zurück| Geschrieben von Kapunkt am 28.12.2020, 1:03 Uhr |
'Kritik' am Umgang mit Baby
Hallo zusammen,
Ich habe eine gute Freundin, deren Sohn 8 Monate älter ist als meine Maus. Und. Irgendwie 'kritisiert' sie ständig was ich tu...
Sie hatte einen Kaiserschnitt (auf Empfehlung wegen Leisten und Nabelbruch) und konnte nicht stillen (Schmerzen und viel zu viel Milch, alles ist rausgeaprudelt).
Ich hingegen hatte eine natürliche Geburt in BEL (das fand sie schon fast fahrlässig von mir..) und ich Stille meine fast 5 monatealte Maus immernoch voll. Wie kann ich nur... Ab 4.Monaten.kann.man.ja Brei geben, ich bin soooo spät dran, bei ihr wird jetzt alles später sein. Andere Kinder essen schon vom Tisch, wenn sie immernoch Brei bekommen wird.
Ich hab ihr auch keinen Fruchtsauger gegeben, das arme Kind, das hat jetzt total was verpasst. sie liegt noch in der Babyschale und noch nicht im Sportsitz.. Das arme Kind, sieht ja garnix und bekommt nix mit... Ich habe Plastikkugeln an den Weihnachtsbaum gemacht, damit nichts passiert... Wie kann man nur, das Kind muss doch lernen, dass es da nicht dran darf...
Sie schläft noch bei uns im Zimmer... Ohje da werde ich aber ganz schön Schwierigkeiten bekommen ihr das abzugewöhnen.
Nur solche Sachen darf ich mir anhören. Ich weiß, dass sie es nicht böse meint aber es nervt mich total.
Kennt ihr das auch? Wie geht ihr mit sows um???
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Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Fanie am 28.12.2020, 3:24 Uhr
Hi,
ich bin normalerweise hier stille Mitleserin und habe bisher glaube ich erst eine Antwort verfasst... Deine Zeilen haben mich nun dazu bezogen doch mal etwas zu schreiben.
Wenn es eine gute Freundin ist sag ihr, dass es dich stört. Jede Mutter bzw vor allem jedes Baby hat sein eigenes Tempo und nur du spürst und weißt was am besten ist!
Hier mal eine Zusammenfassung von uns, denn so viel ist glaube ich nicht anders. Meine Tochter wurde am 19.08. geboren, ist also nun etwas über vier Monate. Ich stille (wenn auch zeitweise mit Problemen wie Brust-Schrei-Phase) weiterhin voll. Habe noch nicht mit Beikost angefangen und möchte dies möglichst auch erst nach dem 5. Monat. Anfang Januar haben wir eh unseren KiA Termin. Da wollte er alles mögliche dazu mit uns durchsprechen.
Ich selbst schlafe im Zimmer meiner Tochter. Dort habe ich mein eigenes Bett. Dies war logistisch bei uns einfacher, damit mein Mann wg Job gut durchschlafen kann und der Kater weiterhin mit im Schlafzimmer schlafen kann. Darüber kann man nun auch streiten, ist aber bei uns eben so.
Momentan geplant ist auch, dass ich hier bei ihr bleibe bis sie ca ein Jahr alt ist.
Die kleine Maus ist bei uns auch in der Babyschale, das bleibt auch noch eine Weile so und das finde ich gut. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Tochter im Sportsitz noch überfordert wäre. Und was bringt es mir, wenn sie ganz viel gucken kann? - momentan kann sie bei den Spaziergängen noch so schön entspannen und schläft gerne noch ein kurzes Ründchen.
Wir haben auch Plastikkugeln am Baum...
Lass dir da nicht reinreden. Kleinere Tipps sind ja nett, aber Kritik geht finde ich zu weit, da deine Tochter ja nicht gefährdet ist. Schön, wenn das Kind deiner Freundin schon so viel früher alles gelernt hat oder lernen musste. Dein Kind lernt es halt ein paar Tage später als ihr Sohn.
In unserer direkten Nachbarschaft sind viele kleine Kinder. Allein im letzten Jahr kamen 4 zur Welt. Zusätzlich dazu 3 weitere in meinem engen Bekanntenkreis. Wir Muttis haben untereinander (wie eben gerade möglich distanziert) Kontakt - Kritik äußert da aber keiner dem anderen gegenüber. Ganz im Gegenteil. Wir tauschen uns auf einer gesunden Ebene miteinander aus und man kann über den ein oder anderen Tipp nachdenken.
Mach weiter so, hör auf dein Kind und fühlt euch wohl.
Liebe Grüße
Fanie
Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Anni1500 am 28.12.2020, 5:44 Uhr
Bei meiner großen hatte ich auch so eine Freundin gehabt. Meine kam im September und ihrer im Januar. Ihr Junge konnte quasi immer alles, wenn meine was neues gelernt hatte. Er musste immer besser sein. Das hatte mich mit der Zeit so genervt, dass ich nach dem nette Worte nicht geholfen hatten, ein wenig Abstand genommen habe. Inzwischen haben wir gelegentlichen Kontakt und lassen dann die Kinder außen vor. Was viel entspannter ist. Ich finde es quatsch, wenn man Kinder vergleicht. Jedes Kind hat seine Stärken. Der eine redet eher, der andere läuft eher. Letztendlich werden alle Erwachsene, die ein eigenes Leben führen werden. Wir Eltern begleiten sie auf diesem Weg.
Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Mangosteen88 am 28.12.2020, 8:31 Uhr
Also erstmal finde ich die Kritik deiner Freundin ziemlich....schwachsinnig.
Ich finde du machst alles richtig und es ist meiner Meinung nach eher etwas fahrlässig wie sie das handhabt (Glaskugeln, fruchtsauger vor allem mit 4 Monaten ). Aber selbst wenn muss das jeder für sich selbst entscheiden. Ich könnte mir vorstellen, dass sie eventuell etwas neidisch ist auf deine natürliche Geburt und das Stillen. Würde sie aber vermutlich nie zugeben und ist auch ein schwieriges Thema. Vllt möchte sie sich auch beweisen, dass sie ne gute Mutter ist. Bei ungefragten Ratschlägen bin ich aber sowieso etwas empfindlich. Zumindest wenn sie vorwurfsvoll kommuniziert werden. Mein Tip an dich, entweder ignorieren oder Klartext reden und sie darum bitten sich aus deiner Erziehung herauszuhalten. Je nachdem wie intensiv eure Freundschaft ist, sagen dass ihre Meinung dich verunsichert oder verletzt.
LG
Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Miniwunder am 28.12.2020, 9:13 Uhr
Die Erfahrung habe ich bisher glücklicherweise nicht machen müssen. Aber an deiner Stelle würde ich mal offen mit ihr über das Thema reden. Sag ihr wie du dich dabei fühlst wenn sie dich ständig kritisiert. Du tolerierst doch auch ihre Erziehungsmethoden, daher sollte sie das genauso dir gegenüber tun. In Sachen Erziehung wird immer so viel erzählt und jeder meint dass er die ultimativen Tipps und Ansätze hat. Vielleicht versucht sie dadurch, sich selber ins rechte Licht zu rücken. Vielleicht fühlt sie sich selber die gegenüber schlecht und rechtfertigt ihre Entscheidungen, indem sie deine kritisiert ... keine Ahnung. Aber gute Freundschaft muss ja offene Gespräche und Meinungen zulassen. Bevor du dich damit jetzt ständig belastet bzw. drüber aufregst, such lieber das Gespräch. Kann natürlich sein, dass sie dann zickig wird. Daher ist die Ursache-Wirkung-Gesprächsmethode aus der Ich-Perspektive ratsam "Wenn du das sagst, dann fühle ich mich ...". Wichtig ist, nicht mit Vorwürfen zu kommen und alles aus der Vergangenheit zu kramen, sondern zielorientiert miteinander zu sprechen
Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Reh77 am 28.12.2020, 14:16 Uhr
Alles was du machst klingt gut und richtig.
Unsere Kleine ist die Älteste hier im Bus und hat noch keinen Löffel Brei bekommen, einfach weil sie noch nicht soweit ist. Und das mit 6 Monaten. Sie wird voll gestillt und das ist für sie ausreichend.
Mir ist egal was irgendwelche Tabellen oder Empfehlungen sagen, ich höre auf mein Kind und den Kinderarzt.
Ich achte auf die Bedürfnisse meines Kindes.
Es gibt Kinder, die nie Brei bekommen haben und gleich vom Tisch mitessen. Auch kein Problem.
Es heißt ja Beikost, Beikost ist probieren und versuchen. Pre oder Muttermilch reicht im ersten Lebensjahr völlig aus. Wenn es passt darf Ergänzt oder Ersetzt werden, es muss aber nicht. Mit der Beikost kann man ab dem 4. Monat starten, es darf aber auch ab dem 5. oder 6. Monat angefangen werden.
Und ja unsere Kleine schläft bei uns im Bett. Wie unsere anderen Kinder auch, keines hatte Probleme irgendwann ins eigene Bett zu ziehen.
Wenn es eine gute Freundin ist, die dich so kritisiert, dann sprich mit ihr darüber.
Möglichst offen. Eine gute Freundschaft sollte das aushalten.
Jedes Kind ist anders und macht seine ganz eigene Entwicklung durch. Eines ist schneller ein anderes langsamer. Wichtig ist einzig, dass auf die Bedürfnisse des Kindes geachtet wird.
Ob da bei deiner Freundin etwas Eifersucht im Spiel ist, weil sie vielleicht auch lieber eine natürliche Geburt und gestillt hätte?
Oder ob sie vielleicht gar nicht mehr genau weiß, wann sie Fruchtsauger und Brei gegeben hat. Oder...?
Alles egal.
Ich finde es wichtig, dass sie gesagt bekommt wie sehr es dich kränkt so kritisiert zu werden.
Es kann sein, dass du es nicht ansprechen willst. Dann könntest du auch bei jeder Kritik sofort das Thema wechseln. Bei jeder Kritik deine Ohren auf Durchzug stellen.
Aber ob es dir damit gut geht und ob die Freundschaft dadurch nicht zu sehr belastet wird ?
Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Ruto am 28.12.2020, 20:33 Uhr
Das ist typabhängig und wie ihr sonst miteinander umgeht.
Egal wie du vorgehst, würde ich es auf jeden Fall ansprechen. Dich stört es ja verständlicherweise, das darf sie ruhig wissen. Vermutlich (Wir kennen sie natürlich nicht) ist das ihre Art, dir Ratschläge zu geben.
Ich bin jemand, der gern diskutiert, gerade auch mit engen Freunden. Ich würde also vermutlich hinterfragen, was sie sagt, und dann das einwerfen, was ich selbst darüber weiß. Und am Ende den Humor gewinnen lassen. A la "Na dann sehen wir mal, welche Methode rückblickend den größten Bengel hervorbringt".
Re: 'Kritik' am Umgang mit Baby
Antwort von Kapunkt am 29.12.2020, 8:00 Uhr
Vielen Dank für eure Beiträge und Tipps 
Ich sage natürlich jedes Mal, dass ich es mache wie ich es für richtig halte und rechtfertige mich quasi. Also ich lass es nicht unkommentiert oder so. Gesagt, dass es mich verunsichert oder verletzt oder nervt habe ich allerdings in der Tat noch nicht, vlt werde ich das beim nächsten Mal (und das wird mit Sicherheit in den nächsten Tagen sein...) machen.
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