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von SassiStern  am 12.11.2019, 13:33 Uhr

Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Es war nicht anders zu erwarten, aber dass die Reaktion so schnell kommt und auch noch gerade von Genossenschaften, hätte ich nicht gedacht.

https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoelln/wegen-mietendeckel-erste-genossenschaften-stoppen-wohnungsbau?fbclid=IwAR3H_Jji-b42AdgOC11hGRWAHyTi7QsVtktC-Ny1pY1cdAnCeCUULIEhIHg

 
55 Antworten:

Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von tonib am 12.11.2019, 14:00 Uhr

Ich habe auch schon mit Investoren gesprochen, die ihre Pläne jetzt geändert haben. Die warten erstmal ab, was die Gerichte sagen.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 15:41 Uhr

Ein Beitrag aus der BZ? Was ist Deine andere Quelle, Bildzeitung und das Goldene Blatt?

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Meine Quelle: Mein Mann

Antwort von Tini_79 am 12.11.2019, 16:49 Uhr

Der bestätigt, dass ganz viele Wohnungsbaugenossenschaften/ Gesellschaften in Berlin ihre Aufräge zurückgezogen haben und die Dachdecker nun am A... sind.
Bei ihm wurden 17 Mitarbeiter entlassen wegen der schwierigen Auftragslage.

Nur weil eine ziemlich am rechten Rand positionierte Sassi was postet, ist es nicht pauschal Unsinn

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von SassiStern am 12.11.2019, 16:58 Uhr

Stimmt denn die Meldung nicht?

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Re: Meine Quelle: Mein Mann

Antwort von SassiStern am 12.11.2019, 16:59 Uhr

Wie freundlich
Nichts mit rechter Rand, mitte-rechts dürfte passen.

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Meine Quelle: das Gesetz

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 17:04 Uhr

Ich wußte gar nicht, welche politische Meinung sie hat. Ist hier ja auch erstmal egal.

Der Mietendeckel gilt gar nicht für Neubauten.
https://stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnraum/mietendeckel/
Dort Punkt 1, da stehen noch mehr Ausnahmen.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 17:07 Uhr

Keine Ahnung. Ich habe nicht recherchiert. Aber die BZ ist halt keine geeignete, seriöse Quelle.

Lies mal hier: https://stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnraum/mietendeckel/
Der Mietendeckel gilt nicht für Neubauten. Und für einige andere auch nicht.

Übrigens ist das Gesetz noch gar nicht Inkraftsetzung und liegt erst im Entwurf vor.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Ichx4 am 12.11.2019, 17:35 Uhr

Das kam heute sogar im Radio.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Kater Keks am 12.11.2019, 17:37 Uhr

Das Thema war den ganzen Tag in Berlin in den Nachrichten der Radiosender und auch der Tagesspiegel hat es bereits gebracht.

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wie lange ist ein Neubau ein Neubau

Antwort von Benedikte am 12.11.2019, 18:15 Uhr

Berlin,
sicher sollen- Stand heute- die Neubauten ausgenommen werden. aber zum einen ist ein Neubau nicht ewig ein Neubau, heute gelten doch schon Bauten ab 2014 nicht mehr als Neubau. Das ist deshalb so verdammt kurz weil Du in der zeit eben die Hütten nie bezahlt kriegst. Immobilien sind so teuer, da brauchst Du langfristige Sicherheiten.

Und- kein Mensch weiss, was die sich noch überlegen. Der letzte Mietspiegel war gerade mal vier Wochen alt, da ist er obsolet und der Senat überlegt sich neues.

dass Mieter, die knapp bei Kasse sind, ihre Mieten senken können
rückwirkende Gesetze, nur noch minimale Sanierungsumlagen, Enteignung

nee- die Sache ist die- es wird nur noch für die Eigennutzung gebaut. Kapitalanleger legen da an, wo es sicherer ist

es gibt zwei unvereinbare Positionen- Kapitalanleger wollen Geld anlegen und Gewinne machen, der Senat will genau das Verhindern, dass jemand mit Vermieten Geld macht

Ergebnis- Kapitalanleger gehen flöten

Dass jetzt aber auch noch die Genossenschaften und Städtischen Wohnungsbaugesellschaften sich zurückziehen, das wird bitter

denn die ganze Reguliererei des Senats hat nicht nur zu keiner einzigen Wohnung mehr geführt, sie sorgt schon vor Inkrafttreten des Gesetzes dafür, dass weniger gebaut wird.

weil keiner mehr dem Senat traut...

mal schauen, was das gibt

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Daffy am 12.11.2019, 19:14 Uhr

Es wird aber in der BZ nachvollziehbar begründet: den Genossenschaften fehlen die Mittel. Ihre Berechnungen stimmen plötzlich nicht mehr, von den gedeckelten Mieteinnahmen wollen sie wahrscheinlich weiterhin Reparaturen bezahlen (soweit das möglich ist) - wo soll das Geld für die neuen Bauten herkommen? Vollfinanziert, mit dem Risiko, dass die Zinsen in ein paar Jahren wieder steigen und der Senat sich als nächstes die ´Wuchermieten` für die nicht mehr ganz so neuen Neubauten vornimmt?

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Re: wie lange ist ein Neubau ein Neubau

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 20:35 Uhr

Ich bezweifle einfach mal, das tatsächlich nur und ausschließlich weniger gebaut wird, weil ein Gesetzesentwurf vorliegt. Das Gesetz ist noch nicht verabschiedet. Wer weiss, was da die Gründe waren. Es macht doch wirtschaftlich noch weniger Sinn, Bauvorhaben mittendrin abzubrechen, Verträge nicht zu bedienen etc. pp.

Kapitalanleger investieren nicht in bezahlbaren Wohnraum. Den braucht es aber. Und nicht noch eine Wohnanlage mit endlos teuren Eigentumswohnungen.
Wie viele Normalverdiener können es sich denn dauerhaft leisten, einen Großteil Ihres Einkommens für Miete auszugeben? Es muß eine Beschränkung her. Wohnen darf nicht zum Armutsrisiko werden.

Das Mienendeckel-Gesetz mag nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Aber es ist ein Anfang. Kaum ein Gesetz ist von Anfang an perfekt und wird nie wieder geändert und/oder überprüft.
Enteignung....wenn ich das schon lese. Ganz ehrlich: Enteignung ist echt was anderes.Hier wird lediglich der Gewinn nach unten korrigiert. Klar passt das großen Unternehmen der Wohnungswirtschaft nicht.
Es wird weniger saniert und modernisiert? Welches der ach so von Enteignung betroffenen Grossunternehmen hat denn bitte bisher damit geglänzt, Wohnanlagen gut zu pflegen? Schau Dich doch um....

Keiner traut dem Senat? Keiner? Welcher Verschwörungstheorie bist Du denn da aufgesessen? Und wie kommst Du darauf? Wer ist denn Keiner?
Ich für meinen Teil traue dem Senat genau so viel oder so wenig wie der Bundesregierung oder anderen Politikern.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 21:06 Uhr

Mieten für Reparaturen? Dafür sind Betriebskosten da.

Und jetzt, wo angefangene Bauvorhaben mittendrin abgebrochen werden, sparen sie Geld? Das klingt so null nachvollziehbar.

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Re: wie lange ist ein Neubau ein Neubau

Antwort von Benedikte am 12.11.2019, 21:38 Uhr

nun ja- da glaubt jeder eben was anderes. Laut Mietendeckel sollen ja Wohnungen ausschliesslich nach Baujahr bezüglich MIethöhe gestgesetzt werden, Ausstattung und Lage egal. Teuer sanierte Altbauten also günstiger als Platten in Marzahn. Da glauben auch manche, dass sie sich jetzt billig am Kudamm in luxuriösen Altbau einmieten können. andere- ich- glauben das nicht.

Bislang sind zwei Genossenschaften, die 900 Wohnungen mitbauen sollten, aus dem Verfahren ausgestiegen. Ich kopiere es Dir mal:

Zitat tagesspiegel 2019/11/12
"Doch die Genossenschaften steigen aus und begründen das mit der Einführung des Mietendeckels. In einem Schreiben an die Vorstände der landeseigenen Stadt und Land, das dem Tagesspiegel vorliegt, begründen die Chefs der „Gemeinnützigen Baugenossenschaft Steglitz“ (GBSt) sowie der bwv (bauen wohnen vertrauen) ihren Schritt so: „Ein maßgeblicher Grund ist die Beschlussvorlage über das Gesetz zur Neuregelung gesetzlicher Vorschriften zur Mietenoberbegrenzung (MietenWoG Bln). Nach unserer Berechnungen werden beide Genossenschaften zusammen allein in den nächsten fünf Jahren rund 9 Millionen Euro Mieteinnahmen und damit Eigenmittel fehlen“.

Das Geld fürs Bauen muss nämlich irgendwoher kommen. Genau wie das für Sanierungen. Und wo kommt es her? Aus den Mieten. Und wenn man da als Genossenschaft kein Geld mehr verdienen kann, gewinne machen, dann kann man sie auch nicht investieren. Punkt.

Wo dachtest Du, kommt denn das Geld für Investitionen in den Neubau her?

Und zu "Kapitalanleger investieren nicht in bezahlbaren Wohnbau"- das ist, sorry, nicht richtig. Ich bin Anlegerin- und investiere nur in bezahlbaren Wohnraum. Ersten wäre unbezahlbarer Wohnraum unbezahlbar- und wieso sollte man das tun? Zweitens will ich Geld verdienen, da macht es nur Sinn, Immobilien günstig zu erwerben, bezahlbar- denn nur so kann ich sie günstig vermieten und gewinn erzielen. Ohne Witz- ich hätte nie für 4-5000 Euro den qm gekauft. Damit sich das rechnet, muss man eine Horrormiete nehmen. Ich habe für 1500 gekauft- Nähe S und U Bahn in Lichtenberg, gut angebunden, und kann für knapp 9 vermieten und mache noch etwas gewinn dabei.

Und unabhängig davon, was im Mietendeckel beschlossen wurde- es ist ein Kompromiss nach langem Ringen, getragen von drei Parteien. Mindestens eine wollte und will aber lieber enteignen. Alleine die rechtlichen Unsicherheiten, wie das weitergeht mit dem Mietdeckel- jeder weiss, dass geklagt wird bis vors BuVerfGe. Das dauert. Solange gibt es keine Sicherheit. Erzählen wir jeder Bananenrepublik, dass sie mehr Rechtsstaatlichkeit zeigen muss, stabiler rechtlicher Rahmen für Investitionen usw. Den bietet Berlin nicht.

Vor allem- hätte Berlin das ernster gemeitn mit Bauen- es hätte bspw Bauland nicht zum Höchstpreis verkaufen müssen. Sondern günstiger an soziale Wohnungsbauer. Man hätte den Flughafen Tempelhof zur Randbebauung freigeben können, jetzt gibt es ein innerstädtisches ungenutztes Flugfeld. Berlin hätte die Grunderwerbssteuer senken können statt 6,5 % zu nehmen. All das tun sie nicht.

Jedenfalls- stand bis heute ist, dass die ganze Reguliererei keine einzige Wohnung mehr gebracht hat, aber diverse Anleger oder Bauherren verschreckt. Kapital ist ein scheues Reh. Warten wir ab, ob Berlin die Wohnungsnot sp belämpft.

Mir tun sie nur einen gefallen. Meine Hütte will ich mal verkaufen. Habe sie vor zehn Jahren gekauft, sie hat sich im Wert mehr als verdoppelt. Von knapp 1500 Euro auf gut über 3000. Kann ich jetzt steuerfrei haben nach zehn Jahren. Ich wette, wenn Berlin weiter Leute zuziehen lässt- die letzten Jahre immer zwischen 30 und 50.000 pro JAhr, und weiter kaum gebaut wird, dann steigt der Preis weiter. Wetten????

aber warten wird ab

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Re: wie lange ist ein Neubau ein Neubau

Antwort von tonib am 12.11.2019, 21:42 Uhr

Heute werden die meisten Projekte von größeren Städten (insbes. in Berlin) so vergeben, dass es eine Mischkalkulation ist: dort gibt es x Wohnungen mit Sozialbindung, dann den sog. "preisgedämpften" Wohnraum, dann teurere Mietwohnungen und teure Eigentumswohnungen, die im Grunde das ganze Projekt querfinanzieren. In den letzten Jahren sind die Baukosten (in Berlin auch durch verzögerte Verfahren) und auch die Grundstückspreise dramatisch gestiegen, so dass in einigen Fällen kaum noch Rendite bringt. Und dann darf nichts schiefgehen, denn das Risiko trägt natürlich der Entwickler (bzw. auch die finanzierende Bank). Da bringt die Mietpreisbremse einfach die Gegenfinanzierung ins Wanken. Warum sollte sich das jemand antun? Es lohnt sich einfach nicht.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Daffy am 12.11.2019, 22:05 Uhr

> Mieten für Reparaturen? Dafür sind Betriebskosten da.

"Was sind Betriebskosten?

Betriebskosten sind alle Kosten, die dem Eigentümer durch das Eigentum am Grundstück oder durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Gebäudes, der Anlagen, Einrichtungen und des Grundstücks laufend entstehen.
...
Nicht auf den Mieter umgelegt werden dürfen: Instandhaltungskosten und -rücklagen, Reparaturkosten, Verwaltungskosten und Prozesskosten."

http://www.internetratgeber-recht.de/MietrechtNebenkosten/AllgemeineGrundsaetze/ag01.htm

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 22:44 Uhr

Hä? Echt jetzt?
Hast Du schon Mal eine BKA gesehen? Weißt Du, welche Posten dort auftauchen (dürfen)?

Klebst Du jetzt echt am Wort "Reparatur", weil es so in einer Zeitung oder vielmehr in der BZ stand?
Die armen, armen Unternehmen, die hier so aufheulen haben in der Vergangenheit nicht durch besonderen Service geglänzt, egal ob nun Reparaturen, Instandhaltung oder schlicht mal den Rasen mähen.

Ich zweifle nach wie vor an, dass der Entwurf eines Gesetzes Wohnungsunternehmen davon abhält, begonnene Bauvorhaben weiter zu führen. Denn so haben sie nur Verluste und keine Gewinne, mal den steuerlichen teil außen vor gelassen.

Abgesehen davon: dieses Gesetz ist seit Lange, im Gespräch. Es ist, wie damals beim Dosenpfand: war klar, dass der kommt. Aber als er dann kam, war keiner vorbereitet.

Was ist denn Deine Idee, um zu verhindern, dass man sich wohnen nicht mehr leisten kann?

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von SassiStern am 12.11.2019, 22:57 Uhr

Einfach noch ein paar Jahre wirken lassen.

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Zweck des Gesetzes

Antwort von Berlin! am 12.11.2019, 23:01 Uhr

....es schiessen sich alle so darauf ein, dass durch das Gesetz gar kein neuer Wohnraum geschaffen wird.
Das hat doch aber auch keiner wirklich behauptet. Es geht doch in erster Linie darum, Miter zu schützen. Es sollen nicht nachmehr Menschen aus ihrem Kiez vertrieben werden.

Wer von Euch wohnt in Berlin? Wisst ihr, wie seltsam das ist, wenn man selbst mit einem eigentlich ganz passablen Einkommen nur noch am Stadtrand wohnen kann? In Mitte, Prenzlauer Berg und großen Teilen von Friedrichshain und Pankow stimmte, das soziale Gefüge gar nicht mehr.
Dagegen soll der Mietendeckel in erster Linie helfen. Wird echt Zeit. Ich mag meine Stadt. Ich wohne gerne hier und möchte es auch in Zukunft noch können.

Fehlt Wohnraum? Ja. Natürlich.
Aber die Kapitalanleger, die jetzt angeblich vertrieben werden (ob das so ist, muß man schauen) investieren eher selten in bezahlbare Wohnungen. Und noch mehr Anlagen mit Wohnungen, die sich nur Menschen mit sehr viel geld leisten können braucht keiner.

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von SassiStern am 12.11.2019, 23:30 Uhr

Das sind doch ganz einfache Gesetze des Marktes. Wenn die Zahl der Konsumenten durch Einwanderung nach Berlin mehr steigt, als die Anzahl der Wohnungen, dann ist doch völlig klar dass die Preise der Wohnungen steigen. Hinzu kommt der Bürokratieirrsinn und der Verordnungswahn der die Kosten für den Wohnungsbau weiter nach oben drückt. Und fakt ist dass fast nur bezahlbare Wohnungen gebaut werden, denn kein Investor baut Wohnungen die unvermietbar sind. Nur Du kannst sie dir vielleicht nicht mehr leisten, aber andere die mehr dafür bezahlen wollen können es eben.
Wenn jetzt der Mietendeckel greift dann werden in Zukunft weniger Wohnungen gebaut und saniert, vielleicht sogar fast gar keine mehr. Das wird dazu führen dass sich zwar die Bestandsmieter ihre Wohnungen erhalten, wobei sie eben nur noch eingeschränkt saniert werden aber für Wohnungssuchende das Angebot noch knapper wird. Hier wage ich keine Prognose, aber sollte es den Mietendeckel sehr viele Jahre geben, dann wird dies zu starken wirtschaftlichen Verwerfungen führen. Vielleicht ergeht es Berlin sogar wie einigen Städten in Italien, die nach jahrzehntelanger Mißwirtschaft der linken Regierungen dann in der Wirtschaftskrise plötzlich nach rechts kippen.

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von Benedikte am 13.11.2019, 4:26 Uhr

wir sind aus beruflichen Gründen vor 20 Jahren nach Berlin gezogen. Sind häufig im Ausland, mehr als die Hälfte der zeit, aber ich bin in Berlin nach wie vor "dienstansässig" und komplett steuerpflichtig in Deutschland.

Und im Ausland habe ich immer deutlich teurer gewohnt als in Berlin- da ist selbst Prenzlberg und Zehlendorf spottbillig im internationalen Vergleich

Der Mietendeckel ist ein massiver Eingriff, den der Senat damit rechtfertigte, dass man eine "Pause" brauche von fünf Jahren um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und der Senat außer Deckeln eben auch bauen wolle. Es geht nicht nur um die bestehenden Mietverhältnisse, sondern auch darum, für Wohnungssuchende wieder Wohnungen zu haben.

Vor allem- was bitte ist unbezahlbar? Nach Mietendeckel liegt die Obergrenze unter 10 Euro- also 9,80 Euro. Spottpreis.

Wenn ich nochmal nach Berlin zurückmuss, ich würde gerne und könnte locker mehr als 10 Euro bezahlen. Problem nur- keiner darf solche Wohnungen im Bestand anbieten. Wieso aber nicht? Es ist für ganz viele, nicht jeden, locker bezahlbar. Was wird passieren? In meinem Fall- ich werde wohl meinen Mietern kündigen müssen. Bitter, es sind Rentner, nach der Wende mehrfach vertrieben- aber nach Steuern habe ich für eine VierZimmer Wohnung keine 500 Euro. Kriegen tue ich dafür- was? Kollegen von mir, die jetzt nach Deutschland zurückgehen, haben entweder eine eigene Wohnung ( die immer mehr leer stehen lassen während sie im Ausland sind weil teure Mieten ja schon die letzten Jahre gegen den Mietspiegel verstoßen haben) oder man steht mit einer Vielzahl Mitbewerber vor der Türe und kann schmieren.

Meine Prognose ist, dass mit dem Deckel mehr atypische Mietverhältnisse zustande kommen- befristet, möbliert, Untermiete etc.-, man irrwitzige ablösen zahlen muss, selber sanieren.

Ein Problem wie den massiven Mangel an Wohnungen kriegst Du nur mit mehr Wohnungen bekämpft, nicht mit mehr Regularien. Vor allem- wenn sich das Problem durch den Mietendeckel nicht löst-und genau das zeichnet sich ja ab, wenn jetzt noch weniger gebaut wird, wird das Problem gerade bei weiterem Zuzug stärker- muss die Regelung länger als 5 Jahre dauern. Und das Grundproblem ist, dass Du eben nicht für weniger als 15 Euro kalt neu bauen kannst. Und Neubau ist nach 5 Jahren nach Mietendeckel kein Neubau mehr. Sprich, man kann sich ausrechnen, dass sich Vermietungsbau nicht lohnt.

Und zu : das soziale Gefüge stimmte niht mehr: Ja, im Prenzlauer Berg bspw. wohnen nur noch 15 % der Bewohner von 1990. aber sorry- Berlin wollte Hauptstadt werden, unbedingt, und das hat halt Konsequenzen. In keiner Hauptstadt der Welt kannst Du billig innerstädtisch wohnen.

nun denn- warten wir es entspannt ab

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von Felica am 13.11.2019, 7:27 Uhr

Du sagst es. Wenn die Genossenschaften jetzt schon mit dieser Begründung aufhören, zeigt es eines, nämlich das dort nie Wohnraum schaffen im Vordergrund stand sondern nur das Millionen scheffeln gewollt war.

Mir kann niemand erzählen das sich trotz Deckelung diese Wohnungen nicht rentieren würde.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Hase67 am 13.11.2019, 8:14 Uhr

Es ist doch immer so: eine Regierung betreibt jahrelang Klientelpolitik oder kümmert sich schlichtweg nicht genug, weil es der bequemere Weg ist. Irgendwann ist die Situation nicht mehr zu halten, und es kommt ein Gesetzentwurf auf den Weg, der einen Ausweg aus dieser Sackgassenentwicklung bieten soll. Die erwartbare Reaktion der bisherigen Profiteure: Wir machen Druck, weil es kann ja nicht sein, dass die Regierung uns jetzt ans Bein pinkelt und uns unser schönes Verdienstmodell kaputt macht.

Das ist natürlich grob vereinfachend dargestellt, aber so ähnlich funktioniert die Politik der CDU/CSU seit Jahrzehnten.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Daffy am 13.11.2019, 8:22 Uhr

Du hast Blödsinn geschrieben, ich hab das korrigier. Erspar mir die wirren Ausbrüche.

> Was ist denn Deine Idee, um zu verhindern, dass man sich wohnen nicht mehr leisten kann?

In besonders begehrten Wohnlagen werden niemals alle wohnen können. Dass die Lobbygesetzgebung des Senats die Wohnungsknappheit verschärft, wurde ja schon erklärt.
Und gerade die politische Linke mit weitverbreiteten 'alternativen Lebensentwürfen' verkauft reine Besitzstandswahrung erfolgreich als Verteidigung der Krankenschwester und des Handwerkers mit ihren Familien; zu absurd für Satire, aber das ist Berlin.

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Was in der BZ nicht steht ist...

Antwort von shinead am 13.11.2019, 8:22 Uhr

... das beide der genannten Wohnungsbaugenossenschaften sehr wohl Bauvorhaben beginnen und fertigstellen werden. Es werden so über 700 Wohnungen entstehen.

Lediglich aus DIESEM Bauprojekt ziehen sie sich zurück. Das wäre eben jetzt zu viel.

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Re: Was in der BZ nicht steht ist...

Antwort von Ichx4 am 13.11.2019, 8:56 Uhr

dass

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...

Antwort von shinead am 13.11.2019, 9:11 Uhr

Den Fehler widme ich Dir ganz speziell. Mit Schleifchen!

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von tonib am 13.11.2019, 9:38 Uhr

Interessante Fernanalyse. Wahrscheinlich haben die Experten alle keine Ahnung.

Im konkreten Fall fehlt den Genossenschaften ("die nur Millionen scheffeln wollen") schlicht das Geld.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von tonib am 13.11.2019, 9:43 Uhr

Allerdings gibt es in Berlin seit fast 20 Jahren keine CDU-Regierung mehr.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von Hase67 am 13.11.2019, 10:55 Uhr

Die Regierung ist schon sehr lange SPD-geführt, aber von 2011 bis 2016 gab es eine Groko.

Aber wie auch immer: mein Beitrag war polemisch, weil mich die Unbeweglichkeit und Innovationsfeindlichkeit plus Klientelpolitik nervt. Die SPD ist da sicherlich keinen Deut besser als die CDU/CSU. Wie man zum Beispiel auch an der Lahmarschigkit beim Kohleausstieg sieht.

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Quelle?

Antwort von Berlin! am 13.11.2019, 11:46 Uhr

Danke für die Info.
So oder so ähnlich habe ich es mir schon gedacht, wie ich ja auch gesagt habe.

Hast Du eine Quelle für die Info?

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von kirshinka am 13.11.2019, 12:02 Uhr

Ich spreche aus Erfahrung und für Genossenschaften ist der Deckel absolute scheisse - aber sowas von!

Es muss zu Ende geführt werden, was grade renoviert wird, aber es wird im Bestand (viele Häuser in Berlin sind alt!) keine grundlegenden Modernisierungen - oder Schaffung neuen Wohnraums durch Erweiterungen oder Aufstockungen mehr geben.

Die Unsicherheit ist enorm!

Und ehrlich gesagt - Ein Verbot von AirBnB (vielleicht gekoppelt mit einer Vermietungsprämie) wäre wesentlich! Effizienter und zielführender.

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Re: wie lange ist ein Neubau ein Neubau

Antwort von kirshinka am 13.11.2019, 12:07 Uhr

Ganz genauso ist es!!!!!
Keine Einnahmen - kein Eigenkapital - keine Wohnraumschaffung!

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von kirshinka am 13.11.2019, 12:09 Uhr

Aber genau das passiert doch jetzt: die Schaffung von noch mehr Eigentumswohnungen!

Das was jetzt gebaut wird, ist für den Verkauf!

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Air BnB ist nicht das Problem

Antwort von Berlin! am 13.11.2019, 12:45 Uhr

Meinst Du wirklich, wenn es keine Air BnB -Wohnungen mehr gibt (mal von dieser Utopie ausgehend), dann gibt es mehr bezahlbaren Wohnraum? Unsinn. Diese Wohnungen liegen doch überwiegend in bevorzugten Wohngegenden. Wohnt da kein Touri mehr, dann zieht da bestimmt nicht die Mittelstandsfamilie mit 2 Kindern ein.

Und nochmal: der Mietendeckel ist nicht darauf aus, Wohnungen zu schaffen. das ist nicht Ziel des Gesetzentwurfs.
Ziel ist es vielmehr, die Verdrängung von Familien und Altmietern aus ihrem Kiez zu verhindern und Mieter zu schützen. Wohnen muß bezahlbar bleiben, auch in Berlin Mitte. Und darauf zielt das Gesetz ab.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von tonib am 13.11.2019, 13:22 Uhr

Zweckentfremdung ist sicher auch ein wichtiger Faktor, aber eben nur einer. Nach Schätzungen des Senats gibt es ca. 20.000 Ferienwohnungen und -zimmer, davon 1.9000 bzw. 3000 legale. Also nicht nichts, soviele Wohnungen müsste auch erstmal jemand bauen.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von tonib am 13.11.2019, 13:22 Uhr

1.900

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Re: Quelle?

Antwort von shinead am 13.11.2019, 13:30 Uhr

Hab' jetzt nur die eine gefunden:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/genossenschaftsvorstand-im-interview-wegen-des-mietendeckels-koennen-wir-uns-weitere-neubauten-nicht-leisten/25218388.html

vielleicht finde ich die andere auch noch.

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von Felica am 13.11.2019, 13:30 Uhr

In dem Falle, ja da bezweifel ich die Ahnungen dieser Experten. Welche wären das genau noch einmal?

Das das Geld fehlt zweifel ich an. Den man kann ja nur mit Geldern bauen die man auch hat. Das Geld in übrigen welches die Genossenschaften von ihren Mietern bekommen in der Hoffnung auch in Zukunft ausreichend Wohnraum zu haben. Den Genossenschaften werden im Gegensatz zu privaten Investoren daraus finanziert. Zudem haben genau die Genossenschaften es sich auf die Brust geschrieben für jeden bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

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Re: Air BnB ist nicht das Problem

Antwort von tonib am 13.11.2019, 13:34 Uhr

Aber ob in meine Ku-dammwohnung, die ich nur noch für 9,80 EUR vermieten darf, jetzt die Mittelstandsfamilie einzieht oder nicht doch die alleinstehende Managerin mit 60 Stunden-Woche und bescheinigtem mittleren sechsstelligen Einkommen (und bereitwilliger und ordentlicher Abstandszahlung), das kann man jetzt auch dreimal raten. Puffer für Ausfälle, Mietnomaden und Schäden ist jetzt nämlich Null.

Die einzigen, die von dieser Politik profitieren, sind die Leute, die jetzt schon schön wohnen, und die Reichen, die dann endlich mal richtig günstig wohnen können.

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von tonib am 13.11.2019, 13:40 Uhr

Tut mir leid, das ist mir zu wirr.

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Vertragsautonomie

Antwort von Berlin! am 13.11.2019, 13:51 Uhr

In Deutschland herrscht Vertragsautonomie. Privatpersonen oder private Unternehmen dürfen sich aussuchen, mit wem sie Verträge schließen. Dagegen kann auch ein solches Gesetz nichts machen.

Die großen Wohnbauunternehmen haben sicherlich ganz andere Möglichkeiten für die Probleme Mietnomaden etrc. als kleine vermieter. Und für letztere gibt es eine Härtefallklausel.

Nur mal nebenbei: direkt am Kudamm gibt es kaum Wohnungen, eher Gewerbe. Aber ich weiß, was Du meinst.
Ganz ehrlich: wenn ich weiß, dass ich auch in 10 Jahren nicht in meiner Wohnung wohnen kann, weil die Miete dann nicht auf 27 Euro pro qm gestiegen ist, dann gibt mir das ziemlich viel Sicherheit.
Wenn ich jetzt eine neue Wohnung suche, dann muß ich genau so suchen, wie alle anderen und habe genau so gute oder schlechte Chancen, weil Vermieter sich nunmal aussuchen dürfen, an wen sie vermieten.
Aber wenn jemand 25 Euro für den qm aufruft, dann falle ich schonmal als Bewerberin völlig raus. Außer, die Wohnung ist nur 20 qm groß.

Dieser Aufschrei ist mir so unverständlich. Auf einmal haben alle Mitleid mit den armen, armen Wohnbauunternehmen. Die gleichen Unternehmen, die ganze Siedlungen schon jetzt verfallen lassen, ganze Blöcke luxussanieren oder oder doer. Mein Mitleid hält sich bei Deutsche Wohnen und Co. echt in Grenzen.

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Stimmt

Antwort von Berlin! am 13.11.2019, 14:09 Uhr

...die genauen Zahlen habe ich gar nicht recherchiert. Danke. Das sind dann doch einige Wohnungen. Fragt sich halt, wo, wie groß etc. pp., sprich: wenn man die als "normale" Wohnungen hernimmt, sind sie dann brauchbar in Größe und Lage.
Aber ich weiß, was Du meinst. Der Senat hat schon vor....frag mich mal....2 Jahren oder so die verlängerung der erlaubnis zur Vermietung von Ferienwohnungen versagt bzw. nicht verlängert/auslaufen lassen. das ergebnis war aber eher, dass die Wohnungen dann verkauft wurden.

Es wird immer so viel gefordert: mehr Wohnungen bauen!
Die praktische Umsetzung ist dann aber doch nicht so leicht. Zum einen ist ja Berlin einfach mal Berlin. genehmigungsverfahren, Bauplanung....das dauert hier auch gerne mal. Und dauert. Und dann dauiert es noch etwas....
Zudem ist hier ja eine flächenmäßige Begrenzung, wie in jeder Stadt, die gleichzeitig auch Bundesland ist. Und ich finde es irgendwie auch verständlich, das niemand das Tempelhofer Feld zubauen will oder, mal etwas sarkastisch, den Tiergarten planiert und Hochhäuser draufsetzt.

Schwieriges Thema. Und wie gesagt: ich glaube nicht, dass dieses Gesetz der Weiheit letzter Schluß ist. Aber ich finde es grundsätzlich in Ordnung, dass zumindest ertsmal versucht wird, gegenzusteuern. So blöd es klingt: manchmal muß man einfach mal anfangen und abwarten, wie es sich auswirkt. Nachbessern kann ma ja.

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Re: Vertragsautonomie

Antwort von tonib am 13.11.2019, 14:13 Uhr

Ich habe hier nirgendwo Mitleid für die DW festgestellt - eher Unzufriedenheit (ggfs. auch Genugtuung?) darüber, dass jetzt noch weniger günstiger Wohnraum geschaffen wird.

Ich sehe das Problem der Mieterhöhungen (ich finde allerdings nicht, dass sich jeder eine Wohnung in Mitte leisten können muss). Aber so wie es gehandhabt wird, ist es falsch, weil ein Mietdeckel ohne richtig viel neue, günstige Wohnungen eben nur die jetzt gut Wohnenden und die Reichen begünstigt. Und neue, günstige Wohnungen wird es so nicht geben.

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Re: Air BnB ist nicht das Problem

Antwort von Leena am 13.11.2019, 19:52 Uhr

Ich weiß nicht, wie es in Berlin aussieht, aber von Reykjavík weiß ich, dass AirBnB wirklich ein massives Problem ist, weil man tatsächlich viel mehr Geld verdient, wenn man seine Wohnung (gerne auch das hinterletzte Loch am Rande der Stadt mit den Möbeln der verstorbenen Omma) ab und zu ein paar Tage an Touristen vermietet, als wenn man die Wohnung als Wohnung langfristig an richtige Mieter vermietet.

Mittlerweile darf man ohne besondere Genehmigung nur noch 80 Tage/Jahr vermieten und man versucht zu kontrollieren, dass das auch eingehalten wird. Die normalen Mieten in der Stadt sind in den letzten Jahren explodiert - wohl wirklich "dank" AirBnB.

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Re: Erste Genossenschaften stoppen Wohnungsbau wegen Mietendeckel

Antwort von As am 13.11.2019, 20:55 Uhr

Also ehrlich, einigen hier kann man ja echt nix recht machen. Ich hab doch noch im Ohr, dass eine normale Familie mit zwei Kindern oder so es sich ja echt nicht leisten kann, in Mitte zu wohnen, wegen der hohen Mieten, die müssen quasi weit raus aus der Stadt.
Jetzt heulen die gleichen Leute rum, dass man nun nicht mehr teuer vermieten kann im Zentrum und argumentieren, dass die Mittelstandsfamilie ja sowieso nicht dorthin ziehen will ( trotz günstiger Mieten) und man nun billig an Reiche vermieten " muss".

Was wollt ihr denn?
Gerade die großen Wohnungsvermieter haben doch jahrelang ordentliche Gewinne eingefahren und trotzdem nicht ausreichend investiert. Natürlich heulen die jetzt rum, aber die meisten hier fanden doch die Praxis der Luxussanierungen und anschließender horrender Mieterhöhungen nicht OK. Jetzt wird zumindest da ein Riegel vorgeschoben. Scheint aber auch nicht zu passen.

Bessere Ideen her!

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Re: Zweck des Gesetzes

Antwort von SassiStern am 13.11.2019, 22:00 Uhr

Oder mit Geld welches man von Banken bekommt und die wollen dann von der Genossenschaft sehen dass es sich rechnet. Wenn alles so einfach ist kann doch der Berliner Senat selbst Wohnungen bauen und vermieten. Wird bald auch gar nichts anderes mehr übrig bleiben als das.

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Deutsche Wohnen

Antwort von Berlin! am 14.11.2019, 8:21 Uhr

Nochmal: der Mietendeckel zielt NICHT auf Wohnung(neu)bau ab sondern auf Bestandsschutz. Er richtet sich gegen Vertreibung aus dem angestammten Kiez, Luxusmodernisierung etc..
Natürlich muss sich nicht jeder eine Wohnung in Mitte leisten können. Führt dann halt zu Gentrifizierung und völlig unnatürlich gewachsenen Strukturen, Altmieter werden vertrieben. Wenn schon Normalverdiener sich wohnen kaum noch leisten können, dann stimmt was nicht.
Es geht doch auch gar nicht darum, dass jeder in Mitte wohnen will. Aber wenn man dann gar nicht mehr einigermaßen zentral wohnen kann?

Für DW hatte und habe ich kein Mitleid. Die haben bisher nicht durch besonders vorbildlichen Service geglänzt oder durch besonders gute Instandhaltung etc.. Die schreien jetzt auf....das arme, arme Multimilliardendollar Unternehmen. Börsenwert: 16,8 Milliarden US-Dollar. Übrigens in der Gesellschaftsform einer SE.
Ich habe doch auch kein Mitleid mit der Deutschen Bank.

Das Wohnungen gebaut und günstigerer Wohnraum geschaffen werden muß, ist klar. Aber es muss eben auch Bestandsschutz geben. Klar, das betrifft nur die, die schon eine Wohnung haben. Aber das sind ja auch einige. Reiche profitieren auch? Tun sie. Klar.
Aber mit einem Unternehmen wie DW Mitleid haben und sich dann aufregen, dass auch sehr gut verdienende vom Mietendeckel profitieren...das passt nicht.

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Re: Deutsche Wohnen

Antwort von tonib am 14.11.2019, 8:54 Uhr

"Aber mit einem Unternehmen wie DW Mitleid haben und sich dann aufregen, dass auch sehr gut verdienende vom Mietendeckel profitieren...das passt nicht."

Kenn auch keinen, der das macht. Du?

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Wohl doch...

Antwort von shinead am 14.11.2019, 9:27 Uhr

...

Betroffene Städte (Lissabon, München, Amsterdam, Paris, Barcelona) haben sich letzten Monat in München getroffen um gemeinsame Pläne für ein neues EU-Recht zu schmieden.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/airbnb-treffen-paris-muenchen-1.4643054

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Re: Wohl doch...

Antwort von Berlin! am 14.11.2019, 11:29 Uhr

...also ich kann den Artikel nicht lesen, weil ich hier an diesem PC den Adblocker nicht ausschalten kann.

Aber es geht ja umd die Wohnungsnot in Berlin. Und ich wage zu prophezeien, dass es die auch ohne Airbnb gibt.
es ist auch kein gesetz gegen einen Anbieter, sowas geht nicht. Es wendet sich dann gegen diese Art von Anbietern.

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Re: Deutsche Wohnen

Antwort von Berlin! am 14.11.2019, 11:31 Uhr

Kennen ist jetzt zu viel gesagt.
Aber bei einigen Pressemitteilungen und auch hier im verlauf der Diskussion kommt es mir so vor, als wenn einige auf Seiten der Wohnungsunternehmen sind und nicht auf der der Mieter. jedenfalls wird sehr häufig betont, dass reiche Mieter mehr profitieren.

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Re: Wohl doch...

Antwort von shinead am 14.11.2019, 14:04 Uhr

Es sind schon einige Wohnungen die so dem Markt nicht zur Verfügung stehen. Dadurch entsteht eine (künstliche) Verknappung die dann wiederum die Preise anheitzt.

Beispielhaft wird Paris genannt wo wohl im innerstädtischen Bereich über 1000 Wohnungen dauerhaft unerlaubt zweckentfremdet werden.
Tatsächlich scheinen die Städte auch darin ein Problem zu sehen. Klar geht es nicht nur um den einen Anbieter. Es geht um alle die einen solchen Service anbieten.

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Re: Deutsche Wohnen

Antwort von tonib am 14.11.2019, 15:13 Uhr

Naja, zwischen Genossenschaften und einem börsennotierten Konzern gibt es ja auch noch ein paar Unterschiede. Ich habe das nicht so verstanden, dass diejenigen, die aus der Zeitung wiedergegeben haben, dass die Genossenschaften nicht mehr genug Geld für alle ihre Bauvorhaben haben, jetzt traurige Tränen für die DW verweinen.

Zum Thema "Reiche profitieren stärker": mich persönlich stört das gar nicht so, aber es steht doch den weiteren politischen Zielen des Senats entgegen und wird sicher auch eine Rolle bei der Prüfung der Angemessenheit/Verhältnnismäßigkeit der Maßnahme spielen - dass da wohnungspolitisch jedenfalls nicht das Ziel erreicht wird, dass Unter/Mittelschichtsfamilien jetzt günstiger an Wohnungen kommen. Genaugenommen wird das Gegenteil davon erreicht.

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Re: Wohl doch...

Antwort von Leena am 14.11.2019, 17:23 Uhr

Na ja, im Zweifelsfall darf man, weder als Mieter noch als Eigentümer, eine Wohnung nicht einfach so "umwidmen", d.h. sie nicht mehr zu fremden Wohnzwecken nutzen, sondern (eigen-)gewerblich. Und kurzfristige Vermietung ist gewerblich, nicht "Wohnzwecke". Teilweise ist es ja schon schwierig, wenn man eine Wohnung nicht mehr zu fremden, sondern zu eigenen Wohnzwecken nutzen will. Sozialbindung des Eigentums, was da halt so dran hängt...

In Reykjavík sind die Mieten seit 2011 um 48% gestiegen, weil man mit kurzfristiger Vermietung an Touristen viel mehr verdienen kann als man normaler langfristiger Wohnraumvermietung - das können sich verdammt viele normale Einwohner nicht mehr leisten.

https://www.srf.ch/news/wirtschaft/aufstand-gegen-airbnb-reykjavik-wehrt-sich

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