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Geschrieben von Oktaevlein am 22.01.2018, 21:30 Uhr

Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Ich selber bin in der 1980er Jahren (Einschulung 1980) zur Schule gegangen und kann mich absolut nicht daran erinnern, dass wir damals irgendeine Art von Belohnungssystemen gehabt hätten. Ampeln, Rutschtabellen (gibt es bei meiner Tochter), Hausaufgabenfrei zur Belohnung - das alles ist mir ehrlich gesagt fremd und ich finde es auch nicht gut. Vor allem nicht Hausaufgabenfrei, denn Hausaufgaben sind ja keine Strafe, sondern sollen den Unterrichtsstoff wiederholen und vertiefen.

Kennt ihr aus eurer Schulzeit auch schon diese Belohnungssysteme und nur bei uns gabs das nicht oder ist das eine neuere "Erfindung"?

Oder z. B. Belohnungen fürs Lesenüben. Ich finde das alles eher fragwürdig. Oder würde man ein 1jähriges Kind fürs Laufenüben belohnen?

 
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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von lubasha am 22.01.2018, 21:41 Uhr

Nein, keine Ampeln, Noten seit dem dem ersten Schultag, Hausaufgaben für alle, schreibschrift in dee ersten Klasse, Leistungsüberprüfung (laut lesen auf Zeit, dann die Fragen zum gelesenen beantworten).
Aber differenzierung seit dem ersten Schultag, so dass die Anforderungen innerhalb der Klasse unterschiedlich waren und dem Kind passten.
Einschulung 1986 (nicht in Deutschland).

Kinder haben kein Ampel-System. Kleiner hat als Rückmeldung Stempel in dem Schulplaner. Bei Vergehen mit Nachricht an die Lehrerin.
Er hat bis jetzt immer Hausaufgaben (nicht immer machen können, hat dann eben ein anderes Heft bearbeitet und später Hausaufgabe nachgemacht).
Aber die große hatte schon mal Hausaufgabefrei für die ganze Klasse, wenn die Kinder so gut udn schnell und motiviert waren, dass sie die Aufgabe und Hausaufgaben in der Stunde geschafft haben.
Beide Kinder gehen auch ohne Ampel & co zur Schule.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Oktaevlein am 22.01.2018, 21:46 Uhr

"Hausaufgabefrei für die ganze Klasse" Das finde ich aber auch was anderes als wenn ein einzelnes Kind keine Hausaufgaben machen muss, weil es gutes Benehmen gezeigt hat. Wenn es die Hausaufgaben nicht machen muss, weil es den Stoff schon beherrscht, wäre es auch nochmal was anderes, aber soweit wird hier gar nicht differenziert.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von IngeA am 22.01.2018, 22:19 Uhr

Ich bin 1979 eingeschult worden. Wir haben auf der Grundschule ein Stempelsystem. In der 1. und 2. Klasse hatte jedes Kind eine eigene Stempelkarte. Soweit ich mich erinnere ist recht individuell bewertet worden. Mir ist es unheimlich schwer gefallen still zu sitzen und die Klappe zu halten. Also wurde ich belohnt wenn das halbwegs geklappt hat. Die Freundin war ganz still und ruhig, also wurde sie belohnt wenn sie sich mehr am Unterricht beteiligt hat...

In der 3./ 4. Klasse bei einer anderen Lehrerin hatte jeweils eine Bankreihe eine Stempelkarte. Da ging es nur drum welche Reihe leise war bzw. z. B. beim Stundenwechsel am schnellsten wieder leise war. Das fanden wir alle fies, weil es 2 Bankreihen mit je 6 Kindern waren und 2 Bankreihen mit je 10 Kindern. Dass es 6 Kindern leichter fällt leise zu sein als 10 begreift man auch schon in der 3. Klasse.

Auch in der Klasse meiner Tochter gibt es ein Ampelsystem. Aber auch das wird eher als Ansporn als als Strafe verwendet, also äußerst bedacht und dem Kind angepasst. Ich glaube nicht dass da ein Kind wirklich schon "im Regen" gestanden hat. Da rutschen die Kinder zwar schnell in die Wolke runter, aber wenn sie sich bemühen (heißt nicht unbedingt erfolgreich bemühen) sind sie auch schnell wieder im Sonnenschein.

Ich glaube nicht, dass solche Belohnungs-/ Bestrafungssysteme an sich schlecht sind. Die Frage ist wie sie angewendet werden. ALLE Kinder aus der Klasse meiner Tochter lieben die Lehrerin heiß und innig. Sie hat insgesamt eine gute, liebevolle aber auch strenge Art, wahrscheinlich bräuchte sie das Ampelsystem gar nicht. Sie meinte aber, ein visueller "Warnschuss" hilft manchmal mehr als tausend Worte.
Ich weiß es nicht, aber in der Klasse meiner Tochter treibt das System niemanden zur Verzweiflung.

In dem heilpädagogischen Hort in dem meine Älteste ein Jahr war lief alles über Belohnungs- und Bestrafungssysteme. Da allerdings war es die reinste Katastrophe. Da gab es für jedes Kind für jeden Pups ein System. Ich hab da nicht durchgeblickt und meine Tochter nicht mitgespielt. Eigentlich war sie als Mobbingopfer in dem Hort. In der Schule, zu Hause, bei Freunden, im Verein... gab es keine Probleme. Freundlich, höflich, zurückhaltend. Aber man hat ihr deutlich angemerkt, dass sie wirklich Angst hatte und sie war depressiv.
Im Hort ist sie voll auf Konfrontation gegangen. Wegen dieser dämlichen Systeme. Vielleicht hat sie ihre ganze Wut auf den Mobber und v. a. die Wut dass sie in den sch... Hort musste obwohl ich zu Hause war an den Erziehern ausgelassen. Die haben es nicht geschafft ihre Regeln druchzusetzen. Wo ich nur einen kurzen Satz gesagt habe und mein Kind hat gemacht worum ich es gebeten habe, haben deren ganzen tollen Systeme überhaupt nichts erreicht. Begründung meiner Tochter: "ich lasse mich nicht bestechen"

So kann es auch gehen. Eigentlich habe ich sie in den Hort gegeben um ihr zu helfen, der Schuss ging wohl nach hinten los.

LG Inge

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Anna3Mama am 22.01.2018, 22:23 Uhr

In meiner Grundschule gab es solche Belohnungssysteme noch nicht, bei meiner Schwester ein paar Jahre später aber schon (Anf. 90er)
Jeden Tag mussten z.B. Leseminuten unterschrieben werden, es gab dann kleine Belohnungen, Stempel oder Aufkleberchen für alles mögliche...

Bei unseren Mädels greifen die Lehrerinnen mit vollen Händen in diese Trickkiste: Ampelsystem, Geduldsfaden (wird ein Stück abgeschnitten wenn zu wild, ist bis zu den Ferien noch was übrig, gibts einen Spieletag/Ausflug), Lautstärkenbarometer und ein Lobsammelheft mit Stempeln/Sticker für zig Kategorien/Aufgaben. Garderobe ordentlich, Klassendienst (z.B. Tafelwischen) ordentlich, Hausaufgaben ordentlich, kein Verrutschen auf der Ampel über eine Woche... etc etc...

Dieses System hatte ich anfangs auch eher skeptisch beäugt. Zumal ich es so vom Großen nicht kannte.

ABER: Ich glaube es ist ein guter Versuch, die teilweise wirklich noch nicht schulreifen Kinder zu erziehen und dazuzubringen, im Schulsystem “zu funktionieren“. Kann man jetzt gut finden oder nicht.

Fakt ist, dass die Lehrerin, die das mit dieser strengen Struktur macht, IMMER die liebste, ruhigste und leistungsfähigste Klasse zum.Abschluss führt. Und die Kinder lieben sie, zumal sie trotz allem immer fröhlich ist und sehr empathisch den Kindern gegenüber. Aber sie ist der Chef.

Eine Freundin von mir ging neulich erst in die Klasse der strengen Lehrerin (4.Kl), danach in die Parallelklasse. Sie meinte, es sei ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dort sitzen alle Kinder brav am Platz, sind ruhig, hören zu und geben tolle Antworten, stellen gute Fragen, in der anderen Klasse sei ein hoher Grundgeräuschpegel, die Klassenclowns machen faxen, keiner hört zu, es kommen dumme Sprüche.

Eigentlich will ich nicht, dass meine Kinder in eine Form gepresst werden, wie Roboterchen funktionieren sollen. Aber ich finde es toll, wenn die Klasse gut zusammen funktioniert, die Kinder nicht total fertig von der Schule heimkommen.

Ich denke, dass war “früher“ anders. Die Kinder waren in der Grundschule generell noch ruhiger/lieber/respektvoller, einfach anders erzogen, deswegen waren diese Methoden damals nicht notwendig.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von nils am 23.01.2018, 7:36 Uhr

Bei meinem Sohn in der 1. Klasse gibt es kein Belohnungssystem, aber sie haben ein "Kartensystem" wie beim Fußball.
Es gibt gelbe Karten und rote Karten. Ich glaube bei einer roten Karte bekommt man einen Eintrag ins Elternheft was war und die Eltern müssen unterschreiben.

Bei mir in der Schulzeit gab es das nicht. Belohnungssystem auch nur in Form von Stickers bei schön gemachter HÜ (wurde unter die HÜ geklebt). Das gibt's bei meinem Sohn jetzt auch - mit Stempeln.
Aber was es bei mir damals schon gab - Strafaufgaben. Es gab dann - bei schlechtem Benehmen,... - eine Zusatz-HÜ.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von mauselchen am 23.01.2018, 8:24 Uhr

Bei uns wird die Klasse mit Hausaufgabenfrei belohnt, wenn sie eine Woche durchgängig gut mitgearbeitet hat. Dafür gibt es eine Magnettafel mit einem Bild. Das wird nach und nach gefüllt und wenn es am Freitag komplett ist, gibt es keine Hausaufgaben. Kam in 1,5 Schuljahren vielleicht 4x vor. Einzelne, "schwierige" Kinder haben Extra- Belohnungssysteme. Sie sammeln Bälle und wenn das Gefäß voll ist, dürfen sie sich für die Klasse etwas wünschen, Vorlesen oder Spielplatz etc. Ich finde das gut, weil die Klassengemeinschaft gestärkt wird und mit Motivation und nicht Bestrafung gearbeitet wird.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von kati1976 am 23.01.2018, 8:55 Uhr

Ich wurde 1982 eingeschult und ein Ampelsytem gab es nicht,aber meine Grundschullehrerin war,Na ja...


Bei meinem Sohn gibt es das jetzt,aber die Kinder sollen sich bei einem.Vergehe selber auf gelb bzw.Rot setzen. Dabei geht es aber nicht um.vergessene HA oder Arbeitsmittel,sondern bei schlagen usw.


Das Lesen üben zu belohnen finde ich okay,denn lesen wird in.allen Fächern gebraucht. Lesen ist wichtig.

Meine Kinder hatten immer eine Leseblume,wenn abends 10min gelesen/vorgelesen wurde dürften die Kinder eine Blüte ausmalen,wenn die Blume voll.ist gab es eine. Stempel und.Bei 5 Blumen gab es eine Belohnung,einen Stempel ins HA als Lesefuchs.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 23.01.2018, 9:05 Uhr

Bin fast derselbe Jahrgang, und mir geht es exakt wie dir.
Ich finde auch nicht, das Hausuebungen als Strafe oder Belohnung missbraucht werden sollen und ich versteh auch nicht, wieso es diese Ampelsysteme geben soll. Ein Lehrer muss sich doch auch so Respekt verschaffen koennen und die Kinder motivieren. Und ich habe das Gefuehl, das klappt bei uns in der Schule sehr gut, auch ohne Belohungs- oder Bestrafungssystem.
Ausserdem ist bei mir Lernen immer mit etwas Positivem verbunden und ich finde es enorm schade, dass es zu etwas wird, was mit Belohnung und Bestrafung erzwungen werden soll und man eigentlich nur noch darum lernt, damit man belohnt und nicht bestraft wird. Es soll Interesse geweckt werden und die Motivation zum Lernen soll auf Interesse und Koennenwollen beruhen. Klar kann man nicht alles interessant finden, aber das sollte halt trotzdem als Selbstverstaendlichkeit auch gelernt werden.
Ich denke, dass durch den Lehrermangel viele Lehrer geworden sind, die das nicht als ihre Berufung sehen. Ich glaube auch, dass die Lehrer nicht genug motiviert werden, sei es durch Gehalt sowie Anerkennung. Aber das war schon eine andere Diskussion und das sehen viele offenbar anders.

lg
niki

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 23.01.2018, 9:13 Uhr

Beim Schreiben wurde ueberigens immer mit einem System bestaetigt, also ein Stempel, wenn es besonders schoen war (wobei es heutzutage ja kein Fach Schönschreiben mehr gibt), ein STernchen wenn es sehr schoen war, ein Sehr gut, wenn es sehr gut war, ein Gut wenn es mittel war, und ein Hakerl, wenn es schiach war. Ich wurde mit 5 auf Rechtshaender umgelernt, meine Schrift war immer eine Katastrophe, egal wie ich mich bemueht habe, und ich hatte die meisten Hakerln der Klasse. Manchmal hat mich das geaergert, wenn ich wiedermal ein Hakerl bekommen hab, aber ich hab mich einfach dran gewoehnt. Ich konnte es halt nicht besser, und motiviert hat mich das definitiv nicht. Spaeter, in der 4. wo dann schon andere Faktoren mitgespielt haben, hab ich das dann sogar cool gefunden. Es gab ja dann auch schon "Streber". Was eigentlich total schade ist, weil jemand, der gut ist und viel weiterbringt, nicht gehaenselt werden sollte. Aber so ist das leider teilweise noch immer bei uns.

lg
niki

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Brummelmama am 23.01.2018, 9:32 Uhr

Bin in etwas dein Jahrgang....und ich kannte so etwas auch nicht. Unser Sohn hatte dieses "Ampelsystem" auch. Ich fand es damals auch nicht gut. Wer quatschen will, quatscht etc. und wer keine Hausaufgaben machen will, macht sie nicht.
M.E. hat es nur die Unruhe gefördert. Heute wird allerdings auch anders gelehrt als zu meiner Zeit und Eltern rennen eher zum RA. Lesemamas.....das gabs bei mir auch nicht. Meine Mama hat mit mir gelesen und es wurde zu Hause darauf geachtet, dass man Lesen kann und man hat sich nicht nur auf die Schule verlassen. Wenn unsere Lehrer eine Ansage machten, haben wir nicht widersprochen und es wurde gehört und ich kann mich nicht erinnern, dass bei uns Lehrer Schwierigkeiten mit Kindern hatten. Es waren Respektspersonen und es war auch kein Drill; wir hatten enorm viel Spaß in der Grundschule und weiterführenden Schule und ich kann mich nicht an Mobbing erinnern. Das mögen viele bestimmt nicht gerne hören aber mir hat das alte System mit Lehrern die sich durchsetzten nicht geschadet.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Badefrosch am 23.01.2018, 11:33 Uhr

Auch 1980 eingeschult.

Bei uns gab es sowas auch nicht. Aber in der Ecke stehen für schlechtes Benehmen.

Ich habe gerne Hausaufgaben gemacht, dauerte meist nur 10 bis 30 Minuten in der Grundschule. Spätestens um 15 Uhr waren wir alle draußen zum Spielen.

Lesen war nie ein Thema, ab der 2. Klasse hab ich "Hanni und Nanni" verschlungen, ab der 3. Klasse die 3 Fragezeichen. Ich bin auch heute noch eine Leseratte.

Meinen 3. Klässler kann ich nicht zum lesen bewegen, er hat soviele Bücher da von Gregs Tagebuch, Tom Gates, Super Nick, 3 Fragezeichen, Drache Kokosnuss, magisches Baumhaus. Er ist eingedeckt für Jahre.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Oktaevlein am 23.01.2018, 11:39 Uhr

"Ausserdem ist bei mir Lernen immer mit etwas Positivem verbunden und ich finde es enorm schade, dass es zu etwas wird, was mit Belohnung und Bestrafung erzwungen werden soll und man eigentlich nur noch darum lernt, damit man belohnt und nicht bestraft wird."

Ja genau, deshalb auch mein Vergleich mit dem Laufenlernen. Meine Tochter z. B. fing schon an im Kindergarten sich für Buchstaben und Wörter zu interessieren und war immer stolz, wenn sie ein Wort "entziffern" konnte. Mittlerweile ist lesen für sie schon fast selbstverständlich geworden, d.h., sie liest in Zeitschriften, Backanleitungen, draußen die Werbeüberschriften, eben alles, was ihr vor die Augen kommt - und das völlig freiwillig, aus sich heraus. Und jetzt kommt die Lehrerin und sagt, ich soll unterschreiben, wenn sie 10 Minuten lesen geübt hat. Für 5 Unterschriften gibt es dann eine Perle für die Leseraupe. Ich finde, dadurch wird unnötiger Druck aufgebaut. Vielleicht möchte sie mal nur 5 Minuten am Stück lesen oder mal gar nicht oder mal nur 1 Minute (ich finde das schon alleine stressig, wenn ich das nachprüfen soll).

Aber ok., wir machen dann halt mit, indem ich eben aufschreibe, wenn sie von der Zeit her an die 10 Minuten rankommt. Aber lesen üben macht sie eigentlich jeden Tag über den Tag verteilt, eben indem sie liest. Ich hoffe nur, dass sie gerade nicht ihre Lust am Lesen genau durch dieses Belohnungssystem verliert, indem sie vergleicht, wer z. B. (angeblich) mehr liest, denn diese Raupen hängen in der Klasse aus. Und wer eh schon ein "schwächerer" Schüler ist, wird dadurch doch noch mehr runtergezogen, denke ich.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Dream2014 am 23.01.2018, 13:52 Uhr

Bei uns gab es das auch nicht.
Allerdings finde ich diese Ampelsysteme oder Sonnenhefte schon gut. Die Kinder sollen schon merken das wenn sie stören oder absolut nicht mitmachen, es dafür eine Konsequenz gibt. Sprich man rutscht auf Gelb oder bekommt eine Gewitterwolke. Und kommt das zu oft vor gibt es Meldung an die Eltern.
Und auch für die Kinder die mitmachen und sich benehmen wird ein Zeichen gesetzt das sie das gut machen.
Die Frage ist halt wie solche Systeme umgesetzt werden. Hausaufgabenfrei usw. finde ich blöd.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Brummelmama am 23.01.2018, 13:58 Uhr

so in etwa kenne ich auch mit in die Ecke stellen. Ganz ehrlich, da hat sich keiner Gedanken gemacht, ob der Lehrer das darf. Es war für uns richtig. Es war aber auch so, dass ich das Gefühl hatte, die Lehrer sind gerecht und wenn man zum Rektor musste.....oh Gott.....das war dann schon sehr sehr schlimm und was komisch ist, die Jungs durften sich raufen und haben den Mädchen an den Haaren gezogen und irgendwie hat sich keiner aufgeregt auch die Mädchen nicht.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Philo am 23.01.2018, 15:08 Uhr

Ja, die gab es. Schulbeginn 1985.
Wir bekamen Stempel mit einem lachenden Gesicht für besonders gut gemachte Hausaufgaben ins Heft gestempelt. Oder (sehr selten) ein Fleißbildchen.
Ich habe es geliebt.
LG; Philo

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 23.01.2018, 15:31 Uhr

Ich sehe das genau wie du, nur beim Lesen ein bisschen anders.
Mein Sohn ist wie deine Tochter, auch wenn das bei ihm erst mit der Schule begonnen hat. Bei ihm sind diese Lesehausuebungen, die ich jeden Tag unterschreiben muss, auch total unnoetig, denn sie machen den geringsten Teil seines freiwilligen Lesepensums untertags aus. Es sind aber nicht alle Kinder so, und Lesen ist so wahnsinnig wichtig. Meine Tochter hat eine Leseschwaeche, und es kann sie etwas noch so interessieren, sie wird sich nicht freiwillig die Muehe machen, es zu lesen, und wenn es nur ein Wort ist. Aber es beginnen schon in Mathe die Textaufgaben, und das ist erst der Anfang. Sie hat Schwierigkeiten, ihre geliebten Matheaufgaben zu machen, weil sie die Angabe nicht liest oder lesen kann oder versteht. Sie geht in Legastenietraining, trotzdem ist Lesen ueben fuer Kinder wie sie enorm wichtig. Eigentlich fuer alle, die nicht so Superleser sind wie dein Kind und mein Sohn. Und da ist es das geringere Uebel, wenn die Eltern von den paar Superkindern unterschreiben muessen, was das Kind in 2 Minuten erledigt hat, und dafuer lernen alle anderen Kinder auch gut Lesen. Lesen ist etwas, was man wieder verlernt, zum Unterschied von Schwimmen und Radfahren. Es ist so enorm wichtig, um sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden, Fuss zu fassen und normal leben kann. Ich weiss wovon ich spreche, ich kenne naemlcih in meinem unmittelbaren Umfeld zwei fast Analphabeten, bei denen genau diese Foerderung und Kontrolle in der Schule gefehlt hat. Sowas ist sehr schwer nachzuholen und erfordert wahnsinnige Zielstrebigkeit, Selbstdisziplin und Ausdauer. Hier greife ich sogar zu der einen oder anderen Belohnung, um meine Tochter hier ein bisschen weiterzubringen. Denn es macht keinen Spass, ein Buch zu lesen (zu muessen), wenn man Buchstabe fuer Buchstabe lesen muss und ewig fuer jedes Kapitel braucht. Sie ist erst in der zweiten und die Lehrerin ist ganz zufrieden mit ihr.

lg
niki

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Äffchen2011 am 23.01.2018, 16:46 Uhr

Bei mir (Einschulung1983) gab es nur Strafen keine Belohnungen. Fand es weder gut noch besonders schlecht.

Mein Mädels (18 & 16) bekamen mal einen Stempel wenn etwas besonders gut war. Das war aber auch alles. Strafen gabs nicht wirklich. Mal ein "Dududu" mit erhobenen Finger das wars.

Der Kleine (6) hat eine Ampel in der 1. Klasse. Aber so genau wie es da aufgeteilt ist weiß ich nicht. Weiß nur das unser Junior Donnerstag immer eine Kleinigkeit aus einer 'Schatzkiste' mitbringt weil er noch nie auf gelb oder rot war.
Es hat wohl was mit dem Benehmen zutun nicht mit den Leistungen im Unterricht oder bei der Freiarbeit.

Lg Mel

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Oktaevlein am 23.01.2018, 16:51 Uhr

Philo, SO kenne ich das auch in etwa von damals. Zwar nicht mit Stempeln oder Bildchen, sondern z. B. mit Bleistift gezeichnete Sternchen oder Krönchen oder eben "nur" ein Häkchen. Das hieß aber, dass die HA immerhin richtig und ok. waren. Wenn es nicht ok war, wurde das auch kommuniziert, auch gerne mit dem Rotstift.

Was ich nicht so richtig nachvollziehen kann, sind die heutigen Belohnungs-SYSTEME, vor allem für gutes Benehmen bzw. Bestrafung für schlechtes Verhalten.

Im Gegensatz dazu, stempelt die Lehrerin bei meiner Tochter die HA immer nur kurz mit einem "Super"-Stempel ab, egal, ob die HA wirklich "super" sind oder nicht oder ob nur kurz drei Linien gezeichnet werden mussten und 5 Wörter angekreuzt. Meine Tochter meinte, die Lehrerin schaut sich die HA gar nicht richtig an, sondern geht nur kurz durch die Reihen und stempelt. DA wäre mir doch ein wenig mehr Rückmeldung lieber.

In meinen Heften damals standen auch schon mal Kommentare, so dass man wusste, woran man war.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von aek am 24.01.2018, 8:47 Uhr

Zum Geburtstag gibt es einen Hausaufgaben Gutschein geschenkt, den kann man einsetzen wann will. Die Kids freuen sich wenn 1x keine machen müssen! Was ist schlimm daran?

Ampeln sind deshalb heute so oft im Einsatz weil das Sozialverhalten vieler Schüler so dermaßen zu wünschen übrig lässt! Ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner Klasse sich je ein Schüler so daneben benommen hätte, v.a. über längere Zeit!

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 24.01.2018, 9:20 Uhr

Und das Sozialverhalten soll sich aendern, wenn die Kinder etwas nur wegen Belohnungen oder Bestrafungen machen? Man lernt sehr schnell, wie man Strafen entkommt, aber soziales Verhalten lernt man daraus nicht, weil man nicht die Gruende mitbekommt, wuerde ich meinen.
lg
niki

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von cube am 24.01.2018, 12:10 Uhr

ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber genau wegen dieser "belohnungs-/Bestrafungs-Aktionen" haben wir uns für eine Schule entschieden, die das nicht so handhabt.
Ich finde es furchtbar. Kinder wollen in der Regel lernen und man sollte ihnen sozusagen diesen Vertrauen in ihre guten Absichten und ihr Bemühen erst mal schenken. Diese Systeme unterstellen im Grund, dass Kinder gar nicht lernen wollen und man deshalb von Beginn an dafür sorgen muss, dass sie wissen, wo der Hammer hängt.
Im übrigen gab es so etwas zu meiner Grundschulzeit (1976-80) nicht. Da bekam man mal ein Bienchen-Stempel, wenn man etwas besonders gut gemacht hatte oder sich unter großem Bemühen verbessert hatte. Ansonsten wurde einfach mündlich gelobt, was gut war und ebenfalls mündlich auf das hingewiesen, was man in Zukunft besser machen sollte/nicht mehr tun sollte. Das war´s aber auch schon. Allerdings waren die Klassen damals eben auch deutlich kleiner...

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Brummelmama am 24.01.2018, 15:29 Uhr

Die Frage ist doch auch, was ist Sozialverhalten. Bei dem einen Lehrer funktioniert es, weil er auch mal einen Scherz macht und gerecht mit den Kindern umgeht und humorvoll und konsequent die Sachen unterbindet und bei dem anderen....

Und warum wird an unserem Gymnasium generell im Sozialverhalten nur eine 3 erteilt ? Weil man zur 2 Klassensprecher, Schlüsselverwalter für den Klassenschrank sein muss......was hat das mit Sozialverhalten zu tun ? Ich war ziemlich irritiert als mir dies bei der Zeugniskonferenz erklärt wurde. Es hatten tatsächlich nur 3 Kinder eine 2 und der Rest bestand aus 3er und 4er....da fehlten mir schon die Worte. Arbeitsverhalten genauso......da kann ein Kind lauter 2er haben und bekommt eine 3 im Arbeitsverhalten....

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von emmisya am 24.01.2018, 18:40 Uhr

"Bei dem einen Lehrer funktioniert es, weil er auch mal einen Scherz macht und gerecht mit den Kindern umgeht und humorvoll und konsequent die Sachen unterbindet und bei dem anderen...."

Es ist halt auch so, dass manche Kinder im Elternhaus eine Erziehung bekommen haben, die es ihnen ermöglicht Anweisungen, Hinweise, Aufforderungen anzunehmen, es umzusetzen und positiv darauf zu reagieren.
Leider wird die Zahl der Kinder, die das nicht können, immer größer.
Also versuchen Lehrer diese Lücke mit Hilfe von Ampelsystemen und Co zu füllen.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von Oktaevlein am 24.01.2018, 19:47 Uhr

"Ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner Klasse sich je ein Schüler so daneben benommen hätte, v.a. über längere Zeit!"

Ja, das beobachte ich schon auch, aber ich weiß eben nicht, ob solche Ampel- und Rutschsysteme es besser machen.

Vielleicht sogar im Gegenteil. In der Klasse meiner Tochter ist ein Kind, von dem sie im Moment jeden Tage irgendwas erzählt, was er wieder angestellt hätte und dass der Direktor oder andere Lehrer schon zu Hilfe kommen mussten, um ihn "schreiend rauszutragen". So etwas habe ich tatsächlich in meiner ganzen Schulzeit nicht erlebt.

Der "Schlimmste" in meiner Grundschulklasse hat wohl ein paar Streiche gemacht und hat wahrscheinlich auch hin und wieder Ärger dafür bekommen, aber das war so ganz anders als das, was ich im Moment in der Klasse meiner Tochter mitbekomme.

Ich frage mich eben, woran das liegt, dass heutzutage manche Schüler so extrem auffällig sind, mehr als "früher". Und ich frage mich, ob das heutige Schulsystem und diese ganzen Belohnungs- und BestrafungsSYSTEME nicht sogar dazu beitragen. Ich weiß es nicht. Aber es beschäftigt mich, wenn ein 6-jähriges Kind mit mehreren Erwachsenen kaum zu bändigen ist und Lehrer tritt und schlägt...

Vielleicht komme ich zu weit vom Thema ab, aber andererseits bedingt vielleicht das eine das andere.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 24.01.2018, 22:44 Uhr

Also mit der elterlichen Erziehung hat das total wenig zu tun. Wie man zuhause gelernt hat, sich zu verhalten, kann diametral davon abweichen, wie man gelernt hat, sich woanders zu verhalten. Gerade in den wirklich strengen Elternhaeusern haben die Kinder ganz schnell heraussen, dass es woanders wesentlich legerer zugeht, und umgekehrt genauso.
lg
niki

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 24.01.2018, 22:45 Uhr

Naja, es war schon autoritaerer damals. Ich seh Vor- und Nachteile. Also schwer zu sagen, ob es jetzt pauschal schlechter ist.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von niccolleen am 24.01.2018, 22:47 Uhr

Wirklich? Bei uns waren sie um einiges groesser. Aber das wird es auch sein, wieso es damals anders gehandhabt werden konnte oder musste, das mit der Klassengroesse. Unsere Klassen zu meiner Zeit hatten 36 Kinder und eine Lehrerin. Jetzt sind es 25 Kinder und in manchen Klassen sogar 2 Lehrerinnen.
lg
niki

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von IngeA am 25.01.2018, 6:05 Uhr

Bei uns war ne Klassengröße von über 30 Kindern ganz normal. Ne Generation früher, bei meinen Eltern waren 50 Kinder in einer Klasse normal.
In der Klasse meiner Ältesten waren es anfangs 29 Kinder, bei den beiden Jüngeren jeweils 24 Kinder. An den weiterführenden Schulen auch um die 30
Aber das ist und war sicher auch regional unterschiedlich.

LG Inge

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von emmisya am 25.01.2018, 18:29 Uhr

"Also mit der elterlichen Erziehung hat das total wenig zu tun."

Ja.
Klar.

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Re: Belohnungs-, Ampel- und Rutschsysteme

Antwort von ricardasmama am 25.01.2018, 20:51 Uhr

Ne, also die Kinder sind heute nicht auffälliger als früher. Nur lassen sie es halt heutzutage woanders raus und auch anders raus. Früher war Schule eher ein Ort der Disziplin, nicht des gegenseitigen Respekts und das wurde auch von den Eltern so kommuniziert. Also haben die meisten Schüler sich halt in der Schule gefügt. Und es später rausgelassen, was weiß ich, die Schwester gepiesackt, einen Frosch gequält. Zudem wird in heutiger Erziehung die Individualität stark gefördert. Also nicht: Füge dich ein, sondern zeige, wer du bist. Und wenn man sich nicht einfügt, dann muckt man halt auf. Auch in der Schule.
Was ich heutzutage als Lehrerin diskutieren muss (bzw die Schüler hätten gerne, dass ich diskutiere) - als ich Schülerin war, gab es das nur sehr, sehr vereinzelt.
Außerdem: Früher wurden Auffälligkeiten gerne unter den Teppich gekehrt - heutzutage werden sie oftmals als "Markenzeichen" herausgestellt. Daher sieht man sie heute mehr. Man schaut mehr hin, man kennt mehr Auffälligkeiten, man "lebt diese mehr aus".

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