zurück| Geschrieben von Yvonne1990 am 15.02.2021, 16:02 Uhr |
Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Hey ihr Lieben,
ich habe vor 2 Wochen schon mein Leid geklagt wegen meinen wahnsinnigen Schmerzen beim Stillen durch extrem offene und blutige Brustwarzen. Außerdem tat mir auch das Saugen der Kleinen sehr weh. Dazu kommt dass der milchspendereflex bei mir ebenfalls sehr unangenehm ist und mir fast die gesamte Brust richtig brennt.
Alle Tipps halfen nichts und ich pumpe nun seit 1,5 Wochen ab und füttere ihr die Muttermilch per Flasche, was super klappt und für mich eine große psychische Entlastung brachte. Die Milchmenge reicht auch total aus.
Trotzdem überlege ich oft das Stillen doch noch mal zu versuchen. Allerdings habe ich ein komisches Problem: seit jeher finde ich Berührungen und Gespiele an den Brustwarzen sehr unangenehm und empfinde dabei aus unerklärlichen Gründen sehr unangenehme Gefühle. Nicht körperlich, sondern emotional. Ich bekomme Ängste und werde kurzzeitig so komisch traurig. Und das war auch beim stillen so. Zusammen mit meinem unerwarteten Babyblues waren die Tage nach der Geburt einfach gar nicht schön und für mich eine große Enttäuschung.
Ich habe diese Gefühle auch beim abpumpen. Aber immer noch besser als im direkten Zusammenhang mit meiner Tochter beim stillen.
Was würdet ihr machen? Es so beim abpumpen belassen? Es tut mir trotzdem so im Herzen weh wenn andere mehr oder weniger problemlos stillen. Oder ist es total in Ordnung die Muttermilch per Flasche zu geben?
Mich beschäftigt das Thema halt mehrmals täglich 
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Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von Netti2020 am 15.02.2021, 16:16 Uhr
Hallo, bei uns ist es ähnlich gelaufen. Brustwarzen waren nach wenigen Tagen wund, Blutig und eitrig. Stillen tat höllisch weh. Ich war dadurch mega unentspannt und der Kleine auch. Hab dann nach ein paar Tagen angefangen abzupumpen und das mache ich nun seit fast 5 Wochen. Erst um meine Warzen zu entlasten und dann hatte ich wie eine Art Blockade ihn nochmal anzulegen. Es fühlte sich komisch an. Mehr last als Freude. Eine richtige Angst vor den Schmerzen. Zwischendurch hatte ich aber so viel Milch, dass ich sehr oft abpumpen musste, weil meine Brüste so prall waren, weh taten und ausliefen. Das frustete mich auch wieder. Berührungen an der Brust gingen gar nicht. Hab nun eine stillberaterin kontaktiert. Hab ihn die letzten Tage ein paar mal angelegt. Manchmal hat er die Brust nur angeschrien. 3x etwa hat er gut getrunken. Dennoch blieb dieses Gefühl, dass Stillen etwas Tolles ist, aus. Frage mich, ob ich einfach keine Stillmama bin!? Mache mir zwischendurch auch Vorwürfe. Weiß nämlich nicht, wie lange ich es noch schaffe, das Abpumpen durchzuziehen. Es ist anstrengend und soooo zeitaufwendig. Leider habe ich also keinen Rat. Möchte nur zeigen, dass du mit diesem Problem nicht alleine bist. Eine stillberaterin kann helfen. Und der Rat: nicht an einem schlechten Tag aufhören! Lieber nochmal weitermachen. Es ist ja immer ein Auf und Ab der Gefühle. An einem schlechten Tag aufhören ist nicht gut und vielleicht bereut man es dann.
Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von Yvonne1990 am 15.02.2021, 16:52 Uhr
Das „beruhigt“ mich schon mal dass es anderen genauso geht.
Bei mir ist es wie bei dir. Mittlerweile habe ich auch ne Blockade sie anzulegen. Und ja, es war von Anfang an NICHT schön sie anzulegen. Für die Bindung war es auch nicht förderlich, eher im Gegenteil was mir im Nachhinein soooo weh tut, weil ich ständig die Bilder im Kopf habe, wenn sie ihr Mündchen weit aufmachte um meine Brüste zu suchen.
Ich denke mir auch immer ich sei eine verwöhnte Frau in einem Industrieland im 21. Jahrhundert. Vor paar Jahren wäre mir nichts anderes übrig geblieben als die Zähne zusammen zu beißen.
Und ja, die abpumperei ist sehr zeitaufwendig. Momentan im Winter und im lockdown ist es aber noch kein Problem. Außer die Wecker Stellerei nachts...
es wäre halt sooo schade ihr keine Muttermilch zu geben, da wirklich genug da ist. Aber meine sind teilweise auch soo prall und schmerzhaft. Am Wochenende hatte ich einen beginnenden milchstau. Ist zum Glück nochmal gut gegangen...
Ich werde wirklich versuchen es noch ziemlich lange durchzuziehen. Mind. Bis sie 4 Monate alt ist...
Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von lila281 am 15.02.2021, 17:18 Uhr
Natürlich bist du nicht allein damit. Mir ging es letzte Woche ähnlich. Ich wollte so gerne stillen aber mit einem Frühchen geht das manchmal nicht so einfach. Mit Stillhütchen war es okay aber ich pumpe von Tag 1 an ab. Sie ist heute 11 Wochen alt.
Letzte Woche dann mal ein Versuch mit einer guten Stillberaterin und sie trank an der Brust ohne Hilfe. Das Gefühl war nicht so wie ich es mir erhofft hatte. Es war okay und nix war wund aber halt auch nicht toll. Und ihr das richtig beizubringen so dass sie auch die Mengen schafft und meine Milch wieder mehr wird schaff ich einfach nicht. Ich gebe es zu ich bewundere jeden der das tut und hinbekommt, aber ich konnte einfach nicht mehr. Seit einer Woche bekommt sie Pre und abgepumpte MuMi und ich bin im Reinen mit der Entscheidung. Sie mag die Pre und verträgt sie fast besser als meine MuMi.
Vorgestern war sie dann sehr unruhig und nur die Brust hat geholfen. Sie ist ran und hat immer wieder getrunken, zwischendurch viel Unruhe und Geschrei. Die Brustwarze war blutig und ich habe gemerkt, dass das nicht unser Weg wird. Wir hatten da beide keinen Spaß dran und ich will nicht, dass es meine Beziehung zu ihr irgendwie behindert. Ich kuschel lieber ganz viel mit ihr und werde sie nach einer Trageberatungen nächste Woche viel tragen. Ich glaube sie es ist besser für uns. Was hilft ihr eine gestresste Mutti, die das Stillen nicht mag.
Ich pumpe ab und zu noch ab aber ohne Zeitplan. Was kommt bekommt sie, der Rest ist halt Pre.
Ihr müsst euren Weg finden und du brauchst dir keine Vorwürfe oder schlechtes Gewissen zu machen. Es muss nicht nur dem Baby gut gehen sondern euch beiden.
Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von Celina_19xx am 16.02.2021, 7:39 Uhr
Ich finde es richtig stark das du trotz der schmerzen und Gefühle überhaupt Abpumst. Ich kann mir vorstellen das das echt nicht ohne ist. Ich hatte echt nur minimale Schmerzen und fand es schon richtig furchtbar und ich habe vollsten Respekt vor denen, die trotz allem weiter Muttermilch geben. Du scheinst echt eine Powerfrau zu sein 
So stolz das du deinen baby MuMi gibst, dabei ist es doch egal das es eben aus der Flasche kommt. Ihr habt doch trotzdem Körperkontakt dabei, könnt euch anschauen und bindung aufbauen. Darum geht es doch. Und stillen muss immer für beide passen. Dein Baby merkt es sicher das du dich dabei unwohl fühlst und das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache... Du liebst dein Kind ja nicht weniger dadurch und schau mal, manche haben nicht genug Milch oder müssen aus anderen Gründen auf MuMi verzichten. Da ist es doch richtig toll, dass dein schatz genug MuMi bekommt 
Ich hab das nicht so verfolgt aber hattest du eine Stillberatung? Wurde nach dem Grund der Probleme gesucht? Zungebändchen? Noch mal probieren ohne das etwas anders gemacht wird würde ich nicht machen. Wenn allerdings der Grund beseitigt ist und deine brust abgeheilt ist würde ich mal die Hebamme fragen ob sie dich die ersten male begleiten kann.
Es ist doch keine Schande wenn nicht alles 100% wie gewünscht läuft sondern eben ganz normal bei so einem komplexen Thema "Geburt". Dein Körper hat ein Wunder vollbracht und ein neues Leben geschaffen
Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von sachertörtchen am 16.02.2021, 9:36 Uhr
Vorab muss ich sagen dass ich es hier wirklich super finde, dass man hilfreiche Tipps bekommt und niemand für Probleme oder Entscheidungen verurteilt wird. Stillen ist ohnehin so ein sensibles Thema und Druck macht die Sache ja nie besser.
Du tust ja schon alles was du tun kannst und wenn du dich mit dem Stillen nicht wohl fühlst ist es für euch beide wohl nicht das richtige. Sie bekommt die Muttermilch ja trotzdem und das ist super!
Diese eigenartige Missempfindung in den Brüsten habe ich übrigens auch, nicht ganz so schlimm, aber mich überkommt häufig so eine komische Melancholie, hatte ich auch schon immer. Bei mir klappt das Stillen auch nur mäßig wegen zu wenig Milch, aber wir haben uns jetzt mit einer Mischung aus Stillen und Fläschchen arrangiert. Jede muss da ihren eigenen Weg finden und wenn es für dich besser passt abzupumpen und Fläschchen zu geben ist es doch super. Nähe und Zuneigung aufbauen lässt sich auch anders!
Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von Lorschen am 16.02.2021, 10:04 Uhr
Hey,
Habe das gleiche Gefühl. Bei uns hat es von Anfang an nicht so klappen sollen mit dem Stillen. Habe eigentlich recht flache Brustwarzen und die waren recht schnell offen und wund. Habe dann mit Stillhütchen gestillt und das ging auch einen Zeit gut. Bis dann auch selbst das Ansaugen mit dem Stillhütchen weh tat... Also wieder an die Brust und da genau das gleiche Spiel. Es tut einfach nur weh. Der kleine Mann zerquetscht mir auch jedes Mal die Brustwarze 
Seit letzten Donnerstag Pumpe ich ab und das klappt super.
Ein Teil der Schmerzen liegt wohl beim Vasospasmus. Meine Brüste verkrampfen total und pulsieren dann auch zwischen den Stillmahlzeiten... Ebenso brennenden bzw stechende Schmerzen. Ich habe seit 4 Wochen offene Brustwarzen und es wird langsam besser 
Ich konnte die ersten 4 Wochen nicht richtig genießen, weil ich ständig "Angst" vor dem nächsten Anlegen hatte. Obwohl ich auch glaube, dass es durch dad erwarten des Schmerzes auch nochmal schlimmer wurde. Ich war total verkrampft und anslgespannt. Meinem Mann ist das auch aufgefallenm.. Seit dem Abpumpen bin ich viel entspannter und das überträgt sich auch auf unseren kleinen Sohn. Man merkt richtig, dass es auch ihm besser geht....
Ich habe mir auch selbst den totalen Druck gemacht, dass ich es schaffen muss. Aber irgendwann hält der Körper auch die Schmerzen nicht mehr aus und resigniert. Sodass ich dann letzten Donnerstag einen totalen Zusammenbruch hatte und gar nichts mehr ging... Hatte Panik den kleinen Mann anzulegen und hab nen Heulkrampf bekommen... Das habe ich aber gebraucht um zu akzeptieren, dass es so nicht weiter geht. Denn das ist keine glückliche Stillbeziehung, wenn man selbst ständig Schmerzen hat.... Auch wenn es schade drum ist, dass es nicht klappt.
Habe im Freundeskreis eine Stillberaterin, die auch schon drüber geschaut hat. Sie meinte, dass der kleine Mann gut angelegt ist und sich nicht erklären kann, wieso meine Brustwarzen so aussehen
Deshalb waren wir jetzt schon bei einer Osteophatin. Diese meinte schon, dass die Zungenmuskulatur des kleine Mannes noch nicht perfekt arbeitet und so die Zunge nicht optimal arbeiten kann.... Was dazu vermutlich führt, dass meine Brustwarzen so zerquetscht aussehen..
Heute kommt noch eine andere Stillberaterin, die auf Zungenbändchen spezialisiert ist. Die schaut auch nochmal... Danach werden wir eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht.
Ich würde gerne einen schöne Stillbeziehung mit meinem Sohn aufbauen... Aber aktuell akzeptiere ich, dass es so nicht klappt und pumpen die beste Lösung für uns ist... Vllt klappt es ja doch irgendwann wieder.
Ihr seid alle so stark und in der heutigen Zeit sollte jede Frau für sich ihren Weg finden und sich nicht reinreden lassen.
Re: Seltsames Stillproblem. Bin ich die Ausnahme?
Antwort von SuitcaseOfMemories am 16.02.2021, 12:27 Uhr
Hallo und liebe Grüße aus dem Februarbus,
Ich hab selbst noch keine Erfahrung, habe aber über diese traurigen Gefühle beim Stillen schon mal was gelesen. Dafür gibt es einen Namen.
Schau mal hier:
https://www.stillkinder.de/wenn-stillen-traurig-oder-wuetend-macht/
Vielleicht hilft es dir, zu wissen, dass du damit nicht alleine bist oder du findest durch Recherche dazu und Stillberatung Unterstützung.
Liebe Grüße
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