zurück| Geschrieben von Schnecke_81 am 25.03.2020, 22:40 Uhr |
Gefühle nach 2 Monaten?
Hallo,
wenn ich mich recht erinnere, waren ja noch ein paar Mädels hier, die ihre Schwangerschaft nicht geplant hatten
Wie geht's euch jetzt? Haben sich bei euch alle damaligen Bedenken in Luft aufgelöst?
Wenn ich meine kleine so ansehen, sie sich in meinen Arm kuschelt oder mich an lächelt habe ich sogar oft ein schlechtes Gewissen, weil ich damals überlegt hatte, die Schwangerschaft zu beenden.
Ich war so völlig überrumpelt, da mein erstes Kind nach langer, kostspieliger und belastender KiWu Behandlung entstanden ist. Ich hätte in 1000 Jahren nicht damit gerechnet einfach so schwanger zu sein. Beim ersten Termin (auch Beratung ) schlug schon das kleine Herzchen und ich war wochenlang am zweifeln.
Mittlerweile habe sich die Zweifel die ich hatte ( finanziell, Belastung, Arbeit organisieren usw) erübrigt.
Natürlich ist nicht jeder Tag 24 Std. pures Glück.
Aber als dieses Kleine Menschlein geboren war und sie mich mit ihren großen Augen zum ersten Mal angesehen hat, waren alle Sorgen vergessen und Mutterliebe da.
Wie geht es euch mittlerweile mit den damaligen Zweifeln???
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Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Zak am 25.03.2020, 23:46 Uhr
Mein kleiner Mann war ja auch nicht geplant. Die Schwangerschaft war psychisch für mich die absolute Katastrophe. Weil mein Mann so unmöglich und keine Hilfe war. Immer wieder habe ich mir gewünscht, nicht schwanger zu sein.
Nach der Geburt war ich erstmal sehr glücklich. Aber schon nach ein paar Tagen lief alles wieder wie während der Schwangerschaft. Mein Mann absolut keine Hilfe, dann noch Stillprobleme, Probleme mit der Hebamme und eine psychisch stark behinderte 16-jährige.
Trotzdem habe ich meinen Zwergi immer "geknutscht" und ihm gesagt, dass ich ihn wirklich lieb habe. Es hat gut 8 Wochen gedauert, ab da bin ich endlich wieder im Leben angekommen und glücklich.
Allerdings läuft es mit meinem Mann immer noch nicht so gut. Er macht sehr wenig, um mich zu unterstützen.
Ich stehe morgens immer mit den 4 kleinen Kindern und der kranken Tochter auf, mache Baby und Kleinkind fertig, sorge fur Frühstück und setze mich dann fast 4 Stunden mit hin und "spiele" Lehrerin. Alle 3 Kinder brauchen viel Hilfe. Das Kleinkind malt auch mit bzw. spielt zum Glück brav alleine. Baby schläft ab 10 immer 3-4 Stunden.
Dazu tut mein Rücken total weh.
Aber mein Mann schläft bis 10.30, liest danach 2 Stunden Zeitung, spielt Handy oder sitzt vor dem PC. Ich mache neben der Schule noch die Wäsche und das Mittagessen.
Das Baby mal tragen schafft mein Mann auch nur kurz. Zum einen tut ihm der Rücken schnell weh und zum anderen ist er genervt, wenn das Baby auf seinem Arm schreit. Da legt er ihn wieder weg und ich trage das Baby auch noch.
Ach ja, mein Mann ist wegen Corona den ganzen Tag zu Hause
Fazit: es ist so geworden, wie ich es befürchtet hatte. Dass ich so gut wie alles alleine machen muss. Aber das Baby möchte ich trotzdem nicht mehr hergeben. Ich habe ihn wirklich dolle lieb und ich mache alles, dass er nicht viel weinen muss.
Bislang schaffe ich den Alltag gut. Es ist anstrengend, sich um alle schulische Belange zu kümmern. Wir müssen ja schaffen, was die Lehrer aufgeben. Naja, da muss ich wohl durch.
Hauptsache ist erstmal, dass mein Rücken wieder besser wird. Heute war ich bei der Physio - mein 18-jähriger war zum Glück bereit, sich um das Baby zu kümmern - jetzt geht es deutlich besser.
LG, Zak
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Schnecke_81 am 26.03.2020, 3:37 Uhr
Das tut mir sehr leid! Wie du schreibst. ..das klingt wirklich hart und ist bestimmt schwierig für dich auszuhalten. Schade, daß dein Mann mit dem Baby keine Hilfe ist. Wollte er das Kind zuerst auch nicht?
Wie bei allen, ist bei uns auch nicht alles perfekt und eitel Sonnenschein. Aber mein Mann hat ab dem positiven Test, das Kind gewollt und mir Mut gemacht es zu schaffen.
Ich mache übrigens, da ich auch starke Rücken Probleme seit Jahren habe, öfter Rücken Yoga .
Das hilft mir sehr gut.
Ich drücke dich. ...
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Laewenzahn am 26.03.2020, 8:42 Uhr
Hallo.
Fröschlein war ja ebenfalls nicht geplant, vom Papa sofort gewollt.
Von mir auch gewollt, aber man sieht auf den täglichen Schwangerschaftsfotos wann ich mich richtig gefreut habe.
Ich hatte ein paar Zweifel und das Gefühl die erste Hälfte der Schwangerschaft auf holen zu wollen.
Jetzt freue ich mich übers Fröschlein. Ich bin froh, dass sie da ist.
Eine Sorge war die Beziehung zum Papa, was sich dort ändern wird.
Aber er unterstützt mich wo er kann.
Das genieße ich.
Ein Lächeln entschädigt auch anstrengende Stunden.
Aber ich bin ehrlich, ich vermisse das Aktiv sein.
Arbeiten, Ehrenamt, Reiten.
Ende Juli gehts zumindest wieder an die Arbeit. 
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Zak am 26.03.2020, 9:14 Uhr
Für meinen Mann war das Kind auch nicht geplant, aber ab dem Test hat er sich gefreut und gesagt, dass WIR das schaffen. Gemeint hat er wohl, dass ich das schaffe.
Wenn meine Schmerzen wieder eträglich sind, werde ich sicher auch irgendwas tun müssen. Schließlich muss ich ja noch eine Weile fit bleiben und mich bewegen können.
LG, Zak
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Muffin2014 am 26.03.2020, 9:55 Uhr
Unsere Maus kam ja auch eher überraschend. Ich hatte natürlich verhütet, mit Temperatur, und wir wussten, was passieren würde und haben es drauf ankommen lassen. wir haben zwei Kinder gehabt, und das war auch unsere Planung für die Zukunft. aber wir waren uns einig, das ein drittes Kind vielleicht eventuell irgendwann als Nachzügler zu uns kommen darf. Ich hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, dass mir noch etwas fehlt. Bzw jemand fehlt. Naja während der Schwangerschaft war alles super aber ich hasse es schwanger zu sein. ich fühle mich dann einfach nicht wohl, und konnte es auch nicht genießen. die Schwangerschaften der Jungs waren fürchterlich mit Erbrechen und anderen Wehwehchen, aber dafür ging es mir danach immer super.
Bei der kleinen Motte nehme ich jetzt nach der ss alles mit. Starke rektusdiastase, leichte Inkontinenz, haarausfall und heulatakken beim stillen.(meine hebamme sagt, es ist halt die 3. Schwangerschaft und der Körper reagiert jetzt mit 28 einfach anders, als mit 23).
Dss macht es mir alles noch ein wenig schwer, aber ich liebe diese kleine Motte so sehr. Ich klammere schon fast zu sehr. Die Jungs sind von arm zu arm gewandert und Mausi mag ich nicht hergeben 
Und wenn ich sie ansehe muss ich vor Freude manchmal weinen.
Und gleichzeitig mache ich mir Vorwürfe, weil ich während der ss immer dachte, dass es doch so viel einfacher währe, wäre ich nicht schwanger. Und auch jetzt ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich denke, dass es mit den beiden Jungs alleine jetzt einfacher wäre. Sie schlafen in den eigenen Betten, bei der Treppe muss ich nicht mehr aufpassen etc. Und nun fängt alles wieder von vorne an 
Und teilen müssen sich der 2,5 Jährige und die Kleine auch noch ein Zimmer.
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von WunderMama am 26.03.2020, 14:36 Uhr
Ja, wir sind ja auch 1 jahr früher schwanger geworden (äh ich) als geplant aber mit 36 musste ich die pille mal absetzen um zu sehen ob überhaupt noch alles ok ist und so haben wir mit ovu/urintests verhütet und nach 2 monaten war ich schwanger (funktioniert alles also besser als es damals sollte
). Die ersten 3 monate waren ein schock und schlimm, selbst der letzte Paar-Urlaub im Juni in Südfrankreich war von Zukunftsängsten und Alpträumen geplagt. Ich habe mir sogar einen Schein zur Abtreibung bei Profamilia geholt. Und genau bei DIESEM Gespräch half mir die Beraterin, der ich neulich schrieb und bis zum meinem Tod dankbar sein werde, zu FÜHLEN. Nicht nur zu DENKEN. kein Job damals, daher Geld- und Existenzsorgen, riesen Angst um die Beziehung da nur 1 jahr zuammen und die größte angst für mich: bin ich dazu gemacht mutter zu sein? Kann ich das WIRKLICH? Bis 34 wollte ich auf gar keinen fall kinder haben. Erst mit meinem freund hat sich das geändert und wir wollten dann gerne langsam und dorthin bewegen. Aber da es so schnell ging, hatte ich keine phase vn „ich wünsche mir UNBEDINGT ein kind, wir probieren es bereits, hoffentlich klappts bald“ sondern ich fühlte mich reingeschmissen und extrem überfordert. Dunkle zeit.
Dies wandelte sich aber schon in der schwangerschaft, im 7. monat zog ich für dieses jahr einen gut bezahlten job an land und seit der geburt weiss ich, was mutterliebe ist. Dieses Kind ist mein größtes Glück, unsere Beziehung ist nach wie vor voller liebe, als sie das erste mal lachte habe ich so weinen müssen weil ich mich plötzlich so schrecklich geschämt haben, je über Abtreibung nachgedacht zu haben. Dieses Scham-Gefühl wird glaube ich für immer ein kleiner Teil von mir bleiben. Es mag für andere Frauen DENNOCH das bessere sein aber für mich ist es nun eine schlimme Erinnerung. Es ist auch bei uns noch einiges sorgenvoll, vor allem ist es nun schlimm für mich, ab mai wieder tageweise arbeiten gehen zu müssen und die Maus alleinlassen zu müssen (wenn auch bei meinen eltern). Aber wir müssen dankbar sein für meinen job und wir müssen die zähne daher zusammenbeißen. Das geld wird dennoch dieses ganze jahr über noch knapp sein, das wussten wir und auch da werden wir uns durchkämpfen müssen. Aber um alles in der Welt kann ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen, ich ertrage den Gedanken nicht was passiert wäre wenn wir uns gegen sie entscheiden hätten. Mein freund hat bereits eine tochter und hatte für sich daher etwas vor mir damals entschieden dass ER doch lieber das Kind bekommen wollen würde. Weil er schon wusste wie sich die Liebe zu einem Kind anfühlt. Ich zwar nicht aber Gott sei Dank habe ich mich für uns richtig entschieden, ich bin jeden tag dankbar für dieses kleine Glück
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Schnecke_81 am 26.03.2020, 16:11 Uhr
Hmmm
So unterschiedlich können diese Beratungen sein.
Ich war auch bei einer und hatte das Gefühl ehr pro Abtreibung beraten worden zu sein. Ich wollte es mir irgendwie nicht erlauben. Bei anderen Frauen, hätte ich damit keine Probleme.
Ich habe den Schein dann zerrissen, aber erst als die 12 Wochen um waren.
Zum Glück ist alles so gekommen und mein Mann hatte mir immer das "wir schaffe das" Gefühl gegeben
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von Enero2020 am 27.03.2020, 0:33 Uhr
Unser Mäuschen kam auch unerwartet. Dachte ja es sei fast unmöglich noch auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Wir sind aber quasi beide Risiko gefahren (ohne Verhütung). Pille bekomme ich nicht mehr. Spirale ist für mich persönlich keine Option. Wussten also es könnte gaaanz theoretisch was passieren. Tja und dann nach knapp 1,5 Jahren war es dann soweit. Wir waren erst total ungläubig aber dann war sofort klar auf geht’s ins neue Abenteuer. Gerne schwanger war ich nicht und bei der Geburt auch eher gefühllos. So aha das ist das Baby. Gut nehmen wir. Ich hätte nie gedacht dass ich es so schön finden würde. Hatte nie wirklich viel mit Kindern zu tun obwohl sie mich meist mögen. Es ist so ein Geschenk das erleben zu dürfen und sie anzuschauen. Da kommen mir hin und wieder die Tränen. Sie ist einfach so perfekt und süß. Wobei ich auch zugeben muss, dass mich diese Zeit Intervalle extrem einschränken und oft auch mal nerven aber die kleine kann ja nichts dafür und es wird ja dann auch besser.
Re: Gefühle nach 2 Monaten?
Antwort von wowugi80 am 27.03.2020, 12:20 Uhr
Wir mussten ja lange Jahre auf unser zweites Kind warten und ich muss sagen, dass ich trotz der üblichen anfänglichen Schwierigkeiten nahezu jeden Tag so krass verliebt bin, dass ich vor Glück quietschen könnte. Ich bin so unendlich dankbar, dass da noch mal ein Baby nachts neben oder auf mir liegt, dass mich nicht mal der Schlafmangel aus der Fassung bringen kann. Ich muss aber auch sagen, dass ich echt einen Super-Vater als Mann habe, der mit beide Kinder auch abnimmt und sich ein Bein ausreißt, damit der Große sich nicht zurückgesetzt fühlt. Ich bin also irgendwie immer noch in der rosaroten, bzw hellblauen Glücksblase und hoffe nur, dass ich nicht in zwei Jahren noch mal so starken Wunsch nach einem Baby habe 
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