Ich hole mir hilfe...

Hier auch Team: Nicht schreien lassen!! Vor allem nicht planvoll. Ich finde die Vorstellung auch sehr grausam, daneben zu sitzen und bewusst nicht zu helfen - obwohl man könnte. Es gibt aber natürlich immer Situationen, in denen man nicht anders kann. Das kann im Auto in der Babyschale sein, das kann aber auch zu Hause im Bett sein, weil man selbst einfach keine Energie mehr hat. Das ist etwas völlig anderes. Kinder haben feine Fühler und spüren den Unterschied zwischen „Mama hilft mir nicht, weil sie nicht will oder irgendwelche Pläne mit mir hat“ oder „Mama kann mir gerade nicht helfen, weil es ihr selbst nicht gut geht und sie sorgt nun erstmal für sich selbst“. Dieses Lernen sich selbst zu beruhigen kommt manchmal von ganz allein in solchen Situationen, aber bei vielen Kindern kommt es einfach erst deutlich später. Und das viele von uns mit dem Gedanken Eltern werden, dass Babys ja bald durchschlafen etc. macht das ganze ja nur schlimmer, weil man an sich selbst zweifelt, weil das eigene Kind all die äußeren (und oft auf inneren) Erwartungen nicht erfüllt. Und das ist natürlich dummerweise auch ein Teufelskreis.

Schlafmangel ist einfach soooo zermürbend. Das weiß ja wahrscheinlich jeder hier im Forum. Und ich kann mir nicht einmal vorstellen wie anstrengend das alles mit einem Schreikind sein muss.

Abstillen würde ich trotzdem nicht ausschließlich deshalb, wenn du dich eigentlich nicht bereit dafür fühlst, allerdings finde ich persönlich abstillen bei einem 10/11
Monate alten Baby besser als schreien lassen. Das Problem ist, dass du ja keine Garantie hast, dass es dadurch besser wird und ich glaube, dass ich mich dann sehr ärgern würde. Und Abstillen ist ja oft auch mit Geschrei/Trauer verbunden.

Ich stille meine Tochter auch noch die ganze Nacht. Das Babybay ist nur der Rausfallschutz und sie schläft immer bei uns im Bett. Sie schläft dann einfach an mir dran. Ich wechsle nur nachts immer mal die Seite. In ruhigen Nächten gar nicht oder einmal, aber zur Zeit ist es eher unruhig, da wechsle ich 5-7 Mal. Ich hab einfach den Riesen Vorteil, dass ich selbst dabei schlafen kann. Klar, der Schlaf könnte erholsamer sein, aber es geht.
Mein zweiter Sohn hat auch schon so geschlafen. Abgestillt hab ich ihn dann mit 2 (was die Nächte nicht ruhiger machte) und auch mit 4 ist er nachts zum Essen aufgestanden (irgendwann konnte er es alleine). Offensichtlich brauchte er das noch. Mit 5 hat es dann von selbst aufgehört.

Irgendwann habe ich in Bezug auf Kinder und ihre Entwicklung das Sprichwort „ Das Gras wächst nicht schneller, weil man dran zieht“ gelesen und das hat mir sehr dabei geholfen, meine Erwartungen zu begraben und die Kinder zu akzeptieren. (Und das gelingt mir natürlich nicht immer...;))
Vielleicht versucht ihr es nochmal, dass dein Sohn doch bei euch im Bett schläft? Warum schläfst du dann schlechter? Machst du dir Sorgen? Oder fehlt dir die Bewegungsfreiheit? Oder hast du es dir einfach anders vorgestellt? Oder oder oder...? Mir hat beim ersten Kind das Hinterfragen meiner eigenen Verhaltensweisen und Vorstellungen geholfen und manche Sachen klappten dadurch besser...