August 2020 Mamis

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Geschrieben von KnuddelnaseEva am 05.08.2020, 19:18 Uhr

Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Ich versuche auch mal meinen Geburtsbericht zu verfassen:

Anfangen muss ich 6 Tage vorher, ich war nämlich schon mit Wehen und der Vorfreude im Krankenhaus das es losgeht. Nur leider tat sich nach 3-4cm Muttermund Öffnung nichts mehr, so durfte ich wieder nach Hause.
Wir haben ja fast alle während dem Ende der Schwangerschaft auf Zeichen geachtet die die Geburt ankündigen könnten. Rückblickend betrachtet ging bei mir 6 Tage zuvor der Schleimpfropf täglich ein bisschen ab, einen Tag bevor es losging hatte ich die sogenannte Zeichnung in der Slipeinlage. Wehen hatte ich immer wieder mal leichte. Am Abend zuvor hatte ich das erste Mal überhaupt in der Schwangerschaft Sodbrennen und mir war auch ziemlich übel.
Als ich dann am Sonntag 26.07 aufwachte, fing der Tag schon mit leichten Wehen an. Irgendwie hatte ich schon so ein Gefühl es könnte heute richtig los gehen.
Bis 17 Uhr hatte ich immer wieder leichte Wehen, mir tat es gut auf meinem Gymnastikball die Hüfte kreisen zu lassen, aber auch leicht zu hopsen, weil ich das ganze bewusst unterstützen und voran treiben wollte. Außerdem hatte ich zwischendurch immer mal das Bedürfnis alleine zu sein und zog mich ins Schlafzimmer mit Wärmflasche zurück. Mein Mann packte schonmal die Kreißsaaltasche ins Auto.
Nach 17 Uhr dann machte ich einen Einlauf, damit ich falls die Geburt losgeht einfach locker lassen kann. Anschließend bin ich baden gegangen, da lag ich bestimmt 45 Minuten drin und die Wehen blieben, 2-3 waren auch schon was stärker.
Nachdem ich aus der Wanne raus war, legte ich mich noch was ins Bett, jetzt kamen die Wehen aber doch schon in kürzeren Abständen. Ich sagte meinem Mann, das es wohl heute passieren wird.
Um 19 Uhr musste ich zur Toilette, es knackte dann innerlich und ein wenig Flüssigkeit kam mit heraus, es folgte eine Wehe. Eigentlich war ja alles glasklar, trotzdem nahm ich den ph test, eindeutig Fruchtwasser. Ich rief meinem Mann zu, die Fruchtblase ist geplatzt. Und dann ging auch alles ganz flott, mein Mann brachte sofort unsere Tochter nach nebenan zu den Nachbarn und half mir dann mich anzuziehen. Treppen runter, ab ins Auto, Wehen alle 2 Minuten- oh Shit, leichte Panik stieg auf, bitte nicht im Auto, nicht hier! 25 Minuten Fahrt zum Krankenhaus mit festkrallen im Türgriff und gegen die Türe schlagen. Ich weiß noch das mein Mann eine rote Ampel mitgenommen hat. Mein Mann fährt direkt bis zum Eingang vor, kommt wieder mit Krankenschwester und Rollstuhl, oh mist, ich komm nicht aus diesem kack Sportwagen raus, beide helfen mir irgendwie. Es ist ca. 19.30uhr.
Ab in den Kreißsaal, die Hebamme wusste nur Fruchtblase ist geplatzt, aber nicht das ich mit Presswehen bereit fürs Finale bin. Es wird hektisch, 2 Hebammen und eine Ärztin da. Ich soll aufs Bett, kann nicht muss erst Wehe veratmen, kann nicht mehr sprechen. Hebamme untersucht mich, eröffnet, Kopf zu spüren, ach nee, weiß ich verdammt nochmal auch. Soll mich seitlich legen, kann nicht, Mann dreht mich. Fuck, ich muss pressen, los geht's, mein Mann macht große Augen, sagt der Kopf ist schon zu sehen, sagt gleich hast du es schon geschafft, das wird ne schnelle Nummer. 2x noch pressen....Hallelujah, es ist vorbei, mein Baby ist da...Um 19.51Uhr wurde unsere Tochter geboren.
Wir kuscheln, erstes vorsichtiges saugen an der Brust. Mein Gott ist die süß! So ein kleiner fertiger Mensch. Hach, ich bin sofort verliebt! Papa darf die Nabelschnur durchtrennen.
Es geht weiter:
Leider will sich die Plazenta nicht lösen, Ärztin und Hebammen versuchen sämtliche Tricks, Akupunktur, Kältebeutel, spritzen irgendwas in die Nabelschnur, ziehen dran...nichts passiert. Ich ahne das war noch nicht das Ende, hätte ja zu schön sein können. Zweite Ärztin kommt dazu.
Die Plazenta muss manuell entfernt werden, oh nein, ich hab schiß. Es gibt 2 Optionen, entweder mit Vollnarkose oder vollgedrönt mit Schmerzmitteln über den Tropf, die Ärztin redet mir gut zu. Ich entscheide mich fürs Schmerzmittel. Baby darf mit Papa kuscheln.
Ich geh jetzt nicht mehr ins Detail, ich kann nur sagen, es war sehr unangenehm. Wenn wir nicht schon vorher gesagt hätten die Familienplanung ist abgeschlossen, dann spätestens nach dem Eingriff. Aber auch das ist vorbei.
Es wurde dann noch der minimale Dammriss genäht, was wiederum wirklich pillepalle war.
Danach durften wir noch 2 Stunden zusammen im Kreißsaal bleiben.
Mein Mann schickte seinem Vater noch Fotos und ich später noch ein Video, am nächsten Morgen verstarb mein Schwiegervater.
Wir hoffen, er hat es noch mitbekommen das seine Enkelin gesund auf die Welt gekommen ist und schaut nun auf uns herunter und passt auf seine Enkeltöchter von oben auf.

 
7 Antworten:

Re: Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Antwort von ItsMe80 am 05.08.2020, 20:20 Uhr

Wow was ein Bericht!
Herzlichen Glückwunsch zu Eurer kleinen Tochter und mein herzliches Beileid.

Musste grade sehr schlucken das ich nicht das heulen anfange.

Habt ihr super gemacht!

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Re: Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Antwort von mawi007 am 05.08.2020, 20:39 Uhr

es ist wirklich tragisch, wie nah freud und leid beieinander liegen können und es tut mir wahnsinnig leid, dass ihr dieses schwere schicksal nur wenige stunden nach der geburt erfahren musstet. aber dein schwiegervater wird ganz bestimmt von oben auf seine kleine süße enkelin aufpassen.

für euch nun ganz viel kraft und zu eurem kleinen wunder einen ganz herzlichen glückwunsch!

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Re: Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Antwort von Puschelchen, 40. SSW am 05.08.2020, 20:45 Uhr

Oh man.. Mir laufen grad die Tränen.
Erstmal vielen Dank für deinen Bericht. Und eine schöne Kennenlernzeit.
Aber auch mein herzliches Beileid zum Verlust des Schwiegervaters.

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Wie bei uns damals

Antwort von WunschBaby20202020, 33. SSW am 05.08.2020, 20:51 Uhr

Erstmal Glückwunsch Ich kenne das .Bei meiner grossen vor 6 Jahren schickte die Mutter meines Mannes Fotos von seinen Vater als er verstorben war. Seine Familie hatte er 15 Jahre nicht gesehen und vorher noch mit seinem Vater vertragen .Wie das immer so ist .Naja 5 Minuten später ist dann unserer Tochter geboren .5 Minuten vorher sein Vater gegangen .Das war auch mega schlimm und nicht so schön.Und bei der kleinen ist mein Opa 3 Monaten vor der Geburt an einem Autounfall gestorben .Echt komisch . Wünsche dir einen schöne Kuschelzeit

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Re: Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Antwort von Carinchen2607 am 06.08.2020, 4:05 Uhr

Guten Morgen,

Herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter, eine schnelle Geburt, wenn diese auch unangenehm endete.

Ihr zwei Seit Wohlauf, dass ist super.

Dein Schwiegerpapa wird bei euch vorbei schauen.
Er wird sich die süsse anschauen und eine schützende Hand drüber halten.
War bei meinem Mann und seinem Opa genau so.
Meine Schwiegermutter hat es gesehen, dass er ihn begrüsst hat. Klingt gruselig, aber ich glaube auch dran. Mein aufrichtiges Beileid!

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Re: Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Antwort von KnuddelnaseEva am 06.08.2020, 12:07 Uhr

Vielen Dank für eure lieben Worte!

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Re: Geburtsbericht- zwischen Freude und Trauer

Antwort von Mangosteen88 am 06.08.2020, 12:56 Uhr

Wow....meinen herzlichen Glückwunsch und mein Beileid...
Meine Uroma wollte mich unbedingt kennenlernen und ist in der Stunde meiner Geburt gestorben. Seitdem ich davon erfahren habe, sehe ich sie als meinen Schutzengel der immer bei mir ist. Vllt lebt ein Teil von deinem Schwiegervater in deiner Tochter weiter....wünsche euch viel Kraft und alles Gute!

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