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Geschrieben von tonib am 23.09.2019, 12:00 Uhr

Ist das Private politisch?

https://www.zeit.de/2018/45/wahlverhalten-familie-afd-weltanschauung-grundsatzdebatte-twitter-diskurs?page=2#comments

Wenn Deine Eltern AfD wählen- warum nicht den Kontakt abbrechen? (leider hinter der ZON-paywall)

Zur Diskussion unten und den Kontaktabbrechern: was haltet Ihr von dem Vorschlag? Ist ja dann eigentlich nur konsequent.

 
22 Antworten:

Re: Ist das Private politisch?

Antwort von SassiStern am 23.09.2019, 12:06 Uhr

Die Probleme habe ich zum Glück nicht. Meine Kinder, meine Eltern, meine Geschwister und Schwiegereltern sind politisch so etwa auf einer Wellenlänge.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von pauline-maus am 23.09.2019, 12:10 Uhr

da die familie bei mir an erster stelle steht, vermag auch politik daran nix zu ändern
aber es mag auch leute geben , da geht politik über alles...jeder wie er mag

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Mucksilia am 23.09.2019, 12:16 Uhr

Frage ist doch nicht, wer was wählt, sondern wie man sich verhält.
Wenn jmd aus meiner Familie rechts- oder linksradikales oder demokratiefeindliches äußern oder sich entsprechend verhalten würde, würde ich mich distanzieren.
Aber doch nicht wegen dem, was er wählt, sondern wegen dem Verhalten. Weil ich so Leute einfach blöd finde. Familie hin-oder her.
Aber - finde ich wichtig- nicht nur AfDler, sondern jeder, egal aus welcher Ecke, der die Grundrechte nicht ehrt.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von lilly1211 am 23.09.2019, 12:19 Uhr

Ich frage mich gerade woher ich wissen sollte was meine Familie wählt. Immerhin sind Wahlen geheim. Ich glaube auch nicht dass die wissen was ich wähle.

Von daher ist diese Diskussion wohl sehr theoretisch oder?

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Nynaeve2019 am 23.09.2019, 12:20 Uhr

Da in der Familie niemand der AFD nahe steht, stellt sich die Frage für mich nicht. Ich habe nur Leute in der Familie, die CDUler, SPDler und Grüne sind, im Bekanntenkreis noch ein paar FDP ler. Klar redet man auch über Politik aber es sich alle einig, AFD geht gar nicht.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Leena am 23.09.2019, 12:30 Uhr

Die Frage stellt sich bei mir nicht - meine Eltern sind tot, die wählen niemanden mehr.

Aber grundsätzlich - klassische Antwort: Kommt darauf an. Wenn sie einfach nur AfD wählen, die entsprechende Grundhaltung im Alltag aber nicht raushängen lassen, keine politischen Diskussionen anfangen und gegenüber ausländischen Freunden von mir, meinem Mann oder den Kindern keine seltsamen Bemerkungen machen, sähe ich nun gar keinen Grund zum Kontaktabbruch.

Bei alten Leuten, wo ich denke "die muss man halt verbrauchen, wie sie sind" (war der Standard-Spruch meiner eigenen Großmutter), könnte ich sicherlich auch mit gelegentlichen seltsamen Äußerungen leben, solange ich nichts kommentieren muss oder das Thema mit einem "ja, ja, Mama, schon gut" erledigt ist. Ansonsten würde es sicherlich schwierig und man müsste sicherlich immer wieder neu für sich selbst seine eigenen Grenzen definieren. Jemandem, der grundsätzlich noch zurechnungsfähig ist, aber immer wieder meine o.g. Grenzen verletzt, da würde ich sicherlich entsprechende persönliche Zusammentreffen zu vermeiden suchen. "Kontaktabbruch" ist halt ein großes Wort - und so dramatisch. Da bin ich eher nicht der Typ für. Mein Quasi-Ex-Schwiegervater hat förmlich den Kontakt zu mir abgebrochen - weil er nicht förmlich zur Taufe vom Urenkel von mir eingeladen wurde, sondern nur formlos von seiner Tochter. Für ihn ein Zeichen, dass er nicht genug gewertschätzt wird und ihm das zu schmerzlich ist. (Wenn wir bereit wären, ihn anders zu behandeln, dürften wir uns aber wieder melden..) Ich persönlich finde das immer noch seltsam, ich finde, erwachsene Menschen mit gemeinsamen Verwandten sollten es hinbekommen, einen korrekt-höflichen Umgang miteinander hinzubekommen. (Im Fall meines Ex-Schwiegervaters lag der Kontaktabbruch letztlich an mir, weil ich halt einmal nicht mehr schlucken wollte.)

Von daher - kein vorschneller Kontaktabbruch, aber wenn sich Substantielles aufstaut, was sich nicht klären lässt und zu sehr belastet - vielleicht ist dann doch irgendwann der Punkt gekommen, wo ich Klartext reden möchte - und die Reaktion darauf dann beim anderen liegt.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Shanalou am 23.09.2019, 12:39 Uhr

Die Eltern sind was anderes, als irgendwelche Bekannte. Man sollte in dem Fall eben bestimmte Themen außen vor lassen, zumindest nicht jedes mal, wenn man sich sieht, damit anfangen. Ich hatte vor Jahren mal ein sehr spezielles Erlebnis auf einer Konfirmation. Der Stiefonkel meiner Kusine saß am Tisch und referierte über die Juden in einer maximal antisemitischen Weise. Alle die am Tisch saßen, hörten ihm aufmerksam zu. Mir ging irgendwann die Hutschnur hoch und es kam zum Eklat. Meine Tante ist eigentlich eher dem linken Spektrum zuzuordnen und sehr diskutier freudig. Ich fragte sie, warum niemand von ihnen bei solchen Auswüchsen den Mund aufmacht. Man lasse ihn halt reden, man könne eh nichts machen, usw. Für mich nach wie vor unverständlich, aber da geht es halt um Familie.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von cube am 23.09.2019, 13:05 Uhr

IdR diskutiere ich nicht, was ich oder andere Familienmitglieder oder Freunde wirklich wählen. Es geht doch darum, wie sie sich dazu verhalten.
Wenn das, was ich wähle, mehr Gewicht hat, als mein Verhalten und Umgang mit anderen Menschen - das fände ich eine fatale Entwicklung.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von cube am 23.09.2019, 13:10 Uhr

Ein Bekannter hat sich auch immer öfter in einer Art und weise geäußert, die ich nicht ok fand. Diskussionen darüber brachten nicht bzw. verstärkten den Eindruck, dass wir einfach in grundlegenden Dingen eine komplett andere Sichtweise haben. Auch sein Verhalten ändert sich entsprechend. Wir haben den Kontakt abgebrochen.
Eine inzwischen sehr betagtes Familienmitglied äußert auch manchmal Dinge, da fasse ich mir an den Kopf - aber da brauche ich nicht diskutieren, einen über 90-jährigen werde ich nicht bekehren. Da muss ich mir eher überlegen, ob ich jetzt den Kontakt deswegen abbreche und ihn möglicherweise erst im Sarg wieder sehe - oder auf Durchzug schalte, weil dieser Mensch seinem reden kein Handeln mehr folgen lassen wird/kann (und vielleicht genau deshalb des öfteren solche Dinge von sich gibt, die man lieber nicht gehört hätte).

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Korya am 23.09.2019, 13:18 Uhr

Den Beitrag kann ich leider nicht ohne Abo öffnen.

Aber grundsätzlich wäre ich erstmal immer zögerlich, den Kontakt zu der besten Freundin oder gar Familie abzubrechen, weil wir uns politisch nicht einig sind.
Da müsste der- oder diejenige schon sehr extrem in die radikale Ecke abrutschen, und selbst dann würde ich es vermutlich versuchen, sie noch zu erreichen.

Ich finde es überhaupt nicht konsequent und zudem höchst undemokratisch, den Diskurs zu beenden.

Bei mir in der Familie gibt es die gesamte Palette, wobei ich nicht weiß, wie einzelne Familienmitglieder wählen - kann es mir bei einigen Aussagen nur denken. Aber das hat unserer familieninternen Beziehung bisher nicht geschadet, fänd's auch schade.

Das gleiche mit meinem Mann, der politisch das genaue Gegenteil von mir ist, schon eher ziemlich "rechts" in einigen Ansichten - aber solange das auf konservativ-demokratischer Ebene bleibt, reicht es nicht mal zum Streit - eher zum Sich-Necken. Denn wir sind beide in der Lage, die politische Meinung des anderen zu schätzen und zu respektieren, und haben zu etlichen Themen beiderseits bereichernde Gespräche miteinander.

LG

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von KathrynJ am 23.09.2019, 13:53 Uhr

Dazwischen gibt es nichts? Hopp oder topp? Gilt das neuerdings nicht nur für Diskussionen sondern auch für Beziehungen? Traurig.
Man hat normalerweise zu den Eltern ein anderes Verhältnis als zu irgendwelchen Nachbarn!
Mein Vater wählt eine etablierte Partei, ist aber offen rechtsgerichtet.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von tonib am 23.09.2019, 14:06 Uhr

Ich würde mich im Leben nie von meinen Eltern abwenden, egal, was sie wählen. So einen Vorschlag finde ich absurd, und mir tut der Autor leid (der angeblich ausdrücklich nicht seine eigenen Eltern meint) dafür, dass er mit der Veröffentlichung solcher Wurstartikel versuchen muss, sein Geld zu verdienen.

Warum nicht gleich auch noch den Kontakt zu Freunden abbrechen, die nicht den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen. Oder mit Freunden, die nicht den Kontakt zu Freunden abbrechen, die nicht den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen. Oder zu...

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Tini_79 am 23.09.2019, 14:53 Uhr

Hier gab es beim Abendbrot schon heftige Streitgespräche zu den Themen Umwelt, Flüchtlinge und AfD, wobei meine Tochter und ich natürlich im Recht waren...:-)

Ich habe diese Themen jetzt echt verbannt, ich möchte solche Diskussionen zu Hause nicht mehr haben. Mein Mann geht zum Glück eh nicht wählen. Naja, den Kontakt möchte ich nun nicht abbrechen, aber schwierig ist es schon. In den 80ern gab es einen Film über einen Neo- Nazi und dessen Familien, ja, was würde ich da tun, keine Ahnung.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Hashty am 23.09.2019, 16:53 Uhr

Die Familie prägt eine politische Entwicklung.
Ich bin in einer rot grünen Familie aufgewachsen und dies hat bestimmt zu meiner politischen Entwicklung beigetragen.
Somit stellt sich mir dieses Problem nicht.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von tonib am 23.09.2019, 17:37 Uhr

Interessante Theorie. Vielleicht ist es so, wenn man niemals etwas in Frage stellt. Wenn es aber überall so wäre, würde sich ja nie etwas ändern. Dann bräuchte man auch kein FFF.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Hashty am 23.09.2019, 18:21 Uhr

Ich würde geprägt, habe mir Gedanken darüber gemacht und für gut befunden.
Meine Mutter hat schon immer, seit es sie gibt, im Bioladen eingekauft. Davor in den kleinen Tante Emma Läden. Nie im Supermarkt.
Natürlich prägt das.
Und ich finde es nach wie vor super, wie meine Eltern politisch und umweltmäßig drauf waren. Und bin ihnen heute noch jeden Tag dafür dankbar.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Hashty am 23.09.2019, 18:22 Uhr

Also - seit es sie, die Bioläden gibt ;-)

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Re: Dem würde ich widersprechen

Antwort von Cata am 23.09.2019, 20:30 Uhr

Mein Bruder ist rassistisch, schimpft über alles, Ausländer seien an allem Schuld, Merkel muss weg etc. Er ist ein Wutbürger und Protestwähler und sachlichen Argumenten nicht zugänglich. Sein Facebook kann ich gar nicht anschauen ohne mich fremdzuschämen.

Sogar meine Mutter, die früher Vorurteile gegen alles und jeden hätte, ist mittlerweile recht liberal eingestellt. Auch sie hat ihn neulich rausgeschmissen, da sein Benehmen schwer zu ertragen ist.
Er verdient gut, hat Haus und genug von allem. Trotzdem...

Da stellt sich bei mir schon die Frage, zumal auch mein kroatischer Mann gern angepöbelt wird. Da zieh ich ganz klar ne Grenze. So einen Bruder braucht man nicht.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von pflaumenbaum am 23.09.2019, 22:57 Uhr

Ich weiß normalerweise, was meine Familie wählt und auch Freunde und Kollegen. Wir tauschen uns darüber aus.
Würden meine Eltern plötzlich AfD wählen, wäre das ein harter Bruch. Ich kann diejenigen gut verstehen, die dann den Kontakt abbrechen.
Wie es bei meinen Kindern aussähe, ist etwas anderes. Da würde ich sicher nie den Kontakt abbrechen.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Korya am 24.09.2019, 1:37 Uhr

Ich bin überzeugt dass man das nicht so verallgemeinern kann.

Selbstverständlich prägt einen die Familie, aber so lebensbestimmend doch nur die ersten Grundschuljahre. Dann beginnt man irgendwann, sich zu lösen, sich seine eigenen Gedanken zu machen, sich seine Meinung zu entwickeln.

Die kann sich mit derjenigen der Eltern decken, muss aber nicht. Ich kenne (auch aus der eigenen Familie) sowohl vollständige Deckung als auch das genaue Gegenteil.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von Sille74 am 24.09.2019, 8:35 Uhr

Ich weiß von den meisten meines Umfeldes gar nicht so ganz genau, was die wählen, egal, ob Verwandtschaft, Freunde, Nachbarschaft.

Jedenfalls wäre allein das Wählen einer bestimmten Partei, egal ob jetzt AfD oder sonst eine, für mich kein Grund, jeglichen Kontakt abzubrechen und schon gar nicht zur engsten Familie. Meine Kinder lieben z.B. ihre Großeltern sehr (und diese ihre Enkel) und Politik fängt gerade mal die Große so langsam ein bisschen zu interessieren an. Aber ein Kontaktbruch zu den Großeltern mit politischen Differenzen zu erklären, würde auf absolutes Unverständnis bei beiden Kindern stoßen. Und mal ganz ehrlich: was würde man denn damit seinen Kindern signalisieren!? Jemand, der andere (politische) Ansichten hat, ist es nicht wert, dass man sich mit ihm abgibt!? Ganz toll! Da lernen die Kinder gleich gelebte Demokratie und Streitkultur ...

Aber es hängt natürlich auch vom Verhalten der anderen Person ab. Wenn bei der betreffenden Person Politik ständig Thema wäre und zwar nicht auf Basis einer wenigstens halbwegs sachlichen und vernünftigen Diskussion, wenn vielleicht sogar versucht würde, meine Kinder zu indoktrinieren, wenn unsere Demokratie komplett abgelehnt würde in Gewalt verherrlichender Weise oder was auch immer, wäre das wieder etwas anderes. Von Nachbarn oder Freunden würde ich mich dann sicher zukünftig eher fernhalten. Da machen ja dann Treffen auch keinen Spaß ...Bei weiterer Verwandtschaft, die man vielleicht nur all Schaltjahr mal zu einem größeren Familienfest trifft, wäre es mir auch egal. Derentwegen würde ich nicht vom Familienfest fernbleiben, aber mich mit denjenigen auch nicht abgeben. Schwierig für mich würde es tatsächlich mit der engsten Verwandtschaft. Ein kompletter Kontaktabbruch wäre da für mich wirklich ultima ratio und es müsste schon sehr viel vorgefallen sein ... Ich denke, ich würde versuchen, mit der Person auszumachen, dass Politik außen vor bleibt, wenn wir zusammen sind.

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Re: Ist das Private politisch?

Antwort von luna8 am 24.09.2019, 20:01 Uhr

Über politische Meinung streite ich nicht mehr ... lohnt der Worte nicht.

Leben und leben lassen - das ist ja auch Demokratie.

Wenn sich dann von einer Seite ( gefühlt) mehr einbringen als von der anderen Seite, sollte sich die 2. Fraktion mal fragen, ob es wirklich hilfreich ist, vom Sofa aus die Welt zu sehen!

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