Geschrieben von Samira99, 25. SSW am 27.11.2020, 13:43 Uhr |
Weihnachtsgeld
Hey ihr! Jetzt muss ich auch mal jammern. Ich mache eine Ausbildung und bin aufgrund von corona ins beschäftigungsverbot geschickt worden. Jetzt haben alle anderen azubis ein 13. Gehalt bekommen nur ich nicht. Auf Nachfrage sagte man mir es wurde beschlossen dass ich es nicht bekomme.... Im Internet steht allerdings überall dass einer schwangeren im beschäftigungsverbot kein finanzieller Nachteil entstehen darf und laut dem Mutterschutzgesetz ist es anscheinend unzulässig dass ich es nicht bekomme. Desweiteren ging das beschäftigungsverbot von der Arbeit aus und nicht von meiner Frauenärztin. Ich bin jetzt ziemlich traurig dass ich es als einzige nicht bekomme nur weil ich schwanger bin. Haben andere von euch auch Erfahrung damit gemacht oder habt ihr irgend einen Rat?
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von misses-cat, 27. SSW am 27.11.2020, 13:55 Uhr
Ist das Weihnachtsgeld bei euch im Tarif Vertrag geregelt oder ist es eine Nettigkeit des Chefs? Bei ersteren müsste es dir zu stehen bei letzterem hast du leider Pech
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von julilein am 27.11.2020, 15:22 Uhr
Selbst wenn es eine "Nettigkeit" vom Chef war, darf sie nicht aufgrund des BVs benachteiligt werden (hier sind also die Gründe für den Auschluss relevant). Habt ihr einen Betriebsrat? Ansonsten kannst du dich an die Antidiskriminierungsstelle deines Landes wenden.
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von Samira99, 25. SSW am 27.11.2020, 16:45 Uhr
Ist im Tarif Vertrag geregelt...
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von misses-cat am 27.11.2020, 17:08 Uhr
Dann musst du Weihnachtsgeld bekommen, Personalabteilung Montag anrufen und denen erklären das du nicht schlechter wegen deiner Schwangerschaft gestellt werden darfst und auf das Mutterschutzgesetz verweisen.
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von Bärenohr am 27.11.2020, 17:28 Uhr
Das Verhalten deines Arbeitgebers ist unzulässig solange in dem Tarifvertrag nicht drin steht, dass es in diesem Fall zulässig ist (davon gehe ich jetzt Mal nicht aus). Wenn der AG auf diesen Hinweis und eine erneute Aufforderung sein Verhalten nicht ändert, würde ich zum Anwalt gehen. Oder sofern du dir das selbst zutraust zum Arbeitsgericht gehen und dort zur Niederschrift Klage einreichen.
Hab meinen Mann mal nach seiner Meinung gefragt (Rechtsanwalt für Arbeitsrecht).
Liebe Grüße aus dem Mai und viel Erfolg!
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von BerryNin, 27. SSW am 27.11.2020, 18:14 Uhr
Ich kann mich den anderen nur anschließen, ich würde da auf mein Recht bestehen.
Arbeitgeber auf die gesetzeslage hinweisen und den Betriebsrat kontaktieren, wenn ihr einen habt.
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von Pflaume, 27. SSW am 27.11.2020, 20:02 Uhr
Was ist das denn für ein asozialer, dummer Arbeitgeber, der einer schwangeren Azubine das Weihnachtsgeld streicht?
Da fehlen mir echt die Worte!
Die Ausbildung würde ich dort vielleicht noch zu Ende machen aber danach nichts wie weg. Andere Arbeitgeber haben auch hübsche Jobs
Viele Grüße von der Pflaume
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von Gramuselchen, 27. SSW am 28.11.2020, 6:23 Uhr
Hallöchen, du solltest dich wirklich an den Betriebsrat, den/die Gleichstellungsbeauftragte oder an die Anti-Diskriminierungsstelle wenden! Du scheinst deinen Arbeitgeber ja bereits darauf angesprochen zu haben. Vielleicht kannst du ihn auch nochmal darauf hinweisen, dass sein Vorgehen nicht rechtens ist und du dich ansonsten an eine Stelle/Behörde wendest?!
Ich bin auch im BV und habe sogar noch einen neuen Arbeitgeber, für den ich genau 3 Std. gearbeitet habe, ehe ich vom Betriebsarzt ins sofortige BV geschickt wurde. Auch ich habe ganz normal mein Weihnachtsgeld erhalten.
Es steht dir zu und der Ausschluss, bzw. der Grund dafür ist nicht rechtens!
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von Vajana am 28.11.2020, 7:13 Uhr
Hallo,
was steht in deinem ausbildungsvertrag? Steht es drin hast du zu 100% Anspruch drauf.
Ansonsten hilft nur nochmal mit deinem Chef oder Ausbilder zu sprechen. Evtl ist ja die Berufsschule ein guter Ansprechpartner für dich. Die haben ja tagtäglich mit Gleichgesinnten zu tun.
Ansonsten, wenn du diesen Schritt wagen willst, kannst du dich auch rechtlich beraten lassen. Dadurch dass du dich in der Ausbildung befindest, steht die Möglichkeit beratungshilfe beim Gericht zu beantragen, dann musst du nur einen kleinen Teil der Anwaltsgebühren zahlen.
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von Didi877, 20. SSW am 29.11.2020, 0:36 Uhr
Hii,
also ich habe Weihnachtsgeld bekommen, obwohl ich von meiner Ärztin ins BV geschickt wurde.
Re: Weihnachtsgeld
Antwort von MJ84, 27. SSW am 01.12.2020, 18:10 Uhr
Hey! Natürlich ist es keine schöne Situation, wenn du das Weihnachtsgeld nicht bekommst. Und meine Vorrednerinnen habe natürlich alle recht, dass man sich da auf jeden Fall beraten lassen kann / sollte.
Ich möchte nur zu bedenken geben: wenn du dich da jetzt wehrst, wird der Arbeitgeber das natürlich auf dem Schirm haben und wenn die Ausbildung abgeschlossen ist sich wohl leider zweimal überlegen, ob er dich dann übernimmt.
Recht haben und Recht bekommen sind leider zwei paar Schuhe und wenn man eben an die Zukunft denkt, kann es sein, dass es sich später rächt (je nachdem was du in dem Betrieb noch so anstrebst).
Wie gesagt, menschlich und rechtlich kann ich dich total verstehen, aber es kann auch negative Folgen haben.
Ich hoffe natürlich, dass der Arbeitgeber evtl. noch von selbst drauf kommt, dass es so nicht ganz richtig ist was er da macht.
Liebe Grüße