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Geschrieben von Benedikte am 30.11.2019, 18:29 Uhr

Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

die Zeitungen berichten es- Borjans und Esken sollen die neue SPD Spitze werden. Grokokritisch.

Der grokofreundliche Vize Kanzler Scholz hat klar verloren.

Was bedeutet das Eurer Ansicht nach?

Weg mit Scholz?

Raus aus der Groko? Oder pöstchenwahrend bleiben-die Partei verzwergt sich ja von Wahl zu Wahl und hat in Thüringen ja qusi gerade mal noch die 5 % Hürde übersprungen. Und jeder weiss- die schafft sie auch noch- von unten.

Waren die beide jetzt eine gute Wahl? Oder wären Scholz geywitz ( wie man die auch schreibt) die bessere Wahl gewesen?

Ich weiss nur eins- wenn die beiden gewählten honotig sind, müssen sie jetzt raus aus der Groko.

Wenn nicht- dann verlieren sie noch mehr an Glaubwürdigkeit.


Spannend.

Eure Meinung? Am liebsten beginnend mit Eurer Meinung, ob die jetzt raus aus der Groko gehen. Das interessiert mich am meisten.

 
30 Antworten:

Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von Jana287 am 30.11.2019, 18:45 Uhr

Die GroKo wird aus Angst vor Neuwahlen nicht zerbrechen.
Ich denke, es wird weiter gewurschtelt und es gibt noch ein paar teure Kompromisse, die echten Herausforderungen werden nicht angegangen.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von Benedikte am 30.11.2019, 19:24 Uhr

das denke ich auch- aus dem Bauch. Die SPD kann nur verlieren- und mutig auftrumpfen tust Du solange, wie Du nicht in der Verantwortung bist.

ABER- die haben ihren Sieg doch ihrem anti Groko Kurs u verdanken eben weil viele von der Basis, pöstchenbefreit, raus aus der Groko wollen. Da nicht rauszugehen, ist doch Harakiri. Für die beiden, aber vor allem für die Partei. Wenn sich noch mehr abwenden…

wobei- nach ersten Meldungen haben die beiden ihre Position ja schon abgeschwächt. Jetzt wollen sie nicht mehr unbedingt raus, sondern nur noch den Koalitionsvertrag nachverhandeln. Über zwei Jahre nach der letzten Wahl

in meinem nächsten leben werde ich Politologin und verdiene mein geld durch Talksows. als Expertin.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von SassiStern am 30.11.2019, 20:02 Uhr

Bedeutet die Linke wird Wähler an die SPD abgeben. Die SPD dafür an Grüne, CDU und AfD.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von Jana287 am 30.11.2019, 20:09 Uhr

Ja nachverhandeln ist in der aktuellen Position gar nicht so verkehrt.
Denn die CDU will auch keine Neuwahlen riskieren, also sind sie ein Stück weit erpressbar ... ähm kompromissbereit meine ich.
Deswegen sage ich ja, die echten Herausforderungen wird man nicht angehen, aber ein paar medienwirksame und teuere Kompromiss machen.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von Benedikte am 30.11.2019, 20:20 Uhr

Sassi

ja- aber wie ist die Bilanz? Verlieret die SPD in Summe- oder gewinnt sie?

Sie wird im übrigen nicht nur an Linke abgeben. sondern auch an AfD- die Wanderbewegungen ei den letzten Wahlen haben das seltsamerweise immer wieder gezeigt.

Fraglich aber- unterm Strich- mehr abgeben oder mehr gewinnen?

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von SassiStern am 30.11.2019, 21:14 Uhr

SPD wird leicht gewinnen und dafür geht die Linke Richtung 5%.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von kuestenkind68 am 01.12.2019, 0:27 Uhr

Der Koalitionsvertrag wird hoffentlich nicht nachverhandelt. Was will die SPD denn noch für Forderungen stellen? Auch die SPD muss sich an geschlossene Vereinbarungen halten. Wenn kein Vertrag mehr bindend ist und immer wieder neu verwässert werden kann, dann sind wir echt auf dem Weg zur Bananenrepublik. Die SPD hat den Vertrag so unterschrieben. Wenn es denen nicht passt, dann müssen sie halt raus aus der Koalition. Das wird allerdings nicht passieren, denn dann würden sie ja massiv Stimmen und Bundestagssitze verlieren und das die SPD Abgeordenten das mitmachen glaube ich erst, wenn Weihnachten und Ostern an einen Tag fallen. Entweder weiter wie vereinbart (ich verstehe das Gejammer eh nicht, die SPD hat doch vieles erreicht, was im Koalitonsvertrag steht) oder eben Ende Aus Vorbei. Wäre mir fast lieber, dann müssen sich nämlich alle Parteien bewegen. Entweder handelt Frau Merkel dann doch ne Jamaika Koaliton aus. Oder vielleicht sogar Jamaika mit Frau AKK (wobei ich die nicht als Kanzlerin haben möchte, aber die CDU ist ja so blöd, die wirklich noch als Kandidatin zu nominieren). Oder die CDU wagt eine Minderheitsregierung. Das hieße aber, in Kauf zu nehmen, dass manche Entscheidungen eben die Stimmen der Afd brauchen, was die CDU nicht will.
Im Grunde wären wir alle mit Neuwahlen besser dran. Nur die SPD nicht, weil die ja kaum noch Stimmen bekämen. Stand heute würde es dann wohl auf Schwarz Grün hinauslaufen. Und ehrlich: das fände ich spannend.
Aber ich denke, die SPDler werden an ihren Pöstchen festhalten wollen und sich damit noch unglaubwürdiger machen und noch mehr Stimmen verlieren...

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von Hase67 am 01.12.2019, 11:57 Uhr

Ich fand ja die Wahlbeteiligung erschreckend niedrig und komme immer mehr zu dem Schluss, dass der Zusammenhalt innerhalb der SPD als Partei auf tönernen Füßen steht und die Basis einfach nur müde ist. Ob das jetzt an der Groko und an Olaf Scholz liegt, weiß ich nicht. Borjans und Eskens sind für mich keine Wunschkandidaten, weil sie - bis auf die Steuer-CD-Sache bei Borjans - so farblos sind. Gewinnt man mit solchen Kandidaten Wählerstimmen? Das erscheint mir äußerst fraglich, aber abwarten.

Ich bin ja alt und habe jetzt schon zum wiederholten Male gedacht, dass mit dem aktuellen Personal in den Volksparteien wirklich kein Blumentopf zu gewinnen ist. Weder hat AKK das Format, Kanzlerkandidatin zu werden (wer hätte gedacht, dass Angela Merkels Schatten einmal größer sein würde als der von Helmut Kohl?), noch kann man sich aus den Reihen der SPD jemanden als Kanzlerkandidaten vorstellen. Ich hätte Olaf Scholz auch nicht gewollt, wenn ich die SPD wählen würde - zu bräsig, zu pragmatisch, zu abgehoben.

Aber zu der aus deiner Sicht interessantesten Frage: Ich glaube nicht daran, dass die Groko zerbricht. Ich fand damals, dass sie ein Riesenfehler war (und freue mich diebisch, dass diese Entscheidung seinerzeit Christian Lindner nicht den Applaus und Zulauf beschert hat, den er sich vielleicht ausgerechnet hat), der seltsamerweise der SPD mehr geschadet als der CDU/CSU, aber ich glaube nicht, dass man sie jetzt "mittendrin" zerschlägt. Ich bin auch gespannt, wie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Bundesebene mit Ministern funktionieren soll, denen man mit dieser Wahl de facto das Vertrauen entzogen hat. Dabei tut mir Olaf Scholz (selbst verschuldet, meines Erachtens) weniger leid als Leute wie Malu Dreyer.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von SassiStern am 01.12.2019, 12:17 Uhr

Ich freue mich dass beide gewählt worden

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von Benedikte am 01.12.2019, 12:35 Uhr

Hase

da sind wir ziemlich einer Meinung.

Groko als Zweckbündnis von zweien, die nicht überzeugen konnten

farblose SPD Führung ( sie knapp 60, aber neu und ja auch unverbraucht, aber eben auch total unbekannt, er Ruheständler)

vom Raus aus der Groko schon abgerückt in Richtung nachverhandeln ( jetzt, was denn noch)

mich erinnert diese Groko an den Spruch " geniesst den Krieg, der Frieden wird fürchterlich"

denn zerbräche sie- beide "Groß" koalitionäre verlören

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von SassiStern am 01.12.2019, 21:08 Uhr

Einer Koalition aus den nächsten zwei Wahlverlierern bleibt ja kaum etwas anderes übrig als bis zur nächsten regulären Wahl weiterzumachen.

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Das ist schwer zu sagen...

Antwort von Ralph am 01.12.2019, 23:00 Uhr

... fest steht,daß die SPD seit langem ein einziges Problem hat: Sie hat duchaus Erfolge vorzuweisen, Teile der Partei, auch dieses komische Siegerduo, redet diese aber kaputt.

Ja, vordergründig gibt es vor den geputzen Presselinsen öfter mal ein Hauen und Stechen, HINTER den Kulissen arbeitet diese GroKo aber, und das nicht schlecht. Gut, am Klimapaket gibt es sicherlich Einiges zu kritisieren, es ist aber ein Irrglaube, daß eine Regierung anderer Coleur das automatisch anders machen würde. Von daher bleibt in diesem Punkt nur der andauernde Protest der Straße.

Ich hatte mir Scholz gewünscht, weil ich seinen Politikstil aus meiner Heimatstadt her kenne, "anständig regieren", Stichwort 5.000 (Sozial-) Wohnungen per anno hat er versprochen, bis zu 10.000 sind es derzeit jährlich. Daß das derzeit nicht zur Senkung der Mieten führt, ist nicht sein Verschulden. Schwarze Null, ja bitte, im Interesse unserer Kinder und Enkel, die an Anrecht darauf haben, daß sie Regierungen wählen können, die finanzpolitischen Spielraum haben.

Das Gewinner-Duo will sich wieder verschulden, Herr B. hat mehrere verfassungswidrige Haushalte im Landtag von NRW eingebracht. Zu deutsch: DIESE Sorte Sozialdemokraten kann leider nicht mit Geld umgehen, die SPD-Finanzminister der letzten Jahrzehnte (Eichel, Steinbrück, Scholz) sehr wohl. DAs, was diese drei an finanfpolitischen Vertrauen aufgebaut haben, weden die PArteilinken binnen rekordverdächtiger Zeit mit dem Arsch umwerfen. In meinen Augen ist das Ergebnis ein großes Fiasko, das die SPD definitiv weiter in den Abgrund führen wird.

Ich hoffe, daß die GroKo fortgesetzt wird, alles andere ist Harakiri.

Ralph

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Re: Das ist schwer zu sagen...

Antwort von Hase67 am 02.12.2019, 7:29 Uhr

Ich verstehe ja die Argumentation immer nicht so ganz, wieso die "schwarze Null" wichtig für unsere Kinder und Enkelkinder ist. Ein Staatshaushalt ist doch kein privater... Dass man das Geld nicht unsinnig zum Fenster rausschmeißen soll, versteht sich selbstredend. Aber wieso eine gewisse Verschuldung für sinnvolle Zwecke (Förderung ökologischer Technologien, Sanierung maroder Infrastruktur, so wie die beiden es sich scheinbar auf die Fahnen geschrieben haben - Eigenaussage) so katastrophal sein soll für unsere Kinder und Enkelkinder...

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Re: Das ist schwer zu sagen...

Antwort von Shanalou am 02.12.2019, 7:56 Uhr

Das ist so eine Sache. Ich hab von der Materie relativ wenig Ahnung, aber 1,9 Billionen Euro Schulden sind auch nicht so wenig. Die letzten 4 Jahre wird es zwar weniger, aber hauptsächlich auf Grund der geringen Zinsbelastung (bzw. Negativzinsen). Und da zahlen wir eben auch die Zeche. Durch das niedrige Zinsniveau gibt es nur niedrige Renditen bei Lebensversicherungen und Banken. Steigt das Zinsniveau fällt auch die schwarze Null.
Beim Schuldenmachen kommt es auch darauf an, wie man als Land von den Rating- Agenturen eingestuft wird. Deutschland steht im Moment sehr gut da. Aber es ist anzuraten es auch dabei zu belassen, wenn man für Kredite auf dem internationalen Markt keine schlechten Bedingungen will und wir wissen nicht, wie die Steuereinnahmen in den nächsten Jahren sein werden.
Staatsbankrotte gibt es durchaus, richtig doof wird es, wenn es ein EU- Land trifft. Grundsätzlich finde ich auch die schwarze Null gut, denn auch im normalen Leben sollte man nicht deutlich mehr ausgeben als man hat. Aber es ist immer ein Abwägen, wann auch Schulden sinnvoll sein können. Grundsätzlich kann man aber nicht davon ausgehen, dass alle Investitionen sich in der Zukunft auch immer bezahlt machen.

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Re: Borjans-Eskens ( nicht aus der Zeitung)

Antwort von KathrynJ am 02.12.2019, 8:32 Uhr

Mein Senf, habe nicht die Zeit, alles durchzulesen:
Die Wahl zeigt deutlich, in welche Richtung es gehen soll. Neuwahlen sind ein realistisches Szenario.
Die SPD will sich "emanzipieren", was nach den letzten Ergebnissen auch verständlich ist. In der GroKo müssen alle Parteien ähnlich arbeiten, was zur Folge hat, dass der Wähler denkt: Ist ein Schmelztiegel, egal, wen ich wähle. Also wähle ich die Partei, die "hervorsticht". Deswegen schneiden die Grünen (als der innerparteiliche David gegen Goliath) gut bei Wahlen ab (die Linken siehe Thüringen), aber leider ebenso AfD.

Kann schief gehen, und die SPD ist der Verlierer. Auf der anderen Seite ist sie im Moment an die CDU gebunden, und muss "durchgeplante" Vorhaben wie die von Scheuer mit durchwinken (dabei nicht vergessen, dass die CDU die CSU und somit Scheuer an der Backe hat)!
Ob jetzt eine Minderheitsregierung oder eine Winner-Koalition besser ist, keine Ahnung. In einer großen Koalition müssen sich alle Parteien fast bis zum Identitätsverlust gegenseitig anpassen. Kann gut gehen oder für einzelne Parteien zum Problem werden, besonders, wenn es großteils um Machterhaltung und Überleben IN der Koalition geht.
Ich habe Bedenken, dass die AfD bei Neuwahlen als Gewinner rausgeht, weil viele Leute das Gefühl haben, den "Großen" geht es nicht ums Volk sondern um Machterhaltung (den Eindruck habe ich zeitweise selber, würde aber deswegen niemals diese Partei wählen), und da sich die AfD als die Partei der Frustrierten/Abgehängten/Ängstlichen/usw. etabliert hat.
Wenn ich Denkfehler habe, bitte darauf hinweisen, ich habe mehr oder weniger ungefiltert meine Gedanken formuliert.

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Re: Das ist schwer zu sagen...

Antwort von Hase67 am 02.12.2019, 8:39 Uhr

Ich bin ja auch keine Volkswirtschaftlerin, frage mich aber, ob das nicht auch Schönrechnerei ist. Denn das niedrige Zinsniveau (das zum Beispiel Deutschland bei der Vergabe von Unternehmenskrediten extrem begünstigt, im Vergleich zu sehr schlechten Kreditvergabebedingungen für viele Länder Südeuropas) ist ja künstlich herbeigeführt und soll vorgeblich der Wirtschaftsförderung dienen, de facto tut es das aber nur zu einem kleinen Teil. Es sorgt zum Beispiel für massive wirtschaftliche Unterschiede innerhalb der EU, die unter anderem dafür sorgen, dass Deutschland zwar eine wirtschaftliche Vormachtstellung und damit gleichzeitig eine große politische Macht hat, andererseits aber der Zusammenhalt innerhalb der EU ausgehöhlt wird und wir trotz vordergründigen Reichtums im internationalen Vergleich bei einigen Dingen (zum Beispiel bei der Digitalisierung, aber auch bei der Steuerlast für den einzelnen Bürger) katastrophal schlecht dastehen. Gleichzeitig ist der Mindestlohn hier extrem niedrig im Vergleich zu unserer Wirtschaftskraft, und die Löhne wachsen auch zu langsam.

Wir fahren also eine extrem an monetären, wirtschaftlichen und unternehmenspolitischen Interessen orientierte Politik, die andererseits mit Durchhalteparolen und Schönrednerei vertuscht werden. Und unser eiserner Sparkurs führt unter anderem dazu, dass der für Europa m. E. absolut zentrale Zusammenhalt zwischen Frankreich und Deutschland an allen Ecken und Enden knirscht und quietscht. Wenn Merkel als anerkannte Außenpolitikerin weg ist und nichts Vernünftiges nachfolgt, bin ich gespannt, wie unsere Rolle auf dem internationalen Parkett in Zukunft aussehen wird. Ein Macron hat da m. E. deutlich mehr Potenzial für eine tonangebende Rolle innerhalb der EU als Frau KK oder wer auch immer dann die Kanzlerin oder den Kanzler stellen wird.

Abgesehen davon ärgern mich Klischeebehauptungen wie von den "Linken, die nicht mit Geld umgehen können". Einen so wahnsinnig tollen Durchblick scheinen die "Realos" unter den Finanz- und Wirtschaftspolitikern ja auch nicht zu haben, wenn man an die CumEx- und Cumcum-Geschichte denkt. Das ist lange still im Hintergrund gelaufen, aber es wurde auch vieles vertuscht. Leute wie Schäuble, Altmaier & Co. haben doch letztendlich nur andere Interessenschwerpunkte als eine "linkere" Ausgabepolitik. Jemandem wie Sarah Wagenknecht traue ich zum Beispiel durchaus einen sehr guten wirtschaftlichen Durchblick zu.

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Re: Das ist schwer zu sagen...

Antwort von Shanalou am 02.12.2019, 9:21 Uhr

Im großen und ganzen kann ich dir zustimmen. Es ist tatsächlich dringend an der Zeit in gewissen Bereichen zu investieren. Was mich aber bei der SPD ärgert, ist, dass sie es nicht schafft, sich wirklich mal wieder auf die Seite der Arbeitnehmer zu stellen. Und zwar denjenigen, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Das ist das Thema der Linken und zwar völlig zurecht. Mit der Grundrente ging es jetzt zwar, zumindest ein bisschen, in die richtige Richtung, aber ein vernünftiges Rentenkonzept ist das noch lange nicht. Alle reden von Altersarmut, aber ziemlich viele Rentner sind steuerpflichtig. Und das trifft nicht nur die "reichen" Rentner. Was soll das?? Die Pflege ist nicht einmal annähernd im Griff und niemand hat ein vernünftiges Konzept.
In letzter Zeit wurde alles von zwei Themen überlagert: Zuerst die Flüchtlinge, jetzt das Klima. Hier sollte man mal wieder zu einer ausgewogeneren Gewichtung der Themen zurück finden. Viele Themen haben auch die Linken in ihrem Programm und die SPD hat sich völlig verzettelt.

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Man sollte nie vergessen...

Antwort von Ralph am 02.12.2019, 22:15 Uhr

... daß die SPD nur deshalb erneut in diese GroKo eingetreten ist, weil Lindner und seine FDP sich vor der Verantwortung gedrückt haben. Als Alternative stand einzig die erneute GroKo. Die SPD wollte das nicht, hat sich aber aus Verantwortung für das Land gefügt/fügen müssen.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, daß Große Koalitionen nur ausnahmsweise eingegangen werden sollten. Für mich stellen sie mehr eine Art "Betriebsunfall" in der Demokratie dar. Das Erstarken der Ränder, wie es immer von Politikwissenschaftler thematisiert wird, ist ja nach drei GroKO seit 2005 denn auch eingetreten.

Ralph

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Re: Man sollte nie vergessen...

Antwort von kuestenkind68 am 03.12.2019, 0:26 Uhr

Wenn die FDP die Koalition eingegangen wäre, hätte man ihnen vorgeworfen, sie wären ja nur auf die Posten aus gewesen. So oder so hätten sie verloren. Ich finde, Herr Lindner hatte damals Mut und Rückgrat sich nicht in eine Koaliton quetschen zu lassen, die seiner Partei nicht gut getan hätte. Sicher hat er damals darauf spekuliert, dass es eine Minderheiten-Regierung gibt oä. Das wäre eine spannende Option gewesen, vielleicht hätte das sogar sehr viel positives bewegen können...
Dass die SPD doch die Koaliton eingegangen ist, zeigt nur, dass die eben ihre Pöstchen nicht verlieren wollten. Und eben kein Rückgrat gezeigt hat. Und niemand hat sie gewzunden, auch der Bundespräsident nicht. Man hätte damals auch höflich Nein sagen können und feixend zusehen können, wie Frau Merkel sich müht, dann noch eine Regierung zu bilden. Das jetzt aber der FDP immer noch anzulasten zeigt nur eines, dass die SPD keine weiteren Argumente hat, warum sie jetzt die bessere Alternative wäre. Ich vermute, dass man jetzt gerade wieder anti FDP agiert, weil man Angst hat, dass die letzten verbliebenen SPD-Wähler vom nicht ganz linken Flügel dann die FDP wählen und diese dann die SPD bei der nächsten Wahl überholt.

Und ganz ehrlich: lieber FDP als Afd wählen um seinen Protest auszudrücken, oder?

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genau das sehe ich anders

Antwort von Benedikte am 03.12.2019, 4:45 Uhr

Ralph

ich teile Deine Analyse in ganz vielem.

Nur- die bezeichne das Verhalten der FDP nicht als "Drückebergerei", sondern als prinzipientreu und konsequent. Es war nicht ausreichend liberale Politik durchzusetzen, viele der Geldgießkannenprojekte- von Mütterrente, Rente mit 63 bis zur Grundrente waren das Gegenteil von deren Politik. Und wenn das zuviel wird- dann muss man raus. Kurzum- ich habe Respekt vor der Entscheidung.

Und mein Empfinden ist nicht, dass die SPD sich "geopfert" hat. Meins ist, dass die in dem Moment, wo sie eine Möglichkeit zur Regierungsbeteiligung gesehen haben, die sofort angenommen haben. Trotz Nahles " die kriegen sie ab dann und dann auf die Fresse", trotz Schulz " ich werde kein Minister im Kabinett Merkel", der dann als erstes innerparteilich alle Hebel und Intrigen angestrengt hat, Außenminister zu werden.

Und darüber stolpert die Partei halt- weil in der SPD viele das nicht tragen, und je weiter die Partei abrutscht, umso mehr. Ich selber bin ja vom Niederrhein- direkte Umgebung Ruhrgebiet und habe und hatte da Kontakte hin. Wenn man da den Niedergang dieser ehemals stolzen SPD sieht- im Ruhrgebiet konntest Du Vogelscheuchen und Tortenheber für die SPD kandidieren lassen, immer absolute Mehrheit- eben weil die heutige SPD nicht mehr für das steht, was sie mal war- dann kann man nur sagen, dass die Pöstchenkleberei statt Neustart ihnen nicht gut tut.

aber jedenfalls- sonst bin ich weitestgehend bei Dir.

PS- schön, dass Du wieder da bist

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Re: Warum immer noch die Bezeichnung GroKo?

Antwort von SassiStern am 03.12.2019, 8:51 Uhr

Das entspricht doch gar nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten.

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Re: Man sollte nie vergessen...

Antwort von SassiStern am 03.12.2019, 8:54 Uhr

Es ist doch nur ein Mythos dass FDP oder AfD nur oder auch nur vermehrt aus Protest gewählt werden. Als ob sonst nur zwei große Parteien das Abo darauf haben aus Gründen des Programms gewählt zu werden. So eine Sichtweise ist einfach nur überheblich und noch dazu völlig unrealistisch.

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Re: genau das sehe ich anders

Antwort von Hase67 am 03.12.2019, 9:24 Uhr

Im Nachhinein lässt sich immer trefflich spekulieren, weshalb die FDP und die SPD diese Entscheidungen gefällt haben. Meine ganz persönliche Einschätzung ist, dass die FDP von außen blickend ziemlich genau gewusst hat, dass sie zwischen der Betonköpfigkeit der CDU/CSU und den ökologischen und sozialen Zielen der Grünen zerrieben worden wäre. Da war für sie kein Blumentopf zu gewinnen.

Die SPD hat sich aus meiner Sicht einfach breitschlagen lassen. Und unterschätzt, wie gefährlich weitere vier Jahre GroKo für die Wählerunterstützung sind. Meines Erachtens setzt sich das SPD-Wahlpublikum aus zwei Gruppen zusammen: Denen, die sozialdemokratische und durchaus auch sozialistische Ziele wichtig finden (insofern ist es jetzt vielleicht auch konsequent, dass da zwei gewählt wurden, die diesem Aspekt wieder mehr Profil verleihen wollen und auch an die moralischen Standards der SPD erinnern), und den Traditionswählern, den Arbeitern, weil die SPD historisch ihre Sache vertreten hat.

Nun kann die SPD aber relativ wenig dafür, dass die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung global und national immer weniger traditionelle Arbeiter braucht. Die Ängste, die dadurch entstehen und die Tatsache, dass der Stolz der Arbeiter, mit ihren manuellen Fertigkeiten einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der Gesellschaft zu leisten, mit immer stärkerer Digitalisierung und Maschinisierung den Bach hinuntergeht, hat natürlich keine Partei originär verschuldet, aber sie ist ein Fakt. Und da wird der Kampf um die "Fleischtöpfe" mit harten Bandagen geführt. Und dannn sind natürlich auch potenziell billigere Arbeitskräfte aus anderen Ländern eine Bedrohung.

Es ist nur leider so, dass sich diese Entwicklung nicht wird zurückdrehen lassen können, und dass längerfristiig die Erwerbstätigkeit als Dreh- und Angelpunkt des Lebens und zur Sicherung des Grundeinkommens immer mehr an Bedeutung verlieren wird, zumindest für Menschen, deren Tätigkeiten durch Maschinen ersetzbar sind. Das ist ein Bedrohungsszenario, auf das meines Erachtens keine der aktuellen Regierungsparteien eine wirkliche Antwort hat, weil sowohl die CDU/CSU als auch die SPD mit ihrem Denken massiv im 20. Jahrhundert verankert geblieben sind. Letztendlich ginge es statt hohlen Phrasen und Symbolpolitik, um dem Wähler nach dem Mund zu reden, eigentlich eher darum, Klartext zu reden und den Menschen die Angst vor neuen Gesellschaftsmodellen (mit einem bedingungslosen Grundeinkommen und anderen Formen des Wachstums) und da an brauchbaren Konzepten zu arbeiten, die die Menschen auch überzeugen. Davon merke ich aber im Moment sehr wenig. Wenn das aber nicht passiert, wird sich der gesellschaftliche Graben zwischen Arm und Reich und intellektuellem Establishment und "Arbeiterklasse" immer weiter vertiefen.

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Re: genau das sehe ich anders

Antwort von Jana287 am 03.12.2019, 10:17 Uhr

Ach die SPD hätte genug Wählerpotential unter den Arbeitern, Angestellten, Aushilfen, Aufstockern, Leiharbeitern, sogar die Rentner sind potentiell SPD-Wähler. Ist ja nun nicht so, dass es durch die Industrialisierung alle diese Gruppen nicht mehr gibt. Sie macht aber seit Jahren keine Politik mehr für diese Menschen, deshalb sind die aktuellen Wahlergebnisse absolut verdient.
Ich hab Zahlen von 2018 gefunden:
40,68 Millionen Arbeitnehmer, 4,17 Millionen Selbständige. Wenn aktuell nur noch 6 bis 7 Millionen SPD wählen, dann ist da genug Wählerpotential, daran liegt es nicht!

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Re: Warum immer noch die Bezeichnung GroKo?

Antwort von Berlin! am 03.12.2019, 11:10 Uhr

ich weiss, es ist echt eine absurde Bitte....
Aber kannst Du Dir vorstellen, dass solche Sprüche echt besser sind, wenn man einige Argumente, Fakten etc. beifügt?

Ich zeige es Dir mal. Ein solcher Satz kann in etwa so aufgebaut werden:

Es enstpricht doch gar nicht mehr den tatsachen, denn.... (jetzt das Argument oder die Fakten).

Wenn Du das hinbekommst, darfst Du sicher auch wieder bei den großen Kindern mitreden.

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Re: Warum immer noch die Bezeichnung GroKo?

Antwort von shinead am 03.12.2019, 11:41 Uhr

Es entspricht den aktuellen Gegebenheiten im Bundestag. Deshalb heißt es GroKo. Verrückter weise ändern sich die Gegebenheiten dort nämlich immer nur nach Bundestagswahlen und nicht durch Umfragen oder Landtagswahlen.

Verrücktes Konzept, gelle?

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Re: Warum immer noch die Bezeichnung GroKo?

Antwort von SassiStern am 03.12.2019, 14:55 Uhr

Dann schauen wir mal wie die Koalition in zwei Jahren heißt.

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Re: Man sollte nie vergessen...

Antwort von KathrynJ am 03.12.2019, 16:53 Uhr

Der Lindner...
Damals habe ich gedacht, dass Lindner zu seinen Prinzipien steht. Aber so, wie er sich weiterhin gebärdet, und sich nach der Thüringen-Wahl aufgeführt hat, als hätte die FDP mehr oder weniger gewonnen (sie haben es nach 10 Jahren gerade mal so geschafft) und könnte irgend welche Forderungen stellen, hat er Sympathie-Federn für mich gelassen, ganz gewaltig sogar (Richtung gerupftes Hähnchen).
Ich glaube, er poltert lieber aus der zweiten Reihe. Denn in dieser Position kann man gut auftönen, ohne selber etwas tun zu müssen. Für mich ist er ein Blender!

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Re: Man sollte nie vergessen...

Antwort von KathrynJ am 03.12.2019, 16:53 Uhr

Der Lindner...
Damals habe ich gedacht, dass Lindner zu seinen Prinzipien steht. Aber so, wie er sich weiterhin gebärdet, und sich nach der Thüringen-Wahl aufgeführt hat, als hätte die FDP mehr oder weniger gewonnen (sie haben es nach 10 Jahren gerade mal so geschafft) und könnte irgend welche Forderungen stellen, hat er Sympathie-Federn für mich gelassen, ganz gewaltig sogar (Richtung gerupftes Hähnchen).
Ich glaube, er poltert lieber aus der zweiten Reihe. Denn in dieser Position kann man gut auftönen, ohne selber etwas tun zu müssen. Für mich ist er ein Blender!

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Beim Begriff "schwarze Null"...

Antwort von KathrynJ am 03.12.2019, 16:54 Uhr

...sehe ich immer Scheuer vor mir, da kann ich machen, was ich will.

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