zurück| Geschrieben von Yvonne1990 am 12.06.2022, 8:20 Uhr |
Wutanfälle, so noch normal?
Hey ihr Lieben,
Wir kämpfen seit Wochen bzw fast Monaten schon mit den Wutanfällen unserer Tochter.
Sobald es nicht nach ihrem Kopf läuft wird sie einfach so richtig wütend. Dann haut sie ihren Kopf irgendwo dagegen oder, wenn wir sie gerade auf dem Arm haben, schlägt sie einem ins Gesicht. Beide Verhaltensweisen werden von uns Eltern absolut ignoriert. Sie soll nicht meinen, dass sie dadurch irgendwas erreichen kann oder wir ihr dafür Beachtung schenken.
Ich versuche schon sämtliche Situationen im Voraus zu vermeiden. Also räume alles mögliche weg, von dem ich weiß, sie würde gerne damit spielen, obwohl sie es nicht darf. Bzw ich versuche sie dann schnell spielerisch abzulenken und Alternativen zu bieten.
Aber was ist denn der richtige Weg? Es kann ja eigentlich auch nicht falsch sein, einem Kind ab und zu klarzumachen, dass etwas nicht für es gedacht ist. Ihr aucv mal etwas wegzunehmen ohne eine Alternative zu bieten. Beispiel Messer oder zerbrechliche Dinge.
Gerade jetzt hochschwanger kostet es mich so viel Kraft am Tag, bis abends ihre Wutausbrüche zu ertragen.
Und noch was? Wie viel beschäftigt ihr euch am Tag wirklich NUR mit dem Kind/den Kindern?
Ich habe das Gefühl es dreht sich bei uns den ganzen Tag nur ums Entertainment der Tochter, sodass wir abends sogar zu zweit oft von einem Kind absolut geschafft sind. Wie lange können sich eure kleinen schon am Stück mit etwas beschäftigen? Bzw beschäftigen sie sich auch schon mal ne viertel Stunde alleine?
Ich komme mir echt dumm vor solche Fragen hier zu stellen, weil man meinen könnte, wir seien total naiv an diese Elternsache rangegangen 
Liebe Grüße
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Re: Wutanfälle, so noch normal?
Antwort von 12Mami am 12.06.2022, 12:50 Uhr
Bei uns ist es seit paar Wochen auch richtig schlimm geworden mit dem Wutanfällen. Zum Glück nicht mit Kopf irgendwo dran schlagen (hab aber mal gelesen dass das normal ist) aber mittlerweile haut er aber auch ab und zu mal. Wir sagen da mittlerweile schon ganz klar nein und dass das weh tut und halten seine Hand kurz fest. Ganz ignorieren würde ich persönlich hauen mittlerweile nicht mehr - jetzt beginnt ja die Zeit wo sie anfangen ganz langsam zu verstehen. Viel kann man aber trotzdem da noch nicht erwarten. Ablenken tun wir persönlich eigentlich sehr selten, Alternativen anbieten hingegen schon. Viel sprechen und das warum erklären und was bei uns dann immer super klappt - Aufgaben geben…zb seine Teller/Tassen/Besteck zum Tisch bringen wenn wir essen wollen. Irgendwas holen lassen oder die Wäsche abnehmen (runterziehen ) etc Statt einen richtigen Messer sein Kindermesser geben und ihn was „schneiden“ lassen usw.
Ich glaube Kinder sind nun mal eigentlich ein 24/7 Job Also er macht schon viel alleine und sucht was er spielen kann aber trotzdem muss immer jemand mit dabei sein. Klar sitzt er vielleicht mal 5 Minuten ruhig irgendwo und spielt mit seinen Autos oder blättert mal kurz in seinen Buch für 2 Minuten alleine aber das man mal entspannt ne halbe Stunde auf dem Balkon sitzen kann davon sind wir meilenweit entfernt 
Also bei uns ist schon gefühlt immer eine Interaktion und keine Pause. Und auch wenn wir aus dem Raum gehen würden, würde er eigentlich sofort hinterher kommen. Denke aber es ist auch nochmal in dem Alter.
Re: Wutanfälle, so noch normal?
Antwort von Netti2020 am 12.06.2022, 18:35 Uhr
Wir hatten hier auch schon krasse Wutanfälle wo er seinen Kopf auf den Boden geschlagen hat. Aber das ist zum Glück noch nicht so oft vorgekommen. Ebenso das Hauen. Passiert auch mal, aber lange nicht täglich. Zum Glück. Wir sagen dann auch immer ganz klar, dass das nicht geht. Ignorieren würde ich es nicht.
Wegen dem Beschäftigen: es wird langsam immer mehr, dass er sich auch mal alleine beschäftigt, so lange jemand mit im Raum ist. Das ist süß zu beobachten. Aber insgesamt ist es mit ihm schon ein Full time Job. Viel schaffen tue ich nicht, wenn er dabei ist. Ich bin ja auch gerade hochschwanger und hab zudem seit ner Woche Corona und es ist schon echt hart anstrengend zur Zeit. Auf der einen Seite mag ich nicht mehr schwanger sein, aber der anderen Seite habe ich echt krass Respekt davor 2 unter 2 hier zu haben und genieße noch die letzten Wochen (vielleicht auch nur Tage), wo wir nur ein Kind hier haben. Hab manchmal echt Bammel, gar keine Ruhe mehr zu finden und dann völlig energielos zu sein…
Re: Wutanfälle, so noch normal?
Antwort von Cajetana am 12.06.2022, 23:54 Uhr
Hallo liebe Yvonne, ich bin etwas beruhigt zu lesen, dass es nicht nur bei uns solche Wutanfälle gibt. Bei uns kommt das in letzter Zeit leider auch immer häufiger vor. Meine Kleine flippt auch völlig aus, wenn ich sie zB wo wegnehmen, wo sie nicht hindarf oder es nicht nach ihrem Willen geht. Manchmal werden Haare gezogen, manchmal geschlagen, oft „nur“ gebrüllt als würde man sie quälen, selten schlägt sie auch ihren Kopf gegen das Schlüsselbein oder auf den Boden. Wenn es mir wehtut sage ich ihr das ganz klar. Ich versuche ihr Handlungsalternativen zu zeigen. ZB sage ich, dass es mir wehtut, wenn sie mich schlägt. Ich sehe, dass sie gerade sehr wütend ist und sie bitte aufs Kissen schlagen soll, wenn sie das möchte. Ist dann ganz süß, wenn sie manchmal tatsächlich das Kissen boxt. Generell versuche ich, Negationen zu vermeiden. Also ich sage zB nicht, dass sie das Messer nicht haben darf, sondern dass das Messer noch zu gefährlich für sie ist und sie stattdessen mit dem Löffel spielen kann. Oder sage ich zBnicht, dass sie das Essen nicht runterwerfen soll, sondern dass sie es bitte auf Tisch liegen lassen soll. Usw.
Also so wirklich lange beschäftigt sie sich auch nicht allein. Im Garten oder auf dem Spielplatz aber zB besser als im Haus. Aber es wird schon mehr. Ich merke seit kurzem auch, dass sie langsam immer mehr mit anderen Kindern „anfangen“ kann. Also ich glaube, es wird nicht mehr so lange dauern, dann können sich unsere Kleinen zumindest auch mal ganz gut mit Spielfreunden beschäftigen.
Manchmal ist es echt sehr anstrengend und ich fühle mich mega ausgelaugt. Nicht umsonst sagt man, dass man ein ganzes Dorf bräuchte, um ein Kind großzuziehen 
