Welche Sätze?

Grüße aus dem Juli

Meine Sammlung:

- "Das ist viel zu oft, Ich habe dich (Vater des Kindes) nur fünf Mal am Tag gestillt" (Kommentar meines Mannes: "Ja, nach vielen Monaten, nicht am Anfang")

- (Zum Baby) "Du wirst richtig verwöhnt" (Säuglinge "zu verwöhnen" kommt aus dem Ratgeber aus der Nazizeit, um möglichst viele bindungsgestörte Soldaten zu erziehen)

- "Ihr dürft sie ruhig mal (gemeint ist alleine im Raum, bis zum Einschlafen) schreien lassen, das schadet denen nicht" (Doch, Stichwort Erlernte Hilflosigkeit)

- "Schläft sie endlich durch?" (Nach einem Jahr haben die meisten Babys einen regelmäßigen Tages-Nachtrhythmus, Wir wurden das schon nach zwei Wochen gefragt)

- "Schläft sie schon in ihrem eigenen Bett?" (Nein, im Familienbett, weil Bedürfnis unseres Babys - und wir würden anders auch nicht mehr schlafen)

- "Füttert ihr (Brei) zu? Dann schläft sie länger" und gleiche Person "Ihr füttert Pre zu? Dann bildet die Brust aber immer weniger Milch, sie (also ich) muss abpumpen" (Bin bei der Stillberatung und baue mit ihr meine Milchmenge auf, Pseudoratschläge brauche ich dazu also wirklich nicht)

- (Baby hat einmal Fieber, einmal erhöhte Temperatur wegen Impfung) "Sie muss unbedingt viel trinken, ihr müsst ihr viel Wasser geben, macht ihr das schon? (Vorwurf)" (Ist in dem Alter giftig für Babys)

Viele Widersprüche, viel veraltetes Wissen. Dazu glaube ich, dass sich vieles im Kopf aus einer Zeit ihres Nachwuchs verfestigt hat als wir schon älter waren (neugeboren und 1+ Jahre alt ist halt nicht dasselbe). Nur so nervig die Sprüche natürlich sind, so wenig sollen sie uns schaden. In der Regel sind sie gut gemeint, als Unterstützung und Hilfe gedacht, v.a. von den Eltern. Wir berufen uns gerne auf den Kinderarzt, die Hebamme und was wir sonst aus medizinischen Ratgebern herausgelesen haben oder aus unserem Studium wissen (mein Mann Psychologie, ich Pädagogik). Manchmal hilft ein simples "Danke, wir haben es schon im Griff" und dickes Fell.