Geburtsbericht

Da ich ja keinen „wir dürfen nach hause“-post machen kann dachte ich ich erzähle euch von der Geburt!

Wie schon gesagt war es dieses mal ja eine Hausgeburt.
Mittwoch war ich bei der Hebamme, sie hat eine Untersuchung gemacht und der Muttermund war 2-3cm und sehr weich...könnte losgehen aber auch noch ewig dauern meinte sie.
Am Donnerstag um 12:55 lag ich auf dem Bett nachdem ich gebadet hatte. Plötzlich „pitsch“ und es fließt warm und wässrig...vielleicht Badewasser? Ne, hört nicht auf und kommt bei jeder wehe ein bisschen mehr -> Fruchtblase!
Erstmal meinen Mann angerufen und ihm gesagt das er morgen definitiv nicht zur arbeit müsste, dann die Hebamme angerufen und „vorgewarnt“. Die wehen waren regelmäßig aber sehr schwach alle 5 Minuten.
Ab jetzt laufen, ausruhen, laufen, ausruhen, mein Mann kam nach hause und sagte „ist es wirklich so weit? Soll ich noch ne Runde schlafen damit ich später fit bin?“ ja! Ruhe war jetzt das was ich wollte. Ich wollte nicht reden und nichts, nur alleine vor mich hin wehen.
Um 18 uhr kam die Hebamme und brachte Rizinusölkapseln weil die wehen immernoch nicht wirklich knackig waren, um 21 uhr sollte ich die nehmen wenns nicht mehr wird. Gesagt getan.
Um 24 uhr waren die wehen dann endlich richtig da, die fruchtblase hatte wohl erst einen hohen riss und ist dann nochmal weiter unten aufgegangen und das wasser lief plötzlich auch deutlich mehr. Um 3 waren die wehen alle 3 Minuten aber nicht so stark das ich Tönen musste, ich hab die hebamme angerufen und sie sagte sie kommt in 45 Minuten.
Um 3:30 habe ich meinen mann geweckt mit den worten „die hebamme kommt, du wirst demnächst dann papa also musst du jetzt aufstehen“ der ist fast aus dem Bett gesprungen und wollte alles vorbereiten (hatte ich natürlich schon längst). Im Wohnzimmer hatte ich mich eingerichtet. Eine kuschelige decke vor dem sofa mit einer schicht matratzenauflagen drunter damit der teppich sauber bleibt und das sofa abgedeckt mit wickelunterlagen (die einmal dinger), fenster abgehängt mit nem deckenbezug und Kerzen an statt lampe.
4:50 klingelt die hebamme. Kurzer check der Herztöne (30sek, alles perfekt) und Muttermund (5cm) und dann laufen, Treppen, laufen, einfach was mir gut tat. Alle 30 Minuten einmal kurz die Herztöne checken.
6:00 wacht meine große auf, mein mann macht sie fertig und die nachbarn nehmen sie mit zum kindergarten.
7:30 in der Badewanne. Die wehen werden plötzlich endlich stärker und ich fange an zu „tönen“.
Um 8 ist die wanne nicht mehr gemütlich und ich gehe wieder ins Wohnzimmer. Die hebamme Untersucht und stellt fest: sie hat ihren kopf an der symphyse verkeilt...kopf zurück schieben (aua!) und gymnastik um sie in die richtige Position zu bringen. Um 9 ist sie endlich in der richtigen lage und ich kann wehe weiter kräftig. Wenns nicht bis 10 richtig los geht rufen wir die 2te hebamme damit sie guckt ob sie noch Tricks auf Lager hat denn um 13 uhr müsste ich für Antibiotika ins Krankenhaus (24h nach blasensprung)
Um 10 ist der Muttermund immernoch hoch und obwohl er auf 10cm dehnbar ist zieht er sich bei jeder wehe auf 5cm zusammen! Die zweite hebamme sollte um 11 da sein sagt sie...
10:45 fühle ich mich komisch, die Herztöne sind immernoch super, die wehen werden immer schlimmer! Der Muttermund ist leider unverändert.
10:55 „ich will ins Krankenhaus! Ich kann nicht mehr! Es tut zu sehr weh wenn ich nicht schieben darf!“ okay also alles fertig machen fürs Krankenhaus.
Mein mann holt Kleidung, due hebamme gibt mir was gegen wehen und ich schreie jetzt statt zu tönen.
Um 11:00 kommt hebamme 2 und hebamme 1 sagt ihr „sie hat diesen pressdrang aber da ist kein platz für ein kind!“ ich lege mich hin, mein mann versucht mich anzuziehen aber ich will nur mehr wehenhemmer!
11:05 IST MIR SCHEISSEGAL! Ich Presse jetzt! Sagt doch alle was ihr wollt!
11:07 sie ist da! Hab ich euch dich gesagt das ich pressen muss als ich anfing haben sie noch geguckt und da war der kopf schon unterwegs. Eine einzige presswehe die 2 Minuten dauerte. Alle sind irgendwie überrumpelt. Sowas haben beide hebammen noch nicht gesehen