August 2020 Mamis

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Geschrieben von BrienneOfTarth am 01.01.2021, 13:34 Uhr

Mimimi

Hallo zusammen,

ich muss zum neuen Jahr gleich mal jammern...

Pünktlich zum neuen Jahr sind wir zurück zu alten Mustern... Hat der feine Herr (4,5 Monate) bis gestern zwischen 2 und nicht ganz 4 Stunden am Stück tagsüber im Tuch geschlafen, sind wir wieder zurück bei max. 1h, dann brüllen, weil wir so müde sind.

Nun gut. Dafür bin ich ja zu Hause, dass ich nach wie vor im Haushalt NICHTS schaffe, nicht mal das Nötigste!!, nie länger als 30 Minuten draußen oder überhaupt irgendwo sein kann und jedes Mal vergeblich hoffe, dass gute Sachen auch mal bleiben.

Erst wird mir die 2. Nachthälfte genommen (wir waren mal bei 2 bis 3x stillen, inzwischen sind wir bei 4 bis 8x stillen mit Geräuschen wie eine Mischung aus Schwein und Igel, dazwischen Geschrei, wenn die Brust nicht schnell genug kommt, mit Rumgetrete, obwohl er gepuckt ist, und Rumgebrumme und Gestöhne). Und dann wird es jetzt tagsüber wieder wie vorher: Max 45 Min am Stück schlafen, brüllen, mies gelaunt sein, schreien beim Wickeln, schreien beim Einschlafen, schreien beim Aufwachen, 5 Minuten zwischendrin fröhlich sein, danach wieder miese Laune, weil müde, aber nicht schlafen, sondern brüllen. Und wieder von vorn.

Wer mir weismachen will, dass Elternzeit schön sei und man so viel im Haushalt schaffe, der sollte mal mein Kind nehmen.

Meine Tagesziele lauten also wieder wie vorher: Heute Spülmaschine ausräumen. Morgen Wäsche wegräumen. Tags drauf Geschirr in die Maschine räumen. Und oft genug schaffe ich nicht mal das.

Am liebsten würde ich vor Frust grade irgendwas kurz und klein schlagen.

Wieso kann es nicht einfach mal BESSER statt schlechter werden?

 
9 Antworten:

Re: Mimimi

Antwort von Anni1500 am 01.01.2021, 14:20 Uhr

Das hört sich ja nicht so gut an. Ich drück dich eine runde. Warst du schon beim Osteopathen? Meine große hatte mit einem Jahr rum die mieseste Laune gehabt. Da war sie super anstrengend gewesen. Nach einer Behandlung beim Osteopathen war sie wieder viel entspannter.

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Re: Mimimi

Antwort von BrienneOfTarth am 01.01.2021, 16:03 Uhr

Danke für die liebe Antwort.

Nein waren wir nicht, ich bin davon irgendwie nicht so überzeugt, sondern eher der schulmedizinischen Anhänger.

Was machen die denn genau?

Mich macht halt fertig, dass wenn man denkt, dass etwas gerade mal HALBWEGS passt, es wieder anders wird (und nie besser; sondern gefühlt geht es bei uns meistens 1 Schritt vorwärts und dann 4 zurück).

Und es nervt mich, dass ich anscheinend versuchen kann, was ich will, es hat am Ende doch alles keinen Sinn, weil das Baby eh macht, was es will bzw.scheine ich nicht helfen zu können, dass er in die nächste Schlafphase kommt. Es ist nicht mein Verdienst, dass er in den letzten Tagen tagsüber so lang geschlafen und den Sprung geschafft hat, es ist einfach Zufall.

Und das, was Besserung bringt, sind nicht irgendwelche ständig wechselnden Tricks, die man aus Verzweiflung probiert, noch die immer gleichen Methoden, die angeblich so gut wirken für ein paar Wochen (wenn man Glück hat).

Das einziges was bringt, ist abwarten. Die ZEIT ist das EINZIGE, was voraussichtlich Besserung bringen könnte, und ich habe so meine Probleme, das zu akzeptieren...

Habe schon überlegt, meine negativen Gefühle (Frust, Wut, ...) einfach in eine Schublade zu stecken und mir alles egal sein zu lassen. Aber dann empfinde ich auch keine Freude mehr über die (jetzt wieder sehr viel weniger gewordenen) schönen Momente, und das macht mir Angst.

Ich bin einfach überfordert mit meinem Kind.

Mein Mann hilft, wo er kann, aber auch er kommt an seine Grenzen, wenn ich immer so fertig bin und Sohnemann so unausgeglichen ist. Und ab Montag geht er wieder arbeiten und ich bin wieder allein mit Baby. Deswegen erscheint mir die "mir ist einfach egal, wie es wird, ich sperre alle Gefühle weg"-Strategie als einzige Idee, wie ich durch die Tage komme...

So ein Sch***!

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Re: Mimimi

Antwort von Jenny16082020 am 01.01.2021, 17:20 Uhr

Ich kann dir auch nur einen Osteopathen empfehlen.
Meine kleine hatte 4 Behandlungen und ist jetzt der Sonnenschein schlecht hin.
Keine Bauchweh mehr, keine Verdauungsbeschwerden oder ähnliches.

Am Anfang war sie leicht verdreht, wodurch sie Bauchweh und co hatte.

Viele Krankenkassen übernehmen 80% der Kosten. ( informiere dich mal bei deiner Krankenkasse)

Meine Osteophatin legt einfach nur die Hand auf, drückt ganz sanft und dreht das Kind mal leicht.

Liebe Grüße

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Re: Mimimi

Antwort von Anni1500 am 01.01.2021, 19:36 Uhr

Ja ich kenn die Verzweiflung. Wie gesagt die eine Phase meiner Tochter war echt nicht ohne. Man fängt an sich selbst zu zweifeln oder spürt schnell Wut, obwohl man seine Maus doch liebt. Alles ganz normale Gefühle. Ich kann dir nur raten, was mir geholfen hat. Osteopathie als ersten Schritt. Was gemacht wird kommt auf den Osteopathen an. Such gezielt nach Kinderspezialisierung. Meist gucken sie, ob irgendwas eingeklemmt oder ausgerenkt ist. Das machen sie wieder richtig. Meist ist mehr als eine Sitzung nötig. Zweitens empfehle ich für dich das Buch mein gewünscheste Wunschkind allerzeiten treibt mich in den Wahnsinn. Das Buch erzählt super warum was wie passiert. Glaub mir, gerade die nächsten Phasen wird es goldwert sein. Erst wo ich so richtig meine Tochter verstanden hatte, konnte ich auf verschiedene Situationen viel besser reagieren. Zu guter letzt empfehle ich dir jemanden zu suchen, mit dem du offen über deine Gefühle reden kannst. Lass deine Wut und Frust ruhig aus. Besser so, als wenn du es unbewusst an deine Maus auslässt. Die kleinen Spüren mehr als uns lieb ist. Wenn du keine passende Freundin parat hast, kannst du zum Beispiel Kontakt mit der Diakonie aufnehmen. Die können auch super gucken, wo der Hund begraben ist. Ich habe selbst Hilfe schon wegen meiner großen geholt. Genau da, wo sie ihre schlimme Phase hatte.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Wenn was ist, kannst du mich auch so anschreiben. Denk immer dran, du bist nicht allein.

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Re: Mimimi

Antwort von Alice_15 am 01.01.2021, 19:40 Uhr

Huhu! Da kann ich dir nur das eingefügte Bild ans Herz legen.

Mir geht es auch oft so, dass ich über den Tag nicht wirklich zum Haushalt komme. Dies liegt aber vor allem daran, dass ich noch den Großen bei mir habe und gute 11/12 Stunden alleine mit beiden bin. Es gibt Tage, da lässt sich Madame kaum ablegen und will viel auf dem Arm sein, aber dann ist es eben so und nicht zu ändern. An diesen Tagen bin ich froh, dass ich es schaffe, Mittagessen + Brei zu kochen, den Großen mit zwei Zwischenmahlzeiten zu versorgen und das Chaos des Tages zu beseitigen.
Der Haushalt läuft nicht weg (und ich bin eigentlich total pingelig), die Zeit mit unseren Kindern aber schon. Mach‘ einen Schritt nach dem anderen. Atme durch und denk‘ dran, dass auch andere Zeiten kommen. Das weiß ich aus Erfahrung! Und wenn jemand dumm daherredet, von wegen Elternzeit, Haushalt und co., dann schaltest du eben auf Durchzug.
Keiner lebt das Leben des anderen und kann sich ein Urteil erlauben!

Ich verstehe dich sehr gut und kann dir nur sagen, dass du nicht alleine bist. Wir schaffen das!

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Re: Mimimi

Antwort von Miniwunder am 01.01.2021, 19:58 Uhr

Zu deiner Frage was Osteopathen so machen:
Sie wirken vor allem auf das Bindegewebe, Organe, Nervenstränge und Muskulatur ein. Das machen sie mit den Händen und können teilweise mit kleinen, aber zielsicheren Handgriffen so einiges wieder ins Lot bringen. Osteopathische Behandlungen werden vor allem bei Säuglingen empfohlen, da diese ja durch die Lage im Mutterleib und vor allem durch den Geburtsweg, sich doch mal das ein oder andere einquetschen etc. Sie werden ja durch einen recht engen Kanal geschoben und dabei verrenkt sich auch schonmal was oder Nerven werden gequetscht.
Ich selber hatte mal eine verschobene Niere und dadurch verzogene Nerven, jetzt mal unabhängig von Schwangerschaft und Geburt. Eine Osteopathin richtete dies bei mir, ich nenne es liebevoll "Organghopping". Ich habe es wirklich gespürt, wie sie die Niere wieder an die richtige Stelle schob, und meine täglichen Kopfschmerzen waren weg.

Und zu deiner Aussage dass du der Schulmedizin vertraust: das ist völlig okay. Heutzutage arbeiten sogar viele Schulmediziner mit Osteopathen etc. Zusammen. Mein Hausarzt schickte mich damals sogar von sich aus zu der Dame. Bis dahin hatte ich da nie etwas von gehört.
Es gibt einige Osteopathen die sich auf Babys und Kinder spezialisiert haben. Frag mal deine Hebamme nach entsprechenden Adressen. Es ist einen Versuch wert.

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Re: Mimimi

Antwort von misssilence am 01.01.2021, 19:59 Uhr

Hallo,

Wir haben hier auch so eine, nur, dass sie noch nie länger als eine Stunde, eng an und gekuschelt, tagsüber an Stück schläft. Und wir arbeiten beide, daher sehen unsere Haushalts Tagesziele wie deine aus.

Du wirst wie wir ein High Need Baby haben. Google mal danach, das hat uns ganz viel geholfen.

Osteopathie ist nicht im Gegensatz zur Schulmedizin, sondern ist mehr mit Physiotherapie vergleichbar. Nur etwas ganzheitlicher. Wir haben eine befreundete Osteopathin, daher weiß ich auch, dass die Ausbildung nicht hinterher geschmissen und medizinisch fundiert ist.

Ganz wichtig ist, deinen Sohn so zu akzeptieren wie er ist. Andernfalls wirst du nie deinen Frieden finden.

Wart ihr schon im der Schreiambulamz? Der Kinderarzt kann eine Überweisung ausstellen.

Viel Kraft und Durchhaltevermögen.

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Re: Mimimi

Antwort von Elsbeth am 01.01.2021, 21:36 Uhr

Liebe Brienne,

fühl dich auch von mir mal ganz toll gedrückt. (Toller Name übrigens! Solltest du Ähnlichkeiten zu deiner Namensgeberin haben, drücke bitte nicht zurück! )

Steckt dein Wurm gerade in einem Entwicklungsschub? Der 19. Woche-Schub kann sehr lang dauern und ist laut vielen Quellen der schlimmste.

Du hast wohl ein “high need Baby“, wie misssilence schon schrieb. Damit bist du nicht alleine, auch wenn es erstmal um dich herum so scheint. Meine große Tochter war auch so ein Baby, bei dem phasenweise einfach keiner der Tricks und gut gemeinten Ratschläge funktionierte.

Mit oder ohne Schub: ES WIRD BESSER!! So ab dem 6. Monat war meine Maus zufriedener und motzte weniger. Ab etwa 1 Jahr konnte ich das Muttersein endlich richtig genießen.

Und das beste: WIE DEIN KIND JETZT IST, SAGT NICHTS ÜBER DIE ZUKUNFT AUS! Meine Tochter ist jetzt eine zufriedene, strahlende 2jährige. Der als Baby viel entspanntere Sohn einer Freundin dagegen hat viele schlimme Wutanfälle.

Mein 2. Baby ist deutlich einfacher. Aber auch wir haben durchgeschriene Abende. Da schalte ich z.T. wirklich auf “Durchzug“. Wenn ich es nicht schaffe, heule ich mit, das ist aber die schlechtere Lösung.

Ich wünsche euch alles Gute, haltet durch!

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Re: Mimimi

Antwort von Myriel9 am 05.01.2021, 14:40 Uhr

Ich weiß jetzt nicht, ob dir das irgendwie weiter hilft, aber falls du das nicht sowieso schon tust (wovon ich aber ausgehe), vielleicht kannst du zumindest nachts versuchen, seinen Bedürfnissen zuvor zu kommen... Ich biete schon was zu Trinken an, wenn ich weiß, dass gleich wieder Alarm kommen müsste, man kennt ja den neuen Rhythmus nach kurzer Zeit. Oft schaffe ich es so nachts zu verhindern, dass Mausi überhaupt erst wach wird. Das entspannt die Situation bei mir sehr gut.
Schlafen tagsüber war bei mir übrigens noch nie mehr als 3x 30-45 Minuten maximal und obwohl ich begeisterte Tragemama war und gerne spazieren ging, hab ich das mittlerweile fast aufgegeben, da weder das eine noch das andere lange akzeptiert wird. Letztens konnte ich das brüllende Baby 1,5 Kilometer weit auf dem Arm tragen und mit der andern Hand den Kinderwagen schieben, das war ein Spaß ich traue mich kaum noch vor die Tür... Hoffen wir, dass es besser wird, ich drück dir die Daumen!

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