August 2020 Mamis

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Geschrieben von sansa.stark am 03.11.2020, 21:45 Uhr

Positiver Geburtsbericht (Achtung, langer Text!)

Achtung, langer Text...)

Hallo zusammen,

ich habe mich auch mal entschlossen, einen Geburtsbericht zu verfassen, weil ich finde, dass man viel zu wenige positive Berichte liest.

Unser Sohn kam am 15.08. (pünktlich zu unsrem Hochzeitstag!) im Geburtshaus zur Welt.
Eine Freundin hat ihre Kinder im Geburtshaus bekommen und ich habe dadurch gemerkt, dass ich das auch gerne für mein erstes Kind möchte. Es war tatsächlich sehr schwer, ein Geburtshaus hier zu finden. Aber letzten Endes hat es geklappt und ich denke, die Fahrt von knapp einer Stunde war absolut gerechtfertigt. Und meine Hebamme meinte, gerade bei Erstgebärenden "kommt kein Kind im Auto zur Welt ".

Im Übrigen haben wir den "obligatorischen" Gipsabdruck vom Bauch 3 Tage vor der Geburt gemacht... :-D

Also, los ging es am 14. am frühen Abend mit ersten sehr leichten Wehen in sehr unregelmäßigen Abständen, mal eine Stunde Abstand, mal eine Minute. Wir haben haben an dem Abend noch schön zu Abend gegessen und ein schönes Bauchfoto gemacht.

Ab 22 Uhr hatte ich auf einmal alle fünf Minuten Wehen. Nachdem das eine Stunde ging, habe ich meine Hebamme angerufen und die meinte "nach einer Stunde alle 5 Minuten, das reicht nicht... geh mal in die Wanne!"

Dort wurde es nicht besser, aber auch nicht schlimmer, aber ab dem Punkt war mir trotzdem klar, dass wir besser losfahren sollten ;-) Also habe ich die Hebamme wieder angerufen und sie meinte ganz entspannt "na dann kommt mal vorbei." Und so haben wir uns gegen 00.15 auf den Weg gemacht...

Als erstes war dann eine Ortsdurchfahrt voll gesperrt (die war drei Tage zuvor zur Vorsorge noch offen gewesen...). Da ging mir schon der Allerwerteste auf Grundeis! Mein Mann ist sber einfach durch die Baustelle gefahren, das ging Gottseidank.

Aber dann gleich der nächste Schock: Die Autobahnauffahrt war auch noch gesperrt, die Umleitung war über die Gegenrichtung eingerichtet. . Da hab ich gedacht, ich krieg das Kind doch im Auto :-D Mein Mann ist dann Überland gefahren, und wohl mehrmals mit 140 Sachen, wie er mir hinterher erzählt hat...

Wir waren am Ende tatsächlich nur 10 Minuten langsamer als normalerweise, aber beide heilfroh, als die Hebamme mich in Empfang genommen hat!!

In der Zwischenzeit hatten sie schon die Wanne für mich vorbereitet, denn das war mein Wunsch für die Geburt. Ich hab dann erstmal eine Vorlage für meine Unterwäsche bekommen und bin dann später in die Wanne. Ich weiß nicht, was ich bis dahin gemacht habe und wie lange ich letzten Endes in der Wanne saß, aber es war wirklich angenehm.

Im Hintergrund lief die ganze Zeit leise ein Radiosender mit ziemlich guter Rockmusik. Wir hatten eigentlich Musik für die Geburt mitgenommen (und 2 Lieder, die wir direkt nach der Geburt abspielen wollten), aber wir sind gar nicht dazu gekommen bzw. hatten es einfach vergessen... Aber das war nicht schlimm. Ich habe mich mit der Hebamme, der Geburtsschwester und meinem Mann während der Wehenpausen unterhalten oder einfach nur den andern oder der Musik zugehört, teilweise bin ich wohl sogar in den Wehenpausen weggenickt. Irgendwann ging dann die Pressphase los, aber leider hat es in der Wanne nicht geklappt.

Irgendwann bin ich dann raus und die Hebamme sagte, ich könne doch mal das Bett probieren. Auch dort ging es nicht wirklich gut und ich war langsam ans Ende meiner Kräfte.

Ich habe daher einen leichten Wehenanreger bekommen, der auch ein bisschen geholfen hat, aber leider nicht genug. Die Hebamme hat dann vorgeschlagen, dass sie mal mit drückt, und da ich nicht wusste, was genau sie dabei macht, habe ich zugestimmt, denn ich wollte nur noch, dass es vorbei geht.

Als sie dann diesen Griff ausprobiert hat, habe ich sofort gemerkt, dass das gar nicht geht, das waren gefühlt nochmal die doppelten Schmerzen... Ich dachte in dem Moment wirklich, jetzt ist es aus und vorbei. Sie hat dann gemerkt, dass es gar nicht ging. Ich sollte dann mein Beib hochnehmen und dann ging es auf einmal "plopp" (das war leider das Geräusch des gerissenen Damms...) und der Kopf war da und eine Wehe später der Rest.

Ich hab ihn dann gleich auf die Brust bekommen zum Kuscheln, das war ein wunderschöner Moment. Ich weiß nicht, wie lange das war (gefühlt nur 5 Minuten ;-), war aber garantiert länger), bis dann die Hebamme die Nachgeburt geholt hat (empfand ich zwar schon schmerzhaft, aber auch irgendwie warm und angenehm...) und den Riss untersucht hat. Der war dann doch etwas größer und musste leider genäht werden.

Währenddessen hat mein Mann mit der Geburtsschwester die U1 gemacht. Da ich auf dem Bett lag, konnte ich sie dabei leider nicht beobachten (das geht normalerweise aus der Wanne). Dafür meinte meine Hebamme beim Nähen: "Ich freu mich immer ein bisschen, wenn ich jemanden nähen muss, ich arbeite gern chirurgisch und wäre in meinem nächsten Leben bestimmt Chirurg geworden". Hab dann gesagt, ich freue mich, ihr eine Freude machen zu können ;-)

Danach sind wir rüber auf die Wochenstation. Normalerweise geht man im Geburtshaus ja nach ein paar Stunden nach Hause, aber dieses Geburtshaus ist eines der wenigen mit der Besonderheit, dass sie eine kleine Wochenstation haben, wo man bis zu drei Tage bleiben kann. Das ist eine kleine Wohnung, in der man mit dem Baby und gegen einen kleinen Aufpreis auch mit dem Mann bis zu drei Tage bleiben kann. Man kann aber auch jederzeit nach Hause gehen, wenn man das möchte.

Wir haben die drei Tage voll ausgenutzt. Wir wurden dort komplett umsorgt, uns wurde das Essen zubereitet und gebracht, die ersten Mahlzeiten habe ich im Bett gegessen.

Mir wurde geholfen, als ich das erste Mal wieder aufgestanden bin, um ins Bad zu gehen. Dort bin ich natürlich glatt auf der Toilette zusammengeklappt... Aber ein Energieriegel und was zu trinken hat geholfen.

Und die Dusche war der Hammer, das war eine ganz neue, super moderne Wellness Dusche wo man alles einstellen konnte. Das Wasser kann sowohl von oben als auch aus vielen verschiedenen Stellen aus der Wand, und man konnte einstellen von wo und wie stark man Wasser haben möchte. So eine Dusche möchte ich auch!

Wenn wir Probleme hatten (und gefühlt hatten wir sehr viele...), konnten wir jederzeit die Schwester, die gerade Dienst hatte, anrufen. Die waren alle total nett und hilfsbereit und haben uns immer wieder versichert, dass es auch kein Problem ist, wenn wir sie nachts um 2 Uhr anrufen.

Das einzige Manko war die Sache mit dem Stillen. Ich hatte ihn zwar sehr zeitnah nach der Geburt anlegen können und das hat auch funktioniert, aber ich habe es sehr schnell wunde, rissige und blutige Brustwarzen bekommen, insbesondere auf der einen Seite, wo ich eine falsche Schlupfwarze habe. Und das Stillen hat außerdem auch ziemlich weh getan; deswegen hat die Hebamme mir ein Stillhütchen empfohlen. Ich habe es damit probiert, aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Er hat nur geschrien, wusste überhaupt nicht, was er machen sollte und hat am Ende dann gar nicht mehr getrunken. Ich habe dann beschlossen, es irgendwie ohne zu versuchen, weil ich ihn nicht weiter quälen wollte.

Dann hat er leider diese Seite komplett verweigert. Daraufhin meinte die Hebamme, dann bekommt er nur diese Seite angeboten, und zwar solange, bis er sie nimmt. Das habe ich aber nicht übers Herz gebracht. Im Geburtshaus hat es nicht geklappt, so dass mir die Brust fast geplatzt ist, aber die Hebamme war leider auch sehr gegen Abpumpen, sondern sie sagte, ich soll ihn immer wieder anlegen an dieser Seite.

Ich weiß noch, dass ich dann mit einer Schwester nachts heimlich abgepumpt habe, weil es überhaupt nicht mehr ging... Das ist der eine Punkt, mit dem ich wirklich nicht zufrieden war. Gott sei Dank hat es dann doch irgendwie geklappt, dass er diese schlechte Seite nimmt.

Am letzten Morgen haben wir dann noch alle zusammen einen alkoholfreien Sekt getrunken, den wir mitgebracht hatten, und auf die Geburt unseres Sohnes angestoßen.

Im Großen und Ganzen war es für mich eine sehr positive Erfahrungen, die ich auch jederzeit wieder so machen würde.

 
1 Antwort:

Re: Positiver Geburtsbericht (Achtung, langer Text!)

Antwort von DorfMama am 04.11.2020, 8:22 Uhr

Das klingt total schön und ich freue mich wirklich für dich. Darf man fragen welches Geburtshaus das war? Ich habe leider eine scheußliche Erfahrung in einer Klinik gemacht und würde gerne bei Nummer 2 eine schönere haben wollen.

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