1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Pabelu am 19.06.2017, 12:36 Uhr

Schnuppertag - Alles verweigert.

Heute hatte mein Sohn Schnuppertag - Forschertag.
Alle kommenden Schulkinder kamen zur Schule.
Die Kids wurden in Gruppen verteilt.
Dann gab es Gerüche Memory,
Erde mit Becherlupen auf Tiere untersuchen
und Fingerabdrücke mit Lupen untersuchen.

Er hat alles verweigert, allen den Rücken zugewandt.
Nicht geantwortet wenn man ihn ansprach.
in der Pause hat zwar gespielt ist aber nach dem Klingeln
nicht aufgetaucht und musste gesucht werden.
Zum Abschluss hat der Direktor ihm gefragt ob es ihm gefallen hat.
Da hat er sich auch weg gedreht und gebockt.
Also er war nicht schüchtern sondern einfach bockig.

Gibt es hier noch Kinder die so gar keine Lust auf Schule haben?
Hoffentlich legt sich das.
Wie sollte man darauf reagieren?
Schon beim ersten Schnuppertag hat er das gemacht.
Hat sich am Schultor festgeklammert.

 
17 Antworten:

Re: Finde ich eigentlich ganz schön selbstbewusst!

Antwort von Banu28 am 19.06.2017, 14:24 Uhr

Klar ist man da als Mutter besorgt, denn eigentlich stellt man sich so einen Schnuppertag natürlich als vollen Erfolg vor, das ging mir auch so. Andererseits - wenn man die Sache mal ganz unvoreingenommen anschaut: Dein Sohn wollte diese Veranstaltung offenbar nicht. Und anstatt planmäßig zu funktionieren und sich gefälligst erfreut und enthusiasmiert zu zeigen, hat er seine Unlust gezeigt. Ich finde das ganz schön selbstbewusst!

Die meisten Kinder versuchen ja, unsere Erwartungen zu erfüllen und zu gefallen. Dein Sohn denkt aber gar nicht daran, das zu tun. Ich denke, er hat einen starken Charakter - und das ist überhaupt nichts Schlechtes. Im Gegenteil, er wird vermutlich auch später nicht der Typ sein, der sich verbiegt. Es gibt Eltern, die sich genau so etwas für ihr Kind wünschen!

Ich würde gelassen bleiben. Ich würde auch das Verhalten Deines Sohnes ihm gegenüber gar nicht negativ kommentieren oder mich erstaunt und enttäuscht zeigen. Er hat ein Recht auf seine Gefühle und auf seine Körpersprache. Denn bei aller Ich-Stärke zeigt sein Verhalten auch: Schule macht ihm momentan noch Angst und verunsichert ihn. Er muss sich mit der völlig neuen Situation erst anfreunden.

Er muss auch gar nicht voller Begeisterung in die erste Klasse gehen. Es ist ein Mythos, dass Kinder total gern in die 1. Klasse gehen. Viele Kinder sind im Kiga ziemlich glücklich und nicht allzu scharf auf Veränderung. Wir Eltern sind es, die hier Freude und Neugier erwarten. Die Kinder freuen sich - wenn man mal ganz genau hinschaut - weitaus mehr über den schicken Schulranzen, die Schultüte und ihre neuen Sachen, als über die Schule selbst!

Bleib' ganz entspannt. Versuche auch nicht, Deinen Sohn davon zu überzeugen, wie toll Schule sein wird. Erlaube ihm seine eigenen Erfahrungen. Die kindliche Neugier wird dafür sorgen, dass er den Start meistern wird, sobald etwas Vertrautheit mit Klasse und Lehrerin aufgebaut ist!

LG

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von mauselchen am 19.06.2017, 14:33 Uhr

Hallo,

das klingt wirklich nicht nach einem freudigen Schnuppertag
Wusste dein Kind denn, was da auf ihn zukommt? Kennt er andere Kinder? Was passiert in anderen neuen Situationen? Warst du dabei ?

Bei uns war der Schnuppertag tatsächlich die Entscheidungsgrundlage für die Einschulung, stand sogar auf dem Infobrief, dass die Einladung dazu keine Aufnahme in die Schule sei. Hat der Schulleiter denn was gesagt oder bekommt ihr erst später Rückmeldung?

Ich würde versuchen, das Kind zu stärken und das positive herauszustellen: super, jetzt kennst du schon ein paar Lehrer und Räume. Und auf dem Schulhof gibt es xy? Das magst du doch, dann weißt du ja schon, was du in den Pausen machen kannst.
So in der Art. Und falls es einen weiteren Termin gibt, daran erinnern, was er schon kennt, aber auch klar sagen, was erwartet wird an diesem Tag und warum sie dort sind.

Viele Grüße
Mauselchen

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Re: Finde ich eigentlich ganz schön selbstbewusst!

Antwort von Dream2014 am 19.06.2017, 15:34 Uhr

Eigener Charakter ist ja gut und schön und das ihm das ganze nicht gefallen hat daran kann man auch nichts ändern.
Allerdings sollte ein Kind in dem Alter schon verstehen das man auch Dinge machen muss und lernen muss worauf man gerade keine Lust hat. Spätestens ab August wird jeden Tag Schule sein und nicht alles ist interessant und spannend und dennoch muss man hin.

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Re: @Dream2014 - seh' ich anders....

Antwort von Mijou am 19.06.2017, 17:05 Uhr

Bin bei Banu. Ich finde es lustig, was ein Kind in diesem Alter alles schon verstehen "sollte". Auch Eltern sollten vielleicht öfter mal ein paar Dinge verstehen. Zum Beispiel dass ein Kind in diesem Alter eben noch keine perfekte Selbstkontrolle haben, und sich so verstellen muss, dass es unsere Erwartungen erfüllt. Viele Kinder lernen erst im Laufe des ersten Schuljahres, sich adäquat zu verhalten. Und das reicht auch völlig aus.

Ich glaube, Erwachsene, die schon früh sehr kontrollierte Kinder haben wollen, sind manchmal selbst als Kind arg kleingehalten worden - und vermutlich heute immer noch eher überangepasst. Ist gar nicht böse gemeint, aber oft nimmt man es Kindern ja übel, wenn sie sich so unbeeindruckt verhalten, wie man es selbst kaum je wagt. Nur mal so als Denkanstoß...

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Re: Finde ich eigentlich ganz schön selbstbewusst!

Antwort von mauselchen am 19.06.2017, 17:36 Uhr

Ich bin da zwiegespalten und finde es hat etwas mit den Erwartungen zu tun - ist der Schnuppertag einfach eine Schnupperstunde zum Kennenlernen - alles fein, dann hat das Kind alles Recht der Welt, bockig, freudig oder was auch immer zu sein. Ist die Erwartung "Schnuppertag entscheidet über Schulaufnahme" und hat man das dem Kind vorher kommuniziert (!), dann erwarte ich von einem schulfähigem Kind, dass es nicht komplett quer schießt.

Ich weiß vom eigenen Kind, dass es ein schmaler Grad ist zwischen "Kooperation erreichen" und Druck machen mit der Folge dass das Kind ganz blockiert. Das Blöde ist nur, dass es manchmal Lehrer gibt, die in diesem Fall nur Druck machen und das Kind immer weiter zu macht. Deshalb finde ich ein Mindestmaß an Kooperation wichtig, sonst macht man sich auch das Leben selbst schwer.

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von niccolleen am 19.06.2017, 20:49 Uhr

Wenig Wert beimessen.
Mein Sohn freut sich sehr auf die Schule und hat sich bei der Einschulung aufgefuehrt, wie ein dreijaehriges Kindergartenkind, hat am Schluss sogar der Direktorin Zettel vom Schreibtisch gefladert! Ich hab gedacht, ich dreh durch.
Das ist halt ein aussergewoehnlicher Tag.
In der Schule sind die Dinge dann anders.
In der Klasse meiner Tochter war ein Maedchen, die auch im September nicht wollte. Die ist dann in der STunde raus, hat sich ihre Schuhe angezogen, und ist abmarschiert. Die Zweitbetreuerin hat sie dann irgendwann doch ueberreden koennen, noch zu bleiben... Sie hat sich in der Frueh immer an ihre (sehr unfreundliche) Mutter geklettet und bitterlich geweint. Zwei Wochen spaeter war sie ein Schulkind wie jedes andere auch.

Also keine Panik und es ist ziemlich egal, was an dem Schnuppertag war. Es ist schoen, dass es diese Moeglichkeit bei euch gibt, und dein Kind kann sich jetzt ein Bild machen, was auf ihn zukommt. Und nur darum geht es.
Ueber den Sommer kommt meistens noch ein ziemlicher Entwicklungsschub.

lg
niki

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von Pabelu am 19.06.2017, 21:53 Uhr

Er kannte ein Mädchen. Die aber nur wenig.
Er geht leider alleine von unserer Kita in die Schule.
Es ist eine sehr beliebte Schule.
Es wurden viele abgewiesen von unserer Kita.
Er hat einen Platz als Geschwisterkind bekommen.
Er ist ein selbstbewusstes, cleveres Kerlchen, der aber noch unsicher
im Bezug auf die Schule ist.
Leider bockt er immer mal wieder so rum,
wenn es Dinge gibt die er nicht kennt.
Auch jetzt Ausflüge in der Kita, kennt er es nicht will er partout nicht mit.
Ausflug zum Theater, Flughafen, etc. Erst im Laufe des Ausfluges taut er auf.
Heute beim Schnuppertag war er aber eisern. Das hat ihm nicht gefallen.

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von Rotbäckchen am 20.06.2017, 9:09 Uhr

Hallo,

wenn er schon ein Geschwisterkind an der Schule hat, hat er vielleicht Schulgeschichten gehört, die ihm Angst machen?

Mein Sohn war in einer ähnlichen Situation, er kannte nur ein - nicht befreundetes - Kind. Ihm hat es geholfen, dass wir nachmittags auf dem Schulhof waren ( ist bis 6 geöffnet) und er in Ruhe schon mal alles erkunden konnte. Wir waren auch auf dem Schulfest, sind den Weg immer mal wieder gelaufen - und nach und nach wurde es immer mehr zu " seiner " Schule..

Vielleicht hilft etwas Ähnliches ja auch deinem Kind

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von cube am 20.06.2017, 9:37 Uhr

Hi! Vielleicht habe ich das überlesen - aber hat er denn mal gesagt/ist gefragt worden, was ihn gestört hat? (oder Angst macht usw)

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von clarence am 20.06.2017, 10:30 Uhr

Ich kenne das teilweise von meinem Kind. Wenn er etwas nicht mag, dann bockt er und macht gar nichts. Das war auch teilweise in der 1. Klasse so. Die Hefte sahen teilweise aus wie von einem Kiga-Kind, weil er eben mal das nicht malen wollte.

Er hat aber im Laufe des Schuljahres begriffen zu unterscheiden wo es wichtig ist, dass er es mitmacht und wo es mehr oder weniger egal ist wenn er mal bockt.

Würde mal abwarten wie es dann in der 1. Klasse wird. Manche brauchen eine Zeit bis sie auftauen.

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von Pabelu am 20.06.2017, 12:24 Uhr

Er kennt die Schule, einige Lehrerinnen,
viele Kinder aus der Stufe meines großen. Kennt die OGS
War schon bei vielen Schulfesten, Schulzirkus, Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeiern, etc. dabei.
Das dürfte es nicht sein.

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von Pabelu am 20.06.2017, 12:28 Uhr

Die Antwort war der Hammer.

"Mama, das hat mich alles nicht interessiert.
Das nächste mal vielleicht."

Nur ab August ist nix mit vielleicht.
Er geht zur Schule, 5 Tage die Woche
und muss auch mal Dinge machen die er nicht so mag.

Bin echt gespannt wie das wird.

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von IngeA am 20.06.2017, 12:55 Uhr

Kann sein dass das so stimmt, kann sein, dass er das nur so empfunden hat.

Bis jetzt war er an der Schule ja eher "dabei", nicht Kind an das irgendwelche Anforderungen gestellt wurden. Er konnte sich alles anschauen, ausprobieren etc. soweit das für sein Alter möglich war, aber es war niemand da der gesagt hat: "Jetzt machen WIR das und das".

Kann gut sein, dass er, obwohl er die Schule kennt trotzdem mit der Rolle "Schulkind" überfordert war.

Ich würde das entspannt sehen, er wird sich schon reinfinden.

LG Inge

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von cube am 21.06.2017, 10:07 Uhr

Sehr coole Antwort! :-)
Und vor allen Dinge.: "das nächste Mal vielleicht".
Darauf würde ich es erst mal beruhen lassen. Er hat nichts für immer ausgeschlossen - und ich glaube, wenn du jetzt schon anfängst, ihn darauf immer wieder anzusprechen, wird er tatsächlich auch am Schulbeginn bocken. Das wäre bei unserem Sohn definitiv so. Warte doch ab - vielleicht ist der Schulbeginn "das nächste Mal" :-) Und wenn nicht, kannst du dann immer noch sehen - evt. mit Unterstützung des Lehrers - wie du Problem am Besten angehst.

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Tolle Antwort...

Antwort von Maari am 23.06.2017, 19:16 Uhr

... sehe ich auch so.

Wie oft wird von unseren Kindern erwartet, sie sollen funktionieren, sich anpassen. Nur nicht auffallen, nicht anders sein.

Kinder die anders sind, aus dem Rahmen fallen sind anstrengend, noch anstrengender sind die, die früh ihre Meinung haben und sie sehr deutlich zeigen.

Dann als Erwachsener aber selbstbewusst durchs Leben gehen, seine Meinung, seinen Standpunkt vertreten. Erfolgreich sein.

Ich denke, dein Sohn braucht vor allem dein Verständnis.

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Meinte Banu

Antwort von Maari am 23.06.2017, 19:17 Uhr

...

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Re: Schnuppertag - Alles verweigert.

Antwort von Schlumpi2982 am 29.06.2017, 15:01 Uhr

Schön, immer zu lesen, wie "selbstbewusst" die Kinder schon sind. "Selbstbewusst" ist dieses ganz tolle Wort, das man bei Kindern verwendet, die immer alles dürfen und ihren eigenen starken Charakter entfalten und sich bloß nicht der Gesellschaft anpassen.
Später, klar, da wird aus diesen Kindern was tolles, weil schließlich können sie ja deutlich ihre Meinung sagen und machen ihren Weg "selbstbewusst".
Vielleicht gibt es aber irgendwann im Leben Situationen, in denen man sich anpassen muss?! Im Straßenverkehr, im Freundeskreis, in der Familie, im Supermarkt, in der Arbeit!!!
Warum schimpfen wohl viele Firmen, weil sie keine vernünftigen Azubis mehr bekommen? Weil sie "selbstbewusste" Angestellte haben.
Also irgendwann muss ein Mensch darauf vorbereitet werden und ja - man ist da schon alt genug für. Immer dieses "Ich-muss-mein-Kind-Kind-sein-lassen-bis-es-erwachsen-ist".
Schule ist Vorbereitung auf das Leben und als Eltern muss ich das unterstützen!
Ich finde es auch ehrlich gesagt ziemlich unverschämt, dieses Verhalten. Es gibt Leute, die sich Mühe machen, um den Kindern einen schönen Tag zu bereiten und die müssen sich dann auch noch Sorgen machen, weil einer verschwunden ist. Das wär mir als Eltern auch so was von unangenehm!
Leute, ihr müsst eure Kinder ERZIEHEN, das ist eure Pflicht und zwar zu Menschen, die in der Gesellschaft agieren können und sich nicht "selbstbewusst" davon absetzen.
Und ERZIEHUNG meine Lieben beginnt ab der Geburt.... denkt da mal darüber nach...

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