Mai 2019 Mamis

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Geschrieben von frauholle-79, 8. SSW am 05.10.2018, 11:58 Uhr

mal luft machen

hallo in die runde!

so sitze ich nun hier, mit einer kleinen kaulquappe im bauch und bin seit 4 wochen ganz schön von der rolle.
seit anfang september plage ich mich mit übelkeit, teilweise durchfall, kaum erbrechen und diversen anderen doofen symptomen rum. gefühlt lebe ich seither in einer blase aus übelkeit, die mein leben bestimmt. teilweise sind die nächte am schlimmsten und ich tigere durch die wohnung, schrecke den hund und die hausgeister auf. ich leide teilweise furchtbar vor mich hin. essen ist eine schwierige angelegenheit - wenn ich mich gerade mal nicht davor ekele, habe ich heißhunger und könnte ganz viel essen. nach ein paar bissen ist es dann wieder vorbei und die übelkeit tritt ein. wie sehr beneide ich meinen mann, der völlig und gelöst sein abendessen zu sich nimmt.... wie gerne würde ich manchmal mit ihm tauschen - einen tag mal nicht schwanger und dafür körperliches wohlbefinden und sich mal wieder gut und gelöst fühlen... wie schön wäre das.... und gleichzeitig wieder die sorge, dass auch alles gut wird mit dem kind; es bei uns bleibt und sich gesund entwickelt. wir sind vorsichtig und auch jetzt noch in unserer freude sehr verhalten. nur die engsten freunde und eltern wissen bescheid.
und dann kommt das schlechte gewissen.... ich fühle mich schlecht, weil ich mich nicht über den eumel in mir so richtig freuen kann. immerhin sind dafür alle anderen wissenden aus dem häuschen. die angst und die unsicherheit und das ständige missempfinden sind einfach riesig.... da bekommt die alte frau mit 39 ihr erstes kind - welch ein wunder. und das auf natürlichem wege, obwohl sich schon die ärzte in einer kiwuki die hände gerieben haben und zuerst als einzige möglichkeit eine icsi vorschlugen.... ja, ich sollte dankbar und froh und glücklich sein. es gibt schwangere, denen es noch viel beschissener geht als mir.... aber um ehrlich zu sein; das ist kein trost.
ich bin mit meinem päckchen gerade ordentlich bedient. an die klassische diagnose der schwangerschaftsübelkeit glaube ich nicht. es fühlt sich nach einer fetten gastritis an und die magensäure tanzt in der speiseröhre auf und ab. immerhin habe ich einen hausarzt, der mich dabei unterstützt, der sache weiter auf den grund zu gehen. in den nächsten tagen wird stationär der magen mal gespiegelt. es fühlt sich an, als sei da einiges aus dem gleichgewicht und ich bin von der hoffnung getragen, dass sich das irgendwie gut behandeln lässt. die netten infusionen mit vomex und mcp haben nichts gebracht, nux vomica scheint auch nicht wirksam. das ständige muffeln von irgendwelchem zwieback oder neutralen crackern um gegen übelkeit durch hunger zu kämpfen, fühlt sich für mich als früherer low-carb und drei-mahlzeiten-sympathisant nicht gerade gesund an - aber hey; selten habe ich gefühlt so viel gegessen wie in der letzten zeit und trotzdem etwa 3 kilo verloren..... an arbeiten ist gerade nicht wirklich zu denken. zwar hänge ich nicht kotzend über dem klo, aber die übelkeit steht bis unterkante kehlkopf. längere gespräche sind da nicht gerade lustig und das gehirn kann auch nicht so klar denken, fährt es doch immer wieder wilde maus zwischen essen und übelkeit.... ich habs gerade wirklich satt. erwähnte ich schon, das warten und geduldig sein zwei königsdisziplinen sind, die leider nicht zu meinen kernkompetenzen gehören?! ich glückskind... hin und her gerissen, zwischen dem, was man so als schwangere im positiven fühlen sollte und dem, wie die eigene befindlichkeit gerade aussieht - willkommen im neuen lebensabschnitt. hat ja keiner erzählt, dass es leicht wird, bis auf die grenzdebil grinsenden mamis aus der werbung, oder auch die jean d`arcs der schwangeren, die jedes leid ertragen, weil der wunsch mami zu werden alles übertönen kann... ein bisschen beneide ich euch dafür.... ich scheine noch viel zu sehr in meiner ego-welt zu stecken und nicht die vom gefühl getragen zu sein, dass der kleine krümel in mir bestimmt gerade phantastisch gedeiht, während es mir beschissen geht....

so - für heute erstmal genug verbal ausgekotzt; leichte töne von ironie sind gewollt und beabsichtigt, die schilderung ist höchstpersönlich und soll niemanden zu nahe treten.
euch noch einen schönen sonnigen tag und viele grüße

 
5 Antworten:

Re: mal luft machen

Antwort von Julia-K, 7. SSW am 05.10.2018, 13:19 Uhr

Ich kann dich gut verstehen...

Für MICH fällt schwanger sein auch nicht unbedingt unter meine bevorzugten „Zustände“ - es ist halt viel mehr „Mittel zum Zweck“.
Ich hätte auch nix gegen „brüten“

Aber, wenn ich dann die ganzen Beiträge der traurigen Mütter, die uns schon wieder verlassen mussten, lese, wird mir ganz anders.
Es lässt die eigenen „Probleme“ nicht verschwinden ABER es relativiert sie ganz gewaltig!

Manch einer würde 40 Wochen Dauer - kot*** in Kauf nehmen, nur um Mama zu werden...
was natürlich nichts an der eigenen Übelkeit ändert - aber vielleicht an der Einstellung dazu?!
Das ist nicht böse gemeint - bitte nicht falsch verstehen...
ich bin zum 2. mal schwanger. Und da mein Sohn schon 6 1/2 ist, hatte ich durchmachte Nächte, Pampers, Flässchen und Breichen nun auch schon einige Zeit wieder aus meinem Leben verbannt - kurz um, ich habe wieder einen ordentlichen Egoismus entwickelt, der mich jetzt auch mehr einholt, als bei meinem Sohn damals...

Lange Rede, kurzer Sinn...
schwanger sein, finde ich auch nur so Semi toll, das Ergebnis ist dafür umso Großartiger!!!

Kopf hoch...

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Re: mal luft machen

Antwort von crazysunshine am 05.10.2018, 13:35 Uhr

ich kann dich auch verstehen

es ist alles aufregend und ich freue mich tierisch auf mein kleines wunder...
aber auch ich habe phasen in denen ich die übelkeit, die müdigkeit usw nicht ertragen will, weil es mich einschränkt und ich unzufrieden bin mit dem was ich derzeit an leistung bringen kann....

auch meine erste schwangerschaft ist schon länger her mein sohn ist 8 1/2 Jahre alt... auch für mich wieder eine riesen umstellung..

das wird schon werden, halte durch und gönn dir die auszeiten... höre auf deinen körper...
fühl dich gedrückt...

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Re: mal luft machen

Antwort von Großherzmami, 11. SSW am 05.10.2018, 13:56 Uhr

Hallo Frau Holle, danke du hast mir meinen Tag gerettet!! Ich hab fast Tränen gelacht beim Lesen und erkenne mich in vielen Punkten selbst wieder! Auch ich war schon tierisch neidisch auf meinen Freund und hab ihm schon klar gemacht, dass er nach den neun Monaten für neun Monate dran ist (wickeln, nachts aufstehen, Baby schaukeln ). Ich lieg heute den ganzen Tag noch im Pyjama im Bett und kann mich selbst nicht ausstehen. Eigentlich sind die Symptome bis auf Herz/Kreislauf gar nicht so schlimm, ich kann wenigstens inzwischen wieder normal essen. Und trotzdem find ich den Gedanken Horror, dass es noch 30 Wochen sind und sicher nicht besser wird...ich würde dir vorschlagen, weil du eindeutig ein Talent zum Schreiben hast, eine Art Schwangerschaftstagebuch zu schreiben!? Vielleicht tut dir das gut, jeden Tag deine Gedanken zu notieren und lenkt dich ein wenig vom Würgereflex ab??? Halte durch! Und auch, wenn es anderen Frauen schlechter geht, man darf sich ruhig mal ordentlich selbst bemitleiden - die Hormone zwingen einen ja quasi dazu

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Re: mal luft machen

Antwort von LanaMama am 05.10.2018, 20:25 Uhr

Hallo Du Arme,

Ich hatte bei meinen beiden Großen ganztägige schwere Übelkeit bis in die 22. Woche und das Einzige das mir geholfen hat war Meclozin.
https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/meclozin/
Das importieren die Apotheken aus Frankreich, deswegen bekommt man es nur auf Rezept und muss ein paar Tage drauf warten.

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Re: mal luft machen

Antwort von beyondthemaze am 09.10.2018, 17:41 Uhr

Meclozin (in Agyrax oder Postafen) ist auch meine Rettung. Nichts anderes hat geholfen.

Habe schin 4 Schwangerschaften mit Übelkeit und Erbrechen bis zum Tag der Entbindung hinter mir und erwarte auch diesmal wieder Erbrechen bis zum Schluss.

Mit Postafen ist es zwar nicht weg. Aber weniger. „Nur“ noch latente Übelkeit und unter 10 mal Erbrechen am Tag. Für mich schon ein Riesenfortschritt im Vergleich zu vorher.

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