1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von San2000 am 04.08.2005, 14:57 Uhr

Sensibles Kind - lieber noch ein Jahr warten??

Hallo Ihr Lieben,

möchte gerne mal Eure Meinung hören. Meine Tochter wird Ende September 5, also ein Kann-Kind. Ich muß mich bis Oktober entscheiden, ob sie ein Vorschulkind im Kiga werden soll oder nicht. Entscheide ich mich dafür würde sie ja nächstes Jahr eingeschult werden. Nun ist es aber so, daß sie ein sehr sehr sensibles Kind ist, sie hat Phasen wo s mal besser ist aber die extremen Phasen überwiegen schon. Sie heult dann bei jeder Kleinigkeit, kann sich auch schlecht gegenüber anderen Kindern wehren. Die Erzieherin meinte auch sie sei zwar sehr "fit" aber habe eben sehr nah am Wasser gebaut und sie tendieren außerdem generell dazu Kann-Kinder dieses eine Jahr mehr im Kiga zu ermöglichen. Ich selbst bin hin und her gerissen, würde sie nächstes Jahr gehen, hätte sie zwei Mädchen, die sie gerne mag, die mit ihr eingeschult würden, das Jahr drauf sieht s anders aus. Außerdem fängt sie jetzt bereits schon an zu lesen, schreibt, rechnet schon im zehnerbereich etc. Ist im Vergleich mit den Gleichaltrigen schon viel weiter. Wobei sie nur zuhause zeigt was sie kann, im Kiga behält sie alles für sich, möchte scheinbar nicht auffallen.
Ich bin mir so unsicher!?! Stand jemand von Euch vor dem gleichen Problem?
Die Erzieherin meinte außerdem noch, daß sie in der Schule mehr oder weniger auf sich selbst gestellt wäre, keiner da wäre, der ihre Sensibilität "auffangen" könnte. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß die Lehrer/in nur den Unterricht durchzieht und sich sonst nicht um die Kinder kümmert!

Würde gerne Eure Meinung dazu hören.

Ganz lieben Dank jetzt schon mal

Gruß
Susann

 
6 Antworten:

Re: Sensibles Kind - lieber noch ein Jahr warten??

Antwort von Lina02 am 04.08.2005, 15:09 Uhr

Ich würde auf jeden Fall noch ein Jahr warten.
wie du schon saggst ist lesen und rechnen nicht alles.
Gönn ihr doch das "zusätzliche" Jahr Kiga um zu sich selbst zu finden und ein Selbstbewußtsein aufzubauen.
Dann kommt sie auch in der Schule besser klar.
Oder geht sie nicht gerne in den Kiga?

Das Argument mit den zwei Freundinnen ist sicher schlagkräftig, aber ich denke, wenn die beiden erstmal in der schule sind, hat deine Tochter noch ein ganzes Jahr Zeit, um sich eine neue Freundin zu suchen. Das ergibt sich dann schon.

Es nutzt ja auch nichts, wenn sie später "sitzen bleibt", dann sind die Freundinnen ja auch weg.

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Re: Sensibles Kind - lieber noch ein Jahr warten??

Antwort von Uli-Mama am 04.08.2005, 19:36 Uhr

Hallo,
also mir stellt sich die Frage, was will denn Deine Tochter? Meine war kein Kann-Kind, aber auch extrem zurückhaltend.... als ich sie aber fragte, ob sie in die Schule wolle oder lieber noch ein Jahr in den Kiga (ich hätte sie dann zurückstellen lassen müssen) wollte sie auf alle Fälle in die Schule..... es lief alles absolut problemlos!
Außerdem ist es doch nicht zwingend, dass sie in die Schule muss, nur weil sie im Kiga ein Vorschulkind war. Im Fall des Falles macht sie das eben ein zweites Jahr als Vorschulkind, wenn ihr im Sommer meint, sie wäre nicht schulreif. Also ich würde sie selber fragen und wenn sie nächstes Jahr in die Schule will, würde ich sie als Vorschulkind anmelden.
Wenn es dann im Sommer mit der Schule nicht klappt, wird sie doch im Kiga nicht rausgeschmissen, oder?!
Grüßle Uli

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Re: Ja, würde ich...

Antwort von Hexhex am 05.08.2005, 10:23 Uhr

Hallo Susann,

hm, ich glaube, ich würde noch ein Jahr warten. Denn auch wenn die intellektuellen Fähigkeiten Deiner Tochter sicher kein Problem wären, spielen die sozial-kommunikativen Fähigkeiten dennoch eine ebenso große Rolle. Und ein bissel Standfestigkeit und Durchsetzungsvermögen gehören da schon zu.
Auf die zwei Freundinnen, die nächstes Jahr mit ihr gehen könnten, würde ich auch nicht zu sehr abzielen. Meist entwickeln sich in der Schule eh ganz neue Kontakte und Freundschaften, und die Freundschaften, von denen man viel erwartet hätte als Mutter, werden plötzlich ganz nebensächlich oder verlaufen im Sande.

Es ist sicher nicht so, dass eine Lehrerin sich nun gar nicht um sensible Kinder kümmern würde. Dennoch glaube ich, dass Kinder, die zu leise und unsicher sind, schon Gefahr laufen, unterzugehen - man bemerkt sie einfach zu wenig. Auch haben sie es oft schwer, ihren Platz in der Klassengemeinschaft zu finden oder sich gegenüber den lauten, etwas rabaukigeren Kindern auf dem Schulhof etc. ausreichend zu behaupen. Auf die Lehrerin würde ich mich hier nicht verlassen, Gruppen entwickeln ja eine eigene Dynamik, das kann auch eine Lehrerin nicht ganz verhindern.

Bei meiner Schwester standen meine Eltern damals vor demselben Problem: Sie war intellektuell auf jeden Fall schulreif, aber noch sehr schüchtern und unsicher. Ihr hat das zusätzliche Kindergartenjahr richtig gut getan. Als sie dann in die Schule kam mit fast 7, war sie auch wirklich fit dafür und hatte keinerlei Eingewöhnungsprobleme.

Vielleicht hilft es Dir noch ein wenig bei der Entscheidung, dass statistisch gesehen Kann-Kinder in den ersten drei Schuljahren deutlich schlechter abschneiden als ältere Kinder - das muss beim einzelnen Kind natürlich nicht so sein, ist aber leider oft so. Es ist daher die Frage, ob man seinem Kind wirklich einen Vorteil verschafft, wenn man es (zu) frühzeitig einschult. Deine Tochter wird nichts verpassen, wenn sie erst mit fast sieben eingeschult wird. Sie ist damit auch kein "Exot": In der Klasse meiner Tochter (die jetzt mit sechs-dreiviertel Jahren nach den Ferien in die erste Klasse kommt) sind gleich mehrere Kinder, die im September 7 werden.

Liebe Grüße,
Hexe

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Re: Ja, würde ich...

Antwort von dhana am 05.08.2005, 12:15 Uhr

Hallo,

ich würde auch warten und sie regulär einschulen.

Du hast auch keine Garantie, das sie wirklich mit ihren Freundinnen in eine Klasse kommt.
Und gerade auf dem Schulhof geht es manchmal rau zu, wie wir selber in der Schulwoche erfahren haben - und da ist eben nicht immer ein Lehrer direkt daneben.

Und auch sehr fitte Kinder kann man in der Vorschulzeit noch andere Informationen anbieten, als nur Buchstaben und Zahlen.
Vielleicht eine Sportart wie Schwimmen lernen - ist einfach prima fürs Selbstbewustsein, und beim Schwimmtraining kann man auch mal Freundschaften ausserhalb des KiGa´s knüpfen.

Steffi

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und hier wieder der geniale Text:

Antwort von sonnenwunder am 05.08.2005, 15:02 Uhr

Hallo!
Jonas ist am 18.09. geboren und wir haben ihn auch erst mit knapp 7 eingeschult.Ihm fällt zwar alles zu und er träumt viel aus Langeweile und es stand auch zur Debatte, ob wir ihn ein Jahr überspringen lassen, aber alles in allem war es eine gute Entscheidung.


Hier nun der Text, den ich so gut finde, daß ich ihn mir gespeichert habe.



Gedanken zur vorzeitigen Einschulung

Es wird so oft überlegt... soll ich mein Kind vorzeitig einschulen. Das ist keine leichte Entscheidung. Da kann man niemals einfach ja oder nein sagen.

ES KOMMT IMMER AUF DAS KIND AN!
Und es kommt nicht darauf an, ob es schon ein bisschen lesen oder schreiben oder rechnen kann.
Und es kommt nicht darauf an, ob es schon ganz viel über Ritterburgen oder Dinosaurier oder... weiß.
Und es kommt nicht darauf an, ob es sich im Kindergarten langweilt. Das spricht nicht für Einschulung, sondern für Probleme im Kindergarten.
Und es kommt nicht darauf an, ob der beste Freund auch schon in die Schule kommt.
Und es kommt nicht darauf an, was die Nachbarin, die Oma oder sonst wer dazu meint.

...

SONDERN ES KOMMT DARAUF AN, OB DAS KIND SCHULE AUSHALTEN KANN!
Ob es aushalten kann, jeden Tag, immer wieder, früh aufzustehen und pünktlich zur Schule zu gehen.
Ob es den Schulweg alleine meistern kann und die verschlungenen Wege im Schulgebäude alleine finden kann.
Ob es aushalten kann, den Vormittag alleine weg zu sein, ohne diese Behütung der Erzieherinnen, die es im Kindergarten gibt.
Ob das Kind es schafft, mit anderen Kindern, auch ohne erwachsene Anleitung klarzukommen, die Pausen ohne Lehrerin zu verbringen, sich selbst und mit anderen Kindern Spiele auszudenken.
Ob das Kind es schafft, in der Klasse seine Sachen selbst zu organisieren, seine Bücher, Stifte, Hefte FLOTT heraus und wieder wegzuräumen.
Ob es Arbeitsanweisungen sofort verstehen kann und nicht wegen jedem Strich die Lehrerin fragen muss.
Ob es aushalten kann, dass andere Kinder drankommen, dass es nicht im Mittelpunkt steht.
Ob es Langeweile aushalten kann, denn nicht alles in der Schule ist wahnsinnig spannend.
Ob es Frustration aushalten kann, und dabei nicht resigniert, sondern Fehler als Ansporn nutzt.
Ob es Ausdauer und Durchhaltevermögen zeigt, bei Sachen, die einfach jetzt mal dran sind, auch wenn es diese uninteressant und langweilig findet.
Ob es in der Lage ist, zu Hause seine Hausarbeiten alleine, selbstständig und eigenverantwortlich zu erledigen.

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Re: Sensibles Kind - lieber noch ein Jahr warten??

Antwort von Sharmee am 05.08.2005, 21:36 Uhr

Hallo Susann,

hier noch eine Stimme fürs Warten! Meine Tochter war gerade 19 Tage über dem Termin und somit ein Kann-Kind. Genau wie deine Tochter ist sie recht schüchtern und sensibel. Also haben wir, auch auf Anraten der Erzieherin noch ein Jahr mit der Einschulung gewartet. In diesem Jahr hat sie sich sehr positiv entwickelt, heult nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit und läßt sich auch nicht mehr alles gefallen. Jetzt freut sie sich richtig auf die Schule im September :-)
Am Anfang hatte sie ein wenig Schwierigkeiten ihren Platz im Kiga zu finden, nachdem ihre besten Freunde in der Schule waren, aber nach einer Weile war auch das kein Problem mehr.
Was ihr auch noch sehr geholfen hat: seit Februar geht sie 2x die Woche ins Taekwondo, das hat sie auch sehr positiv in ihrer Entwicklung unterstützt. Vielleicht wäre das auch etwas für euch?

Liebe Grüße,

Beate

P.S. Auf einem Vortrag zum Thema Schulreife meinte die Referentin auch, daß die Lehrer heutzutage so damit beschäftigt sind, die lauteren und wilden Kinder unter Kontrolle zu halten, daß die stilleren einfach untergehen. In meinen Augen noch ein Grund mit der Einschulung zu warten!

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