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Geschrieben von Benedikte am 04.09.2019, 21:14 Uhr

Leena-der Berliner Mietendeckel

Du wolltest neulich wissen, wie wir zum Berliner Mietendeckel stehen

ich persönlich bin nicht ganz sicher, aber Du hattest ja schon eine Reihe Antworten erhalten. Korya, SassiStern, Silvia3, Küstenkind, andreaM, Kirshinka hatten schon viel richtiges dazu geschrieben


Das eine: wenn man sich das Vorhaben JETZT anschaut, ist es schon wieder ganz anders als zum Zeitpunkt Deines Posts. 10 Euro statt 8, Absenkung zu hoher Mieten nicht flächendeckend, nur bei Neuvermietung, höhere Miete falls Vermieter in wirtschaftlicher Not usw.


steht hier
https://stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnraum/mietendeckel/

Da will ich so unglaublich viel zu sagen. Erstmal: die ganzen Mietsenkungsanträge bzw doch hoher Miete weil Vermieter notleidend gehen ans Bezirksamt, dort wird darüber entschieden. Die Bezirksämter sind die, die ständig den Notstand ausrufen, die keine Geburtsurkunden erstellen in angemessener zeit, kein Elterngeld berechnen, wo man ewig keinen Termin zur polizeilichen Anemldung oder Ummeldung des Autos kriegt. Kurz- Witz, dass Behörden, die jetzt schon ihre Arbeit nicht erledigt kriegen, eine unglaubliche Vielzahl von zusätzlichen Anträgen bearbeiten sollen. Dann- kein Mensch weiss genau, wann man die Miete wegen zu geringen Einkommens mindern darf. Mit meiner Wohnung ( nur Wohnung, das für deutlich mehr Geld vermietete Haus unterliegt weder Mietspiegel noch Mietbremse) liege ich bei 8,50 kalt. Habe überlegt, ob die Mieter mindern können-er ist Rentner, sie wird Rentner und die 30 % hatten aie in der werwerbszeit. Jedenfalls- der Bausenat legt zusätlich fest, dass das nur für den angmessenen Wohnraum geht. Meine beiden haben aber 90 qm, nicht 65, wie laut Frau Lompscher angmessen. Könnten also nur für zwei Drittel mindern. 35 Cent, insgesamt also 20 Euro. Tun sie nicht, sure.

aber dennoch- soll wirklich jede sitzengelassene Ehefrau jetzt die Miete mindern können? OderLeute, die ihren guten Job schmeissen? Soll der Vermieter das Risiko von Krankheit des Mieters tragen? Fragen über Fragen, alle ungeklärt.


Sie führen aber dazu, dass Kaufen und Vermieten zu einem unkalkulierbare Risiko wird. Das fürht dazu, dass noch weniger investieren. Und selber bauen, ich sag nur Flughafen, gehört nicht zu den Berliner Stärken. Billig bauen auch nicht, Sozialbauten dürfen teilweise teurer als freifinanzierte Wohnungen vermietet werden weil Berlin es fertig brachte, unglaublich viel Geld für Sozialwohnungen zu verballern. Schon jetzt kenne ich relativ viele Leute hier bei mir im Ausland, die ihre Berliner Wohnungen leerstehen lassen bzw als Ferienwohnung nutzen. Wer in den letzten Jahren für 4,5 und 6000 Euro den qm gekauft hat, kann nicht für acht oder zehn vermieten. Kurz- ich glaube, dass sich das politisch gut anhört, aber nur für die, die schon eine Wohnung haben und die nie verlassen. Für Neuzuzöglinge gibt es keine Wohnungen. Denn das habe ich schon beim bestellerprinzip gemerkt- oft muss man jetzt als Mieter nicht mehr zwei MM Courtage an den Vermieter zahlen, sondern ein mehrfaches als Sperrmüllablöse. Meine Tochter hat keine der Wohnungen gekriegt, wo wir uns geweigert haben, vierstellige Summen für Sperrmüll vorzuschlagen-aber die, wo es knapp 3000 Bewerbungen bei der Maklerin gegeben hat.

Und wo der Sinn liegt, die Mieten für edelsanierte Altbauten am Kudamm oder Coty West auf wenige Euro zu deckeln als die 14 oder 16, die jetzt von den wohlahenden Bewohnern gerne und ohne Schmerz gezahlt werden, keine Ahnung.

Was ich schlimm finde, ist der versuch, das ganze als beitrag zur Linderung der Wohnungsnot zu preisen. Das wird's nicht. Jeder Vermieter wird Umwege finden. Und die, die wich ich schon eine abgeschlossene ETW haben, haben quasi einen Secher im Lotto. Oder zumindest 5 mit Zusatzzahl. Alle müssen wohnen. Geld ist billig, Zinsen mini. Das wird dazu führen, dass sich noch mehr Leute blöd verschulden-einfach, weil sie keine Alternative haben. Bei 1 % Zinsen- viel derzeit- zahlst Du 5000 im Jahr bei einer halben Million, 400 etwas im Monat. Und wer Stuck hat, stressiges Pendeln, gewachsene Familie oder sonstwie wild auf Wohnungssuche ist, wird kaufen müssen. Der Wert meiner Wohnung hat sich mehr als verdoppelt, der Wertzuwachs war deutlich höher als die Mieteinnahmen. In acht Jahren. Mit dem Deckel und der Nullzinspolitik wird es weiterweachsen.

In den achtziger bin ich ma per Bus in die Türkei gefahren. unter anderem durch Bulgarien, mein erster Kontakt mit dem Sozialismus. Wir stiegen ab, gingen in ein Restaurant und ich war von der Karte hellauf begeistert. Viele total leckere Dinge für einen Spottpreis. Und wollte bestellen. Überall schüttelte die Kellnerin den Kopf. Es gab nichts von dem, was die Karte versprach. Sie konnten uns nur kalten Resi mt Tomamtenmark anbieten. Das aber teuer.

Und genauso wird es kommen- kein Kleinverdiener, Rentner, arbeitsloser, alleinerzieher oder Verdiener wird jetzt eine schöne billige Wohnung in einem topansierten Haus kriegen nur weil es theoretisch geht. Populistisch. Schadet dem Investitionsklima, Schafft Rechtsunsicherheit. Nur- mir ganz persönlich nutzt es.

Von daher-unentschieden.

Benedikte

 
13 Antworten:

Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von lilly1211 am 04.09.2019, 21:21 Uhr

Ich sehe das genauso. Es wird nicht mehr Wohnungen bringen sondern weniger.

Und ich verstehe noch immer nicht warum man sich in Berlin über Mieten aufregt die in Bayern traumhaft wären. Für mich klingt das alles total günstig. Und ich wohne ländlich.

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von SassiStern am 04.09.2019, 21:26 Uhr

Sehr gut geschrieben. Aber wo gibt es eine halbe Mille für 400 Euro im Monat Finanzierung?

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von SassiStern am 04.09.2019, 21:27 Uhr

In Berlin ist das Durchschnittseinkommen auch viel niedriger.

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von HeyDu! am 04.09.2019, 21:32 Uhr

Bin auch lillys Auffassung. .

Es wird m.M.n. das Problem verschlimmern. Wohnungsbau lohnt sich nicht mehr bzw. wird zu risikoreich.

Sanierung wird auch nicht mehr stattfinden. Wieso auch...

Schrecklich was da gerade in Berlin passiert.

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von Leena am 04.09.2019, 21:44 Uhr

Puh, das klingt aber derzeit dann sehr kompliziert und vor lauter Komplexität unter Eventualitäten doch etwas unausgegoren, so wirkt es auf mich... und die Mitarbeiter der Bezirksämter dürften endgültig verzweifeln, wenn sie auch "Notlagen" von Vermieter oder Mieter prüfen sollen müssen...

Ich habe ja von Berliner Verhältnissen nicht viel Ahnung, ab und zu sehe ich sanierte Luxuswohnungen, im Zweifelsfall wird dann "teilmöbliert" vermietet und dann schon sehr exorbitante Mieten vereinbart.

Wo siehst Du denn die eigentlichen Ursachen..?

Bei uns hier erlebe ich vor allem, dass bisher "Mittelstandswohnungen" in Durchschnittsobjekten jeweils nach Auszug von Altmietern wirklich luxussaniert werden. Richtig Geld reingesteckt, und hinterher dann quasi goldene Wasserhähne, aber für Durchschnittsverdiener, wie sie vorher dort wohnten, absolut unbezahlbar. Aber es finden sich ja trotzdem Neumieter zu den Preisen... Außerdem erlebe ich zunehmend Vermieter, die unrealistisch Erwartungshaltungen haben, und die Wohnung lieber 10 Jahre leer stehen lassen, als die 4-Zimmer-Wohnung an jemand anderen als ein mittelaltes Doppelverdiener-Ehepaar ohne Haustiere zu vermieten... Leerstand ist hier definitiv ein Problem, wie sieht das denn in Berlin aus..?

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von Benedikte am 05.09.2019, 4:12 Uhr

plakativ- das sind nur die zinsen

Darlehen 500.000. Zins aktuell bei unter 1 %, also unter 5000 pro Jahr, gute 400 pro Monat. Da kommt natürlich noch Tilgung zu bei einem normalen Annuitätendarlehen, bei einem oder zwei Prozent also dann 800 oder 1200 Euro.


Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass die Wohnungssuchenden umso mehr zahlen je weniger das Geld "kostet", und kosten tut es gerade nichts.

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Re: Leena-ein weites feld

Antwort von Benedikte am 05.09.2019, 4:40 Uhr

erstmal- was ich in meinem Epilog völlig vergessen hatte: was mich am meisten stört, ist die Idee, Eigentümern, die bei senatsgeplanter Miete in Not kommen, doch eine höhere Miete zu gestatten.

Damit trüge zum einen der Mieter die Verantwortung und das Risiko für die finanzielle Verfassung seines Vermieters- und was, wenn beide in Geldnot sind? Wer geht dann vor? Das riecht doch nach Rechtswidrigkeit, denn Gesetze müssen klar sein-und all das unklar.

verantwortlich für die Wohnungsnot? Viele Faktoren.


Ganz vorne- deutlich mehr Nachfrage als Angebot in Zentren für preiswerte Wohnungen. Und die Nachfrage aus x Quellen gespeist. Mehr Jobs in Städten, deshalb Zuzüge vom Land, mehr Studenten als früher, auch fast alle Asylbewerber suchen nach Anerkennung preiswerte Wohnungen in großen Städten usw

gleichzeitig zurückgehendes Angebot. Immer weniger Sozialwohnungen. Und gerade in Berlin hat der Senat ja unglaublich viele solcher Wohnungen en bloc an einen privaten Investor verscherbelt. Wenn man einer Katze eine Maus gibt, weiss man, was die Katze macht. Wenn man einem Investor die Möglichkeit gibt, Geld zu verdienen- macht er genau das. Nur- ich und viele andere finden das nachvollziehbar, Berlin war ganz erstaunt darüber. Und kauft derzeit Wohnungen völlig überteuert zurück, nota bene.


Und natürlich eine zum Missbrauch geeignete Gesetzgebung. 11% von Sanierungskosten umlegbar auf die Miete, das in Berlin, wo gerade im Osten der komplette Innenstadtbereich durchgerottet war. Das lässt sich keiner entgehen, kein Investor. Das Mittel, um die Wohnsitzbevölkerung legal auszutauschen. Prenzlberg bspw. 90 % Austausch der Bevölkerung. Und das ist in Berlin auch wirklich übertreiben worden- Sanierungen zum Zweck der Erhöhung der Miete und Rauswerfens der Mieter wegen unbezahlbarer Mieten.


Neubau erfolgt nicht oder kaum. Zu teuer, Grundstücke, und in Berlin zahlst Du die bundesweit höchste Grunderwerbssteuer, zu viele teure Bauvorschriften. Ich habe ja in den letzten Jahren öfter saniert, angebait und zum Architekten immer gesagt, ich wolle "mittlere Qualität, keinen Luxus, aber auch keinen Sozialwohnungsstandard". Er sagte mir beulich, dass es eh keinen einfachen Standard mehr gebe. Die Vorschriften auch für Sozialbauten so hoch seien, dass man lediglich andere Badkeramaik habe oder das eine ider andere bodentiefe Fenster weniger. Schuld daran auch- und sage ich ganz sachlich- die ganzen ökologischen Vorschriften, Wärmedämmung usw


Dazu kommt das Verschweigen von Wahrheiten. Natürlich kann man immer leicht brüllen, dass Wohnen Menschenrecht sei und jeder eine brauche. Nur-es gibt halt viel Klientel, bei denen man mit Vermieten zusetzt. Das hätte Berlin mE sehen müssen und für die Wohnungen halten müssen (Obdachlose, Nichtintegrierte, Nichtdeutschsprechende, Kranke, Alkoholiker usw). Die haben im Wettbewerb bei knappem Angebot null Chancen.

Oder noch anderer- jeder von uns Eigenheimern weiss genau, wie teuer Wohnen ist. Wer mal ein kaputtes Dach hat erneuern lassen, das Bad saniert- immer 5stellige beträge, die kann man durch niedrige Mieten nie rauskriegen. Weswegen immer weniger Leute Lust haben auf Vermieten. Zumal der Mieterschutz sehr ausgeprägt ist.


Leerstand in Berlin-ich kenne keine Zahlen, aber gering, offiziell. Ist ja nicht erlaubt. ABER- ich habe eine Freundin im Prenslberg, deren Hof ist zugebaut, also ein ganzes Karree geschlossen um einen Innenhof, mit ganzen Fensterflächen. DIE sagt, dass viele Wohnungen leerstünden bzw Arabern gehörten weil man alle paar Monate halt verschleierte Frauen durch die Wohnungen huschen sehe. Von daher- viele ausländische Investoren. Auch aus dem abijahrgang meiner Tochter studieren viele in Deutschland, ich habe immer als erstes nach der Unterbringung gefragt, fast alle haben deutsche Pässe und Immobilien in Deutschland, als Sicherheit (Sicherheit für die Person der Pass, für das Geld die Immobilie). Ich sehe auch viele international auftretende Makler. Nur- echter Leerstand, bei vermietbaren, bezahlbaren Wohnungen- nüscht.

ich könnte noch Seiten weiterschreiben... aber mein Büro wartet... heute mit "Deutschland braucht Dich- das Fachkräfteeinwanderungsgesetz". …...

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Mietendeckel

Antwort von tonib am 05.09.2019, 8:48 Uhr

Ich hatte gefragt :-).

Mietbewirtschaftung gibt es ja immer wieder mal in Krisenzeiten. Solange allerdings das Tempelhofer Feld unbebaut ist und ansonsten Wohnungen auch nur im Schneckentempo entstehen, sehe ich die Maßnahmen bloß als lahmen Versuch, die eigenen Fehler möglichst kostengünstig auf andere abzuwälzen.

Für eine topsanierte Gründerzeitwohnung im Grunewald sollte man einfach auch eine andere Miete nehmen dürfen als für eine alte Bruchbude in Buch. Mieter wurden in der Vergangenheit nach Solidität, Einkommen und niedrigem Nervfaktor ausgewählt, der Faktor "Einkommen" wird nach der Reform noch wichtiger. Ich glaube nicht, dass das den Linken in die Hände spielt.

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von Konfusius am 05.09.2019, 12:50 Uhr

Der Leerstand liegt darin begründet, dass es unglaublich schwer ist, einen unliebsamen Mieter wieder rauszukriegen, wenn beispielsweise ein befristeter Vertrag vorliegt und die Miete pünktlich gezahlt wird.

Ich kenne einen Fall, da war die Vermieterin vor einem Nervenzusammenbruch. Sie wollte etwas Gutes tun und hatte ihr Elternhaus als günstige WG an Studenten vermietet. Diese schafften es nach kurzer Zeit, das Haus komplett runterzuwirtschaften und hier ging es ja nicht nur um den finanziellen, sondern auch um einen sentimentalen Wert.

Sie hat uns mit Tränen in den Augen durch die Bruchbude durchgeführt (davor muss es ein sehr schönes Haus gewesen sein, gute Lage, gut geschnitten, sehr hell und eine höherwertige Ausstattung) und sie meinte auch, sie hätte das Haus lieber für ihre Kinder jahrelang leerstehen lassen sollen, als es an Studenten zu vermieten, die es nicht wertschätzen können.

Daher habe ich mich gegens Vermieten entschieden und meine ETW verkauft, auch wenn mein Umfeld heute noch denkt, dass meine Entscheidung verrückt war. Aber ich habe im Zusammenhang mit meiner Ausbildung einfach zu viel gesehen und gehört und oft waren es eben nicht die armen Mieter, die von ihren bösen Vermietern gegängelt wurden (da hab ich aber auch ein paar Fälle erlebt), sondern Vermieter, die sich an schwierigen Mietern schier die Zähne ausgebissen haben.

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von Landfrau am 05.09.2019, 14:12 Uhr

@Konfusius

Ich werde meine Eigentumswohnung auch nicht mehr neu vermieten, sondern verkaufen.
Meine ehemaligen Mieter wurden mittels Zwangsräumung der Wohnung verwiesen.

Liebe Grüße, Landfrau

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von SassiStern am 06.09.2019, 10:10 Uhr

Achso, aber was passiert erst wenn die Zinsen wieder steigen, wenn es jetzt schon mit Mietendeckel nicht mehr bezahlbar ist in Berlin. Hätte ich vermiete Eigentumswohnung oder Haus in Berlin, ich würde schnellstmöglich verkaufen und mir lieber Immobilien im Speckgürtel dafür kaufen. Da dürfte auch noch eine echte Rendite drin sein.

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von Summer80 am 06.09.2019, 18:40 Uhr

Also ich muss mal generell etwas zur Wohnungsnot fragen...

Ich verstehe da so vieles nicht. Wo ist genau das Problem? Wenn ich mir die Miete in der Innenstadt nicht leisten kann, muss ich halt weiter raus ziehen? Ich kann doch nicht erwarten, dass ich in einer Top-Lage eine megagünstige Wohnung bekomme? Warum herrscht irgendwie in Großstädten grundsätzlich die Ansicht, es müsste überall Wohnungen für den "Durchschnittsbürger" geben? Ich wohne - bewusst - auf dem Land. Auch hier steigen die Preise, aber von "unbezahlbar" ist das weit entfernt. Wir haben ein tolles Haus mit großem Grundstück, viel Platz für Kinder. Was ist für Großstädter daran verkehrt? Ja, wir haben jeder ein Auto und pendeln beide täglich. Ich fahre 30 Minuten ins Büro. In einer Großstadt bin ich doch genauso lange unterwegs?

Warum klagen die Leute und ziehen nicht an den Rand? Wohnungsnot hat meiner Meinung nach nur etwas damit zu tun, dass die Leute unbedingt in einem bestimmten Bereich günstig wohnen wollen, der halt "in" oder zentrumsnah ist und es sich nicht leisten können. Ich kann doch auch nicht erwarten, dass jetzt ein 5*-Hotel günstige Zommer anbieten muss, weil ich da wohnen will?

Ich habe in einer Landeshauptstadt studiert. Campusnah war preislich nicht drin. Also habe ich mir eine tolle Wohnung in einem Ort am Rand gesucht und bin halt jeden Tag 20 min mit dem Bus gefahren... so what?

Wie ist denn eure Meinung dazu?

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Re: Leena-der Berliner Mietendeckel

Antwort von AndreaM83 am 07.09.2019, 13:07 Uhr

@Summer80 das war auch genau meine Aussage im letzten Tweet, ich bin Berliner, noch...
Das Hauptproblem warum alle meckern ist das man sich die lebenskosten bei berliner Löhnen nicht leisten kann. Berlin bezahlt in allen bürgerlichen Berufen so schlecht, verbeamtet nicht mehr und, und und. Anstatt für bessere Verhältnisse zu sorgen, was ich besonders wichtig finde ist Pflege und Justiz, wird abgelenkt und alles auf die bösen Vermieter geschoben.

Die Politik macht es sich so schön einfach und merkt nicht dass die Verhältnisse dadurch nur schlimmer werden. Noch schlimmerer Personalmangel wird so heraufbeschworen, weil hier nur noch Menschen mit Eliteberufen sich hier niedergelassen können. Das zieht so viele Kreise...

Aber die Menschen haben hier so gewählt, ich nicht, deswegen werde ich, Berliner in 3. Generation, diese Stadt verlassen.
Geliefert wie bestellt...also sollen die hier nicht meckern.

Wenn man dann noch die an die ganzen besetzten Häuser denkt, die zur Verfügung stehen könnten wenn sich die Politik den Anarchisten nicht beugen würde...

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