zurück| Geschrieben von Hase67 am 15.02.2011, 10:03 Uhr |
An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Hi ihr,
ich hätte nie gedacht, dass ich so was mal hier schreibe, aber wir haben aktuell ein "Luxusproblem" mit unserem Sohn (6). Nachdem er das erste Vierteljahr über extreme Langeweile im Matheunterricht klagte (die Zahlen von 1 bis 9 wurden bis zum Erbrechen bunt angemalt und mit zur jeweiligen Zahl passenden Märchen "sanft eingeführt") und danach lange Zeit Mathe krankheitsbedingt ganz ausfiel, haben sie jetzt eine neue Mathelehrerin, die eher leistungsorientiert ist. Den Kindern, die auf sehr unterschiedlichem Stand sind, wurde von ihr freigestellt, im Zusatz-Übungsheft nach eigenem Gusto und Tempo vorzuarbeiten. Dabei hat sich herausgestellt, dass unserem Sohn Mathe extrem leicht fällt - er hat den "Rechenflitzer" innerhalb von zwei Wochen komplett durchgearbeitet und rechnet Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 100 sowieso sicher, kann aber inzwischen auch mit negativen Zahlen rechnen und im Bereich des kleinen Einmaleins multiplizieren.
Wir sind jetzt zwiegespalten, wie wir damit umgehen sollen, da es an seiner Grundschule leider keine Familienklassenangebote etc. pp gibt, und wir wollen natürlich nicht, dass er sich dauerlangweilt. Übungshefte und -blätter mit Stoff aus Klasse 2 und Anfang Klasse 3 bekommt er im Hort, aber wir befürchten trotzdem, dass er im Matheunterricht irgendwann "abschaltet" (er neigt ohnehin zum Träumen und zur Ablenkbarkeit).
Wie würdet ihr vorgehen? Ein Sprung in eine höhere Klasse ist bislang eher keine Option, weil er aus meiner Sicht dazu weder die soziale noch die organisatorische Reife hat und auch in Deutsch nicht auf dem entsprechenden Stand ist...
LG
Nicole
Beitrag beantwortenRe: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Petra28 am 15.02.2011, 10:35 Uhr
In der Klasse meiner Tochter ist auch so ein Junge. Der rechnete bereits zur Einschulung im Tausenderbereich (alles im Kopf) und multiplizierte auch schon. Er bearbeitet in der Schule jetzt die "höheren Versionen" des Übungsheftes. Ich glaube, er wird auch in die Mathestunde der zweiten Klasse geschickt (weiß ich nicht genau, aber bei einem Mädchen, welches überdurchschnittlich gut in Deutsch ist, ist das so.) Vielleicht wäre das eine Option.
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von krummenau am 15.02.2011, 10:39 Uhr
Also, bei uns rechnen die in der 2. Klasse bis 100, da wäre der Junge, von dem Du schreibst, aber immer noch sehr gelangweilt.
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Ceca2 am 15.02.2011, 10:52 Uhr
Forder ihn doch mit Logikaufgaben, z.B. Mathe-Känguru. Das werden jährlich auch Schulwettbewerbe gemacht. Macht super Spass und er muss sich etwas mehr anstrengen, als "nur" beim Rechnen. Da muss er halt auch schon einigermassen lesen können, sonst versteht er die Aufgaben nicht.
Im Internet sind die alten Aufgaben mit Lösungen gespeichert.
Ev. hat die Lehrerin Mathespiele, mit denen er sich beschäftigen kann, wenn er seine Aufgaben schon gelöst hat. Meine Tochter hat zu Hause "Logeo", kann man prima alleine spielen und fördert logisches Denken.
Viel Spass und Gruesse
Ceca2
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Reni+Lena am 15.02.2011, 10:54 Uhr
War bei meiner Großen auch, die hat sich dann immer ihren " Harry Potter" mit in die Schule genommen und gelesen...
Dann soll er halt das Üben was er in den anderen fächern noch lernen kann. lesen schadet da bestimmt nicht.
Und wenn er im Mathe-Unterricht abschaltet dann macht das doch auch nichts..er kann es ja schon, was soll er noch zuhören???
Was sagt denn die Lehrerin......
Antwort von Caot am 15.02.2011, 11:46 Uhr
.....von der wird es abhängen, was dein Kind machen darf. Bei uns hier gilt die Devise, alle rechnen 5+7, erst dann darf wer will, 15+17 rechnen. Zusatzoptionen die im Hort oder zu Hause gerechnet werden, sind hier ganz nett, aber ändern im Grundlernstoff erst einmal gar nichts.
Wenn dein Kind damit klarkommt, würde ich nichts unternehmen. Grundsätzlich wirst Du dein Anliegen aber nur über die Lehrkraft lösen/ändern können.
Grüßle
Erst mal danke an alle...
Antwort von Hase67 am 15.02.2011, 12:52 Uhr
... Känguru kannte ich schon (von meiner Tochter), wusste aber nicht, dass man dort die alten Aufgaben mit Lösungen herunterladen kann. Logeo schau ich mir mal an.
@Reni: Harry Potter lesen im Unterricht fällt flach, er liest noch nicht flüssig ;-)
Und sich langweilen und abschalten soll er deshalb nicht, weil ich fürchte, dass ihm das sonst in Fleisch und Blut übergeht - ich würde ihm gern so lange wie möglich den Spaß an der Schule erhalten (auch wenn er manche Sachen schon kann).
@Caot: Mit der Lehrerin wird es demnächst einen Gesprächstermin geben - da der Lehrerwechsel noch nicht allzu lange her ist (5 Wochen), gab es noch keine Gelegenheit, sich mit ihr auszutauschen. Natürlich werden wir sie fragen, wie wir uns verhalten sollen. Momentan ist es allerdings so, dass er in der Schule die Aufgaben, die er bereits "vorgerechnet" hat, noch einmal ins Heft abschreiben und neu ausrechnen darf - für mich klingt das eher nach ABM-Maßnahme ;-)
Das Grundproblem ist, dass die Schule, die Filius besucht, grundsätzlich nicht viel von individuellem Eingehen auf die Schüler hält und reformpädagogische Ideen für die Lehrkräfte Fremdwörter sind - u. a. deshalb machen wir uns Sorgen - wie gesagt, wir wollen ihm die Lernmotivation natürlich erhalten...
LG
Nicole
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von biggi71 am 15.02.2011, 13:00 Uhr
ich bin für füttern !!!
besprich mit der lehrerin, ob er mathestoff aus den höheren klassen bekommen kann. die tochter meiner freundin ist in mathe auch immer ein jahr weiter, das klappt super. leider verweigern viele lehrer. die kinder sollen sich anpassen ... das kann ihc so gar nicht verstehen.
lg
Mathe 1+
Antwort von Foreignmother am 15.02.2011, 14:50 Uhr
Es gibt Hefte der Reihe "1+", die koennte er vielleicht im Unterricht bearbeiten? Da wird einerseits viel weitergehendes Denken gefordert, andererseits aber kein weiterer Stoff vorweggenommen, so dass sich Dein Sohn nicht noch mehr langweilt. Ansonsten denke ich auch, vielleicht in Mathe seine Deutschuebungen machen oder lesen ueben.
Gruss
FM
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Mattibärchen am 15.02.2011, 19:29 Uhr
Mein Sohn ist auch so einer (2.Kl.). Die Klassenlehrerin hat ihm ein extra Heft mit "Mathekrimis" besorgt. Da stehen nur Textaufgaben drin und da er in Deutsch "normal" gut ist, muss er sich anstrengen, damit er die richtige Lösung findet.
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Katja + Fabio (Berlin) am 15.02.2011, 22:04 Uhr
Hallo,
entweder sehr differenziertes Arbeitsmaterial (halte ich bei dem vorhandenen Abstand aber für schwierig bis unmöglich) oder aber - da ihr ja einen Sprung ausschließt - Teilnahme im Unterricht einer höheren Klasse (auch Drehtürenmodell genannt, alternativ eigenständiges bearbeiten des Stoffes der 2 oder 3 Klasse in Mathe). Voraussetzung ist natürlich die Lehrerin ist dem Ganzen zugeneigt ... UND man sollte bedenken das sich das "Problem" dann weiter durch die höheren Klassen zieht!
Mein kleiner Sohn fährt gut damit. Er ist zufrieden und glücklich. (Bei uns ist es auch Mathe)
LG Katja & Co
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von anbeni am 16.02.2011, 8:32 Uhr
hab ich es richtig verstanden, daß dein sohn nicht wirklich unzufrieden mit der situation ist? sondern daß du eher befürchtest, daß er irgendwann abschaltet und sich dadurch probleme entwickeln?
dann wird ich es erst mal laufen lassen so wie es ist. meiner ist auch so ein fall. er macht teilweise ohne probleme knobelaufgaben für drittklässler. aber bis jetzt gab es noch keine probleme in der schule deswegen. er ist eher der typ, der sich das input dann zu hause holt durch logikrätsel, spiele spielen, aber auch alleiniges rechnen. das hat er schon im kindergarten gemacht. da bestand sein halber tag nur aus zahlen und rumrechnen und überlegen.....
ich hab mir auch viel gedanken gemacht, was in der schule wird. zumal er auch schon flüssig lesen konnte bei schuleintritt. aber, er fühlt sich wohl in seiner klasse und ist vom sozialen und emotionalen sehr gut dort aufgehoben (das war nämlich lange zeit ein starkes manko bei ihm). und so ausgeglichen wie im moment kenne ich ihn überhaupt nicht.
also, abwarten. zumal die lehrerin es bei euch ja scheinbar auch erkannt hat und somit kann sie gezielt darauf einwirken (wenn sie es möchte...).
lg anja
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Hase67 am 16.02.2011, 8:37 Uhr
Hallo noch mal,
das "Drehtürmodell" kannte ich noch nicht - keine Ahnung, ob das an unserer Schule möglich ist, ich finde die gesamte Einrichtung nicht sonderlich innovations- und sonderfallorientiert.
Zu deiner Frage, anbeni: Unzufrieden ist er insofern, dass er über massive Langeweile klagt - das tut er auch in Deutsch, weil es ihm da zu langsam vorangeht, aber dort ist der Vorsprung nicht so groß, und Mathe ist derzeit sein Steckenpferd, auf das er sich mit ganzer Energie stürzt. Natürlich ist es ihm auch wichtig, dass wir ihm zu Hause Futter geben. Aber zu Hause verbringt er eben nur den kleineren Teil des Tages, deshalb muss meiner Meinung nach schon in der Schule etwas passieren, was er dann auch im Hort weiterbearbeiten kann...
LG
Nicole
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von anbeni am 16.02.2011, 9:28 Uhr
tja, schwierig. am besten wird es wohl sein, wenn du mit der lehrerin darüber sprichst. dann könnt ihr vielleicht gemeinsam einen lösungsweg finden (anspruchsvollere aufgaben im unterricht oder für zu hause für ihn).
kannst ja mal schriebn, wenn sich was neues ergeben hat.
ich bin da echt froh, daß es bei uns so gut klappt. aber, wir haben da echt glück. sowohl mit der lehrerin als auch seinem klassenumfeld und der schule.
lg anja
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Hase67 am 16.02.2011, 9:33 Uhr
Hi,
das mache ich auf jeden Fall, danke noch mal für eure Ideen und euren Input!
LG
Nicole
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von Namens-Fee am 16.02.2011, 12:01 Uhr
Redet mit der Lehrerin, dass sie Eurem Kind zusätzliches Futter gibt - nicht in Form zzusätzlicher Arbeitsblätter zum selben Thema, sondern z.B. Knobelaufgaben oder mal ein Thema aufarbeiten und der Klasse vorstellen. Vielleicht kann er auch der Helfer eines schwacheren Schülers werden - davon profitieren beide.
Lasst Euch auf keinenFall abwimmeln!
Unser Sohn wurde an der GS trotz Höchstbegabung in Mathe & Co. nicht gefördert, so dass letztlich jede Motivation von ihm abfiel und er inzwischen auf 5 steht (9. Klasse), weil er total dicht gemacht hat.
Re: An die Eltern mit "Mathe-Cracks"
Antwort von kathi_30 am 17.02.2011, 23:23 Uhr
hallo,
ich hab auch so ein Mathe ASS, mein Sohn (7, 1.Klasse) rechnet bereits alles was geht, Plus, Minus, Mal, Prozente etc. und das im Zahlenraum bis 1000. Er ist zwar immer der erste in Mathe und bekommt dann Zusatzaufgaben von der Lehrerin, aber manchmal will er das gar nicht, da hilft er lieber den anderen Kindern. Ich hatte bereits mehrere Gespräche mit der Lehrerin und Sie gibt ihm jetzt mittlerweile mehr Denk- und Sachaufgaben. Klasse überspringen ist gar keine Option für uns.
Viele Grüsse
Kathrin
Unsere Lehrerin wurde von Eltern bedroht.
Wie gross sind die Klassen?
Lehrstoff beibringen - festigen und üben
Lesepass? Kinder üben Lesen zu Hause, nicht in Schule??
Welche Schultasche...
Reni
Hortplätze - warteliste
Unmögliches tempo...
Wer hat ähnliches " Problem" ?
