Januar 2022 Mamis

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Geschrieben von Barbaray am 21.05.2022, 17:19 Uhr

Ich bin schockiert und enttäuscht!

Mir steigt beim Lesen gerade eine Rauchwolke nach der anderen aus den Ohren. Dass man als Erwachsener seine Impulse und Interessen über die Gesundheit und das Befinden des eigenen Enkelkindes stellt und dabei auch noch sämtliche intime und persönliche Grenzen des eigenen Kindes und der Schwiegertochter überschreitet, ist meines Erachtens völlig indiskutabel.

Grundsätzlich bin ich Verfechter eines zivilisierten Umgangs miteinander: Offene Gespräche auf Augenhöhe, Kompromisse, Höflichkeit.
Aber manche Menschen respektieren diese Form nicht und wenn man Ansteckung mit sonstwelchen Krankheiten fürchten muss, kann man erwägen, andere Kommunikatiosnwege wählen.

Ich bin jemand, der Konfrontationen nicht scheut, und hätte in der Situation wahrscheinlich an drei bis sieben Punkten ein zunehmend weniger freundlich-bestimmtes Machtwort gesprochen.

„Ich möchte nicht, dass du ihn nimmst. Bitte gib mir mein Kind zurück.“
„Unser Schlafzimmer ist kein geeigneter Raum für Gäste. Wir sehen uns gleich im Wohnzimmer.“
„Ihr könnt mit eurem Verhalten euer Enkelkind fürs Leben schädigen. Das dulde ich nicht.“
„Ich mache jetzt von meinem Hausrecht Gebrauch und fordere euch auf, sofort meine Wohnung zu verlassen.“
—> nur als Beispiel für die verschiedenen Eskalationsstufen, wobei da schon einiges vorgefallen sein müsste, damit ich jemanden rauswerfe

Alternativ kann man auch Taten sprechen lassen. Manche Menschen kommen dadurch ins Grübeln:

Tür zu lassen beim nächsten Besuch. Klingel ausstellen. Kaffee trinken, während es an der Tür pocht. Oder gar nicht erst daheim sein, wenn sie auflaufen. Ein Nachmittag im übernächsten Park ist auch ganz schön.

Erst dan auf Kontaktversuche reagieren, wenn sie im Rahmen des Anstands legitim sind.
Durchhalten!

Alternativ würde ich erwägen, abends fiktiv von der Kinderstation anzurufen. Das geliebte Enkelkind sei an Herpes erkrankt und man würde sich melden, sobald man Näheres wüsste.
Frühestens würde ich nach einer Nacht dazwischen Entwarnung geben.
Sie sollen ja Zeit zum Nachdenken haben.

Letzteres ist nicht die feine Art und ich würde es wahrscheinlich anders machen. Aber eine Option ist es.

Je nachdem, wie dein Mann zu der Thematik steht, finde ich es immens wichtig, das endgültig zu klären.
Außerdem halte ich es für sehr wichtig, dass ich als Mutter - Schwiegertochter hin oder her - respektiert werde in meinen Wünschen.

Meine Schwiegereltern und ich sind uns denkbar unähnlich Aber wenn es um die Enkel geht, sind wir als Eltern deutlich als Experten gefragt. Mit dem Großen erleben beide die tollsten Abenteuer, den Kleinen betüddeln sie herzallerliebst. Wir haben sogar beide in ihre Obhut übergeben, um Ostern gemeinsam brunchen gehen zu können.
Aber ich bin auch immer extrem neugierig, wie es damals bei meinem Mann war, als er so klein war. Das festigt, glaube ich, auch eine Bindung verschiedener Extreme.

Zum Trost: Bei meiner Mutter ist es völlig anders. Sie ist (als wir noch nichts von ihrer beginnenden Demenz wussten) mal an einem Sommernachmittag, als wir im Garten arbeiteten und der jetzt Große im Wagen bei ihm am Gartentisch stand, mit ihm losgezogen. Ans Handy ging sie nicht. Ich bin durch den halben Ort gerannt und hatte in meinem ganzen Leben noch nie solche Angst.
Bei unseren abschüssigen Straßen und ihren motorischen Einschränkungen hätte sie den Kinderwagen niemals halten können, wenn er ungewollt oder unbemerkt losgerollt wäre.
Und all diese Straßen münden in eine Bundesstraße mit viel und schnellem Verkehr.
Seitdem war meine Mutter keine Sekunde mehr mit ihren Enkeln allein, auch wenn ich samt Baby und Kleinkind auf Toilette gehen muss.
Leider überblickt sie potentielle Gefahren nicht und ist völlig beseelt von ihrem Omasein - das sie aber tatsächlich nicht mehr so leben kann wie es ihr ihr verzerrtes Selbstbild suggeriert.

Seht mir also meine Heftigkeit nach. Ich bin ein gebranntes Kind

Und du fühle dich ganz fest umarmt, Zulu.
DU bist die Mutter und DU (zusammen mit dem Kindsvater, klar) entscheidest, wer oder was deinem Kind begegnet oder eben nicht.
Das darfst du durchsetzen, das ist dein gutes Recht, so lange es dem Kindswohl dient.
Vielleicht ist das die Aufgabe, an der du als Mutter persönlich wachsen und dich emanzipieren kannst.
Denn letztlich ist das Verhalten deiner Schwiegereltern vielleicht auch nur ein perfides Machtspiel, dem man einfach resolut begegnen muss…
Alles Gute dabei!!

 
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