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Geschrieben von Nikas am 07.11.2017, 19:21 Uhr

Paradiesische Zustände ...

... aber natürlich nicht für alle. Oder was habt denn Ihr gedacht, Ihr Deppen


Stichwort paradise papers. Ein weiterer kleiner Auszug. Naja, sind nur Peanuts, relativ gesehen.



https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2016-03-22/steuerbeamte-kassierten-zehntausende-euro-von-der-finanzwirtschaft

 
24 Antworten:

Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Lauch1 am 07.11.2017, 19:47 Uhr

Echt, Steuerbeamte dürfen einfach so brisante Nebeneinkünfte beziehen? Wusste ich nicht, dachte das wäre korrupt und man dürfe sich nicht einmal einen Kaffee zahlen lassen.
Aber dank Bono, Trudeau, Gusenbauer und Schröder weiß ich jetzt, dass alle Betroffenen natürlich tief "erschüttert" sind. Wird bei der Finanz nicht anders sein.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Leena am 07.11.2017, 19:48 Uhr

Ehrlich gesagt - ich habe auch eine genehmigungsfreie, aber anzeigenpflichtige schriftstellerische Nebentätigkeit. Ist das verwerflich?

Die meisten Kollegen, die ich kenne, von denen ich weiß, dass sie einer schriftstellerischen Nebentätigkeit nachgehen, schreiben Fachkommentare. Was zum Teil eine ausgesprochen eklige, zähe Arbeit ist und viel Einsatz erfordert, bis man ernstlich neben-verdient. Oder etliche sind in der Steuerberater-Aus- und Fortbildung. Verdienen gut - haben aber auch miese Arbeitszeiten und müssen sich teilweise auch die Beine ausreißen.

So sagen jedenfalls die vorgelegten Zahlen hinreichend wenig. Und dass viele Steuerbeamte auch in dem Bereich nebenberuflich tätig sind, ist eigentlich nicht überraschend - das ist schließlich das, was sie gelernt haben und worin sie - im Idealfall - gut sind.

Ansonsten glaube ich nicht, dass man sich die Untätigkeit von Beamten in ernstlichem Umfang "erkaufen" kann. Für die genannten Beträge setzt keiner, der halbwegs bei Verstand ist, seinen Beamtenjob samt Pension aufs Spiel.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Leena am 07.11.2017, 20:14 Uhr

Na ja, man könnte eventuell einen Unterschied sehen, ob ein Außenprüfer in der Mittagspause vom zu prüfenden Unternehmer in ein Sternerestaurant eingeladen wird oder ob er Bilanzsteuerrecht für angehende Steuerberater unterrichtet, oder?

Die Regelung "keinen Kaffee annehmen" dient im Grunde dem Schutz der Kollegen - man darf nichts annehmen, man muss sich für nichts rechtfertigen, die Fronten sind klar.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Lauch1 am 07.11.2017, 20:41 Uhr

Wenn du jetzt eine Nebenbeschäftigung bei PriceWaterhouseCoopers hättest, wäre aber jedem klar, dass die Optik nicht die beste wäre und du in einem Befangenheitskonflikt, oder? Und genau um solche Beschäftigungen geht's, wenn ich den Artikel richtig verstehe.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Lauch1 am 07.11.2017, 20:44 Uhr

Deine Autorentätigkeit steht aber nicht im Interessenskonflikt zu deinem Beruf.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Einstein-Mama am 07.11.2017, 20:56 Uhr

Das mit Bono hat mich echt erschüttert!
Keinen Cent werde ich mehr für U2 ausgeben....

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Lauch1 am 07.11.2017, 21:00 Uhr

Aber das ist doch schon seit 10 Jahren bekannt, glaube ich. U2 versteuert ja auch nicht in Irland, sondern in den Niederlanden.

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wobei

Antwort von Einstein-Mama am 07.11.2017, 21:03 Uhr

Mein Bruder der Meinung ist, dass der sicherlich gar nicht weiß wo sein Geld gebunkert wird, weil er sich darum selbst wohl nicht kümmert.

Hmm, ja die Variante gefällt mir besser! Trotzdem, mit dem Geld könnte man einige Geflüchtete retten, oder an der Flucht hindern....

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Re: wobei

Antwort von Lauch1 am 07.11.2017, 21:07 Uhr

Natürlich nicht! Deswegen ist er ja auch so erschüttert.
Glaubst du nicht jemand mit so hohem moralischen Standards könnte entsprechende Anweisungen geben?

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von tonib am 07.11.2017, 21:25 Uhr

Ist ja schon etwas betagt diese Info, aber natürlich ein schöner Aufreger.

Aber mal ehrlich, das Kochbuchschreiben mit beratender Tätigkeit für WP-Gesellschaften zu vergleichen, darauf muss man erstmal kommen.

Ich schreibe auch an einigen Fachbüchern mit, damit verdiene ich ca. 2,14 EUR im Jahr. Also, bis man damit 80.000 EUR verdient, muss aber wirklich so einiges passieren. Daber vermute ich, dass es sich nicht nur um Fachaufsätze handelt, sondern eher um gutachterliche Stellungnahmen, mindestens.

Die Leute aus Ministerium und Bafin, die ich kenne, lassen sich nicht mal zur Currywurst einladen.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von tonib am 07.11.2017, 21:35 Uhr

Ach, und Paradise Papers: ich verstehe, dass das meiste davon 100% legal war, einiges unklar und sehr, sehr wenig nicht legal.

Ich finde es jetzt nicht sehr überraschend, dass ein Unternehmen die steuerlich günstigste Variante sucht, solange die legal ist. Was ich nicht verstehe, ist, dass der Gesetzgeber bzw. die EU nichts bis gar nichts dagegen unternehmen, solche Steuersparmodelle zuzulassen.
.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Lauch1 am 07.11.2017, 21:52 Uhr

Aber nicht alles was legal ist, ist auch moralisch unbedenklich. Steuereinnahmen braucht man nun einmal für sozialen Frieden, Wohlstand und Demokratie.
Was genau soll die EU jetzt machen, wenn gerade Künstler und Politiker, die ihre moralische Autorität besonders hervorheben, solche steuerrechtlichen Konstrukte nutzen?

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Leena am 07.11.2017, 22:05 Uhr

Steuerrecht und Moral sind aber zwei sehr verschiedene Paar Schuhe.

Im Grunde verdienen alle Staaten ganz gerne an den Steuersparmodellen von Bürgern anderer Länder, insofern... wüsste ich nicht wirklich, wer in der idealen Position wäre, sich moralisch zu empören.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von tonib am 07.11.2017, 22:06 Uhr

die Schlupflöcher stopfen, natürlich. Sich da auf die Moral zu verlassen, finde ich fahrlässig.

Nach Unternehmen, die freiwillig aus moralischen Gründen viel Steuern zahlen, kannst Du lange suchen-. Ich weiß noch nicht mal, ob sie dürften.

Die Moralkeule kann natürlich unterstützend eingesetzt werden.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Leena am 07.11.2017, 22:11 Uhr

Wenn ich bei PWC oder Konsorten z.B. ein Seminar über steuerliches Verfahrensrecht halten würde, würde ich damit a) ureigensten Interessen dienen (mit dem Verfahrensrecht scheinen da einige so ihre Probleme zu haben) und b) absolut nichts Anrüchiges tun und hätte auch keinerlei Befangenheitskonflikte. Du glaubst doch nicht ernstlich, dass man da über aktuelle dienstliche Fälle sprechen würde? Das wäre doch potentieller beruflicher Selbstmord.

Nicht jede Nebentätigkeit in dem Bereich wäre anrüchig oder würde zu einem Konflikt führen - da ist der Artikel aber bemerkenswert substanzarm.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Leena am 07.11.2017, 22:14 Uhr

Ich habe nicht das Kochbuchschreiben mit einer beratenden Tätigkeit für eine WP-Gesellschaft verglichen. Aber beides können schriftstellerische Tätigkeiten sein.

Mir ging es darum, dass der Artikel sehr viel Emotionen hochkocht, aber dafür bemerkenswert wenig Substanz bietet.

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Re: wobei

Antwort von Einstein-Mama am 07.11.2017, 23:18 Uhr

Du bist mir irgendwie zu blöd geworden....

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Re: wobei

Antwort von Lauch1 am 08.11.2017, 6:29 Uhr

Liebe Einstein, deine Unfähigkeit dich einer sachliche Diskussion zu stellen spricht nicht gegen mich, sondern gegen dich. Du bist nicht pfiffig oder inspirierend, sondern schlicht und ergreifend nur fade. Und kennst nur deine Meinung, jeder andere hat unweigerlich die falsche.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Pippilotti am 08.11.2017, 8:01 Uhr

"Ich weiß noch nicht mal, ob sie dürften."

Für an der Börse gehandelte Unternehmen ist das Selbstmord weil dann die Aktionäre abspringen und in lukrativere Firmen investiren. "Dürfen" ist da kein Kriterium.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Steffi528 am 08.11.2017, 8:38 Uhr

Man müsste sich irgendwie auf ein globales "Grund"-Steuergesetz einigen. Aber wenn man noch nicht einmal Kriege verhindern kann, sehe ich darin keine wirklich Option, eher so eine Art Utopie.
Und es müsste deutlich "markiert" sein, wie z.B. Fonds arbeiten. Wenn ich einen Immobilienfond habe, weiß ich ja nicht, wie Teile des Fonds mit z.B. Mietern umgeht, ober ob der Bau neuer Wohnungen in "Tschikikusistan" mit gewerkschaftlich organisierten Arbeitern von statten geht. Selbst, wenn ich mein Geld auf das Sparbuch bringe, weiß ich nicht, wo die Bank damit anlegt. Das so im ganz kleinen mit bescheidenen "Vermögen". Im Großen laufen da dann für die Rendite noch mehr Dinge schief.
Und dann müsste nach meiner Idee der Staat mehr reglementieren, was natürlich dann den Kapitalfluss behindert und mehr Staat einbringt (weniger Gewinn, obwohl ich das tatsächlich befürworten würde, weil die Recourcen der Erde endlich sind.)Das ist ein Drahtseilakt und um alles zu Überblicken fehlt mir, und ich würde sagen allen hier im Forum, tatsächlich das Hintergrundwissen, so dass wir nur ganz an der Oberfläche kratzen und wahrscheinlich auf der falschen Fährte sind.

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Re: wobei

Antwort von Einstein-Mama am 08.11.2017, 8:56 Uhr

Ja, wer dümmliche Smileys braucht, untermauert natürlich die eigene Fähigkeit zur sachlichen Diskussion.
Ich bin lieber fade als verbittert und ewig paranoid jammernd, echt jetzt!

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von tonib am 08.11.2017, 9:26 Uhr

Ich dachte da eher an Business Judgement Rule bis hin zur Untreue. Kenne mich da aber nicht aus.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von shinead am 08.11.2017, 10:46 Uhr

Du kannst - wenn Du ethische Bedenken hast - Dein Konto bei einer Bank einrichten, die das Geld der Kunden entsprechend transparent und nachhaltig anlegen. Unter dem Stichwort "ethische Bank" findest Du bei google entsprechende Einträge.

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Re: Paradiesische Zustände ...

Antwort von Steffi528 am 08.11.2017, 10:54 Uhr

Ich werde mich da mal erkundigen. Zur Zeit liegt es auf dem klassischen Sparbuch, durch die niedrigen Zinsen muss ich mir zumindest nicht Gier vorwerfen lassen, wobei zumindest 2 % Zinsen wären schon nett irgendwo mit einer zu mir passenden Anlage. Würde zur normalen Inflation passen...

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