1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von yv am 28.09.2006, 13:47 Uhr

Waldorfschule?

Wir haben uns nun entschieden, unsere Tochter von der Schule zu nehmen. S. Thema: Probleme mit der Klassenlehrerin.
Hat jemand Erfahrungen mit Waldorfschulen gemacht???

 
15 Antworten:

Re: Waldorfschule?

Antwort von nana123 am 28.09.2006, 14:47 Uhr

Ich habe dein Problem nur still mitgelesen und war schon gespannt wie es weitergeht.

War das Gespräch so schlimm? Hätte gedacht, dass sich alles zum Guten wendet.

Bei uns steht die Schulfrage erst nächstes Jahr an, aber wir machen uns jetzzt schon Gedanken. Wir schwanken zwischen einer öffentlichen und einer Privaten (katholischen) Schule. Eine Walddorfschule haben wir leider nicht in der Nähe.
Habt ihr keine Möglichkeit euch vorort zu informieren? Ich würde mal vorbeischauen und auch mit den Leuten dort reden und sehen ob dieeuch zusagen.
Wie du gemerkt hast steht und fällt alles mit den Lehrern. Nicht, dass ihr vom Regen in die Traufe kommt.

lg
nana

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Re: Eher nicht...

Antwort von Bonniebee am 28.09.2006, 14:53 Uhr

Hallo,

meine Tante ist Waldorflehrerin, daher habe ich ein paar "Insider"-Einblicke gewinnen können im Laufe der Jahre.

Man sollte sich wirklich gut mit der Anthroposophie nach Rudolf Steiner beschäftigen, wenn man ein Kind in eine Waldorf-Einrichtung schicken möchte. Die Anthroposophen haben ein teilweise skurril anmutendes Weltbild mit religiösen und pseudo-religiösen Elementen, das auch an die Kinder vermittelt wird. So wird z.B. der Glaube an gute und böse Engel vermittelt, bestimmte Sportarten sind verboten (Ballett, Fußball) und die Eltern dürfen keinen Fernseher besitzen bzw. es darf in der Familie nicht ferngesehen werden.

Ein Teil der Waldorf-Pädagogik ist sicher sehr gut. Es wird viel Wert auf Selbstverantwortung und eigenständiges Lernen gelegt, sowie auf Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung. Körperliche und seelische Harmonie sind wichtig (z.B. durch Eurythmie-Übungen angestrebt).

Allerdings werden Kinder nicht zum Lernen angehalten, wenn sie keine Lust dazu haben. Sie dürfen dann auch rausgehen oder faulenzen, während die anderen, die sich an diesem Vormittag fürs Lernen entschieden haben, gerade arbeiten. Diese lasche Handhabung eignet sich nicht für alle Kinder. Manche haben nicht genug Eigenantrieb, um selbst über ihr Lernpensum entscheiden zu können, sondern hängen eher ab. Manche Kinder fühlen sich auch unterfordert durch dieses Konzept, je nachdem.

Mein Hauptkritik-Punkt ist, dass die Anthroposophen in ihren Einrichtungen eine Art Parallelwelt erschaffen, die mit den Anforderungen der Leistungsgesellschaft nichts zu tun hat. Es wird mehr oder weniger nach dem Lustprinzip gehandelt - wozu ich also keine Lust habe, das mache ich einfach nicht. Früher oder später müssen jedoch alle Kinder und Jugendlichen auch mit der Realität klarkommen, worauf sie in Waldorf-Einrichtungen nicht gut vorbereitet werden, finde ich.

Viele (sicher nicht alle) Waldorf-Schüler und Ex-Waldorfschüler, die ich kenne, darunter mein Cousin, haben große Mühe, später Struktur in ihr Leben zu bekommen oder für sich selbst ein Ziel zu formulieren. Vieles wird ausprobiert, wenig zu Ende gemacht. Waldorf-Schüler haben überdurchschnittlich oft keinen Schulabschluss oder schließen keine Beufsausbildung ab (ist nur meine persönliche Beobachtung, kein statistischer Wert). Sie haben gelernt, nur zu tun, wozu sie gerade Lust haben. Mit dieser Einstellung ist es sehr schwer, auch die schwierigeren Zeiten, die zu jeder Ausbildung oder Schullaufbahn gehören, durchzustehen.

Langer Rede kurzer Sinn: Lies ein paar Bücher über Waldorfpädagogik, Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Wenn Du Dich danach für eine Anmeldung entscheidest, musst Du sehr hartnäckig sein. Viele Waldorfeinrichtungen sind übervoll (Wartelisten, so dass man kurzfristig eh nix kriegt, sondern mehrere Jahre vorher anmelden muss). Oder sie lehnen pauschal erstmal alle Bewerber ab, um deren Entschlossenheit zu testen. Man muss immer persönlich hingehen, unter Umständen auch mehrfach und hartnäckig, Telefonanfragen haben meist eh keine Chance.

Grüßle,

Bonnie-B

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Re: Eher nicht...

Antwort von LeeAnn am 28.09.2006, 15:14 Uhr

eine Freundin von mir macht mit ihrem Sohn gerade das gleiche durch. Mit gleicher Vorgehensweise. Die Waldorfschule in unserer Nähe ist allerdings nicht der Hit (kann bei Euch ja anders sein). Sie hat eine andere Lösung gefunden. Etwa 10 km entfernt gibt es eine sehr gute "normale"Grundschule , dort wird sie über die "Tagesmutter" einen Platz beantragen.

Guck Dir alle schulen, die in Frage kommen selber an..Hörensagen ist da immer weniger gut wie ein zusätzlicher persönlicher eiEndruck. Allerdings - bitzte handle ! Die Grundschulzeit ist prägend für die ganze Schulzeit !
Viele Glück !
LeeAnn

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Re: Tag der offenen Tür

Antwort von yv am 28.09.2006, 15:16 Uhr

Am 07.10.06 bietet die Waldorfschule einen Tag der offenen Tür, zu dem wir gehen werden. An diesem Tag gibt es auch Unterricht an dem die Besucherkinder und Eltern teilnehmen dürfen. Ich habe den gesamten Vormittag damit zugebracht über die Pädagogik zu recherchieren, sehe auch dass diese anders ist als an öffentlichen Schulen. Kinder zum lernen anzuhalten und den Abschluss ordentlich zu machen, ist doch eigentlich Aufgabe der Eltern oder? Ich meine, wenn wir aufpassen und dementsprechend unsere Tochter beeinflussen, müsste sie es doch schaffen. Ich bin im Moment sowieso sehr Bauchgefühl geleitet und wenn es sogar nach meinem Mann ginge, wäre unsere Tochter schon morgen raus aus dieser Schule ;-)

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nein, zumindest hier nicht

Antwort von KaMeKai am 28.09.2006, 17:38 Uhr

bei uns landen reihenweise Kinder von der Waldorfschule in der staatlichen Grundschule.
Das muss ein ziemlich komischer Laden dort sein.
Ausserdem will ich zu dem Thema mal sagen, dass es darauf ankommt, was für eine Lehrerin das Kind "erwischt".
Meine Kinder gehen auf eine staatliche Grundschule mit ziemlich schlechtem Ruf (5-zügig, hoher Ausländeranteil). Meine Tochter hat eine super tolle ältere Lehrerin und kommt bereits im 3. Jahr total gut zurecht damit.

Mein Sohn wurde gerade eingeschult und die Lehrerin ist nicht gerade "nett". Aber mein Sohn mag sie und ich würde nie ein schlechtes Wort über sie verlieren.

Also was ist, wenn die Lehrerin an der Waldorfschule auch "komisch" ist und Deine Tochter sie nicht auf Anhieb mag?

Meinst Du nicht, dass es irgendwie möglich ist, das Kind an der jetzigen Schule zu lassen? Es ist ja erst ganz kurze Zeit vergangen und irgendwie scheinen ja alle anderen mit der Lehrerin klar zu kommen. Vielleicht schafft das Deine Tochter auch noch.

Du kannst die Situation sicher am besten einschätzen und wenn Du meinst, es ist untragbar, muss sie wohl wechseln. Aber ich würde erst alles andere versuchen.

LG
Kathrin

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Re: nein, zumindest hier nicht

Antwort von yv am 28.09.2006, 17:54 Uhr

Es geht nicht darum, ob meine Tochter die Lehrerin mag. Meine Tochter hatte von sich aus erst gar nichts erzählt, ich bekam die Vorkomnisse nach und nach raus, auch mit unabhängigen Berichten anderer, bis es dann auch endlich aus ihr 'heraussprudelte'. Nicht nur wir haben Probleme mit der Lehrerin, wie ich bereits schilderte, gibt es sehr viele Probleme und dies schon seit Jahren, deshalb wundert es mich auch, dass sie seit 40 Jahren auf diese Art und Weise unterrichtet. In der kommenden Woche haben noch 2 weitere Eltern Gespräche mit der Lehrerin... Ausserdem habe ich gestern dem Unterricht gelauscht und sehr wohl mit eigenen Ohren gehört, in welchem Feldwebelton sie mit den Kindern spricht. Ich hatte ein 1,5 Std. Gespräch mit der Frau, in der sie mir nach dem Mund redete und für alles Ausreden erfand sowie andere Kinder schlecht machte...

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Re: nein, zumindest hier nicht

Antwort von nana123 am 28.09.2006, 21:10 Uhr

Das tut mir echt leid für dich. Oft versuchens die Lehrer mal, aber wenn sie merken das die Eltern sich das nicht gefallen lassen wirds besser.
Ja, ich glaube auch , dass deine Tochter in einer anderen Klasse oder Schule besser aufgehoben ist.
Drücke euch die Daumen das es klappt.

lg
nana

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@nana123

Antwort von yv am 28.09.2006, 21:22 Uhr

Danke :-)
Unsere Tochter weiß dass wir zum Tag der offenen Tür gehen werden. Ich habe ihr erklärt, dass ihre Freunde nicht da sein werden, dass sie ganz neue Kinder kennenlernen wird, wenn sie in die Schule möchte und dass einfach alles anders und neu sein wird. Ihr war es nur wichtig zu wissen, dass sie sich weiter mit ihren 'alten' Freunden verabreden darf und dass Frau P. nicht mitkommt. Nun freut sie sich auf kommenden Samstag und dass sie danach mit uns gemeinsam entscheiden darf, ob sie dorthin wechseln möchte...

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Re: kein Kindergartenbesuch

Antwort von margi am 28.09.2006, 21:32 Uhr

Aber soweit ich weiß, nehmen Waldorfschulen gar keine "Kann-Kinder".

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Re: kein Kindergartenbesuch

Antwort von yv am 28.09.2006, 21:35 Uhr

Ich habe heute mit der Waldorfschule gesprochen, sie nehmen 'Kannkinder' auf und mir wurde am Telefon von dem Tag der offenen Tür berichtet, sowie ein schneller Schulwechsel, sofern wir uns dazu entscheiden, zugesagt.

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@ yv

Antwort von margi am 28.09.2006, 21:41 Uhr

Also dann würde ich sie da anmelden. Ich kenne jemanden, der auf der Waldorfschule war und beruflich sehr ehrgeizig und erfolgreich ist (das gibt´s also auch).

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Re: @ yv

Antwort von yv am 28.09.2006, 21:48 Uhr

Ich habe heute, wie gesagt GANZ viel im Internet recherchiert, hab die unterschiedlichsten Berichte gelesen, was iach aber auch gefunden habe ist eine Liste der promintenten ehemaligen Waldorfschüler, hier ein paar Beispiele:
Heiner Lauterbach, Jennifer Aniston, Sandra Bullock, Barabara Becker, Cosma Shiva Hagen...
Weiter gehen die Kinder von Helmut Kohl und Berlusconi in eine Waldorfschule. Naja, so verkehrt kann es ja nicht sein ;-))
Weißt Du, ich glaube dass sicher die Gefahr des ausruhens bei den Kindern besteht, wenn die Lehrer nicht so hinterher sind wie an den Regelschulen, aber ich glaube auch, dass wir als Eltern die Verantwortung für eine gute Schullaufbahn tragen, damit der Weg in die Zukunft geebnet wird.
Ich weiß nicht, ob die Waldorfschule richtig ist, ich weiß aber auch nicht ob eine andere öffentliche Schule richtig ist, ich weiß aber dass diese Schule falsch ist, denn unsere Tochter soll wieder fröhlich sein.
LG
yv :-)

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@yv

Antwort von margi am 28.09.2006, 22:07 Uhr

Also die Waldorfschule in unserer Stadt gefällt mir sehr gut (unserer Tochter auch) - wir gehen auch ab und zu in die "Kindermensa" dieser Schule. Meine Tochter hat dort auch schon Kinder kennengelernt. Eigentlich wäre sie gern dort zur Schule gegangen, aber sie nehmen hier keine "Kann-Kinder".
Dann wollten wir sie auf die Freie Evangelische Schule schicken, aber als wir das Konzept dieser "Evangelikalen Organisation", die dahintersteckt, durchschauten, nahmen wir von der Idee wieder Abstand. Jetzt ist sie hier an der Regelschule (im sozialen Brennpunkt) und fühlt sich superwohl in ihrer Klasse, hat eine sehr nette Klassenlehrerin und nur 17 Mitschüler/innen in der Klasse. So kann´s auch gehen. Aber an deiner Stelle würde ich dein Kind auch sofort aus der jetzigen Klasse ´rausnehmen, keine Frage!

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Re: Freut mich

Antwort von nana123 am 29.09.2006, 10:06 Uhr

für euch, dass sie noch Platz haben für deine Tochter.
lg
nana

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Re: Waldorfschule?

Antwort von yv am 29.09.2006, 10:11 Uhr

Ich danke Euch :-)

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