben auch nicht mal gerade einen zum Probleme besprechen hat die vielleicht in der Schule oder so auftauchen.

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Re: Ich fand und finde den Zusatz pfiffig...

Antwort von gast2017 am 07.02.2017, 17:35 Uhr

Das denke ich auch Die Intention des Autors war wohl eher positiv gedacht.

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Re: gibt es da eine Statistik

Antwort von NussNou am 07.02.2017, 20:19 Uhr

Klar, da gibt es viele, allerdings muss da immer ein bisschen nachgegraben werden, was die Ursache und Wirkung betrifft. Manche ziehen leider aufgrund solcher Statistiken den Schluss, dass Kinder von Alleinerziehenden deswegen im Schnitt eher allerhand Probleme haben, weil die alleinerziehenden Mütter unfähig sind.
In Männerforen gibt's da immer ganz tolle Beiträge in der Richtung, z.B. "Bei Töchtern alleinerziehender Mütter gibt es statistisch mehr Frühschwangerschaften." Daraus wird dann geschlossen, dass die Mütter "Huren" sind und die Töchter sich das abgucken (kein Witz, sowas schreiben Väter von Töchtern).

Tatsächlich ist es aber so, dass Alleinerziehende häufig in prekären Milieus anzutreffen sind - entweder aufgrund finanzieller Probleme, die durch Ihre Situation verursacht wurde, oder aber weil sie schon vorher dort waren. In prekären Milieus gibt es aber wiederum überdurchschnittlich viele Trennungen aufgrund von Gewalt in der Familie, Alkohol, Drogen etc.
Die Mädels werden also nicht überdurchschnittlich oft früh schwanger, weil ihre Mütter so schlecht sind (manche mögen auch das sein) und ihnen der Vater so sehr fehlt (frei nach dem Motto: lieber ein gewalttätiger Suffkopp als gar kein Vater), sondern weil sie dem entsprechenden Milieu ausgesetzt sind, häufiger weniger gebildet sind (z.B. auch weniger aufgeklärt) etc. Eine weitere Begründung kann auch sein, dass solche Mädchen hoffen durch die frühe Bindung und Schwangerschaft (Familiengründung) der eigenen Familie und dem Milieu entfliehen zu können.

Wer sich für die Situation Alleinerziehender in Deutschland im Gesamtbild interessiert, dem kann ich dazu das Buch "Familienstand: Alleinerziehend" von Christina Bylow empfehlen, das gibt einen guten Überblick.

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Re: Warum eigentlich "na und?"

Antwort von SweetOne am 21.03.2017, 21:35 Uhr

Da muss ich zustimmen und mir geht es ähnlich mit dem KV

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