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Geschrieben von Olive80 am 02.01.2020, 13:49 Uhr

Vater versetzt Baby an Weihnachten

Hallo ihr Lieben,

dies ist mein erster Beitrag in dem Forum und nachdem ich immer stille Mitleserin war, muss ich mich heute einmal auskotzen. Ich hoffe, es wird nicht zu lang und dass ihr ein paar Tipps für mich habt.

Meine Tochter ist gerade 8 Monate alt. Kurz nach der Geburt habe ich mich von dem Vater getrennt, nachdem er mich die Schwangerschaft über einfach im Stich gelassen und sich nicht im geringsten gekümmert hat.

Ja, ich gebe zu, dass ich habe nach wie vor nach allem, was er mir in der Zeit seelisch angetan hat, eine Stinkwut auf ihn habe. Aber es hilft ja nichts: Zum Wohle der Kleinen reiße ich mich zusammen, versuche freundlich zu sein und stelle mich Umgangskontakten zwischen den beiden selbstverständlich nicht in den Weg.

Nun verhält es sich leider so, dass der Vater wiederum, trotz ewig großer Worte, wie sehr sie sein Leben bereichere und dass sie doch sein absoluter Lebensmittelpunkt sei, mitnichten auch nur im Ansatz danach lebt. Er sieht sie bestenfalls alle 2 Wochen mal für 1 bis 1 1/2 Stunden. Gerne vergehen auch mal 3-4 Wochen, bevor er sich bequemt, sie zu besuchen. Im Schlepptau dann auch immer noch seine Mutter, die mir tierisch auf den Keks geht. Nichtsdestotrotz bleibe ich höflich, bereite Kaffee und Kuchen vor, auch wenn es mich jedes Mal schon tags vorher tierisch aufreibt.

Die Umgangskontakte gestalten sich so, dass er überhaupt nicht weiß, was er mit der Kleinen anstellen soll. Von alleine nimmt er sie nicht auf den Arm. Er tätschelt ihr allenfalls den Bauch und trinkt dann genüsslich seinen Kaffee und stopft sich mit Kuchen voll. Das wars. Die letzten Male habe ich ihm Flasche bzw. Brei in die Hand gedrückt, damit er sie mal füttert und überhaupt irgendwie mit ihr interagiert.

Setzt man sie ihm auf den Schoss, legt er sie spätestens nach 3 Minuten mit den Worten, sie sei ja doch ganz schön schwer, wieder ab.

Die Kleine ist so ein liebes Mädchen, die leicht fremdelt, aber grundsätzlich nicht weint. Kommen aber die beiden in die Tür, schreit sie erst einmal wie am Spieß. Tatsächlich ist das nur bei den beiden so schlimm.

Für Weihnachten hatten wir abgemacht, dass wir am 1. Weihnachtag zu ihm und seinen Eltern fahren, damit die Kleine auch mal dort ist. Der Termin stand wochenlang fest. Ca. eine Woche vor Weihnachten sagte er ab mit der Begründung, man sei ja nun doch an dem Tag woanders eingeladen. Am 2. Weihnachtstag hatten wir etwas anderes vor, so dass er sie an Weihnachten gar nicht gesehen hat. Störte ihn nicht. Wir verblieben dann so, dass ein Ausweichtermin auf den darauffolgenden Sonntag gelegt wurde. Er wollte zum Brunchen einladen. Zwei Tage vorher wurde auch dieser Termin abgesagt. Er sei angeblich krank.

Nun wollte er sich die vergangenen Tage gemeldet haben, ob er sie heute oder morgen besuchen kommt. Bislang habe ich nichts von ihm gehört. Heute fällt logischerweise wohl weg. Was mit Morgen ist: Ich weiß es nicht.

Ich bin ja wirklich gerne bereit - und dabei geht es mir nur um die Kleine - den Umgang flexibel zu gestalten. So langsam aber sicher komme ich mir aber nur noch verkohlt vor. Ich habe nun schon überlegt, ihm einfach für den Monat 4 Termine mitzuteilen, an denen er dann halt kann, oder eben nicht. Ich sehe es nicht mehr ein, dass wir uns ständig nach ihm richten und alles umwerfen. Wohlgemerkt habe ich angefangen wieder zu arbeiten, als meine Tochter drei Wochen alt war. Ich bin selbstständig.
Andererseits möchte ich auch nicht die Atmosphäre vergiften und mir ist es, auch wenn ich seine Anwesenheit kaum ertrage, wichtig, dass die Kleine ihren Vater hat und mit ihm groß wird.

Er scheint darauf aber überhaupt keinen Wert zu legen. Außer großer Sprüche und bisschen Tatscheltätschel kommt da gar nichts.

Ich weiß, ich kann ihn nicht ändern, und ich muss lernen, den Ärger abzuschütteln. Aber das fällt mir so verdammt schwer, und die Kleine tut mir einfach nur leid.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich.

 
6 Antworten:

Re: Vater versetzt Baby an Weihnachten

Antwort von desireekk am 02.01.2020, 16:33 Uhr

Hallo,

also Erstens:

Stelle die Bewirtung ab. Kaffee nur auf Nachfrage, ansonsten steht halt Wasser auf dem Tisch. Kuchen schon 3x nicht.

Zweitens:
Gehe zum Jugendamt und bitte um ein Gespräch zu dritt (Du, KV und JA). Das Kind kommt nun in ein later, in dem regelmäßiger Umgang immer wichtiger wird.
Legt dort moderiert Regeln fest wann wie lange und häufig die Tochter ihren Vater sieht (NICHT: Der Vater das Kind sieht! Es geht um die Tochter und ihre Rechte, nicht um den Vater und was er gerne so hätte).
Bedenke dabei eben auch was passiert wenn Kind oder Elternteil krank ist, wie Geburtstage etc. verbracht werden. Schließzeiten von KiTa, etc.

Gruß

D

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Re: Vater versetzt Baby an Weihnachten

Antwort von @ni am 02.01.2020, 20:32 Uhr

Zu allererst würde noch ihm das bequeme nehmen - nix mehr mit Kaffee und Kuchen. Er ist ja schließlich da, um seine Tochter zu sehen.

Dann kannst du mich folgendes machen. Entweder du gehst zum Jugendamt und ihr versucht dort eine Umgangsregelung zu treffen, damit ihr alle - aber insbesondere eure Tochter - eine Regelmäßigkeit habt. Dies hat dann jedoch keine feste Bindung in dem Sinne, dass es keine Sanktionen gibt, wenn er oder du sich daran nicht halten. Anders ist es wenn die Umgänge bei Gericht geregelt werden. Diese sind dann rechtlich bindend und sanktionierbar. Ob und wie es sanktioniert wird, hängt vom jeweiligen Richter ab.

Wenn du es weiterhin ohne institutionelle Unterstützung machen willst, dann lege feste Termine fest in einem festen Turnus (jede Woche Dienstag und dazu alle 2 Wochen samstags) oder was auch immer. Auch hier wäre mir die Regelmäßigkeit wichtig, damit sich alle Beteiligten wochenlang im klaren sind, dass das fixe und feste Termine sind. Sanktionen bei nicht-Einhaltung kannst du natürlich auch nicht verhängen.

Meine erste Wahl in dieser Situation wäre das Jugendamt, um noch eine umparteiische Personen am Tisch zu haben und ggf. einen Ansprechpartner, wenn es zu Unstimmigkeiten oder Änderungswünschen kommt.

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Re: Vater versetzt Baby an Weihnachten

Antwort von spiky73 am 02.01.2020, 20:43 Uhr

Ich weiß ja nicht, was der Vater - außer sich in der Schwangerschaft nicht zu kümmern - überhaupt verbrochen hat, damit du dich getrennt hast.
Aber "nicht gekümmert" ist in meinen Augen eine Nichtigkeit und kein Trennungsgrund. .
Was hätte er denn groß tu und sollen? ER war schließlich nicht schwanger...

Jedenfalls scheinst du eine riesige Erwartungshaltung zu haben, die er nicht erfüllt - und irgendwie kann ich da schon verstehen, dass er sein Leben weiter lebt (nachdem du ihn ja erfolgreich entsorgt hast) und zu so einem kleinen Kind keinen großen Bezug hat.

Ich bin mir sicher, dass 90% der anderen Mütter das hier völlig anders sehen... Die meisten Frauen erwarten heute, dass der Mann sich beim Kind mindestens so intensiv einbringt wie die Mutter selbst.
Aber: ich habe inzwischen den ein oder anderen Neffen und die ein oder andere Nichte.
Einer meiner Brüder lebt inzwischen seit 14 Jahren in Irland, hat eine Familie gegründet und erwartet mit seiner Frau inzwischen das dritte Kind.
Auch wenn das eine völlig andere Konstellation ist, die Kinder sind mir völlig fremd.

Dann ist mein anderer Bruder vor anderthalb Jahren Papa geworden. Er wohnt hier ums Eck.
Ich war motiviert, die coolste Tante ever zu werden. Musste aber feststellen, dass ich - auch wenn die Familie in der Nähe lebt und wir uns etwa in einem Turnus sehen wie dein Ex sein Kind - ich dem Kind gegenüber große Hemmungen habe. Ich kann es nicht einfach so aufheben, knuddeln und in die Luft werfen, spüre eine Distanz, die ich meinen eigenen Kindern gegenüber nicht verspürt habe.
Insofern habe ich inzwischen auch jedem Vater gegenüber, der mit Fleiß von der Mutter aus ihrem Leben und dem Leben des Kindes gestrichen wurde, ein nicht geringes Maß an Verständnis. Was in der Theorie sein sollte, ist gut und schön und die eine Seite der Medaille. Wie die Praxis aussieht, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt...


Von daher: ich würde auch nicht die ganze Bewirtungsbatterie auffahren. Bei mir gäbe es höchstens Salzstangen. Aber definitiv keinen selbst gebackenen Kuchen. Und keinen Kaffee.
Aber ich würde meine Erwartungen dem Vater gegenüber ganz deutlich

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Re: Vater versetzt Baby an Weihnachten

Antwort von pauline-maus am 02.01.2020, 21:53 Uhr

So ein family sit-in sollte aber nur eine Übergangsphase sein, wo Vater und Kind sich annähern und Kontakt haben erlernen.
Keinesfalls würde das in meiner Wohnung mit Bewirtung stattfinden.
Neutraler Boden ist ideal ( Park , indoorspielplatz ( gab es hier auch für Kleinkinder) oder spazieren gehen lassen)
Und ich würde es relaxter sehen und einplanen, das er eben mal nicht kommt.

Du machst du zu abhängig von seiner Art zu planen und umzusetzen ,wie er sein Kind trifft, so wirst du dich immer weiter aufregen und aergern und er merkt das nicht mal

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Re: Vater versetzt Baby an Weihnachten

Antwort von kravallie am 03.01.2020, 9:57 Uhr

der vater meines kind1 hat sich bei den umgängen ähnlich verhalten und teilweise kreuzworträtsel in der küche gelöst, während ich das baby ins bett gebracht habe.
wie die ap dachte ich auch, ich müsse dem kinde zuliebe zumindest eine art freundschaft mit dem vater pflegen und das obwohl ich keinerlei groll gegen ihn gehegt habe.
bei uns hat es sich dann von ihm aus erledigt, dem habe ich auch entsprochen.
wie mehrfach geschrieben, kein kaffee, kein kuchen, auch kein wasser, die mutter maximal separat. ICH würde ihm aber noch eine chance geben, das auch klar kommunizieren, das mit den 4 terminen finde ich nicht schlecht.

leid tun braucht dir das kind nicht, einen gelangweilten desinteressierten unzuverlässigen vater braucht kein kind.

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Re: Vater versetzt Baby an Weihnachten

Antwort von CarmenMS am 04.01.2020, 12:17 Uhr

Nichts für ungut - aber Nichten und Neffen mit eigenen Kindern vergleichen passt doch nicht ganz. Ich habe ebenfalls Nichten und Neffen und sehe sie ca. 1-2x/Monat. Und klar: ich tobe mit ihnen, kuschel mit ihnen usw, obwohl sie nicht meine Kinder sind. Hemmungen hab ich da Null. Daher hab ich auch null Verständnis für einen Vater, der sich nicht für sein eigenes Kind interessiert.

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